Bis zum Jahr 1969 war Ebersheim ein selbständiger Ort und wurde 1969 auf eigenen Wunsch als Vorort in die Landeshauptstadt Mainz eingemeindet.
Die Gemeinde St. Laurentius Mainz-Ebersheim gehört zum Dekanat Mainz-Stadt und bildete seit 2006 einen "Pfarreienverbund" (Merkmal: Mehrere Pfarreien mit jeweils eigenem leitenden Pfarrer) mit der Gemeinde St. Pankratius in Mainz-Hechtsheim. Seit Mai 2015 besteht eine fest verbundene "Pfarrgruppe" (Merkmal: Ein leitender Pfarrer für alle Gemeinden) mit der Hechtsheimer Gemeinde nach dem Wechsel des Ebersheimer Pfarrers. Mit dem "Pastoralen Weg" des Bistums stehen weitere Schritte der Zusammenarbeit an. In diesem Zuge wird das Pfarrgebiet einer neuen fusionierten Pfarrei die der bisherigen in Ebersheim, Hechtsheim, Laubenheim und Weisenau umfassen.
Aktuell zählt die Kirchengemeinde ca. 2.500 katholische Christen.
Die Kirche und der Kirchenpatron:
Wenn man nach Mainz-Ebersheim kommt, steht jeweils am Ortseingang ein Stein, der das Ortswappen von Ebersheim trägt. Es zeigt einen stilisierten Feuerrost, der auf den hl. Laurentius und sein Martyrium verweist. Seit 1575 führt die Gemeinde dieses Wappen.
Laurentius ist auch der Patron der katholischen Kirche und in der Kirche selbst mehrfach dargestellt. Der älteste Teil der Kirche ist das 1724-1729 erbaute Mittelschiff, 1768 wurde der Kirchturm errichtet. Der Turm ist mit seiner Höhe von 42 m und einer großen Uhr nach allen 4 Seiten von weither sichtbar. Im Jahre 1908 wurde die Kirche erweitert, wobei das Kirchenschiff verlängert und die Seitenschiffe sowie ein neuer Chor angebaut wurden.
Beim Betreten des Kirchenschiffes fällt der Blick vor allem auf den 12 m hohen barocken Hochalter. Er stammt aus der Zeit um 1670, stand früher in der Kirche St. Quintin in Mainz und kam 1739 nach Ebersheim. In der Mitte des Altaraufbaues ist ein großes Ölbild, welches das Martyrium des hl. Laurentius auf dem Feuerrost darstellt. Oben im Altar ist ein Bild mit Jesus am Kreuz und Maria von Magdala. Den Hochaltar schmücken aus Holz geschnitzte Figuren: oben links Maria als Königin der Martyrer, rechts der Lieblings jünger Johannes, unten links Johannes der Täufer, rechts Rochus, Schutzpatron vor der Pest.
Die zwei Seitenaltäre der Kirche stammen aus der Mitte des 18.Jh. Auf der linken Seite steht ein Marienaltar mit einer aus Holz geschnitzten barocken Madonna mit Kind, links die Figur des hl. Nepomuk, rechts der hl. Aloysius. Oben im Altar ist ein Bild, auf dem Maria dem hl. Dominikus den Rosenkranz überreicht, wie in einer alten Legende über die Herkunft des Rosenkranzes erzählt wird. Auf der rechten Seite der Kirche steht ein Nikolausaltar mit einer großen Figur des Bischofs von Myra. Links auf dem Altar steht die hl. Katharina, rechts die hl. Margarethe. Oben im Altar ist noch das Bild der hl. Barbara.
Im Kirchenschiff gibt es noch weitere bemerkenswerte Figuren, die aus der Mitte des 18. Jh. stammen: vom links an der Kanzel der hl. Laurentius, gegenüber vor dem Taufstein Johannes der Täufer. Im Kirchenschiff vom links ist Maria mit dem Jesuskind, hinten der Apostel Petrus, gegenüber auf der rechten Seite der Apostel Bartholomäus, in der Mitte Antonius der Einsiedler. Diese und wohl auch andere Figuren stammen aus einer früheren Kapelle im "Töngeshof' in Ebersheim. Dieser ehemalige Gutshof war ehemals im Besitz des Antoniterklosters in Alzey. Von daher kam der Name Antoniushof, der im Laufe der Zeit zu "Töngeshof' abgeschliffen wurde.
