Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 38

vom 14. Oktober 2015

MARIENSCHULE--OFFENBACH (c) Marienschule Offenbach (Ersteller: Marienschule Offenbach)
MARIENSCHULE--OFFENBACH
Datum:
Mi. 14. Okt. 2015
Von:
Monika Herkens
ERBACHER--HOF (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
ERBACHER--HOF

Berichte

  • „Profilschärfung durch Öffnung" an der Marienschule
  • Jahresprogramm der Bistumsakademie Erbacher Hof
  • Begegnungstag für Religionslehrer in Mainz
  • Herbstinvestitur des Ritterordens vom Heiligen Grab
  • Treffen mit dem Landeskommando Rheinland-Pfalz

Vorschau

  • Bistumsgast zum Monat der Weltmission (bis 18.10.)
  • Gesprächsabend mit Monsignore Klaus Mayer (19.10.)
  • Ausstellung in der Martinus-Bibliothek (ab 21.10.)
 

Berichte

„Religion als prägende Kraft der Gesellschaft stärken"

Konzept der Marienschule zur Aufnahme von jüdischen und muslimischen Schülerinnen

Offenbach. Als erste katholische weiterführende Schule in Deutschland nimmt die Marienschule in Offenbach künftig auch eine begrenzte Anzahl jüdischer und muslimischer Mädchen auf. Dazu hat die Schulgemeinschaft in intensivem Dialog ein Konzept erarbeitet mit dem Ziel einer „Profilschärfung durch Öffnung". Im laufenden Schuljahr 2015/2016 sind zunächst vier muslimische Mädchen in der fünften Klassenstufe an die Schule gekommen. Die Marienschule ist eine kooperative Gesamtschule für Mädchen in Trägerschaft des Bistums Mainz, die aktuell von rund 900 Schülerinnen besucht wird; davon sind rund ein Drittel evangelisch und zwei Drittel katholisch.

Wie die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, am Freitag, 9. Oktober, bei einem Pressegespräch betonte, ist die Marienschule mit dieser Öffnung für Schülerinnen der beiden anderen monotheistischen Religionen die erste weiterführende Katholische Schule in Deutschland, „die die Aufnahme von Schülerinnen anderer Religionen sowie den Dialog mit dem Judentum und dem Islam ausdrücklich in ihrem Schulprofil verankert". Gleichzeitig hob Pollak hervor: „Das bedeutet aber nicht, dass die Marienschule das eigene christliche Profil aufgibt. Vielmehr wird es darum gehen, im alltäglichen Miteinander von christlichen, jüdischen und muslimischen Schülerinnen die religiöse Identität der anderen kennenzulernen und zu achten. Auf diese Weise sollen die Schülerinnen ihre eigene religiöse Identität bewahren, stärken und vertiefen."

Pollak: Wertschätzendes Miteinander bei Wahrung der eigenen religiösen Identität

Es gehe bei der Öffnung „in erster Linie um die Schärfung des Schulprofils", betont Pollak: „Wir wollen zeigen, dass Religion eine wesentliche und prägende Kraft in unserer Gesellschaft ist, die wir mit der Öffnung der Schule stärken wollen. Es soll deutlich werden, dass ein wertschätzendes Miteinander verschiedener Kulturen und Religionen bei Wahrung der eigenen religiösen Identität gelingen kann."

„Seit 2013 arbeiten Lehrkräfte, Schülerinnen und Eltern kontinuierlichen an diesem Konzept", betonte die Leiterin der Marienschule, Oberstudiendirektorin Marie Luise Trocholepczy. Wörtlich sagte sie: „Bei uns im Haus ist die Erkenntnis gewachsen, dass dies ein Weg für die Marienschule sein kann, der vielleicht zukunftsweisenden Charakter auch über unsere Schule hinaus haben kann."

Da der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Stadt und Landkreis Offenbach bei über 55 Prozent liege sei eine Öffnung der Marienschule „in vielerlei Hinsicht nahe liegend", sagte Trocholepczy. Im Schulalltag werde sich die Öffnung unter anderem in eigenen Gebetsräumen für die nichtchristlichen Schülerinnen zeigen sowie durch Berücksichtigung von religiösen Speisevorschriften in der Mensa. Beim täglichen gemeinsamen Morgengebet werden die nichtchristlichen Schülerinnen anwesend sein, aber nicht mitbeten.

