Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 26

vom 29. Juni 2016

MBN (c) Bistum Mainz (Ersteller: Bistum Mainz)
MBN
Datum:
Mi. 29. Juni 2016
Von:
am (MBN)

Vorschau

  • Priesterweihe im Mainzer Dom (2.7.)
  • „Rheinhessen 2016“: Veranstaltungen im Juli
  • Wallfahrten nach Gernsheim (ab 26.6.)
  • Gang vom „Altem“ zum „neuen“ Dom in Mainz (9.7.)

Berichte

  • Predigt von Weihbischof Bentz bei Sendungsfeier
  • St. Thomas Morus-Empfang in Wiesbaden
  • Giebelmann weihte Begegnungszentrum der ÖFO ein


Vorschau

Priesterweihe im Mainzer Dom (2.7.)

Weihbischof Udo Bentz weiht vier Diakone zu Priestern

Mainz. Der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, weiht am Samstag, 2. Juli, durch Handauflegung und Gebet im Mainzer Dom vier Diakone zu Priestern. Geweiht werden Johannes Busch, Viernheim-St. Hildegard und St. Michael, Christian Kaschub, Heusenstamm-Maria Himmelskron, Alexander Rothermel, Lorsch-St. Nazarius, und Björn Rottmann, Drolshagen-St. Clemens. Der Gottesdienst steht unter der Überschrift „Nicht ihr habt mich gewählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.“ (Joh 15,16); er beginnt um 9.30 Uhr im Hohen Dom zu Mainz. Ab 15.00 Uhr spenden die Neupriester den Primizsegen in der Seminarkirche in der Augustinerstraße.

Johannes Busch, geboren 1986, wuchs in Hinterweidenthal auf und absolvierte zunächst ein Lehramtsstudium in Englisch, Theologie und Erziehungswissenschaften. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Kanada studierte er von 2010 bis 2013 katholische Theologie an der Universität Mainz und trat ins Mainzer Priesterseminar ein. Nach seiner Weihe wird er als Kaplan im Pfarreienverbund Gießen tätig sein.

Christian Kaschub (geboren 1988 in Offenbach) trat 2008 ins Priesterseminar ein und studierte katholische Theologie in Mainz und Innsbruck. Er wird als Kaplan in die Pfarrei Johannes XXIII. nach Viernheim gehen.

Alexander Rothermel, 1984 in Heppenheim geboren, absolvierte zuerst eine Ausbildung als Bürokaufmann und trat 2008 ins Mainzer Priesterseminar ein. Von 2009 bis 2013 studierte er katholische Theologie am interdiözesanen Studienhaus St. Lambert in Grafschaft-Lantershofen. Nach seiner Priesterweihe wird Rothermel als Kaplan in Friedberg-Mariä Himmelfahrt tätig sein.

Björn Rottmann wurde 1976 im sauerländischen Olpe geboren und war von 1998 bis 2001 Bruder der Ordensgemeinschaft des Karmel. Von 2002 bis 2008 studierte er als Seminarist des Erzbistums Paderborn katholische Theologie in Paderborn und in Brixen. Von 2012 bis 2014 absolvierte er ein Pfarreipraktikum in St. Peter in Heppenheim und trat danach in den Mainzer Pastoralkurs ein. Rottmann wird als Kaplan im Pfarreinverbund Neu-Isenburg eingesetzt.

Stichwort: Priester / Priesterweihe

Aufgabe eines Priesters ist es, das Evangelium zu verkünden (Lehramt), die Sakramente zu spenden (Priesteramt) und die Gläubigen zu leiten (Hirtenamt). Durch seine Weihe handelt er bei seinem Dienst nicht aufgrund eigener oder verliehener Autorität, sondern in der Person Christi und im Namen der Kirche. Dieses besondere Priestertum ist vom allgemeinen Priestertum aller getauften Gläubigen zu unterscheiden, das vom Zweiten Vatikanischen Konzil neu betont worden ist.

Die Priesterweihe erfolgt im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes durch den Bischof. Dabei wird der Heilige Geist auf den Kandidaten herabgerufen (Epiklese), was zeichenhaft in der Handauflegung durch den Bischof und die anwesenden Priester sowie das Weihegebet deutlich wird. Das Sakrament der Weihe ist in der katholischen Kirche in drei Stufen gegliedert: die Diakonenweihe, die Priesterweihe und die Bischofsweihe. Die erste Heilige Messe eines neu geweihten Priesters wird Primiz genannt. Sie wird in der Regel in dessen Heimatgemeinde gefeiert.

