Jedes Jahr lädt meine Oma am 1. Weihnachtsfeiertag die ganze Familie zum Essen ein. Die Vorbereitungen hierfür beginnen schon lange Zeit vorher: Der Weihnachtsbaum muss besorgt und geschmückt werden, die Krippe aufgestellt, die Weihnachtsdekoration rausgeholt, die Geschenke für alle organisiert und natürlich muss das ganze Essen vorbereitet werden. Der Tisch wird schon am Vortag komplett gedeckt und auch das Essen ist zum Teil schon gekocht und vorbereitet, damit es am 25. Dezember pünktlich um 12 Uhr auf dem Tisch stehen kann. Es gibt jedes Jahr das Gleiche zu Essen: Knödel, Rotkraut, Ente, ein bisschen Soße und auch der Nachtisch ist jedes Jahr exakt der Gleiche.
Anschließend kommt die Bescherung, dann ein gemeinsamer Spaziergang, um 18 Uhr das Abendessen und anschließend wird Karten gespielt.
Jedes Jahr das Gleiche. Doch durch diese ganzen Rituale und Traditionen, wird dieses Fest für mich zu einem ganz besonderen.
Damit alles genauso ablaufen kann, investiert meine Oma im Voraus viel Zeit und Mühe. Zeit und Mühe, die sich lohnen!
Oft braucht es viel Vorbereitungszeit, damit etwas Schönes und Gutes entstehen kann. Doch es braucht nicht nur eine äußere Vorbereitung materieller Dinge, sondern auch eine Vorbereitung des Inneren, des Herzens.
An Weihnachten feiern wir, dass Gott uns so nahekommt wie nie zu vor. Er begegnet uns auf Augenhöhe, indem er als Mensch geboren wird, genauso wie Du und ich. Er weiß, was es heißt, sich zu freuen, zu trauern, sich zu sorgen, zu fürchten…er weiß aber auch, was es heißt zu lieben. Und diese Liebe ist seine zentrale Botschaft an uns. „Liebe deinen nächsten, wie dich selbst.“
Auch wenn vieles dieses Jahr wahrscheinlich anders stattfinden wird, einige Vorbereitungen, mögliche Rituale und Traditionen ausfallen, die ganzen Familie nicht zusammen feiern kann, so muss die Vorbereitung des Herzens auf die unglaubliche Botschaft ganz gewiss nicht ausfallen!