Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 10

vom 9. März 2016

Zeremoniell-160307 (c) Bistum Mainz / Blum
Zeremoniell-160307
Datum:
Mi. 9. März 2016
Von:
Alexander Matschak
Ukrainer bei GV (c) Bistum Mainz / Blum-Matschak
Ukrainer bei GV

Berichte

  • Wort der Bischöfe zur Landtagswahl am 13. März
  • Ceremonialia-Sammlung für Martinus-Bibliothek
  • Gäste aus der Ukraine bei Generalvikar Giebelmann
  • Diözesantag der Katholischen Öffentlichen Büchereien
  • Pressemitteilung zum Equal Pay Day

Personalien

  • Martinus-Medaille für Anton Schmidt
  • Offizielle Einführung von Bernhard Marohn

Vorschau

  • Akademiesoirée zu Karfreitag (18.3.)
  • „Woche für das Leben" wird im Dom eröffnet (9.4.)
  • Studienwoche zu Thomas von Aquin (1.-7.5.)

 

Berichte

Wort der (Erz-)Bischöfe in Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl

Aufruf, am Sonntag, 13. März, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen

Mainz. Mit einem gemeinsamen Wort zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz rufen die (Erz-)Bischöfe der rheinland-pfälzischen Diözesen dazu auf, am 13. März vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Das Bischofswort wird am Sonntag, 6. März, in den Gottesdiensten im rheinland-pfälzischen Teil des Bistums Mainz - sowie in den Vorabendgottesdiensten am Samstag, 5. März, verlesen. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Schwestern und Brüder in den Bistümern von Rheinland-Pfalz!

Am 13. März 2016 findet die Wahl zum Landtag von Rheinland-Pfalz statt. Hierbei entscheiden die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger über die Gestaltung der Politik in unserem Land während der kommenden fünf Jahre.

Diese Wahl fällt in eine Zeit umwälzender Ereignisse. Gerade im letzten Jahr sind viele Menschen in unser Land gekommen, die insbesondere wegen Krieg, Terror, politischer Verfolgung, Hunger oder unguter sozialer Verhältnisse aus ihrer Heimat geflohen sind. Unser Dank gilt all jenen, die durch ihr ehrenamtliches, berufliches oder politisches Engagement bisher dazu beigetragen haben, dass in der Regel eine gute Aufnahme der Menschen gestaltet werden konnte. Zugleich ist abzusehen, dass hier Herausforderungen für die Politik der kommenden Jahre bestehen bleiben werden. So setzen zunehmend Diskussionen zur inneren Sicherheit sowie auch zur eigenen Identität unseres Landes ein. Daneben wird überlegt, wie Menschen mit Bleibeperspektiven gut in unsere Gesellschaft insgesamt wie in unser Rechtssystem integriert werden können. Bisher noch ungelöste Fragen dürfen nicht dazu führen, unser Land gegenüber Zuwanderern abzuschotten, Flüchtlinge pauschal zu verurteilen, sie auszugrenzen, zu bedrohen oder sogar zu verfolgen. Nationalistische wie rassistische Töne und Parolen dürfen in unserem Land keinen Widerhall finden. Gerade in diesem Zusammenhang kommt den Parteien in unserem Land die besondere Aufgabe zu, Augenmaß zu wahren und den friedlichen Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken.

Hinter den durch Flucht und Migration aufgeworfenen Fragen drohen derzeit andere Aspekte der Politik aus dem Blick zu geraten. Gleichwohl sind sie von hoher Bedeutung für die Zukunft unseres Landes. Dauerhaft gerungen werden muss ebenso um gute Lebensbedingungen für alle Menschen. Dabei dürfen beispielsweise Langzeitarbeitslose, Menschen ohne festen Wohnsitz, Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder Menschen mit Behinderungen ebenfalls nicht ohne Perspektiven bleiben. Wegen der notwendigen Bewältigung des demographischen Wandels müssen auch zukünftig die Familien gestärkt werden. Ebenso müssen Menschen in allen schwierigen Lebenssituationen und Lebensaltern Unterstützung finden. Dies gilt vom vorgeburtlichen und frühkindlichen Stadium bis ins hohe Alter. Um den Herausforderungen der globalisierten Welt gerecht werden zu können, bedarf es auch weiterhin einer wertorientierten Bildung. Schließlich muss die Sorge der Politik auch im Interesse einer guten Gestaltung der Lebensverhältnisse so unterschiedliche Aspekte wie die Bewahrung der Schöpfung und geordnete Staatsfinanzen mitumfassen, wenn wir den kommenden Generationen nicht ungebührliche Lasten aufladen wollen.

