Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 46

vom 9. Dezember 2015

HEILIGE--PFORTE--MAINZ (c) Domkapitel Bistum Mainz (Ersteller: Domkapitel Bistum Mainz)
HEILIGE--PFORTE--MAINZ
Datum:
Mi. 9. Dez. 2015
Von:
Pressestelle Bistum Mainz
HEILIGE--PFORTE--WORMS (c) Norbert Rau (Ersteller: Norbert Rau)
HEILIGE--PFORTE--WORMS

Berichte

  • Kardinal Lehmann würdigte Konzil zum 50. Jubiläum
  • 53. Theologengespräch mit Kardinal Lehmann in Mainz
  • St. Jakobus in Nauheim wiedereröffnet
  • MBN vor 40 Jahren

Vorschau

  • Heilige Pforten in Mainz und Worms (13. & 20.12.)
  • Friedenslicht aus Bethlehem kommt nach Mainz (13.12.)
  • Orgelvesper mit Albert Schönberger (13.12.)

Berichte

Kardinal Lehmann würdigte Zweites Vatikanisches Konzil

Internationaler Kongress in München anlässlich des Konzilsendes vor 50 Jahren

München. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) sei „vor allem in der Gegenwart der katholischen Kirche das wichtigste Ereignis, aber nicht nur im Binnenleben der Kirche, sondern für ihre Sendung in alle Welt". Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Montag, 7. Dezember, bei einer Tagung in München. Seit dem Abschluss des Konzils vor 50 Jahren hätten die Konzilsbeschlüsse „ungeheuer viel ausgelöst", sagte Lehmann. „Ich nenne nur einige Stichworte: die Umwandlung des Katholizismus im mittel- und südamerikanischen Halbkontinent mit den großen Versammlungen der Bischöfe ab Medellin (1968), die unzähligen ökumenischen Dokumente im bilateralen und multilateralen Austausch mit vielen Kirchen, die Dialoge mit dem Judentum und den nichtchristlichen Religionen. Dienst und Dialog betrachte ich als die zentralen Achsen des konziliaren Prozesses und nachkonziliaren Lebens."

Sein Kurzreferat zur Eröffnung der öffentlichen Podiumsdiskussion stand unter der Überschrift „Geht hinaus in alle Welt...". Lehmann hatte die Ehrenpräsidentschaft des Internationalen Kongresses in der Katholischen Akademie in Bayern inne. Die Tagung vom 6. bis 8. Dezember stand unter der Überschrift „Das Konzil eröffnen. Theologie und Kirche unter dem Anspruch des Zweiten Vatikanischen Konzils".

Oft werde er gefragt, ob ein Drittes Vatikanisches Konzil nötig sei, berichtete Lehmann, am Ende seines Referates. Seine Antwort: „Ich weiß es nicht. Ich bin aber zunächst skeptisch, denn an der Verwirklichung des Zweiten Vatikanischen Konzils haben wir noch genug zu tun, und zwar wenn wir an Buchstaben und Geist dieses Konzils denken. Ich schaue aber auch auf ein anderes Element: Der weitsichtige, kluge Papst Paul VI., dem wir einen großen Reformernst besonders nach der Konzilszeit zubilligen müssen, hat noch während des Konzils (15. September 1965) das Instrument der Bischofsynode verbindlich gemacht. Sie sucht immer noch nach ihrer günstigen Verwirklichung, wenngleich sie viele Formen entwickelt hat. Aber noch wichtiger ist das, was Papst Franziskus in dieser denkwürdigen Erinnerung an die Einführung vor 50 Jahren am 17. Oktober 2015 gesagt hat, dass nämlich die Kirche von Grund auf ‚synodal' ist. Er hat der Synode viel Ansehen und vor allem Freiheit zurückgegeben. Dies gilt nicht nur für die Bischofssynode, sondern besonders auch für die Beteiligung von Laien an den kirchlichen Beratungen für die Zukunft des Glaubens. Diese Entfaltung eines echten synodalen Elementes, das ich selbst bei der Gemeinsamen Synode der Bistümer der Diözesen in der Bundesrepublik Deutschland (1971 bis 1975) erfahren habe, ist mir wichtiger als ein vor diesem Hintergrund dann vielleicht, einmal wichtiger werdendes Drittes Vatikanisches Konzil."

