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Holzbrücke

Was ist ein Projekt?

Ein Projekt ist z.B. eine Initiative, eine Maßnahme, eine Veranstaltung, eine Kampagne und vieles andere.  Es ist neuartig, einmalig, zeitlich befristet, mit begrenzten Ressourcen umsetzbar und hat mindestens einen Kooperationspartner und konkrete Ziele.

Leitung, Auftrag und Beteiligte

Zu einem Projekt gehört die Klärung folgender Fragen:

  • Wer leitet das Projekt und wem gegenüber wird berichtet (Auftraggeber, Kooperationspartner, Geldgeber)?
  • Wer macht im Team mit?
  • Welche Kooperationspartner möchte ich gewinnen?
  • Wer kann noch mitmachen?

Planung

Sie brauchen fünf Elemente für eine erfolgreiche Planung:

  1. Konkrete Ziele: Was soll das Projekt erreichen? (Unterscheiden Sie Visionen von Zielen: nur was realistisch ist, kann auch erreicht werden.) Warum ist das Projekt so wichtig? Definiere Sie Ihr Ziel: „Ich werde bis zum ……  . (Datum) das …………………………….. so ………………………….……………. umsetzen.“
    Prüfen Sie mit „s.m.a.r.t.“ (sinnenspezifisch erfahrbar, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert) wie konkret Ihre Ziele sind.
  2. Finden Sie Projektpartner und klären Sie miteinander Ihre Erwartungen ab und was jeder investieren kann.
  3. Bereiten Sie jeden Schritt mit dem Team gut vor: Das drückt Wertschätzung, Verlässlichkeit und Zielorientierung aus.
  4. Optimismus: Denken Sie positiv und erwarten Sie von unvorhergesehenen Ereignissen, dass auch diese Sie weiterbringen.
  5. Planen Sie Zwischenreflexionen und eine längere Dauer der Vorbereitung ein. Stress raubt den Spaß an der Sache.

Oder: Projekt ohne klares Ziel

In Zeiten ohne Gewissheiten fällt es schwer klare Ziele zu formulieren. Die Zukunft kann nicht vorhergesagt werden, aber mit Akteuren kann sie gestaltet werden. Sie konzentrieren sich auf die vorhandenen Ressourcen und schätzen ab, was sie einsetzen können. Dazu kommen die Vereinbarungen mit Ihren Kooperationspartnern, die mit ihren Mitteln das Projekt mit unterstützen. Zufälle, sich ändernde Umstände und neue Ideen können die Projektziele verändern. Dieser Ansatz nennt sich „Effectuation“.

Projektbetrachtung

Die Projektidee benötigt auch am Anfang eine konstruktiv-kritische Betrachtung für eine realistische Einschätzung:

  • Welche Stärken und Schwächen, welche Chancen und Risiken, hat das Projekt?
  • Sind die Rahmenbedingungen gegeben, um das Projekt umzusetzen (Personal, Zeit, Geld)?
  • Nutzen Sie diese Ergebnisse, um Ihr Projekt noch besser auf den Weg zu bringen.

Welche Personen können das Projekt beeinflussen (Auftraggeber, Teammitglieder, Öffentliche Stellen, … oder werden davon beeinflusst (Teilnehmer:innen, Zielgruppe, …)? Finden Sie die wichtigsten Personen, um sie als Unterstützer Ihres Vorhabens zu gewinnen.

Gott spielt mit

Im Vertrauen auf Gottes Interesse an Ihnen und Ihrem Projekt können Sie gespannt sein, wo Sie Gott im Verlauf des Projektes erahnen werden und wohin Gott Sie führt.  Wichtige Entscheidungen können Sie im Kontakt mit Gott treffen („Unterscheidung der Geister“ nach Ignatius von Loyola: Habe ich ein gutes Bauchgefühl? Passt es zu meinen Grundwerten? Habe ich das pro und contra sachlich abgewogen? Kommt mir daraus Freude und Energie entgegen, oder überfordert es mich? Kann ich ehrlich meine Beweggründe benennen? Behalte ich dabei Zuversicht und Gelassenheit?)

Mit welcher Bibelstelle/mit welchem spirituellem Impuls möchten Sie das Projekt überschreiben, um es im Team intern als Leitidee zu haben?

Projektablauf und Terminplanung

Jetzt wird es konkret: Nun werden Aufgaben und Verantwortliche definiert. Was soll geschehen? Wer erledigt was bis wann und in welcher Reihenfolge? Wer kümmert sich wie um die Werbung?

Zwischenergebnisse werden benannt, die bisherige Arbeit reflektiert und neue Schritte geplant bis zur Realisierung des Projektes

Abschluss

Zum Projekt gehört am Ende die Erhebung, wie zufrieden die Zielgruppe/ die Teilnehmenden waren, wie die Projektgruppe mit ihrer Arbeitsweise und mit ihrem Projektergebnis zufrieden ist (ein Dankeschön an alle Beteiligten!) und wie die Öffentlichkeit alles wahrgenommen hat (Presse, Berichterstattung, Rückmeldung an Auftraggeber) sowie die Schlussabrechnung. 

Steinbogen

Projektkriterien

  • an den Anliegen und Bedürfnissen der Menschen orientiert, die hier wohnen und leben.
    Das kann zum Beispiel eine Herausforderung aus dem Lebensumfeld sein, oder ein soziales, kulturelles, spirituelles oder ökologisches Anliegen sein. Die Projekte haben Menschen im Blick, die in der Pastoral vor Ort kaum erreicht werden. Sie sind nah dran am Leben und am Puls der Zeit, werden offen und gut kommuniziert und stellen niederschwellige Angebote dar. 
  • so innovativ, dass bisher niemand in der Umgebung so etwas durchgeführt hat. Für diese Projekt-Entwicklung wollen Sie etwas ausprobieren und sind bereit, das auch zu dokumentieren und zu reflektieren. Wie bei einem Experiment wissen Sie nicht, ob es klappt, aber das Ausprobieren macht Ihnen Freude.  
  • Prinzipiell werden Projekte immer von der Zusammenarbeit mit mindestens einem (nicht ausschließlich kirchlichen) Kooperationspartner geprägt, dessen Investitionen klar benannt sind. Ehrenamtliche sind in die Planung, Durchführung und Organisation des Projektes beteiligt. Ihre Begabungen, Möglichkeiten und Mittel bringen eine unerwartete Vielfalt ein.
  • nachhaltig im verantwortungsvollen Umgang mit unserer Welt und im Blick auf die Ziele der Agenda 2030. Es bedeutet auch, dass die Projekte möglichst eine Wirkung auf die zukünftige Pastoral haben. Es besteht auch die Möglichkeit der Übertragbarkeit auf andere Orte.
  • inspirierend und haben eine spirituelle Leitidee. Sie machen die Botschaft des Evangeliums sichtbar und erlebbar, z.B. mit neuen, mutigen, originellen Aktionen zur Glaubensverbreitung. Das Projekt setzt sich aktiv für eine Kultur der Achtsamkeit und der spirituellen Freiheit ein.
  • an der Vision des Bistums zum Pastoralen Weg orientiert: mehr Leben zu wagen, in dem wir Leben, Glauben, Ressourcen und Verantwortung miteinander teilen.