Das Evangelium von diesem Sonntag handelt von Hirten und Herden - von guten und schlechten Hirten und vom Hören auf seine Stimme. Ein schönes Bild. Immer wieder benutzt und dennoch auch sehr passend für die momentane Zeit.
Ein Hirte ist jemand, dem wir vertrauen können, von dem wir uns leiten und führen lassen können, der uns im Blick hat – der uns in unserem Leben begleitet.
Gute Hirten sind solche, die das Wohlergehen ihrer Tiere im Auge haben, bei Wind und Wetter gerne ihren Dienst tun und sich sorgen um ihre Herde.
Gute Hirtinnen und Hirten sind auch viele Menschen, die sich gar nicht als solche bezeichnen würden, weil sie in der Corona Zeit selbstlos für andere sich einsetzen und ihren Dienst tun, weil es gerade nötig und angebracht ist. Unsere Gesellschaft braucht gerade im Moment diese vielen Hirtinnen und Hirten, die sich kümmern und sich für Wohl anderer einsetzen.
Vor ein paar Tagen war ich in unserem Seniorenheim und durfte einen kleinen Text und einen Segen sprechen, der durch die Lautsprecheranlage die alten Menschen in ihren Wohnbereichen erreichte.
Gerade die Menschen, die zurzeit ihren Dienst tun für alte und kranke Menschen verdienen meinen besonderen Respekt und meine Anerkennung. Von den Schilderungen der Mitarbeiter und deren Sorge um das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen, war ich tief beeindruckt.
Sie haben mir eine Tür geöffnet für den wahren Hirtendienst in dieser schwierigen Zeit. Jeder der sich derzeit an seinem Arbeitsplatz für andere einsetzt – sein Ohr für die wirklichen Nöte öffnet, und in seinem täglichen Tun mehr gibt, als er muss, ist ein Hirte - auch wenn er sich selbst so nicht nennen würde.
So wünsche ich Ihnen und mir, dass wir auch in unserem Alltag immer wieder spüren dürfen, dass da jemand ist, der tröstet, sich sorgt und uns durch die Zeit begleitet - Jemand dem wir vertrauen können und der uns aufrichtet.