Betrieblicher Ansatz
Die Betriebsseelsorge ist eine aufsuchende Pastoral und versteht sich als Brücke zwischen Kirche und Arbeitswelt (Kirche im Betrieb). Sie ist basis- und betriebsnah und vom Ansatz her prophetisch-diakonisch (Sehen–Urteilen-Handeln).
Arbeitsweise
Mit Betriebsbesuchen und Veranstaltungen schaffen wir Beziehungen zu Arbeitnehmervertretungen und zu den Beschäftigten und suchen das Gespräch mit den im Betrieb Verantwortlichen.
Insbesondere bei betrieblichen Veränderungen - bei Stellenabbau, Schließungen und Auseinandersetzungen – sehen wir unseren seelsorgerlichen Dienst in der Begleitung der Menschen im Betrieb und unterstützen die Menschen in schwierigen (persönlichen) Situationen.
Die Arbeit der Betriebsseelsorge lebt von persönlichen Kontakten und von der Offenheit gegenüber allen Religionen und Kulturen.
Im Sinne der biblischen Option für die Armen verpflichtet sich die Betriebsseelsorge der vorrangigen Anwaltschaft für die Benachteiligten im System.
Kooperativer Ansatz / Netzwerkarbeit mit Institutionen der Arbeitswelt
Ausgehend von der katholischen Soziallehre setzt sich die Betriebsseelsorge kritisch mit den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen auseinander. Sie steht im offenen Dialog mit allen handelnden Akteuren und sucht das Gespräch mit den Institutionen der Arbeitswelt (Gewerkschaften, Agentur für Arbeit, Jobcenter, IHK, Arbeitgeberverbände, Politik etc.).
Betriebsseelsorge schafft Netzwerke der Solidarität. Grundlegend sind die Zusammenarbeit mit den Mitbestimmungsorganen in den Betrieben sowie die Vernetzung von Personen und Einrichtungen, die sich sozial-solidarisch für gute Arbeit engagieren.
Die Betriebsseelsorge bindet ihre Arbeit an die Pastoral der Gemeinden und Dekanate zurück.
Aufgabenbereiche
- Kontaktpflege zu den regionalen Betrieben und den Einrichtungen der Arbeitswelt
- Betriebsbesuche / Ausrichtung von Tagen der Arbeitswelt
- Gespräch mit / Unterstützung von Arbeitnehmervertretungen
- Seelsorgerliche Begleitung von Belegschaften/ Einzelner (in Krisensituationen) und den von Arbeitslosigkeit bedrohten bzw. betroffenen Menschen
- Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Beratungseinrichtungen
- Netzwerkarbeit in Bündnissen für soziale Gerechtigkeit/ für bessere Arbeitsbedingungen
- Veranstaltungs- und Weiterbildungsangebote (Vorabend am Tag der Arbeit, Betriebsrätetage, Seminare Soziale Kompetenz, Diskussionsforen)
- Zusammenarbeit mit den katholischen Dekanaten, der Caritas und in der Ökumene
Aktuelle Themenfelder
- Prekäre Beschäftigung /Armut trotz Arbeit/ Arbeitslosigkeit
- Arbeit 4.0 (Digitalisierung der Arbeitswelt)
- Sonntagsschutz
- Aufwertung von Beschäftigung in Pflege und Erziehung
- Mitbestimmung