Immer wieder müssen wir uns daran erinnern, dass wir in einem Land leben, das uns die Chance bietet, die Zukunft durch freie Wahlen selbst mitzugestalten. Gerade angesichts vieler Flüchtlinge, denen ein solches grundlegendes Recht in ihren Heimatländern nicht gewährt wird, rufen wir alle Wahlberechtigten auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Dies erscheint uns wichtig, um die Demokratie als Regierungsform von innen heraus zu stärken. Jede Stimme ist wichtig und zählt. Sie trägt dazu bei, dass wir auch künftig in unserem Land und in Europa selbstbestimmt leben können. Sie legitimiert und stärkt diejenigen Frauen und Männer, die zukünftig im Parlament die Entwicklung für unser Land und damit auch für uns voranbringen wollen sowie den Zusammenhalt in unserem Land gestalten sollen. Schließlich danken wir allen Frauen und Männern, die Abgeordnete des Landtags oder auch Mitglieder der Landesregierung sind, für ihren intensiven Einsatz zum Wohl der Menschen in unserem Land und darüber hinaus.

Mainz, 24. Februar 2016

Für das Bistum Mainz

+ Karl Kardinal Lehmann

(MBN)

 

Hinkel: „Eine Sternstunde für unsere Bibliothek"

Dr. Jürgen Hartmann stiftet seine Ceremonialia-Sammlung der Martinus-Bibliothek

Mainz. Über 750 Bücher zum Thema Zeremoniell aus fünf Jahrhunderten gelangen jetzt durch die Stiftung von Dr. Jürgen Hartmann in den Bestand der Mainzer Martinus-Bibliothek. Vor Journalisten bezeichnete der Direktor der Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, die Stiftung als „eine Sternstunde für unsere Bibliothek". Bei einem Pressetermin am Montag, 7. März, in der Bibliothek bedankte sich Hinkel für die „großzügige" Stiftung. „Wir sind sehr stolz, dass uns Dr. Hartmann seine Bibliothek anvertraut hat." Gerade Nachlässe und Stiftungen einzelner Personen machten das Gesicht einer Bibliothek aus. Durch das Zusammenfassen der Bibliothek an einem Ort biete sich künftig die Möglichkeit, dass an dem Themengebiet weitergeforscht werden könne.

Hartmann, der neun Jahre lang als Protokollchef der Mainzer Landesregierung für die Ministerpräsidenten Helmut Kohl und Bernhard Vogel tätig war, übergibt damit seine gesamte Arbeitsbibliothek zum Thema Zeremoniell an die Mainzer Diözesanbibliothek. Er hatte 1988 als erster eine Darstellung des Staatszeremoniells der Bundesrepublik Deutschland verfasst. Sein Buch „Staatszeremoniell" ist mittlerweile in der vierten Auflage erschienen und gilt als Standardwerk für diesen Sachbereich. Während das Staatszeremoniell früher eine Geheimwissenschaft war, mit der bestehende Herrschaftsstrukturen gesichert werden sollten, versteht sich das Zeremoniell des modernen Staates als Kommunikationsgeschehen zur Integration der eigenen Bürger und der Selbstdarstellung anderen Staaten gegenüber.

Hartmann berichtete bei dem Pressetermin, dass er das Material für seine Sammlung vor allem in Antiquariaten, bei Messen oder Auktionen erworben habe. „Nach meiner Kenntnis gibt es einen solchen Bestand zu diesem Thema nicht noch einmal in Deutschland." Durch die Stiftung an die Martinus-Bibliothek sehe er seine Sammlung als „gerettet" an. „Die Bücher sind jetzt in Mainz und sie sind zusammen. Das war mir sehr wichtig." Der älteste Band der Sammlung ist ein päpstliches Zeremoniell aus dem Jahr 1516. Zusätzlich zum Buchbestand enthält die Sammlung auch rund 400 Reiseprogramme aus dem Auswärtigen Amt, darunter alle Reisen und Staatsbesuche von Bundeskanzler Helmut Kohl.