Trocholepczy wies darauf hin, dass die Öffnung in diesem Jahr in der fünften Klasse beginnt und es keine Aufnahme in den höheren Klassen gibt. Längerfristig sei an maximal fünf jüdische und muslimische Schülerinnen pro Klasse gedacht. Nach fünf Jahren werde das neue Konzept evaluiert, sagte Trocholepczy.

Podiumsdiskussion mit Kardinal Lehmann (14.10.)

Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird am Mittwoch, 14. Oktober, um 18.30 Uhr an einer internen, aber presseöffentlichenPodiumsdiskussion zur Aufnahme jüdischer und muslimischer Schülerinnen an der Marienschule teilnehmen. Weitere Gesprächspartner sind Mark Dainow, Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, und Ömer Özsoy, Professor für Koranexegese an der Goethe-Universität in Frankfurt. Die Moderation übernimmt Uta Rasche, Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

tob (MBN)

„Gelassenheit - Mut - Weisheit"

Jahresprogramm 2015/2016 der Bistumsakademie Erbacher Hof erschienen

Mainz. Das Jahresprogramm 2015/2016 der Bistumsakademie Erbacher Hof steht unter der Überschrift „Gelassenheit - Mut - Weisheit". „Diese wunderbaren Tugenden bieten eine Orientierung, die in der Gesellschaft einen größeren Raum einnehmen sollten", betont Akademiedirektor Professor Dr. Peter Reifenberg. Aufgegriffen wird das Thema etwa in der Geistlichen Reihe „Weisheit, die ich meine", in der ab 1. Februar 2016 persönliche Impulse aus der biblischen und christlichen Weisheit für ein gelingendes Leben im Mittelpunkt stehen. Referenten sind unter anderen Äbstissin Elisabeth Kralemann OSB von der Abtei Engelthal, Professor Dr. Martin Ebner aus Bonn und Pater Anton Rotzetter OFMCap aus Fribourg/Schweiz.

Weitere Veranstaltungen zum Jahresschwerpunkt sind etwa ein Studientag „zur Frage der Gelassenheit in der Geistesgeschichte" (5. Dezember 2015), ein Studientag zu Josef Pieper als „Philosoph der Hoffnung und Lehrer der Weisheit" (30. April 2016) und die interdisziplinäre Akademietagung „Mut zur Angst" (17./18. Juni 2016). Über das gedruckte Programm hinaus werde die Akademie in diesem Jahr auch aktuelle Veranstaltungen etwa zur gerade laufenden Bischofssynode in Rom anbieten, betont Reifenberg. „Das ist ein ganz wichtiges Thema für uns."

Auch das Thema „Islam" wird im Programm aufgegriffen: In Kooperation mit der Konrad Adenauer-Stiftung findet die Akademietagung „Der Islam in Deutschland - im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne" statt (30./31. Oktober 2015). Außerdem gibt es in Kooperation mit dem Dezernat Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat einen Studientag unter der Überschrift „Radikaler Islam in der Schule" (4. Mai 2016).

„Krasse Bilder im Kopf" (14. November 2015) heißt ein Studientag, bei dem es um „neue Herausforderungen an die Erziehung im Jugendalter" geht und der vor allem den Umgang mit sozialen Medien in den Blick nimmt. Im Rahmen der „Jungen Akademie" bietet der Erbacher Hof wieder einen Wettbewerb für Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren an. Unter der Überschrift „Mein Leben! Gelenkte Fügung oder blinder Zufall? Was Naturwissenschaft und Religion über unser Leben sagen können" können die Jugendlichen mit ihren Textbeiträgen unter anderem Geldpreise gewinnen. Der Wettbewerb findet in Zusammenarbeit mit der John Templeton Foundation statt.
Bei der Akademietagung „Glaube, der Gründe nennt" (20./21. Mai 2016) geht es um „die intellektuelle Redlichkeit des christlichen Glaubens unter den Bedingungen einer pluralen Moderne". Darüber hinaus bietet die Akademie wieder ein breites Angebot an biblischen Themen, wie etwa die Studiennachmittage „Brauchen wir das Alte Testament?" (13. April 2016) und „Martin Buber und die Bibel" (7. April 2016), bei dem unter anderen Professor Dr. Karl-Josef Kuschel aus Tübingen sprechen wird. Am 10. November 2015 geht es bei einer Veranstaltung um den „Streit um die Bibelauslegung. Alte und neue Auslegungswege als Chancen zum Verstehen der Bibel".
Einen wesentlichen und stets auch gut besuchten Teil des Angebots bilden erneut die kulturellen Angebote, Studienreisen und Exkursionen der Akademie: etwa eine Sommerakademie in Hildesheim in Kooperation mit dem dortigen Dommuseum (30. Juni bis 3. Juli 2016) sowie eine Kunst-, Kultur- und Orgelstudienreise in das Südelsass und zum Kaiserstuhl (22. bis 25. Juli 2016). Neu ist im Erbacher Hof außerdem die restaurierte Henry Jones-Orgel, die am 24. November 2015 in der Bernhard-Kapelle eingeweiht wird. Das Einweihungskonzert spielt an diesem Tag der Organist von St. Sulpice in Paris, Professor Daniel Roth.

