„Eine so geniale Botschaft“

Sendungsgottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf am 9. Juni

Edith Sans-Jakob (c) Kirchenzeitung Bistum Mainz/Weiffen
Edith Sans-Jakob
Datum:
Do. 7. Juni 2018
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Von geistlichen Texten und Liedern zehrt sie. Edith Sans-Jakob ist durch ihr Engagement in Gemeinde und Kirchenchor geprägt. Es hat sie motiviert, eine Ausbildung als Gemeindereferentin zu beginnen – mit 49 Jahren.

Auf den Tag ihrer Sendung freut sich Edith Sans-Jakob ganz besonders. Wenn Bischof Peter Kohlgraf sie am 9. Juni für den Dienst als Gemeindereferentin beauftragt, dann steht ihr ehemaliger Professor vor ihr. Drei Jahre hat sie bei Kohlgraf studiert, als er noch Professor für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule (KH) Mainz war.

Mutter von zwei erwachsenen Töchtern

Edith Sans-Jakob ist in diesem Jahr die einzige angehende Gemeindereferentin im Bistum Mainz. Zudem unterscheidet sie sich durch ihr Alter von anderen Kandidatinnen und Kandidaten: Mit 49 begann sie ihre Ausbildung an der KH, mit 54 Jahren startet sie nun in ihren neuen Beruf.
Die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern stammt aus Nackenheim. Seit 28 Jahren ist sie verheiratet. Als Drogistin und Betriebswirtin hat sie gemeinsam mit den Eltern den Familienbetrieb weitergeführt. „In unserer Drogerie hatten wir in großer Vielfalt alles, was man im und um den Haushalt so braucht, von Pflanzenschutz bis Schreibwaren und Schulartikel. Das Geschäft war mitten im Ort, da lebt man mit den Leuten", erzählt sie.

Bedürfnis, in kirchliche Themen einzutauchen

Ihre Motivation, nach der Familienphase einen kirchlichen Beruf zu ergreifen, entspringt einer tiefen Dankbarkeit und ihrem Glauben, aus dem heraus sie sich in ihrer Heimatpfarrei St. Gereon in Nackenheim engagiert hat. „Ich bin von Haus aus katholisch sozialisiert, aber intensiv habe ich mich durch unsere Chorprojekte mit Glaubensthemen auseinandergesetzt", sagt sie. „Ich hatte das Bedürfnis, noch stärker in die kirchlichen Themen einzutauchen und mein Engagement durch den Beruf der Gemeindereferentin zu vertiefen." Bestärkt in diesem Bestreben hat sie zudem der Austausch mit Menschen in ihrem Bekanntenkreis, die diesem Beruf nahestehen. Begeistert erzählt sie von Chorprojekten mit biblischen oder theologischen Inhalten. „Angefangen haben wir mit einem Pfingstprojekt. Am eindringlichsten fand ich das Hiob-Projekt, auch mit Psalmen haben wir gearbeitet."
Aus den Psalmen hat Edith Sans-Jakob ihren Sendungsspruch gewählt. Er steht im Psalm 119: „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade." Das Wort der Heiligen Schrift, „das ist für mich die Botschaft, die mich begleitet und für mich Quelle und Kraft ist. Wir Christen haben eine so einfache und geniale Botschaft, aber immer weniger Menschen nehmen sie wahr."
Damit die christliche Botschaft auch außerhalb des Kirchengebäudes gehört werden kann, hat Edith Sans-Jakob in ihrer Ausbildungszeit das Projekt „Kirche an anderen Orten" gewählt. Einen Gottesdienst im Biergarten zu gestalten, war Thema ihrer Hausarbeit. „Anlass dazu war ein zehnjähriges Brauerei-Jubiläum", berichtet sie. „Es war eine tolle Zusammenarbeit, es waren sehr viele Menschen da und das Projekt hatte eine tolle Resonanz."
Eine Gemeindereferentin erhält auch die Ausbildung als Religionspädagogin. Während der zwei Jahre als Gemeindeassistentin in der Pfarrgruppe Ingelheim hat Edith Sans-Jakob deshalb sowohl in einer Grundschule als auch in der Sekundarstufe 1 Religionsunterricht erteilt. „Mit Erwachsenen zu arbeiten, finde ich einfacher als mit Kindern und Jugendlichen." Gerade bei Kindern und Jugendlichen braucht man ganz klare Ziele und Strukturen, gleichzeitig muss man auf die Kinder eingehen können und mit vielen Unwägbarkeiten im Schulalltag klarkommen. Die Rolle der Lehrerin ist eine andere Rolle als die der Katechetin und die Schule ein anderes System als die Gemeinde. Zudem müssen die Inhalte, die an der Schule gelehrt werden, abprüfbar sein.
„Die Religionspädagogik ist in unserem Beruf herausfordernd, aber auch sehr wichtig, denn nur hier haben wir die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche, über die Pfarreigrenze hinaus, zu erreichen. Gerade dies sehe ich als besonderes Anliegen meiner zukünftigen Arbeit." 

Von Anfang an von der Familie unterstützt

Nach ihrer Sendung wird Edith Sans-Jakob als Gemeindereferentin im Pfarreienverbund Budenheim/Mombach arbeiten. „Ich freue mich sehr darauf, in einem großen Team zu arbeiten, das habe ich in Ingelheim schätzen gelernt."
Was sagt ihre Familie zur neuen Situation? „Meine Familie hat mich von Anfang an unterstützt. Das war mir sehr wichtig, denn mein Arbeitsumfeld und mein privates Umfeld sind jetzt tatsächlich verschiedene Welten. Mein Mann hilft im Haushalt mit und eine meiner Töchter ist Sonderpädagogin, da können wir uns jetzt auch beruflich austauschen. Darüber freue ich mich", sagt Edith Sans-Jakob.

Anja Weiffen

Sendungsgottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf am 9. Juni um 10 Uhr in der Augustinerkirche, Augustinerstraße 34, in Mainz.

 

Aus "Glaube und Leben" vom 3. Juni

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