Vortrag von Jürgen Hartmann in der Martinus-Bibliothek (8.3.)

Am Dienstag, 8. März, um 18.15 Uhr wird Jürgen Hartmann die Sammlung bei einem Vortrag in der Martinus-Bibliothek vorstellen. Weitere Themen werden die Aufgaben und Arbeitsweisen eines Protokollchefs und ein Blick auf das in Deutschland gültige Zeremoniell sein. Die Begrüßung und Würdigung der Stiftung von Jürgen Hartmann übernimmt der Direktor der Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel. Der Eintritt zum Vortragsabend unter der Überschrift „Wozu Zeremoniell? Zur Stiftung der Ceremonialia-Sammlung" in der Martinus-Bibliothek (Grebenstraße 8) ist frei.

Ein großer Teil der wissenschaftlichen Bedeutung der Martinus-Bibliothek beruht auf Schenkungen, die sie in ihrem über 350-jährigen Bestehen erhalten hat. Die Bibliothek mit ihren über 300.000 Bänden hat durch zahlreiche Nachlässe und Schenkungen von Gelehrten zu den verschiedensten Sachgebieten ihren besonderen Charakter erhalten. Besondere Beispiele sind die Bibliothek des Wormser Weihbischofs Stephan Alexander Würdtwein (1719-1796) und die 35.000 Bände, die Fritz Schlosser (1780-1851) der Bibliothek vermachte. Durch die Stiftung von Jürgen Hartmann erfährt die Martinus-Bibliothek eine besondere Bereicherung um ein Sachgebiet, das vielfältige Anregungen für die Forschung bietet.

Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothekÖffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr

tob (MBN)

 

Generalvikar empfing Weihbischof Josyf Milyan

Gespräch im Bischöflichen Ordinariat / Finanzielle Unterstützung aus dem Bistum

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Donnerstag, 3. März, Weihbischof Josyf Milyan von der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche (Großerzbistum Kiew-Halytsch) zu einem Gespräch empfangen. Der Weihbischof berichtete über die Situation in seinem Land. Giebelmann sagte ihm weiter die finanzielle Unterstützung des Bistums Mainz für seine Diözese zu. Der mit Rom unierten Kirche des byzantinischen Ritus (Katholische Ostkirche) gehören heute rund 5,2 Millionen Gläubige in der Ukraine, Polen, den USA, Südamerika, Australien und Westeuropa an. Milyan war im Jahr 2009 zum Bischof geweiht worden.

Gespräch mit Exarch Mychajlo Bubniy

Am selben Tag empfing Giebelmann auch den Erzbischöflichen Exarch von Odessa, Mychajlo Bubniy, zum Gespräch. Wie Milyan gehört auch er der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche an. Giebelmann tauschte sich mit Bubniy über die Situation in dem Exarchat aus, in dem rund 93.000 Katholiken leben. Bubniy gehört der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen an und ist seit 2014 Erzbischöflicher Exarch von Odessa.

tob/am (MBN)


„Die herkömmlichen Medien haben kein Informationsmonopol mehr"

Diözesantag der Katholischen Öffentlichen Büchereien im Erbacher Hof in Mainz

Mainz. Die klassischen Vermittler verlieren ihre Macht. Zuerst betraf es die Buchhändler und Reisebüros. Nun trifft es die Journalisten, erläuterte ZDF-Chefredakteur Dr. Peter Frey am Samstag, 5. März, im voll besetzten Ketteler-Saal des Erbacher Hofs in Mainz. Dort hielt er das einführende Referat beim Diözesantag der Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) im Bistum Mainz. Neben der bisherigen vierten Gewalt der Medien sei eine fünfte Gewalt in Gestalt der „Publikumsmedien" entstanden. Folge: „Die herkömmlichen Medien haben kein Informationsmonopol mehr."

