In den Sommermonaten war unser Pfarrgarten ein schöner und wegen der Coronapandemie vor allem wichtiger Ort. Wir konnten hier Gottesdienste feiern. Kinder und Jugendliche trafen sich zu Erstkommunion-, Firm- und Gruppenstunden. Hier kam ganz schön Leben rein!
Der Pfarrgarten ist ein kleines Idyll in Ebersheim. Wir wollen den Pfarrgarten neu gestalten, um ihn für Treffen und Veranstaltungen der Gemeinde geeigneter zu machen und dabei ökologisch aufzuwerten.
Im Frühjahr 2022 lag nun eine überarbeitete Skizze (s. Bild rechts) und das Konzept vor, das vom PGR Ebersheim verabschiedet und beim Pfarrfest an Fronleichnam präsentiert wurde.
Dieses wurde im Mai 2022 vom PGR Ebersheim genehmigt und nun verfolgt, nach aktuellen Gegebenheiten angepasst und ggf. mit neuen Ideen aus der Gemeinde spezifiziert.
Der Pfarrgarten hat durchweg viele Unebenheiten. Sie bergen eine Gefahr sich durch Umknicken oder Sturz zu verletzen. Die Unebenheiten bestehen zuteil aufgrund alter Gemüse- und Blumenbeete. Auch ist bei den Renovierungsarbeiten am Pfarrhaus der Pfarrgarten verkleinert und die Erde uneben aufgeschüttet worden.
Lösung:
Einebnen des Pfarrgartens mit Hilfe der Firma Schreiber Transporte auf das Niveau vom Brunnen in der Mitte durch Abgraben der Erde im vorderen Teil des Pfarrgartens und Auffüllen mit dieser Erde im hinteren Teil.
Zeitraum: Beginn der Sommerferien bis spätestens Herbst. Ziel ist es mit trocknem Boden zu arbeiten.
Für Gottesdienste im Freien bauten wir bisher einen mobilen Altar aus Holz auf. Wir haben festgestellt, dass der Pfarrgarten sich nicht nur wegen der Coronapandemie als Ausweichort eignet. Es war in sich schön im Pfarrgartengottesdienste zu feiern. Ein fester Altar gibt dem Gottesdienstort einen eigenen Charakter.
Lösung:
Der Verwaltungsrat hat bereits vor wenigen Jahren beschlossen, eine Durchfahrt zur Kirche für die Feuerwehr aber auch für Arbeiten am Kirchendach mit einem Hubwagen zu erstellen. Hierfür wird ein Teil der Mauer neben dem Torbogen zur Straßenseite hin weggebrochen. Die Steine aus der Mauer sollen für den Bau des Altars wiederverwertet werden. Es soll um den Altar auch ein kleiner Bereich gepflastert werden.
Zeitraum: Abbruch der Mauer zeitgleich mit den Erdarbeiten der Firma Transporte Schreiber. Aufbau des Altars nach den Erdarbeiten in Eigenregie.
Der Pfarrgarten soll zum Treffen von Gruppen in der Gemeinde einladen.
Lösung:
Wir stellen eine mobile oder feste hölzerne Sitzbank gemeinsam mit einem Tisch auf im Nordwesten des Pfarrgartens. Eine Grillecke besonders für die Jugend soll direkt hinter der Teestube etabliert werden.
Zeitraum: Frühestens nach der Begradigung.
Die Kostenkalkulation liegt bei etwa 600 Euro.
Zusatz: Zu einem späteren Zeitpunkt könnte eine weitere Sitzgruppe auf dem Betonpodest platziert werden.
Die Tanne hinter dem Pfarrhaus neigt sich stark in Richtung Pfarrhaus. Hier besteht eine potentielle Gefahr gerade bei Stürmen. Die Kiefer daneben steht besser da. Sie neigt sich auch in Richtung Pfarrgarten. Der Ahorn hat unter der Kiefer keine Chance auf einen gesunden Wuchs. Kirschbaum (Nordwest beim Podest) wurde wegen Beschwerden eines Nachbarn vor vielen Jahren stark zurückgeschnitten. Er hat somit keine lange Überlebenschance mehr. Die Eiche im Osten des Pfarrgartens hat aufgrund des zu nahestehenden Nadelbaums einen schrägen, ungesunden Wuchs. Neu gepflanzte Kirsche und Pfirsich befinden sich mitten auf der Wiese. Die Thuja bei der Einfahrt könnte die Feuerwehreinfahrt beeinträchtigen. Die Thuja vor der Teestube hat einen zu geringen Abstand zum Nachbarn.