Beim abschließenden Hinweis, was ihm „für die Zukunft für die Kirche und die Theologie wichtig" sei, betonte Lehmann die missionarische Dimension der Kirche: „Die Kirche -und die sind wir alle - darf viel weniger um sich selbst kreisen, auch um Dinge, die wirklich wichtig sind, sondern sie muss sich immer selbst in allem auf Gott und die Menschen hin übersteigen. Die missionarische Grunddimension von Kirche muss uns alle mehr inspirieren und in Pflicht nehmen."

tob (MBN)

Studie zur personellen Situation an Ausbildungsstätten vorgestellt

53. Gespräch zwischen Bischöfen und Theologen aus dem deutschen Sprachraum

Mainz. Ein Thema beim 53. Gespräch zwischen Bischöfen und Theologen aus dem deutschen Sprachraum war unter anderem eine Erhebung zur personellen Situation der Katholisch-Theologischen Ausbildungsstätten in Deutschland. Die Studie wird im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz vom Oswald von Nell-Breuning-Institut, Frankfurt, im Sommersemester 2016 durchgeführt; der Abschlussbericht soll im November 2016 vorliegen. Professor Dr. Bernhard Emunds, Leiter des Instituts, bezeichnete die Studie als eine „fundamentale Datenbasis" für wissenschaftspolitische Beratungen im Bereich der katholischen Theologie. „Sie wird auch eine wichtige Informationsquelle für diejenigen sein, die sich über eine eventuelle Laufbahn an einer Universität Gedanken machen", sagte Emunds. Die Teilnehmer des Gespräches begrüßten die Studie, äußerten aber gleichzeitig den Wunsch, die Erhebung - wenigstens durch einen Anhang - auf die Schweiz und Österreich auszuweiten. Das Treffen fand am Freitag, 5. Dezember, im Kolpinghaus in Mainz statt.

Darüber hinaus tauschten sich die Teilnehmer über die Überarbeitung der „Ratio fundamentalis institutiones Sacerdotis" (Grundordnung der Priesterausbildung) aus. Weitere Themen waren die Ordentliche Bischofssynode „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" sowie der Ad Limina-Besuch der deutschen Bischöfe Ende November im Vatikan. Außerdem gratulierte der Kreis dem Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff nachträglich zum 75. Geburtstag (29. Oktober). „Wir sind dankbar, dass Sie uns in den vielen Jahren stets ein wertvoller Wegbegleiter gewesen sind", sagte Professor Dr. Benedikt Kranemann. Der Erfurter Liturgiewissenschaftler ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der theologischen Disziplinen.

An dem Gespräch im Mainzer Kolpinghaus hatten auf Einladung des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, neben Bischof Mussinghoff, Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz, auch der Salzburger Erzbischof, Dr. Franz Lackner OFM, und der Basler Bischof Dr. Felix Gmür teilgenommen. Geleitet wurde die Begegnung von Professor Kranemann. Termin für das 54. Theologengespräch ist Montag, 9. Mai 2016, in Mainz.

am (MBN)

St. Jakobus in Nauheim wiedereröffnet

Gottesdienst mit Generalvikar Dietmar Giebelmann

Nauheim. Am Samstag, 5. Dezember, haben die Gläubigen der Gemeinden St. Jakobus in Nauheim ihre renovierte Kirche wieder in Besitz nehmen können. In der Vesper überbrachte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, die Grüße des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, und dankte allen Spendern, Helfern und den Gremien der Pfarrei für ihr Engagement. Die Renovierungsmaßnahmen haben 460.000 Euro gekostet. „Wir haben die Kirche nicht vergoldet, sondern auf Zukunft hin aufgestellt", sagte Giebelmann. Er betonte, dass im Bistum noch keine Kirche geschlossen worden sei oder eine Umnutzung erfolgt sei, weil es überall noch lebendige Gemeinden gebe.

tob (MBN)

MBN vor 40 Jahren

„Mit der Veröffentlichung eines Singplans zum Einheitsgesangbuch ‚Gotteslob' hat das Referat für Gottesdienst in der Abteilung 2 des Bischöflichen Seelsorgeamtes Mainz begonnen", schreiben die Bistumsnachrichten. Und weiter: „Alle Gemeinden sollen die aufgeführten Gesänge in der angegebenen Zeit einüben, damit ein möglichst gemeinsamer Grundstock in der Diözese aufgebaut wird."