Zudem müsse man sich klar machen, dass Google und Facebook keine neutralen Plattformen seien. Ihre Monopolstellungen träfen vielmehr den Kern der Meinungsfreiheit und Pluralität: „Die ,User' erfahren dort oft nur noch, was zu ihren eigenen Meinungen passt." Frey verwies auf den Wahlkampf von Donald Trump, der die mitreisenden Journalisten in all seinen Reden verhöhne. Er brauche keine Journalisten, weil zwischen ihm und den Wählern eine direkte Beziehung bestehe, sagt Trump. „Sein Publikum liebt das – so wie Pegida ,Lügenpresse' skandiert." Frey mahnte: Man dürfe nicht vergessen, dass mit diesem Begriff in den 1920er-Jahren die Demokratien in Europa geschwächt und später zerstört wurden.

Selbst auf den Kommentarseiten der herkömmlichen Medien, also etwa bei Spiegel-Online oder Zeit-Online, sei solche Hetze weit verbreitet. Journalisten würden dabei oft zur Zielscheibe. Das habe er gerade selbst erst als Reaktion auf einen Gastbeitrag für Zeit-Online erfahren, in dem es um die ZDF-Berichterstattung zur Flüchtlingskrise ging. Rund 700, teils deftige Kommentare erhielt Zeit-Online zu Freys Beitrag.

Wie reagiert die vierte Gewalt auf die Existenz der fünften Gewalt? „Wir haben allen Grund, die Pressefreiheit zu verteidigen", sagte Frey. Die Leitmedien dürften sich nicht treiben lassen, zitierte Frey einen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung vor wenigen Wochen. Dem Pegida-Publikum könne man nur Qualität und Transparenz – und damit Glaubwürdigkeit – entgegen setzen. Dabei müsse man auch Fehler zugeben. Und müsse über das Positive berichten: die große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung, „dass Menschen sich für diesen Staat engagieren".

Das gelte auch für die Kirchen. Und hier sei es insbesondere Papst Franziskus mit seiner Bescheidenheit und seinem unkonventionellen Auftreten. Dienend, menschlich und dialogisch komme Franziskus daher. „Das begleiten die Medien wohlwollend." Allerdings sei eine unabhängige Berichterstattung über Religion und Kirche eben auch kritisch. Frey erinnerte an die Missbrauchsskandale. Er ist überzeugt: „Kritik kann der Kirche nicht schaden."

Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, griff dies in der anschließenden Gesprächsrunde, die von dem Landessenderbeauftragten des SWR Mainz, Dr. Uwe Beck, moderiert wurde, auf. „Die Missbrauchsdiskussion hat mich zunächst furchtbar geärgert. Aber sie hat uns geholfen, mit den Vorwürfen offen - und auch ehrlich miteinander - umzugehen." Giebelmann bekannte, dass ihn die persönlichen Gespräche mit den Opfern sehr mitgenommen hätten. Und er stimmte Frey zu, dass die Katholische Kirche ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen müsse. „Die Kirche hat die Chance dazu", betonte Giebelmann. Aber er ärgere sich noch immer, „wenn manche Medien die Relation verlieren".

Guido Schröer, Geschäftsführer des Borromäusvereins, dem Dachverband der KÖB, äußerte sich optimistisch, dass die Erfolge der Partei Alternative für Deutschland (AfD)  so schnell verpuffen wie zuletzt die der Piratenpartei. In ihrem Sortiment würden sie nur aufklärerische Bücher zum Thema AfD führen, betonte Schröer. Katharina Hesse, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, erläuterte, dass die „sozialen Medien" bei der Stiftung in erster Line für Marketingzwecke genutzt würden. Aber es gebe auch Blogger-Seiten, in denen über einzelne Bücher diskutiert werde.

„Die katholischen Büchereien sind Orte, in denen Menschen Orientierungen zur Kirche hin bekommen können", betonte Giebelmann. Er würdigte das Engagement von insgesamt rund 1.600 ehrenamtlichen Mitarbeitern der Büchereien bistumsweit. Viele Büchereien müssten allerdings besser aufgestellt werden, um zu wahren Kommunikationsorten zu werden. Der Diözesantag der Katholischen Öffentlichen Büchereien findet alle fünf Jahre statt, erläuterte Ordinariatsrat Josef Staudinger, Leiter der Katholischen Büchereiarbeit im Bistum Mainz. Er führte durchs Programm, zu dem auch zehn Workshops am Nachmittag gehörten. Der Tag stand unter der Überschrift „Büchereiarbeit heute: Verortungen – Veränderungen Herausforderungen".

ath (MBN)

 

„Berufe mit Zukunft. Was ist meine Arbeit wert?"