Lösung
Zeitraum: Beantragen ab Sommer. bei nötigen Fällungen in der Winterjahreszeit.
Gepflanzt werden sollen mehrere schnittfreie, pflegeleichte, mehrfach gestufte, bunte Strauch- und Rosenhecken. Leitlinie ist das Naturgartenkonzept: heimische Wildsträucher mit einem hohen tierökologischen Wert; Wildrosen und naturnahe Gartenrosen mit ungefüllten oder halbgefüllten Blüten, die schon vor Jahrhunderten in Kloster- und Burggärten gestanden haben; Rosensorten, die um 1800 in Bauergärten wuchsen und eine kulturgeschichtliche Bedeutung haben und zu den ältesten Kulturrosen Europas gehören, wie die Alten- und Historische Rosen: Alba-, Damaszener- und Gallica-Rosen.
Details zum Konzept und Lageplan sind hier auf der Seite, etwas weiter unten, zu finden. Hier verweisen wir besonders auf die Fledermausfreundliche Hecke und die theologische Reflexion des Konzepts. Bestehende Schönheiten des Pfarrgartens, wie Schneeglöckchen, sollen erhalten bleiben.
Priorität des Pfarrgartenteams:
Für die Gesamtkosten sind etwa 2.000 Euro veranschlagt.
Weitere, geplante Schritte:
Für die Bepflanzung sollen Fördergelder bei Umweltverbänden beantragt werden. Die ersten Bepflanzungen sollten noch in diesem Jahr umgesetzt werden, um beim Umweltpreis des Bistums 2022 eine Gewinnchance zu haben, welche wiederum weitere Gelder freigibt.
Das Projekt wurde beim Pfarrfest an Fronleichnam im Juni 2022 erstmals der Gemeinde vorgestellt. Im Pfarrbrief und im Ebersheimer Schaufenster wird ebenfalls für das Projekt geworben werden. Erste Spenden sind bereits eingegangen.
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Im Pfarrgarten der katholischen Kirche in Ebersheim sollen mehrere schnittfreie, pflegeleichte, mehrfach gestufte, bunte Strauch- und Rosenhecken gepflanzt werden. Leitlinie für die Neuanlage ist das Naturgartenkonzept: Zum Blühen gebracht werden heimische Wildsträucher mit einem hohen tierökologischen Wert, Wildrosen und naturnahe Gartenrosen mit ungefüllten oder halbgefüllten Blüten, die schon vor Jahrhunderten in Kloster- und Burggärten gestanden haben, Rosensorten, die um 1800 in Bauergärten wuchsen und eine kulturgeschichtliche Bedeutung haben und zu den ältesten Kulturrosen Europas gehören, wie die Alten- und Historischen Rosen: Alba-, Damaszener- und Gallica-Rosen.
Die zeitliche Spanne der Blüte der auch als Vogelschutz dienlichen Gehölze reicht von März bis Oktober. In den Farben milchweiß, licht-rot und hell-rot, zitronengelb, rosa und purpurrot, gelblich- und grünlichweiß blühen die Sträucher. Die Farbpalette der Früchte reicht von Schwarz, Grau, Braun, Blau, Rot in verschiedensten Tönungen, bis Orange. Auch skurrile Formen der Früchte, wie die aufgeblasenen, dünnwandigen, nierenförmigen, rotbraunen oder graugrünen Schoten des Blasenstrauches (Colutea arborescens), die bei Wind rascheln, oder die blassgrünen Blähfrüchte der heimischen Gemeinen Klappernuss (Staphylea pinnata) mit glänzendbraunen Samen erfreuen das Auge. Die kugelig schwarzen Hagebutten der Bibernell-Rose (Rosa pimpinellifolia) erzeugen ein abwechslungsreiches Farbenspiel mit den roten Früchten des Großkelchigen Weißdorns (Crataegus rhipidophylla) und den blauschwarzen Früchten der Schlehe (Prunus spinosa) oder den an großen Fruchtdolden hängenden schwarzen Beeren des Holunders (Sambucus nigra „Samidan“). Andere farbliche Akzente setzen die walzenförmigen, in Trauben hängenden bis zu 1cm langen scharlachroten Beeren des Sauerdorns (Berberis vulgaris) oder die in Rot variierenden, flaschen-, ei-, birnen- oder kugelförmigen Hagebutten der naturnahen Garten- und Wildrosen.