1925 wurde die Kirche ausgemalt und an der Decke drei Szenen aus dem Leben des hl. Laurentius dargestellt. Das vordere Bild zeigt den Abschied des Laurentius von Papst Sixtus I., der um seines Glaubens willen verhaftet und in Ketten abgeführt wird. Das mittlere Bild zeigt Laurentius vor dem römischen Statthalter, der die Auslieferung der Schätze der Kirche von Laurentius verlangt hatte. Laurentius, der als Diakon für die Armenpflege zu ständig war und die dazu notwendigen Güter verwaltete, hatte deshalb alle Armen der Stadt zusammengerufen und zeigte sie dem Statthalter als die wahren Schätze der Kirche. Auf diesem Bild ist auch der damalige Ebersheimer Pfarrer Anton Singer mit seinem Kaplan dargestellt. Das hintere Deckengemälde zeigt die Verurteilung des Laurentius zum Tod, da er den Götzen nicht opfern wollte. Auf dem Fries um die Decke der Kirche sind in 15 Bildern die Gegensätze des freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzes dargestellt.
Die beiden Fenster rechts und links hinten in der Kirche sind 1903 für die Kirche gestiftet worden. Die übrigen Kirchenfenster sind von 1966, in
die jeweils ein Bild aus den alten Fenstern von 1903 eingefügt wurde. Die Orgel in der Kirche stammt von dem Orgelbauer Joseph Anton Onimus aus der 2.Hälfte des 18. Jahrhunderts, wurde aber im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut.
808 war die erstmalige urkundliche Erwähnung Hechtsheims in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Fulda. Es bestand wohl Anfang des 13. Jahrhunderts eine kleine Kirche geweiht auf den Hl. Pankratius. Die seelsorgliche Betreuung erfolgte durch den Dechanten der auf dem Weg nach Mainz gelegenen Stifts- und Wallfahrtkirche “Heilig Kreuz”
1279 wurde Hechtsheim eine selbständige Pfarrei.
1596 ließ der damalige Landesherr Graf Wolfgang Ernst I. von Isenburg, gemäß der im “Augsburger Religionsfrieden” von 1555 getroffenen Vereinbarung, erstmals calvinisch in der hiesigen Kirche predigen, nachdem er zwei Tage zuvor alle Bilder aus der Kirche entfernen und den Taufstein in Stücke schlagen ließ.
1659 - Nachdem im Jahre 1658 durch Verkauf Hechtsheim und Weisenau an das Erzstift fielen, konnte am Ostermontag, dem 14. April 1659 wieder der erste katholische Gottesdienst gefeiert werden.
1752 wurde die alte Kirche abgebrochen und der Neubau einer barocken Kirche begonnen, die am 8. Oktober 1758 durch Weihbischof Nebel, Mainz eingeweiht wurde.
1795 wurde die Pfarrkirche von den Franzosen besetzt und als Pulvermagazin genutzt.
1901 wurde die barocke Kirche durch einen Anbau nach Osten im neugotischen Stil erweitert.
1949 wurde eine Innenrenovierung durchgeführt und die Kriegsschäden an Fenstern und am Dach beseitigt.
1959 wurde dann der Außenputz des Turmes erneuert und Turmdach neu geschiefert.
1964 wurde die Notverglasung an den im 2. Weltkrieg beschädigten Chorfenstern beseitigt und neue Chorfenster nach den Entwürfen der Benediktinerabtei Maria Laach eingebaut.
1969 / 1970 fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten im Innern der Kirche, sowie im Außenbereich statt. Zudem wurde der Chorraum neu gestaltet und ein Zelebrationsaltar aufgestellt.
1978 erfolgte die Errichtung eines katholischen Gemeindehauses im Neubaugebiet.
1984 stand dann wieder eine Außenrenovierung der Pfarrkirche an.
1998 / 1999 folgte die Innenrenovierung der Pfarrkirche verbunden mit dringlichen Restaurierungsarbeiten an den Altären und Statuen. Ebenso wurde die im Jahre 1928 eingebaute Siemannorgel rekonstruiert, sowie der im Jahre 1766 vom Mainzer Orgelbauer Onimus geschaffene Orgelprospekt restauriert.
2008 wurde das 250jährige Weihejubiläum mit vielen Veranstaltungen begangen.
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