Hinweis: Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Telefon: 06131/257-521, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de  
tob (MBN)

„Glaube - Töne - Hoffnung"

Begegnungstag für Religionslehrer in Mainz

Mainz. „Der Rosenkranz ist ein Zeichen für den Reichtum der Spiritualität unserer Kirche." Das sagte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, in einem Gottesdienst im Rahmen eines Begegnungstages für Religionslehrerinnen und -lehrer am Mittwoch, 7. Oktober, im Mainzer Dom. Am 7. Oktober begeht die katholische Kirche den „Gedenktag der allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz", kurz Rosenkranzfest. Der Rosenkranz sei ein „betrachtendes Gebet" und diene auch „für ein immer tieferes Eindringen in die Geheimnisse des Heils", sagte Lehmann. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst durch einen Chor und eine Band der Willigisschulen unter Leitung von Bardo Menke und Norbert Krams sowie durch Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel.

Der Begegnungstag stand unter der Überschrift „Reli + Religion in der Schule"; Schwerpunkt des Treffens war das Thema Musik: „Glaube - Töne - Hoffnung". Regionalkantor Thomas Gabriel, Seligenstadt, hielt einen Vortrag zum Thema des Tages: „Musik in Schule - eine Chance zum ganzheitlichen Erleben". Zu Beginn hatte die Dezernentin für Schulen und Hochschulen, Ordinariatsdirektorin Dr. Getrud Pollak, die rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt. Der Begegnungstag wolle der Frage nachgehen, welche Bedeutung Musik in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler habe, sagte Pollak.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.bistum-mainz.de/reliplus 
am (MBN)

Unterstützung der Christen im Heiligen Land ist Hauptaufgabe

Herbstinvestitur des Päpstlichen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Mainz

Mainz. Bei der Herbstinvestitur des Päpstlichen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem sind 16 Personen in der Orden aufgenommen worden: acht Herren, vier Damen und vier Priester, darunter Erzabt Tutilo Burger OSB aus Beuron. Dem Gottesdienst im Mainzer Dom am Samstag, 10. Oktober, stand der Prior der Ordensprovinz Rheinland-Westfalen, Dr. Heinrich Mussinghoff, Aachen, vor. Mussinghof vertrat den deutschen Großprior des Ordens, Kardinal Reinhard Marx, München, der derzeit an der Bischofssynode in Rom teilnimmt. Zu den Feierlichkeiten waren rund 800 Gäste nach Mainz gekommen, die unter anderem auch an einem Dankgottesdienst mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Sonntag, 11. Oktober, teilnahmen.

Pressegespräch im Erbacher Hof

Bei einem Pressegespräch am Freitag, 9. Oktober, unterstrich der deutsche Statthalter des Ordens, Dr. Detlef Brümmer, dass die Hauptaufgabe des Ordens, „die Unterstützung der Christen im Heiligen Land" sei. Das Gespräch fand in der Bistumsakademie Erbacher Hof statt. „Wir sorgen mit dafür, dass das Land, aus dem unser Glaube kommt, Heimat für Christen bleiben kann", sagte er. Der Orden sei in Israel, in den palästinensischen Autonomiegebieten und in Jordanien aktiv und unterstützte beispielsweise die 60 Pfarreien, die zum Lateinischen Patriarchat von Jerusalem gehörten. Außerdem unterstütze der Orden Kindergärten, Universitäten und Schulen (unter anderem die 43 Schulen des Patriachats) und leiste soziale Hilfe für Krankenhäuser, Altenheime und für Menschen in Not.