Das erste Treffen der Dom- und Domhüttenmeister aus dem deutschsprachigen Raum fand auf Initiative des Mainzer Dombaumeisters Jakob Stockinger vom 26. bis 28. November in Mainz statt. Dazu heißt es in den MBN: „Noch vorsichtiger als bisher sollte das Material für die Renovierung der Dome, Kathedralen und Münster ausgesucht, noch intensiver müssten Wissenschaftler bei der Erforschung der Umwelteinflüsse auf die alten Bauwerke eingeschaltet werden. Zu diesem Ergebnis kamen die rund 30 Teilnehmer des ersten dreitägigen Treffens der Dom- und Domhüttenbaumeister aus dem deutschsprachigen Raum, darunter aus Frankreich, Österreich und der Schweiz." Weiter heißt es: „Dieser Beginn hoffentlich regelmäßiger Zusammenkünfte solle neben dem Erfahrungsaustausch auch dem Ziele dienen, betonte Stockinger, Parallelversuche und -forschungen zu verhindern."

Unter der Überschrift „Dekane zur Hilfe bei Sparmaßnahmen aufgerufen" berichten die Mainzer Bistumsnachrichten: „Einen dringlichen Sparappell richtet Domkapitular Josef Ludwig, Dezernent der Bischöflichen Finanz- und Vermögensverwaltung, an die Dekane des Bistums Mainz auf ihrer zweitägigen Herbsttagung. Ludwig, der die finanzielle Situation der Diözese darstellte, kündigte an, dass für die Erstellung der Pfarrhaushaltspläne für 1976 die Richtlinien von 1974 allerdings mit 20-prozentiger Einsparung gelten würden. Weitere Einsparungen müssten gemacht werden. Besonders prekär sei die Lage der Kindergärten, da die Personalkosten weiter stiegen. Ein Zehntel der Diözesaneinnahmen werde zurzeit für die Kindergärten ausgegeben. Die Schließung von Kindergartengruppen, zumal dort, wo das Land kein Geld gebe, müsse erwogen werden, da heute schon nicht mehr alle Kindergärten voll besetzt seien. Die Dekane waren einig darin, dass die Sucht, alles hauptamtlich zu machen, überwunden werden müsse."

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 34 vom 3. Dezember 1975

„150.000 Menschen zur Jahrtausendfeier des Domes" titeln die Bistumsnachrichten zum Abschluss des Jubiläumsjahres: „Die Tausendjahrfeier des Mainzer Domes, die am Fest seines Gründers, des Erzbischofs Willigis, am 23. Februar begann und am Fest des Dom- und Bistumspatrons, des heiligen Martin, seinen letzten Höhepunkt hatte, geht zu Ende. Als letzter Nachklang liegt jetzt die Informationsbroschüre über das ‚Bistum Mainz - Kirche auf dem Weg' vor.Rund dreißig Veranstaltungen, darunter eine Reihe ganztägige, dazu die Jubiläumsausstellung und eine Informationsschau, die monatelang zu sehen waren, veranlassten gegen 150.000 Menschen zum Besuch. Ein sehr großer Teil davon kam aus dem Bistum selbst. Und für viele wurde der Aufenthalt in ihrer Bischofsstadt und in ihrer Bischofskathedrale zu einem Fest, das sie als eine Familie mit ihren Bischöfen feierten. Das galt vornehmlich für die Kinder, aber auch für die Jugendlichen und die Behinderten, die wohl noch nie in so großer Zahl im und um den Dom zusammen waren. Damit hat sich der Wunsch des Bischofs von Mainz, Kardinal Hermann Volk, erfüllt, der von Anfang an wollte, dass ‚durch dieses Jubiläum auch der Dom als Hauptkirche des Bistums und damit als geistliche Realität und als Einheit in das Bewusstsein gehoben werden soll'. Abschließend heißt es: „Das Bistum Mainz hat in diesem Festjahr bewiesen, dass die Freude im und am Glauben lebendig ist. Sie wird, so hoffen alle Verantwortlichen, auch in nicht so festlichen Zeiten bleiben."

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 35 vom 10. Dezember 1975

Vorschau

Heiliges Jahr der Barmherzigkeit beginnt (8.12.)

Öffnung der Heiligen Pforten im Mainzer und Wormser Dom

Mainz. Anlässlich des außerordentlichen Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit (8.12.2015-20.11.2016) wird im Mainzer und im Wormser Dom eine Heilige Pforte der Barmherzigkeit geöffnet: Die Heilige Pforte im Mainzer Dom ist der innere Eingang zur Gotthard-Kapelle im nördlichen (von hinten gesehen, rechten) Querhaus. Sie wird am Sonntag, 13. Dezember, um 10.00 Uhr geöffnet; danach feiert der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz ein Stiftsamt gemeinsam mit Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld und Subregens Pfarrer Markus Lerchl; an dem Gottesdienst nimmt auch Domdekan Prälat Heinz Heckwolf teil.

Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst durch die Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und mit Domorganist Daniel Beckmann an der Orgel. Am Sonntag, 20. Dezember, wird im Rahmen eines Vespergottesdienstes um 16.30 Uhr die Heilige Pforte im Wormser Dom geöffnet; im Wormser Dom ist die Pforte das Südportal des Domes. Das außerordentliche Heilige Jahr war von Papst Franziskus ausgerufen worden. Es steht unter dem

Leitwort „Barmherzig wie der Vater".

Die Pfarreien der Diözese sind eingeladen, während des Heiligen Jahres Wallfahrten nach Mainz bzw. Worms zu unternehmen. Darüber hinaus ist für Freitag, 3. Juni, von 14.00 bis 19.00 Uhr ein bistumsweiter Wallfahrtstag für Einzelpersonen, Gruppen und Pfarreien in den Mainzer Dom vorgesehen. Auch soll das Anliegen des Heiligen Jahres in den Pfarreien vor Ort thematisiert werden. Zudem wird bei der Aktion „24 Stunden für Gott" (4. bis 5. März) in der Kirche des Priesterseminars sowie bei der Nacht der Offenen Kirchen im Mainzer Dom (9. September) das Anliegen des Heiligen Jahres aufgegriffen. Darüber hinaus sind Wallfahrten nach Rom geplant: Vom 4. bis 10. April bietet das Päpstliche Werk für geistliche Berufe (PWB) eine Wallfahrt nach Rom an; vom 30. September bis 7. Oktober bzw. vom 1. bis 6. Oktober die Pilgerstelle des Bistums Mainz.

Beauftragte im Bistum Mainz für das Heilige Jahr sind Subregens Markus Lerchl und Dr. Daniela Mohr-Braun von der Projektstelle „Umkehr und Versöhnung" im Bischöflichen Ordinariat Mainz. „Wir verstehen uns als Ansprechpartner und Koordinatoren für die Menschen aus dem Bistum", sagt Subregens Lerchl. „Gerne kommen wir auch als Referenten in die Pfarreien, bieten beispielsweise im Rahmen der Erwachsenenbildung Impulse zum Thema Barmherzigkeit an", sagt Mohr-Braun.

Es sei eine gute Lösung gewesen, den Eingang zur Gotthard-Kapelle als Heilige Pforte zu wählen, sagt Lerchl, da die Menschen in einen Gebetsraum, einen „Raum der Stille" eintreten. Er erinnert daran, dass diese Tür ursprünglich zum Heilig Geist-Hospital, einem mittelalterlichen Krankenhaus, gehört habe. Die Heilige Pforte sei ein Symbol dafür, dass bei Gott „immer eine Türe offen sei", betont Mohr-Braun. Denn zu den Heiligen Jahren gehöre auch immer eine „geistliche Erneuerung", der Versuch, „in eine nähere Begegnung zu Gott zu kommen, um Versöhnung zu erfahren". In diesem Sinne versteht Mohr-Braun auch den Ablass, der im Jubiläumsjahr gewonnen werden kann: „Jeder und jede macht die Erfahrung von Schuld. Mit den Folgen stehen wir nicht alleine da. Der Ablass ist ein Zeichen, dass das Gebet der ganzen Kirche uns wirklich trägt auf dem Weg zu Frieden, Heilung und Versöhnung."

Lerchl weist darauf hin, dass die Barmherzigkeit eines der zentralen Themen des Pontifikats von Papst Franziskus sei. So habe der Papst in seiner Verkündigungsbulle geschrieben: „Es gibt Augenblicke, in denen wir aufgerufen sind, in ganz besonderer Weise den Blick auf die Barmherzigkeit zu richten und dabei selbst zum wirkungsvollen Zeichen des Handelns des Vaters zu werden. Darum habe ich ein außerordentliches Jubiläum der Barmherzigkeit ausgerufen. Es soll eine Zeit der Gnade für die Kirche sein und helfen, das Zeugnis der Gläubigen stärker und wirkungsvoller zu machen." Die abrahamitischen Religionen hätten als zentrales Gottesbild den barmherzigen Gott: „Dieses Heilige Jahr hat etwas Prophetisches angesichts der aktuellen Lage der Welt, die von Krieg und Hass geprägt ist und viele Millionen Menschen heimatlos macht", sagt Lerchl. „Die christliche Antwort auf die Not ist die Barmherzigkeit. Sie ist schließlich die zentrale Eigenschaft Gottes", betont er.

