Am Pfingstsonntag 1953 erfolgte auf einem Teil des ehemaligen Geländes des Lehrlingshauses im Fort Stahlberg die Grundsteinlegung durch Bischof Albert Stohr für unsere Heilig Kreuz-Kirche.
Immer wieder war zuvor die Frage nach einer eigenen Kirche für die sich seit 1935 immer weiter vergrößernde Siedlung aufgetaucht. Überlegungen, die Siedlung pfarreimäßig St. Stephan oder St. Alban zuzuteilen wurden damals verworfen. So wurde zunächst – nach Gründung der Pfarrei Heilig Kreuz am 1. Mai 1938 diese der Pfarrkuratie St. Achatius in Zahlbach zugeteilt.
Nach kurzeitiger Zwischenlösung in einer Behelfskirche im Stahlberggelände entschied sich der Verwaltungsrat schließlich zum Bau einer eigenen Kirche, möglich geworden auch durch die kostenlose Überlassung des Baugeländes durch das Katholische Lehrlingshaus.
Der dem Domkapitel 1952 vorgelegte Plan einer Zentralkirche war für die damalige Zeit so neuartig, dass er erst nach einigem Zögern Zustimmung fand. Aber die Architekten Richard Jörg und Bernhard Schmitz sowie Pfarrer Leopold Becker konnten überzeugen und so entstand in der Oberstadt diese für Deutschland damals einmalige katholische Zentralkirche. Am 25. April 1954 fand die Konsekration der -heute denkmalgeschützten – Kirche statt.
Sowohl ihr Grundriss, als auch die Kuppel mit ihrer farblichen Gestaltung und die Baustoffe Glas und Beton machen Heilig Kreuz zu einer der herausragenden Kirchen moderner Art im 20. Jahrhundert in Deutschland.
Bis heute stößt sie auf viel Interesse bei Kunst- und Theologiestudenten und hatte auch ihren Platz in der 2016 vom Bistum veranstalteten Ausstellung „Auf ewig – Moderne Kirchen im Bistum Mainz.“ gefunden.
Hoffen wir, dass sie auch zukünftig nicht nur ‚besichtigt‘ wird, sondern ein belebter Gottesraum bleibt, ein Eckstein im neuen pastoralen Raum - in dem sich die Menschen gerne zum Gottesdienst versammeln.
(Der Grundstein ist übrigens zu finden auf der rechten Eingangsseite außen auf halber Höhe).
Heike Lehrbach
(s. auch Beschreibung im „Mainzer Kirchenführer, Entdeckungen in katholischen Kirchen in und um Mainz, Hrsg. Jürgen Nikolay, Leinpfad Verlag Ingelheim 2004, S. 114f).
Foto: Die neue Kirche Hl. Kreuz in Mainz von Richard Jung, Hugo Schnell, Sonderdruck aus dem Münster Jahrgang 8, 1955, Heft 1/2
Wegbeschreibung
Heilig Kreuz Schlesische Straße 23 Mainz-Oberstadt
Bus Linie 78
bis Endhaltestelle „Landwehrweg“, dann 100 m geradeaus Rundkirche Hl. Kreuz
Anfahrt:
Stahlbergstraße – Verlängerung in die Schlesische Straße, nach ca. 10 m Rundkirche Hl. Kreuz rechter Hand