Für diese Aufgaben bringe der Orden im Jahr rund elf bis zwölf Millionen Euro auf, aus Deutschland davon rund 1,7 Millionen Euro. „Wir sind unverzichtbar für das lateinische Patriachat im Heiligen Land, weil es dort keine Kirchensteuer gibt", sagte Brümmer. Er wies zudem darauf hin, dass der Orden weltweit rund 30.000 Mitglieder habe, davon 1.450 in Deutschland. „Wir freuen uns, mit dem Bistum dieses Fest in Mainz zu feiern", sagte Erwin Waider, Leitender Komtur der Komturei St. Hildegard Mainz-Wiesbaden. Die Komturei sei 1984 als Ausgründung aus der Frankfurter Komturei gegründet worden und die fünftgrößte in Deutschland. Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder im Erbacher Hof.

Stichwort: Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Der Orden vom Heiligen Grab ist ein päpstlicher Ritterorden in der Rechtsform einer Körperschaft des Vatikan; ihm steht der Kardinalgroßmeister vor. Der Orden unterstützt ideell und materiell die Einrichtungen des lateinischen Patriarchats von Jerusalem. An der Spitze des Ritterordens steht seit 2011 Kardinal Edwin Frederick O'Brien, Rom, als Großmeister.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist ein Laienorden, bei dem Damen und Ritter gleiche Rechte haben; auch Geistliche können Mitglieder sein. Der Ritterorden stammt aus den Mittelalter: Seit dem 14. Jahrhundert ist der Brauch belegt, in der Grabeskirche zu Jerusalem am Heiligen Grab den Ritterschlag zu empfangen. Zu dieser Zeit bildeten sich in mehreren Ländern auch Vereinigungen von Grabesrittern, zunächst noch ohne gemeinsame Ordensregel.

Einen Wendepunkt in der Entwicklung des Ordens markiert die Wiedererrichtung des Lateinischen Patriarchates in Jerusalem Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1868 ordnete Papst Pius IX. den Ritterorden als förmlichen päpstlichen Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Die heutige Satzung wurde 1977 von Papst Paul VI. erlassen, 1996 durch Papst Johannes Paul II. revidiert und 2003 durch Richtlinien für eine zeitgemäße Auslegung ergänzt.

Die Deutsche Statthalterei wurde 1933 in Köln gegen den Widerstand der nationalsozialistischen Machthaber gegründet; seine Tätigkeit wurde von den Nationalsozialisten verboten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ritterorden in Deutschland durch die Zusammenarbeit von Hermann Josef Abs und Konrad Adenauer wiederbelebt; die Leitung der deutschen Statthalterei hat derzeit Dr. Detlef Brümmer, Düsseldorf, inne. Das Amt des Großpriors wird von Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, bekleidet. Unterteilt ist die Deutsche Statthalterei in sechs Ordensprovinzen mit 35 regionalen Komtureien. Die Komturei St. Hildegard, Mainz-Wiesbaden, bildet zusammen mit Komtureien in Frankfurt, Fulda und Speyer-Kaiserslautern die Provinz Rhein-Main.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.oessh.net 
am (MBN)

Schwerpunktthema Flüchtlingshilfe

Landeskommandos Rheinland Pfalz und Hessen im Dialog mit dem Bistum Mainz

Mainz. Zu einer Begegnungsveranstaltung mit der Leitung des Bistums Mainz hatten die Kommandeure der Landeskommandos Hessen und Rheinland-Pfalz, Brigadegeneral Eckart Klink und Oberst Erwin Mattes, am Dienstag, 6. Oktober, in die Kurmainz-Kaserne in Mainz eingeladen. Schwerpunktthema war die Unterstützung der Bundeswehr für die Flüchtlingshilfe in den beiden Bundesländern.

Während des Abendessens schilderten die Kommandeure und der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, die aktuelle Lage ihrer jeweiligen Verantwortungsbereiche. So habe die Bundeswehr beispielsweise in Diez, Birkenfeld und Speyer große Teile der noch genutzten Kasernen kurzfristig geräumt und für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung gestellt. In Alzey und Bad Kreuznach halfen Soldaten kürzlich beim Aufbau und Einrichten neuer Unterkünfte. Dazu stehen in Gerolstein und Kastellaun rund 250 Soldatinnen und Soldaten rund um die Uhr in Bereitschaft, die als „helfende Hände" von den Behörden des Landes kurzfristig angefordert werden können. Zudem wird im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz die Röntgenuntersuchung für die Neuankömmlinge durchgeführt. Auch bei der Registrierung und beim Transport von Flüchtlingen werden Soldaten der Bundeswehr eingesetzt.
PM (MBN)

Vorschau

„Verkündet sein Heil von Tag zu Tag" (12.-18.10.)

