Südhessen / Rhein-Main:Widerstand(s)kraft - Neujahrsempfang der Betriebsseelsorge Südhessen/Rhein-Main
Zum Gespräch dazu eingeladen waren
Thomas Schmidt, Arbeiterpriester/ eh. Betriebsrat; Referent für Nachhaltigkeit und schöpfungsverträgliche Pastoral in der Region Taunus ,Justyna Oblacewicz DGB/ Beratungsstelle Faire Mobilität (u.a. Bericht vom Fall „Dobrina“, 24 Stunden-Betreuerin aus Osteuropa) und Horst Gobrecht, aktiver und organisierter Antifaschist, Gewerkschaftler.
"Sich gemeinsam widerstandskräftig zu zeigen, das sei wichtig in diesen wirren und irren Zeiten", sagte Betriebsseelsorgerin Ingrid Reidt in der Begrüßung. Denn: "Die Zeiten sind stürmisch. Die Arbeitswelt kämpft mit massiven Transformationsprozessen, politische Kräfte verschieben sich ins rechtsextreme Lager, Armut, Ausgrenzung und Polarisierung, Umweltkatastrophen nehmen drastisch zu…"
„Nicht ohne Grund also schreiben wir als Betriebsseelsorge das Wort Widerstandskraft in diesem Jahr besonders groß“, betonte Reidt, „und wir tun dies sinnbildlich in fetten Lettern“: Wir buchstabieren Widerstandskraft, wenn man so will, solidarisch-politisch im Sinne unserer Arbeit durch.
Der Blick richtet sich auf das „Wider“ „den Stand“ und auf die „Kraft“! Damit wurden etwas andere Akzente gesetzt als das, was oft mit Resilienz verbunden wird.
So betont Ingrid Reidt: „Widerstandskraft bedeutet mehr als - sich selbst - schützen, sich anzupassen!
Widerstand lebt von klarer Haltung/klarem Standpunkt für Menschenwürde, Gerechtigkeit, Frieden und der Bewahrung der Schöpfung. Widerstand ist standhaft, aber frei von Gewalt – grenzt sich ab von destruktiver Resignation oder Aggression.“
„Widerstand – ist standhaft in der Sache - gewaltfreie konstruktive Aktion.“ Zitat: Ingrid Reidt
Die offene Frage war spürbar im Raum: Wie können wir uns persönlich und als solidarisch-politisch Aktive stärken? Was brauchen wir (voneinander), um an gebotener Stelle kraftvoll Widerstand zu leisten?
Alle drei Gesprächspartner:innen gaben starke und von der eigenen Biografie geprägte, ermutigende Statements. Betont wurden der Einsatz für sozio-ökologische, nachhaltige Wirtschaft, der Kampf gegen Arbeitsausbeutung und der Widerstand gegen den Faschismus. Auf die Frage, woher sie die Kraft für all das nähmen, antworteten alle: Durch gelebte Solidarität, Zusammenhalt und Aktion.
Für die tolle Atmosphäre des Abends sorgeten ermutigende Lieder von engagierten Musikern im RIND Rüsselsheim. Ein guter Auftakt, um gemeinsam für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzutreten!
Und ein klares Bekenntnis aller: „Das Braune muss weg!“