Die Etablierung des Augustiner-Chorherren-Stiftes in Pfaffen-Schwabenheim im 12. Jahrhundert scheint sich der Initiative einer gräflichen Erbtochter, Mechthild von Mörsberg-Dill (Hunsrück), zu verdanken, welche neben Dill und Schwabenheim auch Kreuznach und das Lehen der Burg Böckelheim an der Nahe in die Ehe mit Meginhard von Sponheim und damit als Grundstock in die spätere Sponheim einbrachte.
Mechthild und ihr Verwandter Bruno, Erzbischof von Trier, waren Nachfahren von Hedwig „von Nellenburg“, welche das Kloster in Pfaffen-Schwabenheim 75 Jahre zuvor als Frauenkloster gegründet hatte. Bruno hatte als Bischof die Aufsicht über ein von der Witwe Benigna von Daun (Eifel) 1102-1107 gestiftetes Augustiner-Chorherren-Reformkloster-Projekt in Springiersbach nahe der Mosel, welches sich durch seinen emanzipatorischen Ansatz - der Konvent sollte selbst Propst und Vogt wählen dürfen - eines großen Zulaufs erfreute.
So wurden die Augustiner-Chorherren in Pfaffen-Schwabenheim etabliert, was uns dazu veranlasst, mit dem 900. Todestag Erzbischof Brunos auch 900 Jahre Augustiner-Chorherren hier zu feiern.