„Es blüht der Blumen eine“ ist ein Marienlied, welches im 19. Jh. bis in die zweite Hälfte des 20. Jh. weit verbreitet war. Das Gedicht erschien in der Sammlung „Marienlieder“ des katholischen Publizisten Guido Görres (1805–1852). Diese waren v.a. bestimmt für die damals neu aufkommende und in der Volksfrömmigkeit sehr beliebte Form der „Maiandachten“, in denen Maria in besonderer Weise verehrt wird.
Populär wurde das Lied durch die Vertonung von Anselm Schubiger (1815–1888). Es beginnt als Rätsellied und spricht von einer wundersamen Blume, die tröstet und rettet. Dann wird der Name "Maria" genannt, die als „Lilie“ sogar die Rosen überstrahlt. Maria wird in der Kunst oft mit einer weißen Lilie, der "Madonnen-Lilie", in der Hand dargestellt. Aufgrund ihrer Schönheit steht diese Blume als Symbol für Reinheit, Tugend und Jungfräulichkeit. Die Bibel spricht von den „Lilien auf dem Felde“ als einem Symbol der vertrauensvollen Hingabe an Gott: Seht euch die Lilien an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. (Lukas 12,27)
Der Monat Mai ist in besonderer Weise der Verehrung der Gottesmutter Maria geweiht. Der Ursprung des Maigebetes liegt im Bittgebet um günstige Witterung für die Landwirtschaft. Die Mariensymbolik des Mai ergibt sich aus dem Aufblühen der Natur in diesen Wochen. In den Kirchengemeinden wird im Mai meist am Abend in der Kirche vor einem mit Blumen geschmückten Marienaltar eine Andacht zu Ehren der Muttergottes gebetet. So gilt die Gottesmutter in der katholischen Spiritualität als erste und schönste Blüte der Erlösung