Sr. Leah Kavugho aus Tansania ist Gast im Bistum Mainz zum Monat der Weltmission

Mainz. Schwester Leah Kavugho OB aus Tansania ist in der kommenden Woche (12. bis 18. Oktober) Gast im Bistum Mainz anlässlich des Monats der Weltmission. Die älteste und weltweit größte katholische Solidaritätsaktion wird von Freitag, 9., bis Sonntag, 11. Oktober, gemeinsam vom Internationalen Katholischen Missionswerk Missio und dem Bistum Dresden-Meißen in Dresden eröffnet. Der Monat der Weltmission läuft zeitgleich in rund 100 Ländern und endet am 25. Oktober, dem Sonntag der Weltmission. Das Leitwort der diesjährigen Aktion lautet „Verkündet sein Heil von Tag zu Tag", Beispielland ist Tansania.

„Bildung ist der Schlüssel"

Schwester Leah Kavugho OB setzt sich seit über zehn Jahren für eine Verbesserung der Lebenssituation in den Massai-Dörfern im Erzbistum Arusha in Tansania ein. Insbesondere Frauen und Mädchen haben es in den Gemeinschaften schwer: Polygamie,

Beschneidung und Zwangsehen sind in der Massai-Kultur tief verwurzelt. Manche Mädchen werden mit zwölf Jahren mit wesentlich älteren Männern verheiratet. Schnell bekommen sie dann selbst Kinder: Risikogeburten, die tödlich enden können.

Schwester Leah gehört zur Kongregation der Oblatinnen. Gemeinsam mit ihren Mitschwestern besucht sie die entlegenen Massai-Dörfer, um über gesundheitliche Gefahren aufzuklären. Immer wieder spricht Schwester Leah mit den Massai-Männern über die Situation der Mädchen. „Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, die Zahl der Kinderehen zu senken", erklärt die Ordensfrau. Sie weiß, das braucht viel Überzeugungsarbeit: „Bildung ist der Schlüssel, daran mangelt es am meisten." Die Schwestern betreiben Kindergärten, Schulen und ein Ausbildungszentrum für Lehrer. Und immer wieder erklären sie den Massai, wie wichtig es ist, ihre Kinder zur Schule zu schicken.

„Ich respektiere die Kultur der Massai", erklärt Schwester Leah. „Doch Frauen sollten wählen können, wie sie ihr Leben führen möchten. Und das können sie nur, wenn sie einen gewissen Bildungsstand erreicht haben." Die gebürtige Kongolesin hatte nach ihrem Eintritt in den Orden selbst drei Jahre als Englischlehrerin gearbeitet. Seit 2011 leitet sie ihre Kongregation in Tansania und ist auch für die Ausbildung der Novizinnen im Ordenshaus in Arusha zuständig.

Missio-Spendertreffen mit Domdekan Heckwolf (17.10)

Am Samstag, 17. Oktober, kommt Schwester Leah um 15.00 Uhr zum Missio-Spendertreffen in St. Bonifaz in Mainz, an dem auch der Missionsdirektor des Bistums Mainz, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, teilnimmt. Im Anschluss an das Treffen wird Heckwolf um 17.00 Uhr einen Gottesdienst in St. Bonifaz feiern.

Die weiteren Termine von Schwester Leah im Bistum Mainz:

  • Montag, 12. Oktober: Um 11.35 Uhr Besuch im Elisabeth Langgässer-Gymnasium Alzey
  • Dienstag, 13. Oktober: Am Nachmittag Teilnahme an der Dekanatskonferenz der Dekanate Bergstraße-Ost und -West in St. Laurentius in Wald-Michelbach. Um 20.00 Uhr findet auf dem Platz vor der Apostelkirche in Viernheim ein öffentliches „Gebet für Verfolgte Christen" statt; um 20.30 Uhr ist dann ein Vortrags- und Begegnungsabend im Kettelerheim in Viernheim geplant.
  • Mittwoch, 14. Oktober: Am Vormittag Besuch der Marienschule Offenbach - die Veranstaltung findet um 11.45 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche statt. Um 20.00 Uhr besucht Schwester Leah einen Vortrags- und Begegnungsabend im Pfarrheim von Mainz-St. Rabanus, Hartenberg-Münchfeld.
  • Donnerstag, 15. Oktober: Um 9.50 Uhr Besuch der Maria Ward-Schule in Mainz. Um 19.00 Uhr Teilnahme an einem Vortrags- und Begegnungsabend in Heppenheim-Weststadt, Erscheinung des Herrn.
  • Freitag, 16. Oktober: Am Vormittag Besuch an der St. Lioba-Schule in Bad Nauheim. Um 18.00 Uhr nimmt Schwester Leah an einem Gottesdienst in Gernsheim teil, dem sich um 20.00 Uhr ein Vortrags- und Begegnungsabend im Gernsheimer Kettelerhaus anschließt - dieser Abend wird in Kooperation mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) veranstaltet.
  • Samstag, 17. Oktober: Um 10.00 Uhr Vortrag und Begegnung beim Dekanatsfrauenfrühstück in Alsfeld
  • Sonntag, 18. Oktober: Um 10.00 Uhr nimmt Schwester Leah an einem Gottesdienst in St. Michael in Nieder-Ramstadt teil; anschließend ist ein Bildervortrag mit Gespräch sowie ein „Eine Welt-Imbiss" geplant.

