Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 35

vom 23. September 2015

BENTZ--BISCHOFSWEIHE--LEHMANN (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
BENTZ--BISCHOFSWEIHE--LEHMANN
Datum:
Mi. 23. Sept. 2015
Von:
Pressestelle Bistum Mainz
BENTZ--BISCHOFSWEIHE (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
BENTZ--BISCHOFSWEIHE

Bischofsweihe von Dr. Udo Markus Bentz

  • Dr. Udo Markus Bentz zum Weihbischof geweiht
  • Die bischöflichen Insignien
  • Das Wappen von Weihbischof Bentz
  • Predigt von Kardinal Lehmann
  • Dankeswort von Weihbischof Bentz
  • Weihbischof ist in sozialen Netzwerken aktiv

Vorschau

  • Bundesweiter Auftakt der Interkulturellen Woche (27.9.)
  • Finissage von „Believing History" in Lorsch (27.9.)
  • 18. Musisch-Kreative Werkwoche (18.-24.10.)

Bericht

  • Neue Räume im Hildegardishaus in Bingen

Bischofsweihe von Dr. Udo Markus Bentz

Udo Markus Bentz zum Weihbischof geweiht

Festlicher Gottesdienst im Mainzer Dom / Kardinal Lehmann war Hauptkonsekrator

Mainz. Das Bistum Mainz hat wieder einen Weihbischof: Regens Dr. Udo Markus Bentz ist am Sonntagnachmittag, 20. September, im vollbesetzten Mainzer Dom zum Weihbischof geweiht worden. Der Priester des Bistums Mainz war am 15. Juli von Papst Franziskus zum Weihbischof im Bistum Mainz ernannt worden. Hauptkonsekrator der Bischofsweihe war der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann; Kardinal Karl-Josef Rauber, der Priester des Bistums Mainz ist, und der Erzbischof von Freiburg, Stephan Burger, waren Mitkonsekratoren. Die eigentliche Weihehandlung erfolgte durch Handauflegung und Weihegebet; anschließend wurde Bentz mit Chrisam gesalbt, dann bekam er die Bischöflichen Insignien überreicht: Ring, Mitra und Bischofsstab. Danach brandete im Dom begeisterter Applaus auf. Zu Beginn des Gottesdienst war Bentz' Ernennungsurkunde verlesen worden.

Predigt von Lehmann

In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Lehmann einen Text des heiligen Augustinus, der ihm selbst „immer kostbar und hilfreich" gewesen sei: „Wo mich erschreckt, was ich für euch bin, dort tröstet mich, was ich mit euch bin. Für euch bin ich nämlich Bischof, mit euch bin ich Christ. Jenes ist der Name der übernommenen Pflicht, dieses der Gnade; jenes ist Gefahr, dieses Heil." Für Augustinus sei das Bischofsamt „ganz und gar Dienst als Einsatz für die Schwestern und Brüder im Glauben", sagte Lehmann. Manche Bürde des Amtes sei leichter zu tragen, wenn man sich „ganz demütig zum normalen und einfachen Volk Gottes" stelle. „Manchmal spreche ich selbst deswegen gerne von der Zugehörigkeit zum ,Fußvolk' Gottes. Man sieht dann auch, was anderen gegeben und aufgetragen ist und überschätzt sich nicht. Diese Einheit im Christsein mit vielen anderen kann bescheidener und demütiger machen. Es steht jedenfalls aller Selbstüberschätzung des Amtes entgegen", betonte der Kardinal.

Er habe als Bischof dieses „gegenseitige Tragen, dieses gemeinsame Christsein und Leben in verschiedenen Aufgaben" hier in Mainz lange und reich erfahren dürfen. „Ich danke vielen Frauen und Männern, Jungen und Alten für die solidarische Weise, mit der sie unseren Dienst mitgetragen haben. Ich durfte dieses Fundament zusammen mit den Vorgängern Bischof Stohr, Kardinal Volk und den Weihbischöfen Josef Maria Reuß, Wolfgang Rolly, Franziskus Eisenbach, Werner Guballa und Ulrich Neymeyr immer wieder dankbar spüren. Dies gilt für Ehrenamtliche und Hauptamtliche. Dadurch konnte ich meinen Dienst fast immer mit Freude und Dankbarkeit tun", sagte Lehmann.

Mit diesem Dank verbinde er die Bitte, dass „wir dieses kostbare Erbe einer guten Tradition in der Kirche" durch unsere Mitarbeit bewahren - nicht nur heute, sondern auch morgen als ein unverzichtbares Element im Bau der Kirche von Mainz. „Dieses spirituelle und pastorale Erbe wünsche ich auch Dir, lieber Udo Markus Bentz, im Namen aller zu Deinem Weihetag und zu Deinem Dienst. Trage die Fackel des Glaubens weiter. Das Feuer glimmt immer noch unter der Asche", betonte der Kardinal.

Dankeswort von Weihbischof Bentz

In seinem Dankeswort am Ende des Gottesdienstes sagte Bentz, dass er seine Aufgabe als Weihbischof im Mithelfen und Unterstützen verstehe, „damit wir gemeinsam in der pilgernden Kirche unsere Berufung als getaufte Christen leben". „Geben wir dem Wirken des Herrn in der Gegenwart Raum! Darin sehe ich die Mitte des bischöflichen Hirtendienstes. Daran soll mich der Bischofsstab als Hirtenstab erinnern", betonte Bentz - der Bischofsstab von Bentz ist ein Geschenk des Bistums Mainz.

Weiter sagte Bentz, dass die Frohe Botschaft Jesu Christi für ihn ein „Dach über dem Kopf" sei. „Mit einem Dach über dem Kopf ist man geschützt. Man weiß, wo man hingehört", sagte Bentz - dies sei insbesondere in diesen Tagen wichtig, wo viele vertrieben seien und kein Dach über dem Kopf hätten. Bentz hob hervor, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft zu seinen hauptsächlichen Aufgaben gehöre. Hier würden Pflicht und Neigung zusammentreffen, „denn ich predige gerne". „Das ist die Aufgabe des Hirten: mithelfen, dass diese zum Leben ermutigende Botschaft für möglichst viele Menschen zum ,Dach über dem Kopf' und zu einem Zuhause wird, in dem es sich gut leben lässt. Und ,überall' meint dann auch, sich als Kirche nicht zufrieden geben mit der Verkündigung der Botschaft in Nischen, in denen es bequem ist und man sich selbst genügt. ,Überall' heißt: Wir haben guten Grund, diese Frohbotschaft wirklich in die Herausforderungen der Gegenwart hinzubuchstabieren", sagte Bentz. Vor seinem Dankeswort ging Bentz durch den Mainzer Dom und segnete die Teilnehmer des Gottesdienstes.

