Im Tempel kommt es zur Begegnung mit dem Propheten Simeon und der alten Prophetin Hannah, die schon viele Jahren ihren Dienst an diesem Ort versehen.
Simeon wartet mit Geduld und Sehnsucht auf die Ankunft des Messias. Er hat die Gabe und Fähigkeit, in der ärmlichen Familie von Jesus, Maria und Josef das Besondere zu sehen. Simeon preist Jesus als das Licht der Welt: „Meine Augen haben das Heil gesehen, das du allen Völkern bereitet hast. Ein Licht, das alle Menschen erleuchtet.“ (Lk 2,30ff.)
Seit dem 4. Jahrhundert werden an diesem Tag die Kerzen gesegnet, die das Jahr über benötigt werden. Deshalb wurden Wachsmärkte, eben Lichter(er)messen durchgeführt; daher auch der alte Name Maria Lichtmess.
Meditationstext:
Licht, das alle Menschen erleuchtet, Du Herrlichkeit, die in unsere Nacht eintritt. Jesus, leuchte uns ein! Licht, das mir fehlt,
Du göttlicher Glanz, der meinem Leben Sinn verleiht. Jesus, scheine mir auf! Licht, das im Verborgenen mit uns geht, Du himmlische Gabe an uns.
Jesus, durchdringe mich,
- dass meine Stunden licht werden, dass meine Gedanken sich aufhellen, dass meine Sorgen sich lichten, dass mein Schmerz sich mit dir verbindet, dass ich Dich innerlich schaue und erfahren kann, dass ich Friede spüre, mit Dir, mit mir, mit meinen Nächsten und Deiner Schöpfung.
Lied des Simeon
(Kann auch nach der bekannten Melodie von „Von guten Mächten“) gesungen werden.)
Ich komme mit der Bürde meiner Jahre. Die Zeit verging. Was sicher schien, zerrann. Ich komme mit der Glut, die ich bewahre, der Hoffnungskraft, die nichts zerstören kann.
Refrain: Mit Augen sehn, mit meinen eignen Augen, lässt du mich, Gott, dein strahlend helles Licht, und alle Fasern meines Wesens saugen die Klarheit ein, die Angst und Kummer bricht.
Die Welt ist alt. Gefühl und Geist vergreisen. Das Können wächst. Die Träume sind verraucht. Die Wissenschaft kann nur den Tod beweisen. Das Schöne steht zum Kauf und wird verbraucht.
Refrain: Mit Augen sehn, mit meinen eignen Augen, lässt du mich, Gott, dein strahlend helles Licht, und alle Fasern meines Wesens saugen die Klarheit ein, die Angst und Kummer bricht.
Die Sehnsucht, Gott, hat mich hierher geleitet. Unstillbar war der Hunger, der mich trieb. Und du hast deine Schätze ausgebreitet, die Spur, die Christus in die Erde schrieb.
Refrain: Mit Augen sehn, mit meinen eignen Augen, lässt du mich, Gott, dein strahlend helles Licht, und alle Fasern meines Wesens saugen die Klarheit ein, die Angst und Kummer bricht.
Kein größeres Geschenk ist mir begegnet. Auf jedes Menschenantlitz fällt der Schein. Solang ich wache, wandre ich gesegnet, und ruhen heißt: in deinem Frieden sein.
Refrain: Mit Augen sehn, mit meinen eignen Augen, lässt du mich, Gott, dein strahlend helles Licht, und alle Fasern meines Wesens saugen die Klarheit ein, die Angst und Kummer bricht.