Die Sprecherin Yvonne Frische begrüßte 40 Delegierte aus den kfd-Gruppen des Diözesanverbandes, als auch Mitglieder und Vertreterinnen des Bistums Mainz. Gekommen waren Kerstin Aufenanger - Bischöfliches Ordinariat, Christina Feifer - Frauenkommission, Claudia Valente - KDFB, Monika Mertens - kfd-Bundesverband und Ines Claus, neues kfd-Mitglied, zugleich CDU-Politikerin in Hessen. Dieses Jahr fand die Diözesanversammlung in Gernsheim statt, wo dankenswerter Weise das Leitungsteam unter der Leitung von Hildegard Reis als Gastgeberinnen den Rahmen im Kettelerhaus für die Veranstaltung zur Verfügung stellte.
Am Vormittag stand mit dem Thema „Konsequent für Demokratie“ ein hochaktuelles, politisches Thema im Mittelpunkt des Studienteils. Natalie Mittler, Referentin des kfd-Bundesverbandes war aus Düsseldorf gekommen, um einen Einblick zu geben, was Menschen in Deutschland darüber denken und welche Faktoren Demokratie beeinflussen.
Zum Thema aus ihren Erfahrungen im hessischen Landtag brachte sich Ines Claus ein. In ihrer Funktion als Vorsitzende der CDU-Fraktion im hessischen Landtag begrüßte sie das aktuelle, politische Thema sehr und betonte, wie wichtig es ist, sich zivilgesellschaftlich einzubringen und öffentlich als auch im privaten Umfeld Position für Demokratie zu beziehen. Ines Claus war im zurückliegenden Monat der kfd beigetreten, um die Frauennetzwerke im politischen Bereich zu verstärken.
Natalie Mittler gab einen Einblick in aktuelle Untersuchungen zur Frage, wie sich die Einstellungen in der Gesellschaft zu Demokratie verändern. Ein Faktor der Gefährdung von Demokratie ist der Umgang mit Krisen. Krisen fordern das politische, wirtschaftliche und soziale System heraus. Populistische und extremistische Gruppen nutzen diese Situation häufig, um Menschen gegen die Funktionsfähigkeit der Demokratie aufzubringen. Den Frauenverband hatte auch die Einstellung zu frauenpolitischen Entwicklungen in der Gesellschaft interessiert. Hier ist eine Tendenz zur Verharmlosung von Gewalt an Frauen zu beobachten und Feminismus wird zunehmend als Störung der öffentlichen Ordnung angesehen.
Den Rednerinnen war es wichtig, dass die kfd sich aktiv an der Förderung von Demokratie beteiligt. Die Wege dazu sind sich an Wahlen beteiligen, das Recht auf Demonstration, das soziale und politische Engagement, als Verband Stellung zu beziehen und auch im privaten Umfeld Haltung zu zeigen, sind Wege, die kfd-Frauen weiter beschreiten wollen.
Bereits 2020 hatte die kfd-Mitgliederversammlung sich bundesweit für die Unvereinbarkeit mit einer Mitgliedschaft in der AfD ausgesprochen. Dieses Signal war den Frauen wichtig, um die Klarheit in der Positionierung im Hinblick auf rechtsextreme Tendenzen einzuhalten. Der kfd ist eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft unverzichtbar.
Im kfd-Diözesanverband Mainz, zu dem auch die Gruppe in Gernsheim gehört, gibt es immer wieder demokratiefördernde Angebote wie z. B. ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen, in denen Frauen sich für Alltagsdiskussion fit machen, um ihre Werte am Arbeitsplatz oder anderen alltäglichen Orten deutlich vermitteln zu können.
Am Nachmittag berieten die Delegierten über das Institutionelle Schutzkonzept des Frauenverbandes zur Vermeidung von sexualisierter Gewalt und geistlichen Missbrauch und setzten es für ihren Bereich in Kraft. Außerdem standen Themen aus dem Verbandsleben wie den neuen kfd-Botschafterinnen in die Regionen Südhessen, Rheinhessen, Mainlinie und Oberhessen im Mittelpunkt des Austauschs.
Nach einem gefüllten Tag mit engagierten Diskussionen gingen die Teilnehmerinnen und Verantwortlichen bis zur Versammlung im nächsten Jahr auseinander.
Gisela Franzel, kfd Diözesanverband Mainz e. V., Tel. 06151-1524447, info@kfd-mainz.de