Rochusfest 2023

Liebe Gemeinde!

Nehmt Neuland unter den Pflug! Es ist Zeit, den HERRN zu suchen unter diesem Leitwort aus dem Buch des Propheten Hosea (10,12b) steht die diesjährige Rochuswallfahrt, zu der ich Sie sehr herzlich einlade. Sie findet vom 20. bis 27. August 2023 statt.

An den Gottesdienste kann man auch in diesem Jahr live online teilnehmen. Auf YouTube werden Sie eingestellt. Wer es live nicht schafft, kann sie auch im Nachhinein zu jeder Zeit anschauen und mitfeiern.

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Das Programm entnehmen Sie bitte dem Plakat:

2023 Plakat_Rochusfest (c) Pfarrgruppe Bingen

Die Oktavprediger kommen diesmal alle aus dem Pastoralraum Bingen. Es geht uns darum, die anstehenden Veränderungen in den Blick zu nehmen und aus dem Glauben heraus zu deuten.

Dazu zählt ja die Gründung unserer neuen Pfarrei aus den 11 bisherigen Pfarreien genauso wie die Lage unserer Kirche in unserem Land. Wir spüren sehr deutlich, wie eine uns bekannte und vertraute Gestalt von Kirche uns unter der Hand regelrecht zerbröselt und zerfällt.

Passt da der Begriff des Propheten vom Neuland, das es unter den Pflug zu nehmen gilt?

Neuland bedeutet Aufbruch, Neuanfang, Perspektive, Hoffnung. Wenn wir ehrlich sind, tun wir uns vermutlich sehr schwer mit diesen Begriffen. Der Abbruch liegt uns offener zutage. Die Versuchung, den Kopf in den Sand zu stecken, liegt auf der Hand und ist groß.

Der Prophet Hosea erhebt Einspruch, stellt diese Haltung in Frage, weil er von einem Gott redet, der Zukunft ist. Für Ihn war das Rote Meer kein Hindernis, als sein Volk aus Ägypten auszog, für ihn war in der Auferstehung Jesu der Tod keine Grenze. Hosea vertraut auf die Lebenskraft und -macht Gottes. Sie ist das Fundament unserer Kirche. Deshalb ist der zweite Teil des Leitwortes keine fromme Zugabe, sondern genauso Hauptbotschaft: Es ist Zeit, den HERRN zu suchen!

Wir sollten die Kirchenkrise auch als Frage nach Gott begreifen, die uns in unserem Glauben herausfordert: Glauben wir wirklich daran, von Gott begleitet zu sein? Können wir darauf vertrauen, dass Er Wege weiß und führt, die wir nicht ahnen, die aber in die Zukunft führen?

Um auf solche Fragen Antworten zu finden, ist es gut, auf Vorbilder im Glauben zu schauen. Der hl. Rochus war ein solcher Mensch, der leidenschaftlich Gott in seinem Leben gesucht hat. Nach dem frühen Tod seiner Eltern machte er sich auf den Weg nach Rom. Dort hat er Gott gefunden, aber vor allem auch bei den Pestkranken. Er ließ sich von ihrem Leiden anrühren, hat seine Reisepläne immer wieder geändert, um bei den Menschen zu bleiben. Im Vertrauen auf Gottes Beistand hat er diese Ärmsten der Armen gepflegt, ihnen gedient. Damit gibt er auch uns Heutigen ein Beispiel, was es heißt, Gott zu suchen und aus dem Glauben an ihn, Neuland unter den Pflug zu nehmen.

Ich wünsche uns allen im Namen des gesamten Pfarrteams, dass wir uns von dieser Hoffnungskraft des hl. Rochus anstecken lassen und voller Vertrauen unseren Weg gehen. So freue ich mich, Sie alle bei der Rochuswallfahrt zu sehen.

Markus Lerchl
Pfarrer