Der Fruchtschmuck ist bei Wildrosen noch beeindruckender und länger anhaltend als die Blüte. Duft und Zauber, Vielfalt und Eigenart heimischer Wildrosen zeigen die Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia o. spinosissima), die Essigrose (Rosa gallica), die Burgunder-Rose (Rosa pendulina „Bourgogne“). Ebenso die Rosa gallica „Complicata“, eine der schönsten Rosen mit Wildrosencharakter, wie auch die Rosae pimpinellifolia „Glory of Edzell“ und „Single Red“. Ihr Farbspektrum reicht von ungefüllten, lichtroten Blüten mit weißem Auge und großer Leuchtkraft zu dichtgefüllten, in der Mitte geviertelten, zartrosa Blüten. Naturnahe Gartensorten der Essigrose, wie die älteste rot-weiß gestreifte Rosa gallica „Versicolor“ (o. Rosa mundi = Weltrose 2009), die tiefdunkelrot blühende Rosa gallica „Tuscany Superb“ und drei geschichtsträchtige, hellrote Apotheker-Rosen (Rosa gallica „Officinalis“) setzen die unaufdringliche Farbpalette fort. Ergänzt wird sie durch die zitronengelbe Blütenfülle der beiden Arten der Strauchkronwicken (Coronilla oder Hippocrepis emerus und Coronilla emerus ssp. emeroides), Idealgehölze für warm-trockene Plätze, und den goldgelben, langgestielten, stark duftenden Blüten des Dreifaltigkeitsdorn (Berberis vulgaris „Rhönzitrone“). Die dauerblühenden, klimafesten Portland-Posen, wie „Mme Boll“, „Mme Knorr“ und die formvollendeten Damaszener-Rosen „Jacques Cartier“ und „Rose de Resht“ runden mit ihren dicht gefüllten, stark duftenden Blüten die farblichen Sehenswürdigkeiten gebührend ab.
Gehölze sind in der freien Landschaft selten geworden und meist durch Nichtwissen vom Verschwinden bedroht. Im Pfarrgarten stellen sie einen bescheidenen, aber wichtigen ökologischen Beitrag dar. Zahllose gefährdete Tierarten - Kerbtiere, Kriechtiere, Vögel, Kleinsäuger – sind auf gebietsspezifische Gewächse angewiesen, weil sie sich seit Jahrhunderten auf diese spezialisiert haben. Sie leben von heimischen Heckensträuchern, wie Schwarzdorn (Prunus spinosa), Gemeiner Kreuz- oder Christdorn (Rhamnus cathartica), Geschlitztblättrige Haselnuß (Corylus avellana „Quercifolia“), Großkelchiger Weißdorn (Crataegus rhipidophylla), Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus) und Wildrosen, wie der Apfel-Rose (Rosa villosa o. pomifera), der Fast Hundsrose (Rosa subcanina) und der bläulich rotschimmernden Hechtrose (Rosa glauca o. rubrifolia). Gespiegelt wird der Blickfang der Großsträucher durch das seit 2000 Jahren weiß blühende Wild- bzw. Steinobst einer breit ausladenden Mispel (Mespilus germanica). Der nespelpaum – ein Sinnbild der „Lieblichkeit“- fand mit seinen stumpfroten Apfelfrüchten einen festen Platz auch in Klostergärten. Im Pfarrgarten dient sie nicht nur als Brut- und Versteckgehölz, sondern erinnert an die lange Anbautradition in Weinbaugebieten, wie Mainz-Ebersheim.
