Autor: Pastoralreferent Dominique Humm
Die Ausgestaltung der Elisabethkirche hat im Verlauf der Zeit Höhen und Tiefen erlebt durch Abnutzung und Zerstörung sowie Renovierungs- und Restaurationsmaßnahmen, Neugestaltung und Beauftragung von Künstlern.
Die Statue der Heiligen Elisabeth begrüßt am Eingang der Kirche die Gläubigen. Die Krone und das mit Edelsteinen besetzte Gewand weisen sie als Fürstin aus. In ihrer linken Hand hält sie einen Strauß Rosen, in der rechten ein kleines Brot. Die beiden Symbole verweisen auf das Rosenwunder, welches von Elisabeth berichtet wird:
"In ihrer Kindheit, als sie allein im Hof umherlaufen konnte, da entwendete sie alles Essbare und Trinkbare, dass sie bekommen konnte, und gab es den Armen. Nachdem aber die Köche und das Gesinde das dem Landgrafen [Ludwigs Vater Hermann I.] berichtet hatten, da wartete er einmal selbst auf sie. Und als sie aus der Küche kam und hatte die Innentaschen ihres Umhangs voll beladen, da trat er ihr entgegen und sprach: „Liebes Töchterchen, was trägst du da?“ Darauf entgegnete sie: „Ich trage Rosen und will ein Kränzlein machen.“ Darauf erwiderte er: „Zeige mir die Rosen“, obwohl er doch wusste, dass es Brot und Fleisch waren. Nun schlug sie den Umhang zurück: Da waren es alles rote und weiße Rosen, doch in der Hand der armen Leute wurden sie wieder zu Brot und Fleisch. Darauf sprach er zu seinen Köchen und den Mägden: „Ich befehle euch bei eurem Leben, ihr alles das zu gewähren, was sie von euch nehmen will!“"
Quelle: Hermann von Fritzlar, Blumenlese. Buch von der heiligen lebine – 1343–49
Die Statue entstammt der Holzwerkstatt Busch und Söhne und wurde ursprünglich für den ehemaligen Hochaltar der Kirche gefertigt. Nach der Zerstörung des Altars im Zweiten Weltkrieg wurde die Figur restauriert und hat seit 2005 ihren Platz am Eingang der Kirche gefunden.
"Eine aus drei Teilen bestehende Konstruktion aus furniertem Sperrholz, etwas zu niedrig" entsprach nicht der Vorstellung von einem Altar, wie ihn das II. Vatikanische Konzil für einen Volksaltar für eine Kirche vorsah. Pfr. Meuer berichtet, wie es zum heutigen Altarensemble von St. Elisabeth kam.
Zur großen Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 war ein besonderer deutscher Beitrag geplant, der aller Welt die hohe Kunst der Gotik präsentieren sollte. Der Auftrag ging an die Bildhauer- und -schnitzwerkstatt Jakob Busch in Steinheim, wo der Altar in den Jahren 1896 - 1899 geschaffen wurde.
Das meisterliche Werk war nur teilweise eine selbständige Arbeit. Sein Vorbild war der Schnitzaltar „Die hl. Sippe“ aus der Riemenschneider-Schule (um 1510): Ursprünglich wohl in Creglingen beheimatet, wurde dieser Altar 1896 durch den Kunsthändler und Bruder des Bildschnitzers - Georg Busch - vom Hessischen Landesmuseum erworben, seither ebenda ausgestellt.
Der von Jakob Busch geschaffene Altar wurde 1901, nach der Weltausstellung, von Dekan Dr. Friedrich Elz, dem damaligen Pfarrer von St. Ludwig, für 5.000 Mark für die [in Planung befindliche] Elisabethkirche in Darmstadt erworben.
Auszug aus J. Gahlmann für die Festschrift zum 100. Jubiläum
Maria, die Mutter Jesu, wurde von Anfang an in der St. Elisabeth-Kirche an verschiedenen Orten besonders verehrt. Neben dem Marienaltar und der Marienkapelle gibt es heute drei Marienstatuen, die im Laufe der Jahre ihren festen Platz in der Kirche gefunden haben. Ausdruck der tiefen Verankerung der Marienverehrung in der Gemeinde sind die zahlreichen Kerzen, die täglich vor Maria entzündet werden.
Der Heilige Josef ist mit Jesuskind und Lilie (Zeichen der Reinheit) dargestellt. Der Grund liegt darin, dass Josef, als er bei seiner Verlobten Maria eine Schwangerschaft bemerkt, sie nicht bloßzustellt. Er überlegt, sich heimlich von ihr zu trennen. Nach einer Engelserscheinung bleibt Josef bei Maria und sorgt treu für sie und das Kind.
Die Statue ist von dem Kunstbildhauer Hans Steinlein aus Eltville im Rheingau gefertigt. Sie gehört zum ursprünglichen Bestand der Kirche und hatte früher ihren Platz an der vordersten Säule links vom Altarraum. Sockel und Baldachin sind im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.
Heute befindet sich die Josefs-Statue im linken Seitenschiff. Häufig sind vor der Figur brenndende Kerzen zu finden, die von Gläubigen aufgestellt werden.
Der Kreuzweg wurde zum 25. Jubiläum der St-Elisabeth-Kirche 1930 eingeweiht. Er geht auf die Initiative von Pfr. Martin Fink zurück. Gefertigt wurden die Figuren von dem Holzschnitzer Philipp Müller in Heppenheim, der in der Werkstatt Busch Söhne in Groß Steinheim gelernt hatte, die den Hochaltar und Marienaltar gefertigt haben. Die Figuren sind aus Lindenholz gefertigt.
Der Kreuzweg verläuft ausgehend vom linken Seitenschiff von vorne nach hinten und durch das rechte Seitenschiff wieder nach vorne.
Die Weihnachtskrippe ist ein Geschenk von Pfr. Martin Fink anlässlich seines Abschieds 1936. Sie wurde vom Bildhauer Philipp Müller geschaffen, der zuvor den Kreuzweg der Kirche angefertigt hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Krippe von Frau Gertrud Myrzik restauriert.
Die Beichtstühle gehören zu der ursprünglichen Ausstattung der Kirche und sollen eine Stiftung des Katholischen Gesellenvereins sein. Nach den Entwürfen des Architekten sollen Tischlerei Ludwig Riedlinger und der Holzbildhauer Heinrich Fasler die Arbeiten ausgeführt haben.
Auf den zwei erhaltenen Beichtstühlen ist die Inschrift zu lesen:
"welchen ihr die Sünden"
"sind sie nachgelassen"
"sünden sind dir vergeben"
"gehe hin in frieden, deine"
"Joh Kap. 20"
Die Marienkapelle ist über einen Treppenaufgang im Turm zu erreichen. In ihr befindet sich ein Altar mit Tabernakelaufsatz und Marienstatue, hergestellt von Busch-Söhne.
Heute sind in der Marienkapelle die Heiligen-Figuren aus dem ehemaligen Hochaltar zu finden, die unversehrt den Zweiten Weltkrieg überstanden haben.
Am 12. Dezember 1944 brachten zwei Sprengbomben das linke Kirchenschiff und das Hauptschiff zum Einsturz. Dabei wurden der Hochaltar, die Kanzel, das Taufbecken, die Kommunionbank, die Orgel sowie das Marienbild komplett zerstört. Die Glasfenster waren bereits bei Angriffen ein Jahr zuvor zu Bruch gegangen. Durch Bilder und Niederschriften konnten sie zum Teil rekonstruiert werden.