50 Jahre Camarakreis Nieder-Olm ... Anlass genug, um auch in diesesm Jahr zu einem Benefizabend einzuladen. Es war ein voller Erfolg.. leckeres Essen - herzhaft und süß - , schmackhafte Cocktails. Popcorn wie im Kino, eine Tombola, mitreißende Musik von Rafael Fereira, ein zaubernder Pfarrer (Pater Cyril), gute Unterhaltung und einfach viel Spaß: Und das alles für einen gute Zweck, denn der Erlös kommt in voller Höhe den Projekten des Camarakreises zugute!
Hubert Hilsbos, bis vor Kurzem noch Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Fanziskus von Assisi Nieder-Olm und nun stellv. Vorsitzender des Camarakreises, fand bei der Begrüßung sehr treffende Worte, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:
Liebe Gäste des heutigen Abends,
sehr herzlich darf ich Sie – im Namen des gesamten Vorstandes des Camarakreises – sehr herzlich zu diesen besonderen Abend begrüßen. Ein Abend. der unter dem Motto „Brasilianisches Street-Food-Festival“ steht.
Ehrlich gesagt: Ich habe zwar eine Ahnung und eine Art Vorstellung, was uns an diesem Abend erwartet … Aber: Die besonderen Details bei den Getränken, beim Essen, bei der Musik, gerahmt im lockeren Miteinander sind auch mir unbekannt und eine Überraschung – und lassen Sie sich überraschen und beeindrucken von den vielen, vielen Besonderheiten an unserer kulinarischen brasilianischen Straße.
Wir freuen uns sehr, dass sie alle hier sind; … wir sind sozusagen „ausverkauft“, vollbesetztes Haus.
Sie alle sind heute in erster Linie unsere Gäste. - Sie sind zugleich aber durch hier Hiersein auch Unterstützer und Unterstützerinnen unserer Hilfsprojekte in Brasilien, im Kongo und in Indien; hierfür sage ich, sagen wir vom Vorstand ausdrücklich: Danke!
Unsere erste und älteste Partnerschaft verbindet uns mit Rondonopolis in Brasilien … ungefähr 9.500 Kilometer Luftlinie von Nieder-Olm entfernt. Und unser Camarakreis, der in diesem Jahr 50 Jahre besteht, hat diese Distanz – aus einer sehr menschlich-existentiellen Perspektive – verringert und überbrückt, so dass eine wirkliche Partnerschaft entstanden ist von Hilfe, Unterstützung, Austausch, Begegnung, voneinander wissen und lernen und vielem anderen mehr (… ich denke zum Beispiel an die Jugendbegegnung vor etlichen Jahren, an augenblicklich vier junge Menschen aus Rondonopolis, die hier in unseren Kitas und in der Pfarrgemeinde sich in einem freiwilligem sozialem Jahr engagieren …).
Pater Lothar war über viele Jahrzehnte in Rondonopolis sozusagen unser dortiger Brückenkopf, … Max Weber, Pfarrer Pfaff und andere haben hier den Camarakreis vor 50 Jahren mitbegründet; heute sind es Paulo, Elisangela, Andrea, Babara, Claudia, … und viele weitere Personen dort und hier, die diese menschliche Brücke von Hilfe und Miteinander ermöglichen.
Wenn wir vom Camarakreis sprechen, dann kommen wir an seinen Namensgeber sozusagen nicht vorbei. Die Entscheidung für diesen Namen „Camara“ – auch für dieses Haus - war nicht nur eine sehr kluge Entscheidung damals, sondern ist zugleich ein bleibendes „Statement“ für eine klare Haltung den Menschen gegenüber, die ärmer sind oder durch die Verhältnisse unterdrückt und arm gemacht werden. Der Camarakreis hilft uns seit 50 Jahren immer den Blick zu weiten in die „Eine Welt“ und das Bewusstsein zu stärken, dass wir alle zu einer Menschheitsfamilie gehören; - … und wenn ich das so sage, dann spüren wir sofort, welche Wege noch gegangen werden müssen und wie viele menschliche Brücken noch gebaut sein müssen, damit dies Wirklichkeit wird.
Für den heutigen Tag hat Herr Michael Eckes, der damals im Verwaltungsrat unserer Pfarrgemeinde und auch wesentlich beteiligt war, dass dieses Camara-haus so gebaut werden konnte, einen Brief geschrieben: Er selbst hat im Auftrag der Firma Eckes in Brasilien gearbeitet und ist sowohl in Mainz wie in Brasilien zuhause: Er schreibt: „… ich besuchte damals Dom Helder Camara in Olianda im Nordosten Brasilien, um ihn mit einem Einladungsschreiben zu einer Einweihungsfeier (für dieses Haus) zu gewinnen. Leider musste er ablehnen, da die damaligen Militärs in Brasilien ihren „alternativen Nobelpreisträger“ nicht ausreisen ließen. Man nahm ihm für einige Zeit einfach den Pass ab. Dom Helder Camara gehörte bis zu seinem Tod 1999 zu den mutigsten und bedeutendsten Menschenrechtlern des 20. Jahrhunderts, … ich bin froh, dieser Persönlichkeit begegnet zu sein …“. … soweit Herr Michael Eckes.
Ich danke allen, die diesen Abend ermöglicht haben. So viele machen mit, haben vorbereitet, gekocht, den Saal hergerichtet, … und erschaffen im wahrsten Sinne des Wortes einen solchen tollen Abend. Danke allen – und danke Dir, liebe Babara Kremer, für die ganzen Vorbereitungs- und Koordinierungs-arbeiten.
Liebe Gäste, wir sind in Rheinhessen und uns wird nachgesagt, dass wir vieles wollen und das Eine mit dem anderen verbinden können. Ich stimme dem zu. – Vieles, ja sehr vieles und unterschiedliches wurde zubereitet und wir alle werden Genießer sein am heutigen Abend. Ein Genuss, der etwas gekostet hat und damit unterstützen sie - ich habe es bereits angedeutet – sozusagen nebenbei beim Genießen – die wichtige Arbeit unseres Camarakreises. Und warum nicht: Sie könnten auch den Genuss des Unterstützens weiterführen, indem Sie einfach Mitglied in unserem Camarakreis werden.
So jetzt aber wird es Zeit. - Genug der Worte. Lassen Sie mich schließen mit einem letzten Gedanken: Jesus selbst, hat ziemlich oft zum gemeinsamen Essen geladen und dieses Miteinander-Essen-in-Gemeinschaft als Bild genommen für ein frohes, erfülltes ,.. ja sattes Leben …Und vielleicht meint Jesus auch, dass der Weg zum Himmel auch mit der Erfahrung von solchen Abenden zu tun. - In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen, entspannten, frohen und gemeinsamen Abend „auf unserem brasilianischen Street-Food-Festival.“ – Vielen Dank!