Die oft kuppelförmigen Wildrosen sind von schlichter Schönheit. Mit ihrer zierlichen Eleganz und dem eigentümlichen Reiz ihrer Blüten und Hagebutten sind sie ein wohltuender Kontrast, eine Augenweide, zu den lauten, knallig aufdringlichen Farben manch anderer Gartenblumen und moderner Rosen. Ihre Blüten variieren von den zartesten Pastellfarben zu leuchtenden Rottönen. Dieses Geschenk der Natur soll im Pfarrgarten gepflegt werden, ist dem Geist des Ortes angemessen würdig, wie auch die Symbolik ihrer Farben. Die Rose gilt u.a. als Sinnbild der Hoffnung und Liebe, des Todes, des Fortlebens der Seele nach dem Tode. Sie wird auch als Symbol der Zeit betrachtet: Die Blüten stehen für die Vergänglichkeit, die fünf einfachen Petalen gelten als Kreis der Ewigkeit, und ihr Wachsen, Verblühen und wieder Werden versinnbildlichen das Rad des Lebens (cf. Anmerkung).
Eine trockenheitsverträgliche, strauchige Sal-, Palm- oder Adventsweide (Salix caprea „Silberglanz“) bildet den Endwuchspunkt der nahrungsspendenden Großstauchhecke. Die Weide bietet Nahrung für 213 Insekten- und 17 Säugetierarten; an der Blüte für 34 Sand-, Seiden-, Furchen- und Mauerbienenarten, Honigbienen, Hummeln, Käfer, Fliegen, Nacht- und Tagfalter; an der Rinde für Erd- und Feldmaus; an den Samen für Gimpel, etc. Als Paradebeispiel für einen hohen Wert für Tiere der heimischen Flora gelten insbesondere die Wildrosen. 103 Insektenarten leben von ihnen, darunter 31 Kleinschmetterlinge und 33 Blattwespen. Doch der Wert der Sträucher für Tiere beschränkt sich nicht nur auf Quellen der Nahrung. Die Futterpflanzen sind auch Ruhe- und Fluchtort, Unterschupf oder Anflugpunkt.
Die Heterogenität der Strauchgehölze, wie verschiedene Wuchshöhen, Breiten, Wuchsformen, Dornen und Stacheln, steigern mit dem Angebot an vielfältigen Nistplatzstrukturen und Lebensräumen die Individuen- bzw. Artendichte von Vögeln. Von der Strukturdiversität und der räumlichen Vielfalt ist maßgeblich die Vielfalt der Arten abhängig. Sie ist die Grundvoraussetzung für Lebensvielfalt, für Biodiversität. Einheitliche, wenig räumlich strukturierte Biotope sind artenarm. Strukturreiche Hecken als Kleinlebensraum dienen als Waldrandersatz. Die sonst nur selten im innerstädtischen bzw. dörflichen Bereich gepflanzten Großsträucher spielen durch die große Vielfalt der auf ihnen vorkommenden Insektenarten nicht nur beim Nahrungserwerb der Vogelarten eine große Rolle. Die im Pfarrgarten geplante „Fledermaushecke“ berücksichtigt auch den Futterbedarf an nachtaktiven Insekten der zwölf im Kirchendach wohnenden „Braunen Langohr“ - Fledermäuse. Sie fliegen bevorzugt die tierökologisch sehr wichtigen Straucharten Schlehe, Weißdorn, Schneeball und Wildrosen an. Ebenso Hasel und Holunder. Aber auch Eichen, Weiden und Birken.
Außerdem soll eine der eindrucksvollsten Rosen, die man sich denken kann, im Pfarrgarten gepflanzt werden. Sie ist die Rose unserer Märchen und Sagen, Epen und Romane, Gedichte und Volkslieder. Sie war die Rose der Dörfer des 19. und Anfang des 20. und früherer Jahrhunderte. Als Bauernrose war sie in vielen Gärten anzutreffen und flankierte wie eine stolze Wächterin Rosenbögen und Grabsteine auf Kirchhöfen. Sie war eng verbunden mit dem Leben. Im Sommer gab es keine Hochzeit, keine Taufe, keinen Kindergeburtstag, kein Fest und keine Beerdigung ohne Sträuße, Girlanden und Kränze aus ihren Blüten: die „Große weiße Rose“, die Rosa x alba „Maxima“. Sie ist Sinnbild für Unschuld und Verschwiegenheit. Die Farbe Weiß symbolisiert u.a. Frieden und Anstand, Ehrlichkeit und Reinheit.
