Südhessen / Rhein-Main:Hochachtung für klare Haltung!
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In Zeiten rechtsextremer Verrohung und der Normalisierung menschenfeindlicher Parolen braucht es jede Stimme zur Verteidigung von Weltoffenheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie – überall:
im öffentlichen Raum, im privaten Umfeld wie auch im arbeitsweltlichen, innerbetrieblichen Kontext.
Es macht Mut, dass sich Kolleg:innen, Vertrauensleute wie auch Verantwortliche in Betrieben für genau diese Werte stark machen und sich – auch im Vorfeld von Wahlen - von Akteur:innen dezidiert menschenfeindlicher Politik abgrenzen.
Es ist daher nicht hoch genug anzuerkennen, dass sich Arbeitnehmervertretungen, jüngst die MAV des anerkannten Elisabethenstiftes in christlicher Trägerschaft in Darmstadt, aufgrund der gegenwärtigen aufgeheizten politischen Gemengelage Sorgen um ihre Kolleg:innen ihrer multinational zusammengesetzter Belegschaft machen. Verantwortungsbewusstsein für Belegschaft und Kollegium hat sie bewogen, sich klar gegen rechtspopulistische Äußerungen stellen und politisch für solidarisches Miteinander werben.
Mit Empörung reagieren daher auch wir als katholische Betriebsseelsorge Südhessen/Rhein-Main auf die harten Anfeindungen rechtspopulistischer Akteur:innen gegen die Mitarbeitervertretung des Elisabethenstifts und verurteilen scharf jede Form des Übergriffs auf einzelne Beschäftigte, die Beschimpfung der MAV und auch der Klinikleitung.
Die Art des populistischen Geschreis auch im Nachhinein ist noch einmal mehr ein Beispiel dafür, wie aggressiv rechtspopulistische Kreise agieren, als demokratiefeindliche Akteure den Einsatz für freiheitliche Demokratie im Land denunzieren und sich selbst zu Opfern machen.
Als Betriebsseelsorge unterstützen wir uneingeschränkt die Haltung und Initiative der MAV, sich als Arbeitnehmervertretung politisch für Weltoffenheit innerhalb ihrer international geprägten Belegschaft auszusprechen. Inhaltlich lebt damit die MAV jene Haltung der beiden großen christlichen Kirchen, die differenziert und ohne die Meinungsfreiheit anderer einzuschränken, klare Haltung gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit zeigen und die unmissverständlich die Unvereinbarkeit des christlichen Menschenbilds mit völkischem Nationalismus attestiert. (Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz, März 2024)
Dass sich eine Mitarbeitervertretung an ihre Kolleg:innen mit einer internen Mail gewendet hat, ist ein Zeichen von Stärke und höchstem Verantwortungsgefühl. Dass dies populistisch ausgeschlachtet und gegen sie gewendet wird, ist hochgradig verwerflich.
Als Betriebsseelsorge sprechen wir der MAV unsere Hochachtung für ihre klare Haltung und den Mut aus, sich der äußerst belastenden eskalierten Situation weiterhin zu stellen.
Dank gilt ihnen überdies für ihre ungebrochene gelebte Solidarität auch mit denen, die im Nachgang übelst beschimpft worden sind.
Als Betriebsseelsorge erleben wir an unterschiedlicher Stelle immer wieder populistisch angefachte Eskalationen. Umso wichtiger ist es uns, jene zu unterstützen, die sich für das hohe Gut solidarischen Miteinanders und für Weltoffenheit einsetzen.
„Leisten wir Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns für eine freiheitliche Demokratie!“ Dieses Zitat aus der Erklärung der deutschen Bischöfe gilt auch in der Arbeitswelt und in Betrieben.
Der engagierten MAV des Elisabethenstiftes gilt unsere Unterstützung.