Nach dem katholischen Kirchenrecht kann nur ein getaufter Mann zum Priester geweiht werden. Er muss unverheiratet sein und das 25. Lebensjahr vollendet haben. Das Versprechen der Ehelosigkeit (Zölibat) legt der Kandidat bereits bei seiner Diakonenweihe ab, in der Regel ein Jahr vor der Priesterweihe. Die Ausbildung der Priesteramtskandidaten erfolgt in einem Priesterseminar, in dem die Seminaristen während ihres Theologiestudiums wohnen. Nach dem Studium schließt sich eine praktische Seelsorgsausbildung an.

Umgangssprachlich werden die Bezeichnungen „Priester“ und „Pfarrer“ oft gleichbedeutend gebraucht. Ein Priester trägt den Titel „Pfarrer“ allerdings nur, wenn er von seinem Bischof mit der Leitung einer Pfarrgemeinde beauftragt worden ist. Darüber hinaus sind Priester auch in der Seelsorge für bestimmte Personengruppen (Kategorialseelsorge) oder in der Verwaltung tätig. Neu geweihte Priester werden in der Regel in der Pfarrseelsorge als Kapläne zur Unterstützung und Vertretung eines Ortspfarrers eingesetzt.

Im Beschluss „Die pastoralen Dienste in der Gemeinde“ der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (1975) heißt es über das Priesteramt: „Die Sendung des Priesters lässt sich nicht mit Hilfe von einigen nur ihm vorbehaltenen Funktionen umschreiben. Vielmehr übt der Priester den der ganzen Kirche aufgegebenen Dienst im Auftrag Jesu Christi amtlich und öffentlich aus. Durch Verkündigung, Spendung der Sakramente, Bruderdienst, Auferbauung und Leitung der Gemeinde und nicht zuletzt durch sein persönliches Zeugnis soll der Priester die anderen zu ihrem eigenen Dienst bereit und fähig machen.“ (Kapitel 5.1.1.)

am/tob (MBN)


Jubiläum „Rheinhessen 2016“

Veranstaltungen der Katholischen Kirche im Monat Juli

Rheinhessen. Das Bistum Mainz und seine rheinhessischen Dekanate beteiligen sich mit zahlreichen Veranstaltungen am Jubiläum „Rheinhessen 2016“. So findet unter anderem am Nachmittag des 3. Juli rund um den „Rheinhessen-Dom“ in Mainz-Gosenheim ein „Rheinhessischer Kirchenmusiktag“ statt. Musikalisch geht es auch am 10. Juli zu: An diesem Tag präsentiert die Band „Kreuz&quer“ im Kloster Jakobsberg ihr neues Programm. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Veranstaltungen im Monat Juli. 

