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Altersarmut

Ausstellung: Altersarmut stoppen - Rente sichern

Wanderausstellung zur Altersarmut

Mitglieder im Fototeam Hessen e.V. machen mit Fotos und Texten auf das wachsende Problem der Altersarmut aufmerksam. Sie haben zur Kamera gegriffen und bereits Betroffene ebenso wie künftig Betroffene fotografiert. Sie haben mit ihnen gesprochen und ihre Geschichten aufgeschrieben. In Kooperation mit ver.di Hessen, dem DGB Südosthessen, der IG Metall Hanau-Fulda ist daraus eine Ausstellung entstanden. 13 Menschen im Alter zwischen 20 und 77 Jahren zeigen mutig ihr Gesicht und erzählen, warum Altersarmut für sie ein Thema ist, jetzt oder in der Zukunft.

Das Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz und die Katholische Betriebsseelsorge Oberhessen haben das Projekt unterstützend begleitet.    

Ausleihe

Die Ausstellung steht als Wanderausstellung bereit und kann von Unternehmen, Pfarreien, Einrichtungen und anderen Organisationen ausgeliehen werden. Sie besteht aus 14 Rollups in der Größe von 1,20 x 2,20 Meter. Sie können in beliebiger Reihenfolge und Anzahl gruppiert und den räumlichen Gegebenheiten angepasst werden. Das Material der Rollups entspricht der Brandschutzklasse B1, so dass die Ausstellung auch in öffentlichen Gebäuden gezeigt werden kann, die unter strengen brandschutzrechtlichen Auflagen stehen. Die Rollups lassen sich in einem normalen PKW (Rückbank) transportieren.

Wir empfehlen, die Ausstellung über einen Zeitraum von zwei bis max. vier Wochen zu zeigen. Sie sollte mit einer öffentlichen Veranstaltung beginnen, zu der auch die lokale Presse eingeladen ist. Dies kann die Eröffnung, Vorstellung oder eine Vernissage sein. Denkbar ist, während der Dauer der Ausstellung auch Veranstaltungen mit Sozialpartnern, wie z.B. Kommunalpolitikern, Arbeitgebern, Gewerkschaften, Betriebsräten, Erwerbslosen und Schulklassen durchzuführen.

Die Vorarbeit vor Ort, wie Bereitstellen von geeigneten Räumlichkeiten, Information, Einbindung und Zusammenarbeit mit Politikern, Presse, Schulen sowie der Transport usw. muss von den Ausleihenden geleistet werden. Findet die Ausstellung durch eine kirchliche Einrichtung oder in Kooperation mit der Betriebsseelsorge statt, ist die Ausleihe kostenlos. 

Zur Ausstellung gibt es eine Broschüre (24 Seiten) in der u.a. die Ausstellungstafeln dokumentiert sind. Die Broschüre wird zum Stückpreis von € 0,50 weitergegeben. Nicht benötigte Exemplare können zurückgegeben werden. Die Abrechnung erfolgt bei Rückgabe der Ausstellung. Den Ausleihern steht eine Kopiervorlage für ein Ankündigungsplakat sowie eine anpassbare Presseinformation zur Verfügung.  

Terminanfragen sind zu richten an das Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, Frau Dr. Eileen Hirsch, Tel. 06131 253 864, betriebsseelsorge@bistum-mainz.de. Anfragen zur inhaltlichen Kooperation sind direkt an die Regionalstellen der Betriebsseelsorge zu richten.

Altersarmut ins Gesicht sehen - sie lindern und verhindern!

Die Prognosen sind seit Jahren bekannt: In Zukunft sieht unsere Gesellschaft älter und für einen wachsenden Teil der Bevölkerung arm und ärmer aus. Und schon jetzt ist Altersarmut ein brennendes, soziales und menschliches Problem, das es zu lösen und anzugehen gilt. Doch obwohl Zahlen und Fakten schwarz auf weiß vorliegen, entsteht bisweilen der Eindruck, dass das Thema noch immer nicht als besorgniserregendes gesellschaftliches Problem ausreichend im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen ist.

Wachsende Altersarmut ist kein Einzelphänomen und auch nicht gesetztes Schicksal einer (Wohlstands-) Gesellschaft, dem man sich beugen muss. Altersarmut fällt nicht vom Himmel, sondern sie ist gewachsen und gemacht. Sie hat strukturelle Ursachen, die es zu erkennen und mit Verantwortung für die jetzige und kommende Generation mit Entschiedenheit zu beheben gilt. Denn Altersarmut ist nichts Abstraktes, sondern hat Gesichter, und zwar viele: Frauen und Männer im letzten Drittel eines oft langen harten Arbeits- und Familienlebens. Und sie beginnt meistens schon in jungem Alter.

Als Betriebsseelsorgerinnen und Betriebsseelsorger gilt unsere Aufmerksamkeit den Menschen in der Arbeitswelt. Geleitet von der christlichen Option für ein gutes Leben für alle, für Teilhabe, Gerechtigkeit und sozialen Frieden sehen wir uns in der Pflicht, mitzuhelfen Armut zu lindern und zu verhindern. Freilich gibt es auf komplexe gesellschaftliche Entwicklungen und Fragen nicht immer einfache Antworten. Umso wichtiger ist es, sich mit Aufmerksamkeit und Ernsthaftigkeit den offensichtlichen Problemen zu stellen und die Ursachen wachsender Altersarmut zu skandalisieren. Ein erster Schritt ist es, der Realität im wahren Sinn des Wortes ins Gesicht zu sehen und sie beim Namen zu nennen. Dazu dient und provoziert diese Ausstellung. Die einzelnen Ausstellungstafeln konfrontieren uns mit Menschen, die von Armut bedroht und betroffen sind. Sie konfrontieren uns mit Biographien, die die Verarmungsstrukturen in unserem Wohlstandsland lebend dokumentieren.

In Kooperation mit Initiativen, Gewerkschaften und den unterschiedlichen Akteuren in der Arbeitswelt drängen wir immer wieder darauf, der Realität von sozialen Schieflagen ins Gesicht zu sehen. Mit unserer Beteiligung an der Ausstellung regen wir zur kritischen Diskussion und zur „Umkehr“ einer Gesellschaft an, die sich um der Würde der Menschen willen Altersarmut nicht leisten darf. Wir hoffen auf einen anregenden konstruktiven Diskurs.

Richard Kunkel, Ingrid Reidt