AKJB lädt zum Vortrag und zum Gedenken ein

Dienstag, 7. November 2023, 19.00 Uhr, Erinnerungs- und Begegnungszentrum in der ehemaligen Binger Synagoge, Bingen, Rochusstraße 10.

Ein ehemaliger Bingerbrücker, der bekannte Berliner Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Hans-Dieter Zimmermann, erinnert sich mit 80 Jahren seiner Kindheit in der Krieg- und Nachkriegszeit in Bad Kreuznach, an den Besuch des Stefan-George–Gymnasiums in Bingen am Rhein, an das Studium in Mainz und Berlin mit Auseinandersetzungen und Kontroversen. Auch erinnert er sich an die Begegnung mit Autoren der Gruppe 47, seinen Doktorvater Walter Höllerer an der TU Berlin, seine Habilitation bei Hans Mayer an der Universität Hannover, seine Arbeit an der West-Berliner Akademie der Künste von 1969 bis 1975, in der er weitere Autoren der Gruppe 47 und bedeutende Emigranten traf. So auch an seine Reisen nach Prag im Auftrag von Günter Grass zur Unterstützung der Dissidenten um Pavel Kohout und Václav Havel.

Seine eigene Familie, der Vater war Mitglied der SS, bildet einen scharfen Kontrast zu der Familie seiner Prager Frau, deren Vater als Widerstandskämpfer im KZ Mauthausen einsaß. Seine Schwiegermutter, aus Czernowitz gebürtig, überlebte ein Lager in Transnistrien.

Donnerstag, 9. November 2023, 19.00 Uhr, an der ehemaligen Synagoge, Bingen, Rochusstraße 10, alle Binger christlichen Kirchen zusammen mit TifTuf -Förderverein für jüdisches Leben in Bingen – und dem Arbeitskreis Jüdisches Bingen, laden zum Gedenken ein.

In der Nacht vom 9.-10.11.1938 wurde die Binger Synagoge zerstört und Binger Bürgern jüdischen Glaubens Gewalt angetan sowie deren Eigentum zerstört.

Der World Jewish Congress (WJC= Jüdischer Weltkongress) stellt VR-Brillen zur Verfügung, mit denen nach der Gedenkveranstaltung im Erinnerungs– und Begegnungszentrum u.a. die frühere Synagoge virtuell begangen werden kann. Außerdem wird eine Bilderfolge, zusammengestellt von Architectura Virtualis, von TifTuf an die Außenwand der Synagoge projiziert.