Es werden Stücke aus Mittelalter, Spätmittelalter und Renaissance in verschiedenen Besetzungen, mit ein- bis fünfstimmigem Gesang, zum Teil a cappella oder mit Instrumentalbegleitung zu Gehör gebracht. Dabei kommen die Musikinstrumente der jeweiligen Epoche zum Einsatz, wie Mittelalterfideln, Viola da gamba, Blockflöten und Windkapselinstrumente und Percussion inklusive eines Glockenspiels mit sogenannten Bienenkorbglocken, einer mittelalterlichen Glockenform.
Neben gregorianischem Choral werden eher folkloristisch anmutende Passionslauden anonymer Autoren aus den Handschriften Cortona und Firenze, entstanden um 1300, erklingen mit im Stil der Zeit improvisierter Mehrstimmigkeit. Aus dem Libre vermell, einer Handschrift des 14.Jahrhunderts aus dem Kloster Montserrat, in der Pilgerlieder überliefert worden sind, interpretiert das Ensemble „Mariam matrem virginem“, ein Lobgesang auf Maria und Jesus. Die Mehrstimmigkeit des Spätmittelalters wird durch Stücke von Guillaume DuFay („Vexilla regis“) und Francesco Landini („Kyrie“) vertreten sein und weiterführen zu harmonisch komplexeren Werken aus der Renaissance mit Komponisten wie Tomas Luis de Victoria, Johann Walter, Joachim a Burgk, Johann Kugelmann u.a.
„Opusculum musices“ wurde im Winter 1998 gegründet mit dem Ziel, alte Musik, vor allem aus Mittelalter und Renaissance, zum Erklingen zu bringen mit einem gewissen Augenmerk auf die kleineren Werke. Ab Mai 1999 fanden erste Auftritte im Raum Nürnberg statt. Seit 2000 etablierte sich eine feste Besetzung von 6 Musikern und Musikerinnen, die Konzerte in Franken und Thüringen spielten. Durch berufliche und persönliche Veränderungen, verbunden mit Umzügen, wurde die Konzerttätigkeit nur sporadisch fortgesetzt und sollte 2020 mit einem Revival wieder neu gestartet werden. Leider ging es dem Ensemble opusculum musices wie anderen Musikern auch: die geplanten Proben und Konzerte mussten abgesagt werden. Umso mehr freut sich opusculum musices nun, im 25. Jahr seines Bestehens, mit einem Konzert in der St. Martin-Basilika zum Bau der Orgel beitragen zu können.
Opusculum musices sind:
Anna Mühlbauer (Regensburg), Sopran, Gambe
Ute Brüggemann (Bonn), Alt, Percussion
Peter Merkel (Burgthann), Tenor
Matthias Müller (Oberdiebach), Bass, Percussion, Krummhorn, Dulcimer
Elke Müller (Oberdiebach), Sopran, Fidel, Flöten, Ltg.