Klausurtag des Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrates

In dem besonderen Ambiente des Hildegardforums auf dem Rochusberg trafen sich Mitglieder des Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrates, um die vergangenen ca. viereinhalb Jahre in den Blick zu nehmen, zu reflektieren und - bildlich gesprochen – den künftig verantwortlichen Gremien einen Koffer mit Wünschen und Erwartungen mit auf den Weg zu geben.

Dass es manchmal Mut braucht, zu Haltungen und Überzeugungen zu stehen und dass Angst gleichzeitig kein guter Ratgeber ist – dies stand am Nachmittag im Fokus unseres Treffens.

Hildegard von Bingen, von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2012 zur Kirchenlehrerin erhoben, war zu ihrer Zeit eine sehr mutige Frau, die Ungerechtigkeiten ansprach, Änderungen einforderte und auch deutliche Worte gegenüber Bischöfen und dem Papst fand.

Sr. Philippa Rath, Benediktinerin vom Kloster Sr. Hildegard in Eibingen, ist eine mutige Frau der heutigen Zeit, die nicht müde wird, sich für die Gleichberechtigung in der römisch-katholischen Kirche einzusetzen. Eigentlich wollte sie mit uns persönlich ins Gespräch kommen, musste aber aus gesundheitlichen Gründen leider absagen. So konnten wir ihr Statement zum „Stoppbrief“ aus Rom zum Synodalen Ausschuss und zur Situation in der Kirche insgesamt nur anhand eines hervorragenden Interviews beim Deutschlandfunk verfolgen.

Was es bedeutet, zu seinen Überzeugungen zu stehen und diese letztendlich mit dem Tod zu bezahlen, wurde in erschreckender Weise am Schicksal von Alexei Nawalny deutlich. Sein Statement am Ende eines seiner „Prozesse“ zeigte einen Mann, der seine Kraft aus seinem tiefen Glauben an  Jesus und an die Gerechtigkeit schöpfte und sollte uns als Mahnung dienen, immer wieder gegen Hass, Diskriminierung und Ungerechtigkeiten aufzustehen. Und das gilt für die Gesellschaft genauso wie für die Kirche. Der Tag endete mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier, in die der Dank an alle einfloss!