  • Sonntag, 3. Juli: „Rheinhessischer Kirchenmusiktag“ – Rund um die Kirche und das Pfarrheim von St. Stephan in Mainz-Gonsenheim treffen sich von 14.30 bis 19.00 Uhr Chorsänger, Organisten und weitere kirchenmusikalisch Interessierte zum gemeinsamen Musizieren. Die Leitung des Tages haben die Regionalkantoren der rheinhessischen katholischen Dekanate inne: Mechthild Bitsch-Molitor, Alexander Müller und Dan Zerfaß. Der Tag klingt um 18.00 Uhr mit einem „Musikalischen Abendlob“ aus.
  • Freitag, 8. Juli: „Biblische Texte und rheinhessisches Leben anders wahrnehmen und verstehen“ – Im Caritas-Gemeinschaftsgarten (Herrngasse) in Worms-Pfiffligheim liest Hartmut Keil um 19.00 Uhr aus seinem literarischen Schaffen.
  • Freitag, 8. Juli: „Sommer-Konzert der Hildegardis-Schule“ – Ein bunter Reigen sommerlicher Musik gestalten Solisten, Ensembles und Kurse der Schule um 19.30 Uhr in der Aula der Binger Hildegardis-Schule.
  • Samstag, 9., und Sonntag, 10. Juli: „Kirchtürme als Leuchttürme des Glaubens“ – Im Rahmen des Pfarrfestes kann in der Kirche St. Philippus und Jakobus in Heidesheim unter anderem die Kirchenorgel besichtigt werden: Dabei erklären Organisten das Instrument und geben musikalische Kostproben. Beginn ist am Samstag um 17.30 Uhr und am Sonntag um 9.15 Uhr.
  • Sonntag, 10. Juli: „Kirchtürme als Leuchttürme des Glaubens“ – Um 9.00 Uhr – dreißig Minuten vor dem Sonntagsgottesdienst – rufen Bläser vom Turm der Binger Basilika St. Martin zur Eucharistiefeier. Nach dem Gottesdienst sind die Besucher zu Begegnung und Umtrunk sowie zu Kirchenführung eingeladen.
  • Sonntag, 10. Juli: Margaretenwallfahrt auf dem Jakobsberg – Zu Ehren der „Nothelferin“ Margarete feiert Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld um 9.30 Uhr einen Wallfahrtsgottesdienst im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim.
  • Sonntag, 10. Juli: Konzert „Kreuz&Quer“ – Unter dem Motto „Du gehörst dazu!“ stellt die Mainzer Band „Kreuz&Quer“ um 15.00 Uhr im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim ihr neues Programm vor.
  • Freitag, 15. Juli: „Farbe, Licht, Klang“ – Um 20.00 Uhr werden die Kirchenfenster der Alzyer Kirche St. Joseph vorgestellt und erläutert. Die Gruppe „Cantabile“ begleitet die Veranstaltung musikalisch.
  • Freitag, 15. Juli: „Wege nach innen. Spiritualität und Mystik im Alltag“ – Auf dem Lindenplatz in Zornheim werden um 19.00 Uhr Texte aus der christlichen Mystik des Mittelalters verlesen; dazu erklingt Musik.
  • Sonntag, 24. Juli: 14-Nothelfer-Wallfahrt zum Kloster Jakobsberg bei Ockenheim – Um 9.30 Uhr feiert der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz einen Festgottesdienst im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim; bereits um 8.30 Uhr startet die Prozession an der Ockenheimer Pfarrkirche. Nach dem Gottesdienst werden Fahrzeuge gesegnet.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.rheinhessen-katholisch.de

am (MBN) 


Wallfahrten nach Gernsheim (ab 26.6.)

Großwallfahrt mit Festhochamt - Jugendwallfahrt - Leonhardi-Andacht

Gernsheim. Die Große Wallfahrt zu „Unserer Lieben Frau von Maria Einsiedel“ in Gernsheim wird am Sonntag, 3. Juli, um 10.00 Uhr mit einem Festhochamt mit Dompräbendat Dr. Alexander Nawar, Mainz, gefeiert. Musikalisch wird der Gottesdienst vom Kirchenchor St. Cäcilia, Gernsheim, gestaltet. Nach dem Mittagessen findet um 13.00 Uhr eine Kreuzwegandacht und um 14.00 Uhr eine Marienandacht statt.

Am Sonntag, 26. Juni, ist um 10.00 Uhr die Wallfahrt der Heimatvertrieben; das Hochamt hält Pfarrer Heinrich Bosse, Maria Einsiedel. Nach den Sommerferien findet am Freitag, 9. September, ab 20.00 Uhr die Jugendwallfahrt mit einer Statio in der Pfarrkirche in Gernsheim, Lichterprozession und Jugendgottesdienst statt. Am Samstag, 10. September, ist um 14.30 Uhr die Dekanatswallfahrt des Dekanates Rüsselsheim und die Zweite Große Gernsheimer Wallfahrt. Zum Abschluss der diesjährigen Wallfahrten wird am Sonntag, 9. Oktober, um 14.00 eine Leonhardi-Andacht mit Segnung von Tieren gefeiert.

Hinweis: Weitere Informationen auch unter www.maria-magdalena-gernsheim.de

am (MBN)


Da begegnen sich Erde und Himmel (9.7.)

Ein ökumenisch-spiritueller Gang vom „Alten“ zum „neuen“ Dom in Mainz

Mainz. Unter dem Motto „Da begegnen sich Erde und Himmel“ bieten Johannes Brantzen, Bischöflicher Zeremoniar am Mainzer Dom, und Gregor Ziorkewicz, Pfarrer für Stadtkirchenarbeit an St. Johannis, am Samstag, 9. Juli, einen ökumenisch-spirituellen Gang von der evangelischen St. Johanniskirche, dem Alten Mainzer Dom, zum katholischen Mainzer Dom an. Beginn der rund 90-minütigen Veranstaltung ist um 17.30 Uhr vor der St. Johanniskirche. Die Teilnahme ist kostenlos.