Alba-Rosen gehören wie die Gallica- und Damaszener-Rosen zu den ältesten europäischen Gartenrosen. Vermutlich war dieser rahmweiße, kräftig wachsende, übermannshohe Strauch schon den Römern bekannt. Mit ihrem graugrünen Laub, überhängenden Zweigen mit leicht gefüllten, lieblich duftenden Blüten und später eiförmigen Früchten wird sich dieser nobelste Rosenstock an exponierter Sonnenstelle im Pfarrgarten gut entfalten und zur Blütezeit einen leuchtenden Glanzpunkt bilden können. Ebenso soll eine halbgefüllte, seit dem 15. Jahrhundert bekannten Rosae x alba „Semiplena“ wachsen. Sie ist ein Stück Antike, das sich bis in unsere Tage erhalten hat. Die „Semiplena“ ist die älteste und jahrhundertelange die einzige reinweiße Gartenrose Europas. Sie ist eine unverzichtbare Krönung mit üppig großem orangefarbenen Hagebuttenschmuck.
Ein aus Kalkbruchsteinen gemauerter Altar soll mit symbolträchtigen Pflanzen des Christentums umpflanzt werden: wie die Christ- bzw. Weihnachtsrose (Helleborus niger), die reinweiße Madonnenlilie (Lilium candidum), die Wilde-Pfingstrose (Paeonia officinalis L.) und einer einfachen rotblühenden Essigrose (Rosa gallica).
So wird der Ebersheimer Pfarrgarten nicht nur für Tiere ein wichtiger, ein kleiner, beinahe paradiesischer Ort und durch lebendige Vielfalt eine Oase des Lebens. Für Besucher ist der kirchliche Garten nicht nur ein würdevoll blühender Raum, ein geschützter Platz für Ruhe und Erholung, des Friedens und der stillen Einkehr, sondern auch und besonders bietet er der Kirchengemeinde die Möglichkeit für Gottesdienste im Freien, in einer naturnahen Umgebung der Schöpfung. Alles ist dem Grundsatz verpflichtet, eine abwechslungsreiche räumliche Szenerie mit Perspektiv- und Sichtbezügen zu schaffen, die im Gesamtbild eine harmonische Entspanntheit ausstrahlt und sinnlich erfahrbar macht. Der neu angelegte Garten passt zum Genius Loci und könnte somit zur Arche werden, zum Raum für bewahrende Zukunft vor Um- und Mitweltzerstörung. Der kirchliche Garten wird zum Schauplatz, zum Rückzugs- und Besinnungsort, zum Predigt- und Gebetsraum.
Rosen
Die fünf Blütenblätter der einfachen rote Rose versinnbildlichen das verflossene Blut und die Wunden Christi. Sie symbolisieren außerdem die Schale, die das heilige Blut auffing und ist zugleich Symbol der Wiedergeburt. Während des 6. Jahrhunderts wurde die Rose zur Marienblume, zum Symbol der angebeteten Frau, der Liebe und Hingabe. Die Muttergottes wurde als „Rose ohne Dornen“ bezeichnet, als „die schönste Rose unter den Frauen“ oder als „Rose des Paradieses“. Im frühen Mittelalter entstanden Kirchenfenster, die deutlich die Form einer Rose zeigen, die sogenannten Fensterrosetten. Steinerne Rosen bekrönten die Höhen der Kirchtürme als Zeichen, dass sich das menschliche Leben im Jenseits erst wirklich entfaltet. Die Rose, „die Königin der Blumen“ (Sappho), wurde zu einem gängigen Ornament an Beichtstühlen, und der Ausdruck „sub rosa“ drückt die absolute Vertraulichkeit aus, die dort herrschen sollte. Seit dem 11. Jahrhundert ist der Rosenkranz bekannt, eine Gebetsübung, die bis heute an den besonderen Stellenwert der Blume im christlichen Glauben erinnert.