Katholische Frauen fordern zum Aufwertung von frauentypischen Berufen

Mainz. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), die katholischen Arbeitnehmer/innen- und Betriebsseelsorge Rüsselsheim und das Referat Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz haben anlässlich des Equal Pay Day 2016 (19. März) eine Pressemitteilung veröffentlicht. Im Folgenden dokumentieren wir den Text der Pressemitteilung:

Der „Equal Pay Day" markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 21,6 Prozent in Deutschland beträgt. Frauen müssen 79 Tage länger arbeiten, um den gleichen Lohn wie Männer zu erhalten. Außerdem schafft der Tag Öffentlichkeit für einen Missstand, den oftmals nur die betroffenen Frauen zu spüren bekommen. Mit dem Schwerpunktthema „Berufe mit Zukunft. Was ist meine Arbeit wert?" stellt der Equal Pay Day 2016 am 19. März die Aufwertung frauentypischer Berufe in den Fokus. Frauen sind besonders oft in Berufen im Bereich der Erziehung, Pflege und haushaltsbezogenen Dienstleistungen tätig. Diese Dienstleistungsberufe sind in der Regel schlecht bezahlt und eng mit der familiären Care- oder Sorge-Arbeit verknüpft.

Als Gesellschaft müssen wir fragen: Was ist uns die Arbeit von Erzieherinnen, Krankenpflegerinnen, Hauswirtschafterinnen und Altenpflegerinnen wert? Können wir es uns leisten, dass so wichtige Aufgaben häufig in informellen Beschäftigungsverhältnissen, zu niedrigen Entgelten und unter ungünstigen Arbeitsbedingungen erbracht werden? Sicher ist, dass unsere Gesellschaft ohne Care-Arbeit unvorstellbar ist.

Ziel des Equal Pay Day 2016 ist die monetäre Neubewertung und Wertschätzung solcher frauentypischer Dienstleistungsberufe. Denn selbst da, wo sie tariflich bezahlt werden, schlägt sich die Geringschätzung der weiblichen Qualifikationen und Tätigkeiten in den tariflichen und betrieblichen Eingruppierungssystemen nieder. Dies hat für Frauen in der Gegenwart und in der Zukunft Folgen. Zum einen verdienen Frauen damit beständig weniger als Männer und zum zweiten ist damit die Alterssicherung von Frauen in Gefahr. Die schon jetzt sich abzeichnende Altersarmut ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Arbeit von Frauen eine erhebliche Aufwertung braucht!

Für dieses Anliegen sprechen sich im Verbund die beiden katholische Frauenverbände, kfd und KDFB, die Arbeitnehmer/innen- und Betriebsseelsorge Rüsselsheim und das Referat Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz aus. Gemeinsam mit Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft und Verbänden unterstützen sie das Anliegen des diesjährigen Equal Pay Day 2016.

In verschiedenen Aktionen beteiligen sich Frauenverbände und Einrichtungen am Equal Pay Day 2016. So lädt Ingrid Reidt von der Regionalstelle Arbeitnehmer/innen und Betriebsseelsorge Rüsselsheim von 7. bis 19. März zu einer Fotoausstellung „PflegeHANDlungen" mit Bildern von Annette Marx in die Räume des DGB-Region Südhessen ein. Dies ist eine Kooperationsveranstaltung des Netzwerks Pflege, der Betriebsseelsorge Rüsselsheim-Südhessen, des DGB und ver.di Südhessen sowie der NGG Darmstadt & Mainz (Ort: Darmstadt, Gewerkschaftshaus, Rheinstraße 50).