Gäste aus vielen Diözesen

Neben dem Mainzer Domkapitel und zahlreichen Priestern und Geistlichen aus dem Bistum Mainz nahmen unter anderen auch viele Bischöfe aus deutschen Diözesen an dem Gottesdienst teil: darunter Erzbischof Dr. Ludwig Schick aus Bamberg, der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann, der Limburger Alt-Bischof Dr. Franz Kamphaus sowie zahlreiche Weihbischöfe. Gekommen waren unter anderen auch Vertreter von Verbänden, Orden, geistlichen Gemeinschaften sowie aus der evangelischen Kirche und der Politik, darunter der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. Besondere Grüße ließ Bischof Dr. Ulrich Neymeyr, Erfurt, ausrichten. Der frühere Mainzer Weihbischof war aufgrund eines Termins in seiner Diözese verhindert. Von Seiten der Nuntiatur in Berlin war Nuntiaturrat Dr. Mitja Leskovar gekommen.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatten der Mainzer Domchor und die Mainzer Dombläser unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck, die Schola des kirchenmusikalischen Institutes unter Leitung von Diözesankirchenmusikdirektor Tho-mas Drescher sowie Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel übernommen. Domdekan Prälat Heinz Heckwolf hatte zu Beginn des Gottesdienstes die Anwesenden begrüßt.

Ernennung wurde am 15. Juli bekannt gegeben

Die Ernennung von Bentz war am 15. Juli, um 12.00 Uhr zeitgleich im Vatikan und in Mainz bekannt gegeben worden. Kardinal Lehmann hatte Bentz im Rahmen einer Pressekonferenz im Mainzer Haus am Dom vorgestellt. Bentz wird zunächst weiterhin als Regens des Priesterseminars tätig sein. Darüber hinaus ernannte ihn Lehmann zum Bischofsvikar für die Jugendseelsorge im Bistum Mainz und zum Mitglied des Geistlichen Rates; seine erste Visitation wird Bentz ins Dekanat Seligenstadt führen.

Bentz wird Titularbischof von Sita. Das untergegangene Bistum lag in der römischen Provinz Mauretania Caesariensis (im heutigen Algerien). Als bischöfliches Leitwort hat Bentz einen Vers aus dem Markus-Evangelium gewählt. In einer kleinen Abwandlung vom lateinischen Bibeltext (Mk 16,20) lautet das Leitwort „praedicare ubique - domino cooperante" - „Überall predigen - der Herr wirkt mit".

Udo Bentz wurde am 3. März 1967 in Rülzheim geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums in Mainz und Innsbruck wurde er am 1. Juli 1995 durch den Mainzer Bi-schof, Karl Lehmann, zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Worms am Dom St. Peter und in der Gemeinde St. Martin tätig. Am 1. August 1998 wurde er Bischöflicher Sekretär bei Bischof Lehmann. Diese Aufgabe nahm er vier Jahre lang wahr, bevor er am 1. August 2002 zur Promotion freigestellt wurde. Bentz hat seine Doktorarbeit im Fach Dogmatik an der Albert Ludwigs-Universität Freiburg geschrieben. Sie trägt den Titel: „Jetzt ist noch Kirche - Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners". Neben seinem Promotionsstudium war Bentz während dieser Zeit in verschiedenen Pfarreien der Diözese seelsorglich tätig. Zum 1. September 2007 übernahm er als Regens die Leitung des Mainzer Priesterseminars. 2011 wurde er von Kardinal Lehmann zum Geistlichen Rat ernannt. 2013 wurde er für vier Jahre zum Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz gewählt. Im vergangenen Jahr übernahm er zusätzlich die Ausbildungsleitung für Kapläne und Pastoralassistenten im Bistum Mainz.

Stichwort: Weihbischof

Das Kirchenrecht bestimmt, dass auf Antrag eines Diözesanbischofs ein oder mehrere so genannte Auxiliarbischöfe ernannt werden können, wenn pastorale Gründe dies erforderlich machen. Der lateinische Titel „episcopus auxiliaris" bedeutet übersetzt „Hilfsbischof". In Deutschland und Österreich wird ein Auxiliarbischof traditionell als Weihbischof bezeichnet. Er ist dem Diözesanbischof vor allem zur seelsorglichen Leitung des Bistums an die Seite gegeben und handelt in seinem Auftrag. Ein Weihbischof erhält seine rechtlichen Vollmachten und konkreten Aufgabenbereiche vom zuständigen Ortsbischof. Er ist jedoch Bischof im vollen theologischen Sinn. Einem Weihbischof ist im Unterschied zum Diözesanbischof keine eigene Diözese zur Leitung übertragen. Allerdings wird jeder Weihbischof auf den Titel eines früher bestehenden, inzwischen aber untergegangenen Bistums geweiht - das so genannte Titularbistum. Damit wird deutlich gemacht, dass jedem Bischof eine Teilkirche zugeordnet ist.