In der Einladung dazu heißt es: „An drei Punkten in und bei den zentralen Mainzer Kirchen sollen Stationen des Lebens der Menschen aber auch Lebensstationen der beiden Kirchen thematisiert werden. Verbindendes und Trennendes wird Thema werden – aber auch Visionen und Hoffnungen nachgespürt werden. Überraschendes und Neues sollen ebenso einen Ort haben, wie Fremdes und Unbekanntes. ‚Eine Entdeckungsreise aufeinander zu – indem wir uns gemeinsam auf den Weg machen…’, mit diesem Ziel laden die Verantwortlichen zu einem interessanten Nachmittag in die Mainzer Innenstadt ein.“

Hinweis: Weitere Informationen bei Johannes Brantzen, Telefon: 06131/253-245, E-Mail: johannes.brantzen@bistum-mainz.de oder Gregor Ziorkewicz, Telefon: 06131/9205886, E-Mail: gregor.ziorkewicz.dek.mainz@ekhn-net.de

tob (MBN)


Berichte

Auf die Menschen zugehen

Weihbischof Bentz predigte bei Sendungsfeier für zwei Gemeindereferentinnen

Mainz. Mit der Sendungsfeier werde etwas Persönliches öffentlich, betonte der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, am Samstag, 25. Juni, bei der Sendungsfeier für zwei Gemeindereferentinnen im Mainzer Dom. Wörtlich sagte er: „Durch die Sendung der Kirche bekommt Ihr Wirken für Gottes Reich eine neue Qualität: Ihren bisherigen persönlichen geistlichen Weg sollen und dürfen Sie nun mit der Sendung der Kirche weitergehen. Das heißt: das Eigene nicht aufgeben, sondern einbringen und einbinden und sich selbst zugleich ausrichten und binden an den Geist und den Auftrag der Kirche!“ Gesendet wurden Juliane Glaum aus Friedberg-Mariä Himmelfahrt und Lydia Haun aus Griesheim-St. Marien. Künftig wird Glaum als Gemeindereferentin in der Pfarrgruppe Ockstadt/Rosbach tätig sein. Hauns künftiger Einsatzort ist die Pfarrgruppe Darmstadt-Eberstadt.

Bentz wies darauf hin, dass sich die Sendung der Kirche in Zukunft noch viel mehr daran werde messen lassen müssen, „ob wir bereit sind, die Menschen dort aufzusuchen, wo sie leben“. Und weiter: „Welche Bereitschaft bringen wir mit, nicht abzuwarten bis jemand zu uns kommt, sondern aufzubrechen, den Menschen aufzusuchen – dort, wo er lebt? Gesendet zu werden heißt: die immer in uns schlummernde Tendenz zur Introversion und Bequemlichkeit aufzubrechen. Gesendet zu sein heißt: die Dynamik des Aufbruchs zu leben, aus sich herauszugehen und unterwegs zu sein – um den Menschen aufzusuchen, der von Gott und der Botschaft des Evangeliums gefunden werden will.“

tob (MBN)


Politik unter der Macht von Stimmungen

St. Thomas Morus-Empfang mit Prominenz aus Politik und Kirche

Wiesbaden. Hinter Zahlen, Statistiken und Tabellen die konkreten Auswirkungen auf Menschen wahrnehmen zu können, ist Grundbedingung für die Gestaltung einer sozialen Gesellschaft. Das hat Weihbischof Manfred Grothe, Apostolischer Administrator im Bistum Limburg, im Rahmen des Thomas Morus-Empfangs des Kommissariats der katholischen Bischöfe in Hessen betont. Dafür gebe das Prinzip Barmherzigkeit die Orientierung vor, sagte Grothe am Mittwoch, 22. Juni in Wiesbaden. Er nutzte die Gelegenheit, allen in Politik und Verwaltung zu danken, die in den vergangenen Monaten zur Aufnahme, Betreuung und Versorgung der Flüchtlinge beigetragen hätten: „Großer Dank gilt allen, die sich politisch und administrativ engagiert, fair und hilfreich der Menschen und der Herausforderungen angenommen haben und weiter annehmen“, sagte der Weihbischof.

