Nun heißt es Abschied nehmen von unseren Katholischen Kitas…. NEIN!
Wir nehmen nicht Abschied von den Kitas!! Die Kitas bleiben in unserer unmittelbaren räumlichen Nähe, doch bleiben sie auch Herzstücke unserer Pfarrei?
Zum 1. Mai 2023 geht die Trägerschaft für unsere beiden Katholischen Kindertagesstätten & Familienzentren von der Pfarrei St. Franziskus in Nieder-Olm auf Unikathe, den neu gegründeten Kindertagesstättenverband des Bistums Mainz, über. Was heißt das?
Ja, es ist richtig, dass die Kitas in den Pfarreien zu einem hohen Verwaltungsaufwand führen. Gerade in den vergangenen Jahren stiegen die Anforderungen an die Qualität der Arbeit in den Kindertagesstätten und damit der Aufwand der Verantwortung extrem. Zu Recht! Es ist zum Wohl der Kinder und Familien und damit der ganzen Gesellschaft! In einer Zeit in der Pfarreien zu immer größeren Einheiten mit immer weniger Pastoralen Mitarbeiter:innen werden, stellt der hohe Aufwand für das Führen der Kindertagesstätten viele Gemeinden vor große Herausforderungen. Dies ist insbesondere in Pfarreien so, die für mehrere Kitas Verantwortung tragen; vor allem dort, wo es nicht gelingt, engagierte Ehrenamtliche zu finden, die den Pfarrer entlasten, der aufgrund der Fülle seiner Verantwortung diesen Aufgaben nicht gerecht werden kann.
So ist es nachvollziehbar, dass diese Verwaltungsaufgaben gebündelt und von den beim Bistum Mainz angestellten Geschäftsträger:innen ausgeführt werden. Dies entlastet die Verwaltungsarbeit der Pfarreien, soll das Knowhow und die Qualität der Arbeit steigern und kann Synergieeffekte hervorbringen.
Doch wie sieht es mit der Einbindung der Kitas in die Pfarreien aus, nachdem „nur“ noch der pastorale Auftrag für die Kitas in der Pfar-rei verbleibt? Was bedeutet diese Aufgabe und von wem wird sie verantwortet? Wie können die Kitas in einem Verbund von mehr als 200 Kitas ihre Prägung und eigenständigen Besonderheiten bewahren? Wie soll es gelingen, dass sie im Herzen der Pfarrei verankert bleiben und weiterhin als Kirchorte verstanden und wahrgenommen werden? Dies vor dem Hintergrund des Pastoralen Weges, durch den künftig noch weniger pastorale Mitarbeiter:innen für die Kitas zur Verfügung stehen werden.
Über dieses „Wie“ des pastoralen Auftrags wurde viel zu wenig diskutiert und bislang noch keine verbindlichen Regelungen oder Ressourcen eingeführt.
Ist dieser pastorale Teil der Verantwortung für die Kitas nicht mindestens genauso wichtig, wie der reibungslose Ablauf der Verwaltung? Oder gar wichtiger?
Es bleibt jeder Kindertagesstätte und jeder Pfarrei selbst überlassen, dies zu regeln und Strukturen zu etablieren, damit diese wichtige Aufgabe im Alltagsstress nicht übersehen werden kann!! Wir brauchen weiterhin ehrenamtliche Gemeindemitglieder, denen die wichtigen Aufgaben der Katholischen Kindertagesstätten am Herzen liegen! Wir brauchen weiterhin Mitarbeiter:innen und Familien in den Kitas, denen der Glauben und die Gemeinschaft der Gemeindemitglieder am Herzen liegen, damit es KEIN Abschied von unseren Kitas wird!