Hinweis: Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz ist auch in den sozialen Netzwerken unterwegs - auf Facebook: www.facebook.de/weihbischof.udo.bentz  und auf Twitter: www.twitter.com/weihbischof_mz 

am (MBN)

Die bischöflichen Insignien

Bentz bekam Bischofsstab, Ring und Mitra überreicht

Mainz. Im Gottesdienst am Sonntag, 20. September, sind Weibischof Dr. Udo Markus Bentz seine bischöflichen Insignien überreicht worden: Bischofsstab, Bischofsring und Mitra. Im Folgenden stellen wir die Insignien von Weihbischof Bentz vor:

Die bischöflichen Insignien (Auszeichnungen) sind Zeichen, die den Rang und liturgischen Stand eines Bischofs anzeigen. Sie haben symbolische Bedeutung und deuten Amt und Dienst des Bischofs. Ihr Ursprung liegt in der Erkenntnis, dass Bedeutung und Autorität von Institutionen umso deutlicher werden, je sinnfälliger sie in Erscheinung treten. Das Zweite Vatikanische Konzil hat in seiner Liturgiekonstitution aus dem Jahr 1963 bestimmt, dass Insignien Bischöfen und Personen mit besonderer kirchlicher Rechts- und Verwaltungshoheit (Jurisdiktion) - beispielsweise Äbten - vorbehalten sind (Sacrosanctum Concilium 130).

Bischofsstab

Der Weihbischof erhält seinen Bischofsstab aus der Hand des Diözesanbischofs. Dies ist ein Zeichen dafür, dass er Anteil an seinem Hirtendienst hat. Er muss für die ihm anvertrauten Gläubigen Sorge tragen und sie leiten. In der altchristlichen Kunst trägt Christus als der gute Hirte einen Stab. Auch Engel als Boten Gottes werden oft mit einem Stab dargestellt. Bezeugt ist der Bischofsstab zuerst im siebten Jahrhundert in Spanien. Außerhalb seines Bistums benutzt der Bischof seinen Stab nur, wenn er mit dem Einverständnis des Ortsbischofs einem feierlichen Gottesdienst vorsteht.

Der Bischofsstab von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der ein Geschenk des Bistums Mainz ist, wurde aus Nussbaum-Holz gefertigt. Der hölzerne Stab erinnert an den Hirtenstab und die damit verbundene Hirtensorge, die mit dem bischöflichen Dienst verbunden ist. Die ebenfalls aus Holz gefertigte Krümme endet in einem kleinen „Dreiblatt" - drei vergoldete Blätter, die aus dem Holz hervorgehen: wie im Bild eines Lebensbaumes (die Hirtensorge dient dem Leben). Das Dreiblatt ist ein traditionelles Symbol der göttlichen Dreifaltigkeit. Gold war schon immer in der christlichen Ikonographie Zeichen für das Göttliche, die Transzendenz, den Geist: Der Bischof trägt Verantwortung, das geistlich-spirituelle Leben zu fördern und ihm zur Entfaltung zu verhelfen.

Unterhalb der Krümme ist der Stab in Vierkant-Form gearbeitet. Auf kleinen Metallplatten ist der vierteilige bischöfliche Wahlspruch eingraviert: „ubique praedicare - domino cooperante" („überall predigen - der Herr wirkt mit"). Diese Ermutigung, die Botschaft des Evangeliums überall zu verkündigen, wird versinnbildlicht in den vier Seiten: in alle vier Himmelsrichtungen - überallhin, in jede Situation hinein. Umrahmt wird dieses Vierkantstück von zwei bronzenen Knaufen: Bronze, Holz und Gold - diese Materialien symbolisieren die unbelebte, belebte und geistige Natur (die ganze Schöpfung ist hineingenommen in das göttliche Leben).

Bischofsring

Der Bischofsring ist Symbol der Treue, mit dem sich der Bischof an die Kirche bindet und den er darum ständig trägt. Er wird als Zeichen der Ehe mit der Kirche verstanden. Ähnlich wird Ordensfrauen seit der Spätantike bei der Profess als Zeichen der Vermählung mit Christus ein Ring übergeben. Der Bischofsring ist wie der Stab zuerst für das siebte Jahrhundert in Spanien bezeugt. Seit dem neunten Jahrhundert wird er im gallisch-fränkischen Raum bei der Bischofsweihe zusammen mit dem Stab übergeben.

Weihbischof Bentz trägt - aus persönlicher Verbundenheit heraus - den Ring des verstorbenen Mainzer Weihbischofs Dr. Werner Guballa (1944-2012). Er wurde in der Goldschmiedewerkstatt der Eibinger Benediktinerinnenabtei St. Hildegard hergestellt und hat die Form einer Mitra. Abgebildet sind darauf Jesus und die beiden Emmausjünger - eine Szene aus dem Evangelium der Ostermontagsliturgie (Lk 24,13-35).

Brustkreuz (Pektorale)

Das Brustkreuz ist kein äußerer Schmuck, sondern Ausdruck des Bekenntnisses und Vertrauens des Bischofs in die Kraft, die aus Christi Kreuz erwächst. Erst ab dem Messbuch von Papst Pius V. im Jahr 1570 gehört es verpflichtend zur bischöflichen Amtskleidung.

Das Brustkreuz von Weihbischof Bentz ist ein Geschenk seiner Familie. Es ist ein schlichtes lateinisches Kreuz, vergoldet ohne jeglichen weiteren Schmuck oder bildliche Darstellung.

Mitra

Die Mitra ist die liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe, charakterisiert durch die aufragenden Schilde (cornua) und die beiden rückwärtigen Bänder (vittae). Zunächst war sie dem Papst vorbehalten. Ab Mitte des elften Jahrhunderts wird sie Bischöfen und Äbten zugestanden. Bischöfe tragen die Mitra bei Pontifikalhandlungen. Beim Gebet wird sie jedoch nicht getragen.

Die Mitra, die der Weihbischof während des Weihegottesdienstes trägt, ist ein Geschenk von Kardinal Karl-Josef Rauber, Priester des Bistums Mainz. Rauber ist einer der zwei Mitkonsekratoren der Bischofsweihe von Dr. Udo Markus Bentz. Hauptkonsekrator ist Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz; weiterer Mitkonsekrator ist Erzbischof Stephan Burger, Freiburg.

