Gottesdienst des Malteser Hospizdienstes St. Hildegard
„Euch schickt der Himmel“ – Neu qualifizierte Ehrenamtliche werden begrüßt
Der Malteser Hospizdienst St. Hildegard lädt ein zum jährlichen Hospizgottesdienst auf dem Kirchengelände im Park am Mäuseturm, am Sonntag, den 24. September 2023 um 12 Uhr gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Die neuen Ehrenamtlichen, die sich in diesem Jahr im Rahmen des Hospizkurses „Begleiten lernen“ auf ihr neues bürgerschaftliches Engagement vorbereitet haben, stehen im Mittelpunkt dieses ökumenischen Segensgottesdienstes. Menschen in schwerer Krankheit, in Sterben, Tod und Trauer zu begleiten, ist dabei der Kern ihres zukünftigen Engagements. Egal, ob sie im Rahmen des Ambulanten Hospizdienstes in der eigenen Häuslichkeit begleiten oder in den verschiedenen Einrichtungen der Altenhilfe tätig werden. Erste Erfahrungen konnten die Engagierten schon in den kursbegleitenden Praktika im häuslichen Umfeld und in den stationären Einrichtungen sammeln und auch in ihren ersten Begleitungen, nachdem sie den Qualifikationskurs abgeschlossen haben.
„… GEH WOHIN DEIN HERZ DICH TRÄGT…“ so fasst es Stefanie C., eine Kursteilnehmerin und nun neue Hospizbegleiterin, für sich zusammen, wenn sie Ihren Weg hin zu ihrem neuen Ehrenamt beschreibt: 9 Jahre sollten aus unterschiedlichen Gründen vergehen, bis ich meinen Traum, Sterbebegleiterin zu werden - verwirklichen konnte. Ich habe diesen Traum und diesen Wunsch immer wieder in mir gespürt - mal mehr, mal weniger, aber er ist mir nie verloren gegangen. Denn ich wollte Menschen von meiner Zeit etwas abgeben, etwas herschenken, …Menschen, denen selbst nicht mehr viel Zeit bleibt und die vielleicht auch alleine und einsam sind… . Ich wollte aber auch etwas „Sinnvolles“ mit meiner Zeit anfangen. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, mit einer großen Ruhe und einem neuen „Angekommensein“ - seit ich die Qualifikation zur Sterbebegleiterin beendet habe.
Zudem ist es die so wundervolle Gemeinschaft der Malteser, die man spüren kann und die uns in unserem Engagement mitträgt. Begeistert hat mich außerdem die Vielzahl weiterer interessanter und vielseitiger Engagementbereiche, bei denen man sich im Rahmen der Malteser einbringen kann und für die man sehr gut qualifiziert und vorbereitet wird. Wir sind ein wichtiger Teil eines größeren Ganzen und dürfen mitwirken vor Ort, „weil Nähe zählt“, wie es im Leitspruch der Malteser heißt.
Nun beginnt mein Weg als Sterbebegleiterin: ich habe mich für den ambulanten Dienst entschieden, da dort für mich ein sehr flexibler Einsatz möglich ist, der zugleich gut mit der eigenen Familie vereinbar ist. Ich darf zu den Sterbenden nach Hause kommen - in ihr privates Umfeld - und so ist ein anderes, vielleicht ein nahbareres Begleiten und ein gemeinsames Abschiednehmen möglich“.
Für diese wichtige Aufgabe mögen die neuen HospizbegleiterInnen Zuspruch und Stärkung erfahren, werden im Segensgottesdienst mit einem besonderen Segen ausgesendet. Sie können auch hier ihren Platz in der Gemeinschaft des Dienstes erleben. Eingeladen sind alle, die dem Malteser Hospizdienst verbunden sind.
Nun schon im dritten Jahr wurden in Kooperation mit dem stationären Eugenie-Michels-Hospiz in Bad Kreuznach in diesem Jahr insgesamt 7 HospizbegleiterInnen ausgebildet. Die Engagierten sind nun qualifiziert, in ihren jeweiligen Zusammenhängen tätig zu werden und Menschen mit ganz unterschiedlichen biografischen und persönlichen Hintergründen zu begleiten. Hierfür sind die vielfältigen Erfahrungshintergründe der Ehrenamtlichen, die sie aus ihren jeweiligen Lebenskontexten mitbringen, hilfreich. Die KursteilnehmerInnen profitieren zudem von der Kooperation der beiden Träger, da die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten hospizlicher Begleitung deutlich werden, mit ihren Besonderheiten und Gemeinsamkeiten. Jeder kann hierbei den Ort finden, der für das persönliche Engagement stimmig und passend ist. Die gemeinsame „Hospizliche Haltung“, auf die Bedürfnisse der Begleiteten und deren Umfeld einzugehen, sich selbst zurückzunehmen, sich auf die anderen einzulassen, ist dabei gemeinsamer Nenner. Und letztlich schenken die BegleiterInnen etwas sehr Wertvolles: Zeit. Zeit, um sich mit dem Menschen zu beschäftigen, der lebt und sich aber auf den Tod zu bewegt, mit seinen Freuden, Ängsten, Sorgen, mit dem was gelungen ist und was offenbleibt. Sie schenken aber auch Zeit für die Angehörigen, die dann ein wenig Abstand nehmen und auftanken können, um ebenfalls begleiten zu können.
Auch für das Frühjahr 2024 ist eine weitere Qualifizierung geplant. Interessierte dürfen sich schon jetzt melden bei Andrea Nichell-Karsch unter andrea.nichell-karsch@malteser.org . Ende des Jahres wird es dann Infoabende hierzu geben. Der Kurs selbst startet im Anfang März und geht bis Ende Juni 2024.