Die katholischen Frauenverbände kfd und KDFB im Bistum Mainz machen am 19. März mit einer Straßenaktion in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten Anja Ostrowski in Heppenheim, Friedrichstraße, ihre Forderungen deutlich. „Wissen Sie, wovon Sie später leben?" fragen sie und möchten darauf hinweisen, welche Faktoren die finanzielle Sicherheit im Alter bestimmen. Hiltrud Lennart, KDFB, und Susanne Winnekens-Udovic, kfd stimmen darin überein, dass der Zusammenhang zwischen Berufswahl, Beschäftigungsverhältnis und finanzieller Sicherheit im Alter sehr deutlich ist. Schlechter bezahlte soziale Berufe, Teilzeitstellen, Minijobs, das alles ist für viele Frauen der normale Alltag. Mit Informationen, Gesprächen, Keks mit (Lohn)Lücke und Kaffee möchten sie mit Frauen und Männern über die Situation der sozialen Berufe ins Gespräch kommen. Das Grußwort an diesem Vormittag spricht um 10.30 Uhr Christine Lambrecht, Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Bergstraße. Danach jeweils halbstündlich Statements und Infos von Vertreterinnen der Kirchen, Gewerkschaften, Politik.

Kontakte:

  • Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands im Bistum Mainz, Ingrid Kraus, Vorsitzende, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz; Geschäftsstelle: Wilhelm Glässing-Straße 15, 64283 Darmstadt, Telefon: Tel. 06151-1524447, E-Mail: info@kfd-mainz.de
  • Katholischer Deutscher Frauenbund im Bistum Mainz, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Hiltrud Lennert, Vorsitzende, Telefon: 06131/225946, E-Mail: KDFB-mainz@t-online.de
  • Referat Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz, Barbara Wolf, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Telefon: 06131/253253, E-Mail: erwachsenenseelsorge@bistum-mainz.de
  • Arbeitnehmer/innen und Betriebsseelsorge im Bistum Mainz, Ingrid Reidt, Regionalstelle Rüsselsheim-Südhessen, Weisenauer Straße 31, 65428 Rüsselsheim, Telefon: 06142/64104, E-Mail: bss.ruesselsheim@bistum-mainz.de

(MBN)


Personalien

Martinus-Medaille für Anton Schmidt

Generalvikar Giebelmann überreichte die Auszeichnung

Linden. Für sein jahrzehntelanges Wirken in der Erwachsenenbildung ist Anton Schmidt aus der Pfarrei Christkönig in Linden mit der Martinus-Medaille des Bistums Mainz ausgezeichnet worden. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, überreichte die höchste Auszeichnung der Diözese für ehrenamtliches Engagement in einem Gottesdienst am Samstag, 6. März, in Linden. In seiner Ansprache wies Giebelmann darauf hin, dass Schmidt (Jahrgang 1944) im Jahr 2000 die Erwachsenenbildung in der Pfarrei gegründet hatte und jährlich acht bis zehn Veranstaltungen durchführte – unter anderen zu den Themen „Papst Franziskus – Ein Jesuit", „Maximilian Kolbe  - in memoriam" oder auch „Die religiöse Landschaft Japans und das Christentum". Giebelmann dankte Schmidt für das „segensreiche ehrenamtliche Wirken" in der Pfarrei Christkönig.

am (MBN)


Offizielle Einführung von Bernhard Marohn

Er hatte im März 2015 die Leitung der Sankt Lioba-Schule kommissarisch übernommen

Bad Nauheim. Im Rahmen einer Akademischen Feier ist Oberstudiendirektor Bernhard Marohn als Leiter der Sankt Lioba-Schule in Bad Nauheim offiziell in sein Amt eingeführt worden. Bei der Veranstaltung am Freitag, 4. März, würdigte die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, die Entwicklung der Schule im vergangenen Jahr. Die Schule habe gezeigt, „wieviel Teamgeist und Kooperation auch in und mit der Schulleitung gewollt ist und gelebt wird".

Ausdrücklich dankte Pollak für das positive Miteinander und den guten Kontakt in das Bischöfliche Ordinariat. Und weiter: „Tragen Sie auch weiterhin alle Fähigkeiten zusammen – Schulleitung, Lehrerschaft, Sekretärinnen, Hausmeister, Schülerschaft, Eltern und alle, die diese Schule ausmachen und auch von außen unterschiedlich fördern. Herr Marohn ist in jedem Fall einer, der Unterstützung will und zu nutzen weiß."