Prominente Gäste

Gastgeber und Kommissariatsleiter Prälat Dr. Wolfgang Pax hatte rund 200 Gäste aus Politik, Kirche, Verwaltung und Gesellschaft in den Räumen der Casino-Gesellschaft begrüßt. Der Einladung zu dem zum dritten Mal veranstalteten katholischen Empfang, der inhaltliche Impulse und Gelegenheit für inspirierende Begegnungen geben will, waren erneut viele Vertreter unterschiedlicher Institutionen gefolgt, darunter Staatsminister, Staatssekretäre und die Fraktionsvorsitzenden der Landtagsfraktionen. Mit Bischof Heinz Josef Algermissen (Fulda), den Weihbischöfen Thomas Löhr (Limburg) und Udo Bentz (Mainz), Diözesanadministrator Prälat Dietmar Giebelmann (Mainz), Generalvikar Gerhard Stanke (Fulda), Domkapitular Wolfang Rösch (Limburg) sowie Dezernenten und Abteilungsleiter waren auch die beteiligten Bistümer Limburg, Fulda, Mainz und Paderborn prominent vertreten.

Situation der Gereiztheit

Kultusminister Ralph Alexander Lorz, der Ministerpräsident Volker Bouffier vertrat, leitete mit seinen Überlegungen zur „Macht der Emotionen“ zum Vortrag des Abends über. Wie mit Stimmungen umzugehen sei, werde zunehmend zur Herausforderung für die Politik, sagte Lorz. Demut und Gewissen könnten dabei, eine hilfreiche Richtschnur sein. Die wissenschaftliche Einordnung von „Angst, Hass, Hoffnung. Politik unter der Macht von Stimmungen“ lieferte Professor Dr. Heinz Bude von der Universität Kassel, der in Deutschland eine „Situation der Gereiztheit“ ausgemacht hat. Bei den „heimatlosen Antikapitalisten“ auf der einen, und den „entspannten Systemfatalisten“ auf der anderen Seite sieht er eine Gemeinsamkeit: „Der Glaube an die Zukunft im Sinne einer kollektiven Handlungsfähigkeit ist aufgeben.“

Hoffnung ohne Optimismus

Im „relativ gefährlichen Milieu“ von Pegida und AFD gebe es eine Gruppe von „Verbitterten“ aus der Mitte der Gesellschaft, mit relativ hoher Bildung und Bereitschaft zum Engagement: „Das sind nicht die anderen, das sind Leute wie wir.“ Sie seien im Zuge der dramatischen Veränderungen der vergangenen Jahre auf der Strecke geblieben. Dabei habe sich ein Jahrhunderttrend umgekehrt: Während in der Weltgesellschaft alles besser werde, nehme innerhalb der Länder die soziale Ungleichheit zu. Zukunft habe, auch im Blick auf die Entwicklung des Christentums, einen anderen Ort gewonnen, sagte Bude, und verwies auf die ersten Worte von Papst Franziskus: „Ich komme vom Ende der Welt.“

Das Kommissariat der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen (Katholisches Büro) ist die Verbindungsstelle zwischen den katholischen Bistümern in Hessen und dem Bundesland Hessen. Das Kommissariat handelt im Auftrag der (Erz-)Bischöfe der Diözesen Fulda, Limburg, Mainz und Paderborn und vertritt die Bistümer gegenüber dem Land. Sitz des Kommissariats ist die Landeshauptstadt Wiesbaden. 

rei (MBN)


Strahlkraft auch über die Oberstadt hinaus

Einweihung des Begegnungszentrums der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Oberstadt

Mainz. Der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, hat gemeinsam mit dem Mainzer Stadtdekan Andreas Klodt am Donnerstag, 23. Juni, das Interkulturelle Bildungs- und Begegnungszentrum Oberstadt (IBBO) der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Oberstadt (ÖFO) in Mainz eingeweiht. Die Einrichtung in den Räumen des Gemeindezentrums von St. Jakobus in der Berliner Siedlung wird von der ÖFO und den Malteser Werken getragen und hat sich zum Ziel gesetzt, vielfältige Angebote zur sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration von geflüchteten Menschen zu schaffen. Seit Mai 2016 koordiniert die Leiterin des IBBO, Dr. Karoline Pietrzik, mit ihrem Team die Einrichtung. Diözesanadministrator Giebelmann würdigte das Engagement der Kooperationspartner. „Integration macht Kirche und Gesellschaft bunter und lebendiger. Sie ist keine Einbahnstraße. Eine Mischung der Kulturen belebt uns alle. Die durch das IBBO angestrebte Begegnung der Menschen trägt wesentlich zu einer gelungenen Integration der Geflüchteten bei“, sagte Giebelmann.

Hinweis: Weitere Informationen zur ÖFO und dem IBBO im Internet unter www.oefo.net - E-Mail: fluechtlingshilfe@oberstadtkirchen.de, Telefon: 0157/50434237.

tob/PM (MBN)