(MBN)

Das Wappen des Weihbischofs

Ein Löwe mit aufgeschlagenem Buch / Dreifache Wellenleiste symbolisiert Rheinlauf

Mainz. Jeder Bischof hat ein eigenes Wappen und einen bischöflichen Wahlspruch. Im Folgenden stellt Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz sein Wappen und seinen Wahlspruch vor:

In meinem Wappen ist ein geflügelter Löwe mit geöffnetem Buch und den beiden griechischen Buchstaben A und O dargestellt. Der geflügelte Löwe ist Symbol für den Evangelisten Markus. Er ist mein Namenspatron. Daher ist mir das Markus-Evangelium auch besonders nah und vertraut. Das aufgeschlagene Buch mit den beiden Buchstaben Alpha und Omega steht für die Frohe Botschaft Jesu Christi, die zu verkündigen die erste Aufgabe eines Bischofs ist. Ein zweites Bildelement in meinem Wappen ist die dreifache blaue Wellenleiste. Sie symbolisiert den Rheinlauf: Der Rhein verbindet meine Heimat - die südliche Vorderpfalz, wo meine Familie lebt und wo ich mich immer noch zuhause fühle - mit Speyer, meinem ursprünglichen Heimatbistum. Dann aber auch mit der Stadt Worms. Dort hatte ich meine erste Kaplanstelle. Diese Jahre waren eine für mich besonders wichtige und prägende Zeit meiner priesterlichen Tätigkeit. Der Rhein steht schließlich auch besonders für die Stadt Mainz, in der ich nun schon die Hälfte meines Lebens zuhause bin. Der rot-weiße Grund des Wappenschildes bildet die Mainzer Farben ab: die Farben der Stadt, aber auch die Farben des Bistums Mainz.

Meinen bischöflichen Wahlspruch, der im Schriftband unter dem Wappenschild wiedergegeben ist, habe ich aus dem Markus-Evangelium (Mk 16,20) gewählt: „praedicare ubique - domino cooperante" („überall predigen - der Herr wirkt mit"). Die Verkündigung der Frohen Botschaft und die Verinnerlichung von Gottes Wort war für meine geistliche Erfahrung auf meinem bisherigen Weg ein prägendes Merkmal. Das wird auch die erste Aufgabe des bischöflichen Dienstes sein. In diesem Leitwort steckt für mich deshalb sowohl ein Auftrag als auch eine Zusage. Mir kommt es vor allem auf das Wort „überall" an. Das Evangelium hat eine lebensfördernde Kraft, die wir als Kirche in die unterschiedlichsten Situationen hinein buchstabieren können. Dazu gehört die Zusage: Der Herr wirkt mit! Wir sind nicht allein, bei dem was wir tun. Diese Zusage macht mir Mut, meine neuen Aufgaben anzunehmen.

(MBN)

„Trage die Fackel des Glaubens weiter."

Predigt von Kardinal Lehmann anlässlich der Bischofweihe von Udo Markus Bentz

Mainz. „Trage die Fackel des Glaubens weiter. Das Feuer glimmt immer noch unter der Asche." Mit diesen Worten beendete der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, seine Predigt anlässlich der Bischofsweihe von Regens Dr. Udo Markus Bentz zum Weihbischof im Bistum Mainz am Sonntag, 20. September, im Mainzer Dom. Im Folgenden dokumentieren wir die Predigt des Kardinals:

Verehrte Schwestern und Brüder im Herrn!
Lieber Mitbruder Regens Dr. Udo Markus Bentz, der Du zum Bischof geweiht wirst!
Liebe Mitkonsekratoren Karl-Josef Kardinal Rauber und Erzbischof Stephan Burger!
Liebe Mitbrüder im Diakonen-, Priester- und Bischofsamt!

Was ist ein Bischof? Warum und wie gibt es ein solches Amt in der Kirche? Man kann schon mit den Worten für diesen Dienst eine erste Antwort finden: „Episcopus", von dem auch das deutsche Wort Bischof abgeleitet ist, ist einer der „draufsieht", also ein „Wächter", ein „Aufseher". Von der Bibel her leitet sich auch das Wort vom „Hirten" ab. Im Übrigen ist die Weiheliturgie, die Weihehandlung, mit ihren uralten Zeichen und Gesten, Worten und Gesängen so vielsagend und bedeutungserfüllt, dass jede Predigt nur eine kleine Hinführung zu diesem Geschehen sein kann. Ich erwähne nur ein ungewöhnlich eindrucksvolles Bild: Während des ganzen Weihegebetes halten zwei Diakone das Evangelienbuch über das Haupt des zu Weihenden. Der Bischof soll ganz und gar unter dem Evangelium stehen und ihm dienen.

Ich wähle heute einen anderen Weg und möchte ein Wort des heiligen Augustinus auslegen. Er hat bekanntlich als Bischof von Hippo in Nordafrika an seinem Weihetag immer wieder über das Amt des Bischofs gepredigt. Gewiss hat er dies auch bei Bischofsweihen in der afrikanischen Kirchenprovinz getan. Sita, das Titularbistum von Udo Bentz, gehörte ja in Nordafrika dazu. Man kann gerade von diesen Predigten bis heute viel lernen. Dies möchte ich mit Ihnen versuchen.

Dafür wähle ich aus den Predigten einen Text aus, der im Übrigen auch in dem großen Text über die Kirche im Zweiten Vatikanischen Konzil zitiert wird (LG 32): „Wo mich erschreckt, was ich für euch bin, dort tröstet mich, was ich mit euch bin. Für euch bin ich nämlich Bischof, mit euch bin ich Christ. Jenes ist der Name der übernommenen Pflicht, dieses der Gnade; jenes ist Gefahr, dieses Heil". (Sermo 340,1: PL 38, 1483, CL 104, 919)

