das haben meine Kinder in der letzten Woche gebastelt. Es war gefüllt mit vielen Bildern, ein paar Witzen und sie haben sich sogar ein Quiz überlegt.

Ich bin erstaunt- so richtig erstaunt über meine Kinder. Von ihnen habe ich noch nicht einmal den Satz gehört: „Mir ist so langweilig, Mama.“ Sie haben einfach den ganzen Tag zu tun und überlegen sich dabei sogar noch was für die Oma, der nach ihrer Meinung gerade ziemlich langweilige sein muss, denn sie darf sie ja nicht besuchen.

Aber sie selbst… keine Spur von Langeweile. Sie sind den ganzen Tag beschäftigt. Ihnen fällt immer was Neues ein. Und irgendwie denke ich: „Jetzt machen mir meine Kinder vor, wie es geht.“

Noch vor drei Wochen hat meine 5-Jährige zu mir gesagt, nachdem wir mit ihr beim Schwimmkurs waren und im Anschluss noch einen weiteren Termin hatten: „Mama, heute habe ich aber Druck und Termine.“

Druck und Termine, das hat sie gerade wirklich nicht mehr. Der Druck ist raus und meine Kinder entfalten sich. Immer eine neue Idee, weil sie einfach mal nicht ständig den Satz hören: „Lasst das jetzt, wir müssen los.“

Ich möchte die jetzige Situation nicht verharmlosen, wir alle wissen, dass es schwere Folgen für unsere Wirtschaft haben könnte und wie viele Menschen auf der ganzen Welt einen ihn liebenden Angehörigen verlieren werden.

Aber trotzdem stellt diese Zeit mir auch Fragen: Warum muss es immer mehr sein? Warum fangen wir damit schon bei unseren Kindern an? Warum pressen wir sie schon in einen Alltag hinein, indem sie sich eben nicht entfalten könnten, weil auch sie schon das und das zu erledigen haben.

Dieses Wochenende waren wir mit ihnen zwei Tage lang nur im Wald unterwegs. Ich kann kaum beschreiben wie wohltuend dies für uns alle war. Und abends waren wir alle so richtig müde- so richtig erschöpft und dankbar müde. Keine Ahnung, wann ich das das letzte Mal war.

Der Wald und meine Kinder – ich kann nur davon lernen. Und hat da nicht einmal einer gesagt… „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder?“

Helena Gilbert