Beginn am 8. Dezember in Rom

Mit der Öffnung der Heiligen Pforte durch Papst Franziskus im Petersdom in Rom am 8. Dezember beginnt das Heilige Jahr - vor 50 Jahren, am 8. Dezember 1965, war das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) zu Ende gegangen. Es endet am 20. November 2016. Das Heilige Jahr hat seine Wurzel im jüdischen „Jobeljahr". Ein Heiliges Jahr wurde erstmals im Jahr 1300 durch Papst Bonifaz VIII. gefeiert. Ursprünglich sollte es alle hundert Jahre gefeiert werden. 1475 legte man jedoch einen Rhythmus von 25 Jahren fest. So sollte jeder Generation ermöglicht werden, zumindest ein Jubiläumsjahr zu erleben. Ein außerordentliches Jubiläum steht im Zusammenhang mit besonderen Anlässen und findet außerhalb des festen Rhythmus statt. Bis heute wurde insgesamt 26 Mal ein ordentliches Heiliges Jahr gefeiert. Das letzte war das große Jubiläum im Jahr 2000.

Zum Eröffnungsritus eines Jubiläums gehört die Öffnung der Heiligen Pforte (Porta Sancta). Dabei handelt es sich um eine Tür, die nur in einem Heiligen Jahr geöffnet wird und ansonsten zugemauert bleibt. Die vier Patriarchalbasiliken in Rom haben eine Heilige Pforte, die anlässlich des Heiligen Jahres geöffnet werden. Die Basiliken sind St. Johannes im ateran, S. Maria Maggiore, St. Peter im Vatikan und St. Paul vor den Mauern. Es ist ein Anliegen von Papst Franziskus, dass dieses Heilige Jahr in allen Bistümern gefeiert wird. Deshalb soll es in der Kathedrale der jeweiligen Diözese bzw. in herausragenden Kirchen (beispielsweise Wallfahrtsorte) ebenfalls eine Heilige Pforte geben.

Botschaft der deutschen Bischöfe zum Heiligen Jahr
Auch die deutschen Bischöfe rufen die Gläubigen in ihren Diözesen zu einer aktiven Teilnahme am außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit auf. In einer Botschaft zum Heiligen Jahr betonen die Bischöfe, dass es ein zentrales Anliegen von Papst Franziskus sei, „die Freude des Evangeliums zu leben und nach neuen Wegen zu suchen, den Menschen unserer Zeit die Frohe Botschaft nahezubringen. Dazu möchte er unseren Blick auf den Kern unseres christlichen Glaubens richten. Denn er ist überzeugt: Je mehr die Kirche aus der Frohen Botschaft lebt, desto überzeugender und anziehender ist sie", heißt es in der Botschaft.

Der Kern des Evangeliums sei die barmherzige Liebe Gottes. Das werde auch im Leitwort für das Heilige Jahr deutlich: „Barmherzig wie der Vater" (Lk 6,36). Dem Papst gehe es mit dem Heiligen Jahr um eine persönliche Beziehung des Menschen mit Gott, aber auch um sichtbare Nächstenliebe. Die Bischöfe schreiben in ihrer Botschaft: „Deshalb laden wir Sie alle ein, das Heilige Jahr der Barmherzigkeit in der großen Gemeinschaft der Kirche zu feiern. Lassen wir uns in diesem Heiligen Jahr anregen, Gott näherzukommen und uns mit größerer Liebe und Aufmerksamkeit unseren Mitmenschen zuzuwenden." Das Heilige Jahr dürfe als eine besondere Einladung verstanden werden, „den barmherzigen Gott in dem Sakrament der Versöhnung um Vergebung zu bitten und uns von ihm mit Verzeihung und Frieden beschenken zu lassen. Das Heilige Jahr bietet die Gelegenheit, sich als Pilger auf den Weg zu machen zu einer der ‚Pforten der Barmherzigkeit' - sei es im Petersdom in Rom oder an einem anderen Ort in unseren Bistümern."

Ausdrücklich laden die Bischöfe Gemeinden, Verbände, Orden, Bewegungen und Gemeinschaften ein, mit gemeinsamen Aktionen, Projekten und Gottesdiensten das Anliegen des Heiligen Jahres aufzugreifen. „Bitten wir Gott, dass das Heilige Jahr der Barmherzigkeit wirklich eine Zeit der Gnade für jeden Einzelnen und jede Einzelne von uns, für die gesamte Kirche und für ihr Zeugnis vom Evangelium in der Welt wird und so wir selbst zu einer ‚Tür der Barmherzigkeit' werden, wie sie Jesus Christus für uns alle ist."