Beim Zweiten Vatikanischen Konzil ist dieser Text an einer wichtigen Stelle im Zusammenhang der Aussagen über die Laien angeführt worden. Dies mag erstaunen, da es ja ein eigenes Bischofskapitel gibt. Hier im Zusammenhang der Laien werden Laien und Amtsträger in einem ganz fundamentalen Sinn zu Brüdern, ja zu einer Familie Gottes, wodurch das neue Gebot der Liebe erfüllt wird. Das Zweite Vatikanische Konzil hat an vielen Stellen, besonders aber im zweiten Kapitel der Kirchenkonstitution, diese fundamentale Gemeinsamkeit sehr eindrucksvoll hervorgehoben. Darum ist es eine ganz grundlegende Entscheidung des Konzils, den Begriff des Volkes Gottes im Voraus zu jeder Unterscheidung der verschiedenen Charismen, Dienste und Ämter auf die allen Glaubenden eigene Gemeinsamkeit zu konzentrieren. Es kann dann eine „wahre Gleichheit" beim Aufbau des Leibes Christi und bei der Berufung zur Heiligkeit festgestellt werden. So heißt es in LG 32: „Wenn auch einige nach Gottes Willen als Lehrer, Ausspender der Geheimnisse und Hirten für die anderen bestellt sind, so waltet doch unter allen eine wahre Gleichheit in der allen Gläubigen gemeinsamen Würde und Tätigkeit zum Aufbau des Leibes Christi. Der Unterschied, den der Herr zwischen den geweihten Amtsträgern und dem übrigen Gottesvolk gesetzt hat, schließt eine Verbundenheit ein, da ja die Hirten und die anderen Gläubigen in enger Beziehung miteinander verbunden sind. Die Hirten der Kirche sollen nach dem Beispiel des Herrn einander und den übrigen Gläubigen dienen, diese aber sollen voll Eifer mit den Hirten und Lehrern eng zusammenarbeiten." (Kirchenkonstitution „Lumen gentium", Kapitel IV, Art. 32). So ist es verständlich, dass dieses Wort des heiligen Augustinus gemeinsam mit den Ausführungen der Kirchenkonstitution über die Laien in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr oft wiederholt wurde.

Gewiss darf man diesen Text nicht als unverbindlichen Ausdruck einer bloß persönlichen Bescheidenheit verstehen. Hier geht es nämlich auch um eine wirkliche Theologie des Amtes und zugleich um die Einheit des Christseins in der Verschiedenheit der Aufträge.

„Für euch bin ich Bischof ...": Augustinus betrachtet das Amt nicht in sich, in seiner Würde und Machtfülle. Er versteht das Amt ganz in Bezug auf die anvertraute Aufgabe. Das Bischofsamt ist ganz und gar Dienst als Einsatz für die Schwestern und Brüder im Glauben. Augustinus sagt das auch noch in einer ganz anderen Sprache, wenn er aufzeigt, dass sich für ihn Leitung und Führung nur im Fruchtbarwerden und in der „Nützlichkeit" seines Dienstes für die Menschen erfüllt.

Es ist bekannt, dass Augustinus die Aufgabe des Bischofsamtes als eine Last empfunden hat, die auf ihm liegt und ihn manchmal auch bedrückt. Dabei entstammt diese Erfahrung der Sorge und dem Zweifel, ob er denn wirklich gerade im Blick auf die Anderen seiner Aufgabe gerecht werde und sie vor Gott angemessen erfülle. Dies klingt ganz anders als in manchen Predigten zur Primiz oder zu einem Bischofsjubiläum, auch noch in unseren Tagen. Augustinus fragt sich nämlich, ob dieses hohe Amt, das ihm gewiss viel zumutet, für ihn selbst nicht eine große Gefahr ist. Wir denken oft anders und glauben manchmal, ein hoher Amtsträger sei schon durch seine Stellung Gott näher und habe so viele Verdienste, dass ihm Gott gleichsam von selbst Rettung und ewiges Leben schenke. Augustinus sieht im Amt nicht eine Erleichterung, sondern eine Gefährdung des Heils, wie es in seiner anfangs angeführten Predigt sehr deutlich wird. Das Mittelalter dachte ähnlich. Man denke nur an Dante.

Was den Bischof von Hippo gegenüber dieser Gefährdung tröstet, ist das gemeinsame Christsein mit allen Schwestern und Brüdern. Hier kann der Bischof sich in das „normale" christliche Leben einfügen. Da ist zunächst jeder für sich selbst verantwortlich, wenn sich dies freilich auch auf andere ausdehnen kann. So kann Augustinus verkürzt sagen: „Lehren ist gefährlich, Schüler sein sicher." Wer weiter „oben" steht, muss auch nach dem Maß seiner Aufgabe beurteilt und gerichtet werden. Der Schrecken darüber lässt nach, wenn man sich ganz in die Schar der Glaubenden hineinbegibt. Diese Gemeinsamkeit ist eben noch wichtiger als das Amt für sich allein.

Manche Bürde des Amtes ist leichter zu tragen, wenn man sich ganz demütig zum normalen und einfachen Volk Gottes stellt. Manchmal spreche ich selbst deswegen gerne von der Zugehörigkeit zum „Fußvolk" Gottes. Man sieht dann auch, was anderen gegeben und aufgetragen ist und überschätzt sich nicht. Diese Einheit im Christsein mit vielen anderen kann bescheidener und demütiger machen. Es steht jedenfalls aller Selbstüberschätzung des Amtes entgegen.

Augustinus weiß dennoch sehr deutlich um die eigene Verantwortung des Amtes, die er nicht verkleinert. Er leugnet sie auch nicht. Er redet von dem Amt als Pflicht (officium). Für ihn ist mit Papst Gregor dem Großen der Bischof der „Schauende", der vorausschauen und deswegen auch Wege weisen muss. Er muss konfliktbereit sein, wenn das Evangelium es verlangt. Er muss wie Jesus auch bereit sein zur Hingabe seines Lebens. Dies alles kann eine tiefe Einsamkeit bewirken. Gerade darum ist die Einheit mit allen Glaubenden wiederum so wichtig.

Die eine Aussage des heiligen Augustinus „Was ich für euch bin ...", die auch durch viele ähnliche Einsichten in seinem Werk bis hin zur tiefen Begründung im Dreifaltigen Gott reflektiert wird, sagt über das Bischofsamt und seine gelebte Ausführung mehr als viele große Abhandlungen über die Theologie des Amtes. Ich danke jedenfalls für dieses tiefe Wort des heiligen Augustinus. Es war mir selbst immer kostbar und hilfreich.