Marohn hatte die Leitung der Schule bereits zum 1. März 2015 kommissarisch übernommen. Er hat sich als Gymnasiallehrer für die Fächer Deutsch, Katholische Religion und Philosophie qualifiziert und war von 1988 bis 2005 in der Leitung des Bundesverbandes Deutscher Privatschulen (VDP) tätig. Seit 2005 war er im Bischöflichen Ordinariat in Mainz Referent für sechs weiterführende, rheinland-pfälzische Schulen im Bistum.

tob (MBN)

 

Vorschau

„Kreuz, auf das ich schaue" (18.3.)

Akademiesoirée im Erbacher Hof zu Karfreitag

Mainz. „Kreuz, auf das ich schaue. Karfreitag ökumenisch betrachtet" heißt eine Akademiesoirée der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz am Freitag, 18. März, um 17.00 Uhr. Referenten sind der evangelische Dekan Pfarrer Andreas Klodt, Mainz, sowie der Ökumene-Referent des Bistum Mainz, PD Dr. Alexander Nawar. Nawar spricht zum Thema „Der König siegt, sein Banner glänzt, geheimnisvoll erstrahlt das Kreuz. Die befreiende Wirkung des Kreuzes in Liturgie und Theo-Logie", Klodt über „Wozu ist Jesus am Kreuz gestorben? Karfreitag in evangelischer Perspektive".

am (MBN)


„Woche für das Leben" wird im Mainzer Dom eröffnet (9.4.)

Gottesdienst mit Kardinal Marx, Kardinal Lehmann und Bischof Bedford-Strohm

Mainz/Darmstadt. Unter dem Motto „Alter in Würde" wird am Samstag, 9. April, in Mainz die „Woche für das Leben" bundesweit eröffnet. Zu dem Gottesdienst im Mainzer Dom werden um 11.00 Uhr der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, und die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf, erwartet. Gäste sind bei dem Festgottesdienst am Samstagmorgen im Hohen Dom zu St. Martin in Mainz herzlich willkommen. In diesen Tagen gehen besondere Einladungsplakate in die Kirchengemeinden der Region.

Im Jahr 2016 wird sich die Aktion beider Kirchen mit den hoch betagten Menschen im sogenannten vierten Lebensalter befassen. Im Zusammenhang mit der zuletzt intensiv geführten Debatte über die geschäftsmäßige Beihilfe zum Suizid haben beide Kirchen darauf hingewiesen, dass es ein Armutszeugnis für die Gesellschaft wäre, wenn der Wunsch, seinem Leben ein selbstbestimmtes Ende zu setzten, nur deshalb entsteht, weil sich Menschen im Alter allein gelassen fühlen. Die „Woche für das Leben" engagiert sich für eine würdevolle Gestaltung der vierten Lebensphase, die dem Gefühl des Alleingelassen-Seins entgegenwirken soll.

Mit der von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam getragenen „Woche für das Leben" wollen die Kirchen seit über 20 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens leisten. Indem die Aktion auf die vielfältigen Gefährdungen des menschlichen Lebens hinweist, will sie Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit menschlichen Lebens in allen seinen Phasen sensibilisieren. In jedem Frühjahr finden nach der zentralen Eröffnung an wechselnden Orten bundesweit zahlreiche Veranstaltungen zum Thema statt. Sie werden beispielsweise von Gemeinden und Akademien organisiert.

PM (MBN)

 

„Gott schauen..." (1.-7.5.)

Studienwoche zu Thomas von Aquin im Kloster Schlehdorf

Mainz. Die Bistumsakademie Erbacher Hof lädt zu einer Studienwoche in das barocke oberbayerische Kloster Schlehdorf am Kochelsee ein. Die Woche vom Sonntag, 1., bis Samstag, 7. Mai, trägt den Titel „Gott schauen...Thomas von Aquin neu entdecken - Eine Einführung". Die Seminarleitung haben der Direktor des Erbacher Hofes, Professor Dr. Peter Reifenberg, und Professor Dr. Maximilian Forschner, Erlangen.

Hinweis: Es wird um eine Anmeldung bis zum 25. März gebeten. Weitere Informationen auch im Internet unter www.ebh-mainz.de sowie telefonisch unter 06131/253-521.

am (MBN)