Wege gehen - Vertrauen spüren

In einen großen, warmen Kirchenraum kommen, an der Stelle von Kirchenbänken liegt ein großes, begehbares Labyrinth aus und verlockt zum Ausprobieren. Das war der erste Eindruck des kreativen Besinnungstages, der am Sonntag des zweiten Advents 20 Frauen nach Bensheim, St. Laurentius eingeladen hatte. Die St. Laurentius-Kirche war schon vor längerem einfach mal ausgeräumt worden, um neuen Projekten u.a. dem gemeinsamen Frauenbesinnungstag von kfd und KDFB einen angemessenen Raum zu eröffnen. So bildete auch der Impuls von Christina Feifer, geistlicher Beirätin des KDFB Diözesanverbandes zu Labyrinthen den Anfang, verbunden mit der Einladung das Begehen des Labyrinths von Chartre auszuprobieren. Lange Schleifen und kurze Wendungen, Begegnungen mit Frauen, die meinen Weg streifen, Gedanken über das Vertrauen oder Misstrauen in den Weg - lauter normale Empfindungen auf dem Weg in einem Labyrinth. Und so spielt das Thema des Vertrauens in den Weg und in mein Leben die geheime Hauptrolle an diesem Tag. Gisela Franzel griff im zweiten Teil des Tages diesen roten Faden auf und schildert mit filmischen Skizzen und beispielhaften Gedichten das bewegte Leben der Hilde Domin. Einer der bedeutendsten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Wie viele Lebenswege Frauen gehen können, welchen Wendungen ihre Leben auch nimmt, immer hatte das Vertrauen in vielen verschiedenen Facetten ihr Leben begleitet. Ein ermutigendes Zeichen in diesen bewegten Zeiten. So inspiriert genossen die Frauen dann am Abend noch gemeinsam eine schöne, warme Suppe, die Stimmung war gut, das Vertrauen gestärkt. Und vielleicht ein neuer Kirchort für Frauen an der Bergstraße entdeckt. Danke an die Gastgeberin Claudia Aßhauer, die uns diese Kirchentüren geöffnet hatte!

Gisela Franzel