Ich habe als Bischof dieses gegenseitige Tragen, dieses gemeinsame Christsein und Leben in verschiedenen Aufgaben hier in Mainz lange und reich erfahren dürfen. Ich danke vielen Frauen und Männern, Jungen und Alten für die solidarische Weise, mit der sie unseren Dienst mitgetragen haben. Ich durfte dieses Fundament zusammen mit den Vorgängern Bischof Stohr, Kardinal Volk und den Weihbischöfen Josef Maria Reuß, Wolfgang Rolly, Franziskus Eisenbach, Werner Guballa und Ulrich Neymeyr immer wieder dankbar spüren. Dies gilt für Ehrenamtliche und Hauptamtliche. Dadurch konnte ich meinen Dienst fast immer mit Freude und Dankbarkeit tun. Voraussetzung dafür ist gewiss, dass man auf andere hört und mit ihnen im Dialog bleibt, und dass man sich auch vom Jüngsten etwas sagen lässt, wie uns der heilige Benedikt in seiner Regel lehrt, und dass man auch selbst ernsthaft zu Korrekturen bereit ist. Nur so kann es den Einklang geben, ohne dass man die verschiedenen Aufgaben verwischt.

Mit diesem Dank verbinde ich die Bitte, dass wir dieses kostbare Erbe einer guten Tradition in der Kirche, für die der heilige Augustinus steht und die wiederum im Zweiten Vatikanischen Konzil lebendig wird, durch unsere Mitarbeit bewahren, nicht nur heute, sondern auch morgen als ein unverzichtbares Element im Bau der Kirche von Mainz. Dieses spirituelle und pastorale Erbe wünsche ich auch Dir, lieber Udo Markus Bentz, im Namen aller zu Deinem Weihetag und zu Deinem Dienst. Trage die Fackel des Glaubens weiter. Das Feuer glimmt immer noch unter der Asche.
Amen.

(MBN)

Dem Wirken des Herrn Raum geben

Wort des Dankes von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz

Mainz. „Geben wir dem Wirken des Herrn in der Gegenwart Raum!" Das hat der neue Weihbischof im Bistum Mainz, Dr. Udo Markus Bentz, in seinem Wort des Dankes am Ende des Gottesdienstes am Sonntag, 20. September, im Mainzer Dom betont. Im Folgenden dokumentieren den Text des Dankeswortes:

„Gott sei Dank!" - Nein, ich meine es nicht in der Weise, wie man das mit einem gewissen Unterton der Erleichterung sagt, wenn etwas endlich geschafft ist. Obwohl - Erleichterung spüre ich jetzt auch...

Nein - „Gott sei Dank!" - Gott sei wirklich Dank! Das soll das erste Wort am Ende dieses Weihegottesdienstes sein. Ich habe viel Grund, ihm zu danken! In den zurückliegenden Tagen meiner Weiheexerzitien hat Franz Kamphaus wiederholt gesagt: Christ wird man nicht mit dem kategorischen Imperativ: „du sollst, du musst ...", sondern mit dem kategorischen Indikativ: „Du bist geliebt! Christ ist, wer der Liebe Gottes glauben kann." Dass ich der Liebe Gottes glauben kann, ist ein wertvolles Geschenk. Ich habe es vielen zu verdanken: zuallererst meiner Familie; Freunden und Weggefährten; Mitbrüdern; Schwestern und Brüdern, mit denen ich zusammenwirken durfte und darf - und in manchen Situationen auch Mitstreitern. Der Weg, den man geht, gestaltet sich durch das Zusammenwirken vieler Weggefährten. Dieses Zusammenwirken ermöglicht vieles, woran alleine nicht zu denken ist. Und wenn dieses Zusammenwirken in Gottes Geist geschieht, dann wirkt Gott selbst mit.

„Der Herr wirkte mit!" (Mk 16,20) Das war die Erfahrung der ersten Jünger nach der Aufnahme Jesu in den Himmel. Das gewohnte Zusammensein mit dem Herrn war den Jüngern genommen. Aber doch war der Auferstandene und Erhöhte auf neue Weise bei ihnen. Sie waren auf den Weg geschickt, überallhin das Evangelium zu künden. Jeder wirkte in seiner eigenen Verantwortung. Und doch wirkten sie zusammen in demselben Geist: In einem solchen Zusammenwirken wirkt der Herr mit. Das war ihre Erfahrung.

Das ist ermutigend. Das ist auch entlastend. Darauf kommt es an: Werkzeug dafür zu sein, dass der Herr wirken kann. Deshalb habe ich mir diesen Vers aus dem so genannten kanonischen Schluss des Markus-Evangeliums als bischöflichen Wahlspruch ausgesucht: Darin ist die Erfahrung der jungen Kirche wie in einem Brennglas auf den Punkt gebracht. Die Exegeten sagen, dieser Schluss des Markus-Evangeliums sei eine Kurzfassung der Apostelgeschichte: sich nicht durch Verlusterfahrungen entmutigen lassen, sondern in der Gewissheit einer neuen, wenn auch anderen und noch nicht vertrauten Gegenwart des Herrn die Sendung erfüllen und darauf vertrauen: Der Herr wirkt mit! So möchte ich meine Aufgabe als Weihbischof verstehen: mithelfen und unterstützen, damit wir gemeinsam in der pilgernden Kirche unsere Berufung als getaufte Christen leben. Geben wir dem Wirken des Herrn in der Gegenwart Raum! Darin sehe ich die Mitte des bischöflichen Hirtendienstes. Daran soll mich der Bischofsstab als Hirtenstab erinnern - ein Geschenk des Bistums, wofür ich Ihnen verehrter Herr Kardinal, lieber Karl, sehr danke!

Während des Weihegebetes wurde das Evangeliar von zwei Diakonen über mich gehalten. Ich hatte - im liturgischen Zeichen - tatsächlich „ein Dach über dem Kopf". Die Frohbotschaft soll mir „Dach über dem Kopf" sein. Mit einem Dach über dem Kopf ist man geschützt. Man weiß, wo man hingehört. Das Evangelium als „Dach über dem Kopf" - das heißt: Gottes Wort soll mir für meinen bischöflichen Dienst ein Zuhause sein.

