Südhessen / Rhein-Main:Ein Fest der Begegnung! Internationaler Frauentag in Rüsselsheim

Ein buntes Programm prägte die dreistündige Aktion in der Rüsselsheimer Innenstadt. Es war ein schönes Bild: Infostände, Rosen, freie Getränke und viele Frauen, die miteinander ins Gespräch kamen.
Die Darmstädter Musikerin Denise Frey schuf in der Rüsselsheimer Innenstadt mit ihrem Saxophon, MPC und Effekten faszinierende Soundwelten. Der internationale Frankfurter Frauenchor „Lalai Ladies“ trug bewegte und bewegende Lieder vor.
In Redebeiträgen diverser Frauenberatungsstellen und Initiativen, wie u.a. dem Frauenzentrum Rüsselsheim, wildwasser e.V. der Volkshochschule wie auch der Betriebsseelsorge wurden die wichtigen Themen von Gleichberechtigung benannt. Carmen Cröß, Leiterin des Frauenzentrums Rüsselsheim, begrüßte im Namen des neu aufgestellten Frauennetzwerks, das zur Aktion eingeladen hatte. Sie betonte die Notwenigkeit, sich für Frauenrechte und Gelichberechtigung gemeinsam stark zu machen. Auch Oberbürgermeister Patrick Burghardt sprach ein Grußwort.

In multikultureller Vielfalt mahnten alle Akteurinnen die politische Notwendigkeit der längst überfälligen Geschlechtergerechtigkeit als Thema der Gerechtigkeit an. Der Schutz für Frauen bei drohender oder erlebter Gewalt sei akuter denn je und der Ausbau der Kinderbetreuung dringend nötig, um Frauen Erwerbstätigkeit zu ermöglichen.
Es brauche überdies klare politische Weichenstellungen, um die Lohnlücke zu schließen, die dadurch entsteht, dass Frauen in vielen Berufen noch immer schlechter bezahlt werden als Männer.
„Altersarmut von Frauen fällt nicht vom Himmel, sondern hat strukturelle Ursachen, die dringend behoben werden müssen“ betonte Ingrid Reidt, Betriebsseelsorgerin und jahrelanges Mitglied des Südhessischen Bündnis gegen Altersarmut von Frauen. Wie gravierend sich Minijobs, die Entscheidung für Kinder und die damit verbundene Sorgearbeit, Teilzeit, oder auch Minijobs auf die Rente im Alter auswirken, sei vielen nicht bewusst. Dass strukturelle Ungerechtigkeit viele Frauen in Armut und Altersarmut treibt, darauf machte ein übergroßes Lebenslaufspiel aufmerksam. Spielerisch zeigte sich der Ernst der Lage. Diesen gelte es immer wieder sichtbar zu machen, sagte auch Elke Möller, ehemalige Frauenbeauftragte in Rüsselsheim und heute ehrenamtlich engagiert.

„Es steht außer Frage“, betonte Ingrid Reidt, „auch wir als Betriebsseelsorge stehen in der Pflicht, uns im Schulterschluss mit anderen für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen. Wir werden nicht aufhören, den Missstand der Geschlechterungerechtigkeit lokal wie auch global anzumahnen.“
Eingeladen zum Fest der Begegnung hatte das sich neu aufgestellte Rüsselsheimer Frauennetzwerk, dem auch die Betriebsseelsorge Südhessen/Rhein-Main mit Sitz in Rüsselsheim von Beginn an angehört.