Hinweise:

Weitere Informationen bei den Beauftragten für das Heilige Jahr im Bistum Mainz: Dr. Daniela Mohr-Braun, Telefon: 06131/253-198, E-Mail: daniela.mohr-braun@bistum-mainz.de  und Subregens Pfarrer Markus Lerchl, Telefon: 06131/266-211, E-Mail: markus.lerchl@bistum-mainz.de 
Weitere Informationen zu den Hintergründen und zur Geschichte der Heiligen Jahre sowie zu Veranstaltungen und Gottesdiensten in den deutschen Diözesen sowie in Rom auch auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz: www.heiligesjahrbarmherzigkeit.de 
am (MBN)

„Hoffnung schenken - Frieden finden" (13.12.)

Friedenslicht aus Bethlehem kommt nach Mainz

Mainz. Die Aussendungsfeier für das Friedenslicht aus Bethlehem findet am Sonntag, 13. Dezember, um 15.00 Uhr im Mainzer Dom statt. Nach dem Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, dem Mainzer Diözesanjugendseelsorger, Pfarrer Mathias Berger, und Pfarrer Clemens Kipfstuhl, Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg Mainz, ziehen die Teilnehmer gegen 15.45 Uhr zum Gutenbergplatz. Zur Aussendungsfeier laden die Pfadfinderverbände DPSG, Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ein. Die Aktion Friedenslicht steht in diesem Jahr inhaltlich unter dem Thema „Hoffnung schenken - Frieden finden".

Auf dem Gutenbergplatz steht ab 14.00 Uhr ein „Hoffnungsbaum", an dem grüne Ballons als Blätterkrone hängen werden, an denen Wünsche und Gebete für Menschen auf der Flucht befestigt sind. Diese Wünsche und Gebete haben Pfadfinder aus dem Bistum Mainz in ihren Gruppenstunden erarbeitet und sich auf diese Weise mit dem aktuellen Thema der Flüchtlingsproblematik auseinandergesetzt. Die Pfadfinder werden auch selbstgestaltete Schiffsplanken auf den Gutenbergplatz mitbringen. Sie nehmen mit diesen Planken an der deutschlandweiten Aktion „Leben retten" des Kindesmissionswerkes „Die Sternsinger" teil (http://lebenretten.sternsinger.org). Die mitgebrachten Planken werden auf dem Gutenbergplatz gegen die Ballons eingetauscht, die dann in den Himmel steigen. Von 16.00 bis 16.30 Uhr gibt es einen inhaltliche Abschlussimpuls zum Thema „Hoffnung schenken - Frieden finden".

Seit dem Jahr 1986 entzündet ein Kind an der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem

das Friedenslicht. Pfadfinderinnen und Pfadfinder tragen das Licht als Zeichen des Friedens und der Hoffnung in die Welt. Das Friedenslicht wird nach der Aussendungsfeier von den Pfadfindern in Familien, Kirchengemeinden und soziale Einrichtungen weitergegeben. Die Flamme wird auch an den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann (Montag, 14. Dezember, um 16.00 Uhr im Bischofshaus, Bischofsplatz 2a, 55116 Mainz) und an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Dienstag, 15. Dezember, um 17.00 Uhr in der Staatskanzlei, Peter Altmeier-Allee 1, 55116 Mainz) übergeben.

Hinweise:

www.friedenslicht.de 
Weitere Informationen auch bei Clemens Kipfstuhl, Diözesankurat der
DPSG Mainz, Telefon: 06131/253629 oder -631, mobil: 0151/12009375, Internet: www.dpsgmainz.de 
am (MBN)

Orgelvesper mit Albert Schönberger (13.12.)

Ehemaliger Domorganist spielt in Heilig Kreuz in Mainz

Mainz. Der frühere Mainzer Domorganist Albert Schönberger ist am Sonntag, 13. Dezember, um 18.00 Uhr bei einer Orgelvesper in der Kirche Heilig Kreuz in Mainz zu hören. Die Vesper steht unter der Überschrift „Maria durch ein Dornwald ging. Poetische Klangbilder und marianische Orgelmusik mit freien Improvisationen zum Sonntag Gaudete". Die Moderation übernimmt Pfarrer Dr. Karl Josef Ludwig.

tob (MBN)