Ich durfte erfahren, dass mir Gottes Wort tatsächlich dieses Zuhause bietet. Der erste Gedanke an eine geistliche Berufung formte sich in einer Zeit, in der ich mich als Jugendlicher mit Freunden regelmäßig zum Bibelteilen traf. Wie eng konnten wir damals unser alltägliches Leben mit Gottes Wort in Verbindung bringen! Das war eine entscheidende Erfahrung meiner Berufung am Beginn, die sich auf dem Weg meiner Nachfolge wie ein roter Faden durchzieht. Mein Wahlspruch führt diesen Gedanken weiter: „praedicare ubique - überall predigen". Das Konzil sagt: Die Bischöfe „sollen ... den Menschen die Frohbotschaft Christi verkünden; das hat den Vorrang unter den hauptsächlichen Aufgaben der Bischöfe." Wie gut, wenn Pflicht und Neigung zusammentreffen, denn ich predige gerne - und hoffentlich nicht nur mit Worten. Das ist die Aufgabe des Hirten: mithelfen, dass diese zum Leben ermutigende Botschaft für möglichst viele Menschen zum „Dach über dem Kopf" und zu einem Zuhause wird, in dem es sich gut leben lässt. Und „überall" meint dann auch, sich als Kirche nicht zufrieden geben mit der Verkündigung der Botschaft in Nischen, in denen es bequem ist und man sich selbst genügt. „Überall" heißt: Wir haben guten Grund, diese Frohbotschaft wirklich in die Herausforderungen der Gegenwart hinzubuchstabieren.

„Gott sei Dank!" - Aber auch vielen Menschen sei an diesem Tag gedankt - einige habe ich schon genannt. Ich bin Papst Franziskus, unserem Bischof - Dir, lieber Karl -, dem Herrn Nuntius und allen Beteiligten sehr dankbar für das Vertrauen und die Ermutigung, die ich mit der Ernennung und Bischofsweihe erfahren darf. Ich danke den beiden Konsekratoren, Kardinal Rauber und Erzbischof Burger, sowie allen anwesenden bischöflichen Mitbrüdern, aber auch den Mitbrüdern aus der Regentenkonferenz für die Verbundenheit, die durch die Mitfeier zum Ausdruck kommt. Es ist eine sehr würdige Feier. Dazu haben sehr, sehr viele Menschen mitgeholfen in den vergangenen Wochen und Tagen der Vorbereitung und heute: Ich danke Bischof Kamphaus für die geistliche Begleitung in den letzten Tagen der inneren Vorbereitung. Ich danke dem Herrn Generalvikar und dem Herrn Domdekan zusammen mit dem Domkapitel für alles Wohlwollen und alle Unterstützung. Ich danke der Dommusik, Herrn Domkapellmeister Storck, Herrn Domorganist Beckmann und Herrn Diözesankirchenmusikdirektor Drescher und allen Musizierenden. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bischöflichen Ordinariat, im Dombauamt und im Priesterseminar danke ich für das enorme Engagement der letzten Tage. In diesem Gottesdienst haben aus allen Bereichen der pastoralen Ausbildung und aus dem Bereich der Jugendseelsorge Männer und Frauen einen liturgischen Dienst übernommen und so gemeinsam mitgewirkt an einer würdigen Feier. Danke für dieses Zeichen! So viele sind gekommen und feiern mit. Und darüber hinaus sind viele mit uns im Gebet verbunden, die jetzt nicht da sein können. Ihnen allen: ein herzliches Vergelt's Gott!

Manchmal werde ich etwas spöttisch belächelt, weil ich gerne das etwas altmodische Wort „Vergelt's Gott" gebrauche, um mich zu bedanken. Ich möchte aber wirklich ein aufrichtiges „Vergelt's Gott" sagen und das heißt: alles zurückgeben an den Herrn! Manche lächeln nicht nur, sondern antworten auf ein solches „Vergelt's Gott" tatsächlich auch mit dem, wie man eben darauf antwortet: „Segen's Gott!"

(MBN)

Eigene Facebook-Seite und eigener Twitter-Kanal

Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz ist auch in den sozialen Netzwerken unterwegs

Mainz. Mit einem „Selfie" begann er seine „Social Media"-Laufbahn: Der neue Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz will via Facebook und Twitter auch auf diesen Kanälen kommunizieren. Sein bischöfliches Leitwort ist dabei auch Ansporn. „Praedicare ubique - domino cooperante. #meinErsterTweet" - Überall predigen, der Herr wirkt mit: auch in den sozialen Netzwerken. Mit seinem bischöflichen Leitwort eröffnete Weihbischof Bentz seinen Twitter-Account am Montag, 14. September. Kurz darauf erschien ein erstes „Selfie" von ihm auf seiner neuen Facebookseite. Es zeigt ihn vor der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Eibingen, in die er sich zu Exerzitien zur Vorbereitung auf die Weihe zurückzog.

Bereits am ersten Tag übersprang die Facebookpräsenz die 200-Fan-Marke und wurde über 10.000 Mal geklickt. Auch auf Twitter gab es schon sehr bald erste Reaktionen, neue Follower und Antwort-Tweets an den neuen Twitter-Nutzer Bentz. Während seine Mitarbeiter die beiden Kanäle mitbetreuen, will Weihbischof Bentz künftig auch immer öfter selbst twittern oder posten. Gerade die Begegnungen mit den Firmlingen, die er als Weihbischof und Firmspender haben wird, sollen dazu neue mediale Kontaktmöglichkeiten eröffnen. „Ich übe noch", bittet Bentz allerdings um Verständnis, dass er nicht auf alle Posts und Tweets, Nachrichten und Kommentare direkt persönlich reagieren kann.

mk (MBN)

Vorschau

Bundesweiter Auftakt der Interkulturellen Woche (27.9.)

Ökumenischer Gottesdienst im Mainzer Dom und Festakt in der Staatskanzlei

Mainz. Der bundesweite Auftakt der 40. Interkulturellen Woche unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt" findet am Sonntag, 27. September, in Mainz statt. Bundespräsident Joachim Gauck wird zu diesem Anlass um 18.30 Uhr in der Mainzer Staatskanzlei die Auftaktrede halten. Der Festakt findet auf Einladung der Kirchen, der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie des Mainzer Oberbürgermeisters Michael Ebling statt. Der vielfach preisgekrönte Schriftsteller und aktuelle Mainzer Stadtschreiber Feridun Zaimoḡlu wirkt im Programm der Auftaktveranstaltung mit.

Zuvor ist im Mainzer Dom um 17.00 Uhr ein öffentlicher Ökumenischer Gottesdienst, der vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, sowie dem Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Dr. h.c. Augoustinos von Deutschland, geleitet wird. Bundespräsident Gauck wird an dem Gottesdienst teilnehmen. Die musikalische Gestaltung übernehmen der Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und Domorganist Daniel Beckmann an der Orgel.

Zum vierzigsten Mal sind in diesem Jahr Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Integrationsbeiräte und -beauftragte, Migrantenorganisationen oder Initiativgruppen sowie alle Engagierten und Interessierten aufgerufen, die Interkulturelle Woche mitzugestalten. Sie ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie und findet seit 1975 in mittlerweile mehr als 500 Städten und Gemeinden in ganz Deutschland statt.

Seit 40 Jahren tragen die Begegnungen im Rahmen der Interkulturellen Woche dazu bei, dass aus Unbekannten geschätzte Nachbarinnen und Nachbarn werden, dass Gemeinsamkeiten entdeckt und Freundschaften geschlossen werden. Gesellschaftliche Teilhabe ist Voraussetzung für Gleichberechtigung und Integration. Dieses Anliegen der Interkulturellen Woche ist nach 40 Jahren aktueller denn je.

Hinweis: Weitere Informationen unter www.interkulturellewoche.de 

SDBK/tob (MBN)

Finissage in Lorsch (27.9.)

Kunstprojekt „Believing History" zum 50. Konzilsjubiläum

Lorsch. Die Finissage zum Kunstprojekt „Believing History" auf dem Gelände des Klosters Lorsch findet am Sonntag, 27. September, um 11.00 Uhr statt. Das Ausstellungsprojekt anlässlich des 50. Jahrestages des Zweiten Vatikanischen Konzils mit Studierenden von 13 deutschen Kunsthochschulen geht mit einer Führung durch die beteiligten Künstler sowie die beiden Kuratoren Florian Matzner und Sabine Weingartner zu Ende.

Anlässlich des Konzilsjubiläums hat die Katholische Kirche in Deutschland ein Kunstprojekt unter dem Titel „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst" ins Leben gerufen. An elf Orten in Deutschland haben Bildende Künstler, Theatermacher, Schriftsteller, Filmemacher und Musiker auf Einladung der Deutschen Bischofskonferenz und der beteiligten Bistümer wesentliche Impulse des Konzils für das 21. Jahrhundert sicht- und hörbar gemacht. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte die Ausstellung „Believing History" im Kloster Lorsch gemeinsam mit dem Hessischen Kultusminister, Professor Dr. Ralph Alexander Lorz, am 14. Juni eröffnet. 15 Studierende deutscher Kunsthochschulen zeigen dort zwölf Arbeiten im öffentlichen Raum. Das Kloster Lorsch, das seit 1991 zum UNESCO-Welterbe gehört, wird von der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen betreut.

Hinweis: Nähere Informationen unter www.freude-und-hoffnung.com 

tob (MBN)

18. Musisch-Kreative Werkwoche (18.-24.10.)

Bei der Veranstaltung in Ilbenstadt sind noch Plätze frei

Ilbenstadt. Das Musical „Kwela, Kwela!", das auf einem afrikanischen Märchen beruht, steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der 18. Musisch-Kreativen Werkwoche des Bistums Mainz. Für die Veranstaltung im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt, die von Sonntag, 18., bis Samstag, 24. Oktober stattfindet, sind noch Plätze frei. Aufgeführt wird das Musical am Freitag, 23. Oktober, um 19.00 Uhr im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt.

Zu der Musisch-Kreativen Werkwoche sind Kinder und Erwachsene eingeladen: neben Kindern auch Mütter und Väter, Großeltern oder auch Paten mit ihren Patenkindern. Während der Woche gibt es verschiedene Angebote wie beispielsweise Singen im Erwachsenenchor, Malen/Gestalten, Tanzen, dazu einen Musik- und Spieleabend. Die Kinder und Jugendlichen werden in entsprechenden Gruppen altersgemäß betreut. Die ganze Woche ist eingebettet in ein geistliches Rahmenprogramm mit täglicher Morgenrunde, einem Familiengottesdienst, einem Mandala- und einem thematischen Abend. Die Woche wird gemeinsam vom Referat Erwachsenenseelsorge, dem Haus St. Gottfried und dem Institut für Kirchenmusik veranstaltet.

Hinweis: Weitere Informationen über Inhalt, Mitwirkende und Kosten der Werkwoche auch im Internet unter www.kirchenmusik-bistum-mainz.de. Hier ist auch eine online-Anmeldung möglich.

am (MBN)

Bericht

Neue Räume im Hildegardishaus eingeweiht

Gottesdienst mit Generalvikar Dietmar Giebelmann

Bingen. In einem Gottesdienst am Freitag, 18. September, hat der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, gemeinsam mit Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt und Dekan Henning Priesel die neugestalteten Räume im Kloster der Kreuzschwestern auf dem Rochusberg in Bingen eingeweiht. Bei den Umbaumaßnahmen sind 18 Pflegeplätze entstanden sowie 27 Betten im Hotelbetrieb. Giebelmann würdigte, dass die Schwestern ihr Haus bewusst nach außen geöffnet hätten. „Die Gemeinschaft der Kreuzschwestern öffnet sich für ältere Mitbürger, die Heilung für Leib und Seele oder Ruhe suchen. Ein Haus, das den Namen der heiligen Hildegard trägt, weiß um das Bemühen der heiligen Hildegard, das Leben zu bewahren", sagte der Generalvikar.

tob (MBN)

BENTZ--BISCHOFSWEIHE (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
BISCHOFSSTAB--BENTZ (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
BENTZ (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
BENTZ--BISCHOFSKREUZ (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
BENTZ--MITRA (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
BENTZ--WAPPEN (c) Bistum Mainz (Ersteller: Bistum Mainz)
LEHMANN--BENTZ--BISCHOFSWEIHE (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
BENTZ (c) Bistum Mainz (Ersteller: Bistum Mainz)