Hintergrund: Die katholische Kirche in Tansania

In Tansania leben 130 verschiedene Volksgruppen mit unterschiedlichen Traditionen und Religionen. 30 bis 40 Prozent der Einwohner sind Christen. Ähnliche Schätzungen gelten für die Muslime. Darüber hinaus gibt es Anhänger traditioneller Religionen. Trotz aller Schwierigkeiten engagiert sich die katholische Kirche Tansanias mit ihren rund 14 Millionen Mitgliedern stark in sozial-pastoralen Initiativen. Sie betreibt Gesundheitszentren und unterhält viele der besten Schulen im Land, die auch von Angehörigen anderer Religionen besucht werden. So trägt die Kirche maßgeblich zu einer friedlichen Zukunft Tansanias bei.

Stichwort: Monat der Weltmission

Der Monat der Weltmission findet weltweit gleichzeitig im Oktober statt. Er stärkt die Solidarität der knapp 2.500 katholischen Diözesen der Weltkirche untereinander. In Deutschland organisiert das Internationale Katholische Missionswerk Missio diese Aktion. Es lädt dazu jedes Jahr Partner aus Afrika, Asien oder Ozeanien nach Deutschland ein. Der Aktionsmonat endet mit dem Sonntag der Weltmission am 25. Oktober. Dann sammeln mehr als 100 Päpstliche Missionswerke - zu denen Missio gehört - eine Kollekte für die rund 1.100 ärmsten Diözesen weltweit. Diese Kollekte fließt in den globalen Solidaritätsfonds der Päpstlichen Missionswerke ein. 2014 konnte Missio diese größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit mit 3.878.795 Euro unterstützen. Die Spenden werden für die pastorale, soziale und interreligiöse Arbeit, die Infrastruktur sowie die Ausbildung von Laien, Priestern und Ordensleuten in den weltweit benachteiligten Bistümern benötigt.

Hinweis: Weitere Informationen auch bei der Missio-Diözesanstelle des Bistums Mainz, Dr. Annette Wiesheu, Telefon: 06131/253-269, E-Mail: missio@bistum-mainz.de , Internet: www.missio-hilft.de 
am/PM (MBN)

„Lebenszeugnis - Zeitzeugnis - Glaubenszeugnis" (19.10.)

Gesprächsabend mit Monsignore Klaus Mayer in der Bistumsakademie Erbacher Hof

Mainz. „Lebenszeugnis - Zeitzeugnis - Glaubenszeugnis. Im Gespräch mit Monsignore Klaus Mayer" heißt ein Abend in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz am Montag, 19. Oktober, um 19.00 Uhr. Dabei sollen „einige seiner Stationen und Erinnerungen im Gespräch mit ihm und in Bildern lebendig", werden, heißt es in der Ankündigung. An der Veranstaltung wirken unter anderen auch Dr. Regina Heyer, Mainz, und Dr. Peter Waldmann, Mainz, mit.

Weiter heißt es in der Ankündigung: „Auf ein reiches Leben darf Monsignore Klaus Mayer in seinem 92. Lebensjahr zurückblicken. Geboren als Sohn einer katholischen Mutter und eines jüdischen Vaters, wuchs er in der Zeit des Nazi-Terrors auf und hatte selbst Schikanen und Verfolgung zu erleiden. Nach dem Krieg - vor 65 Jahren - zum katholischen Priester geweiht, setzte er sich unermüdlich für Wiederaufbau und Versöhnung ein. Prägend waren seine Jahre als Pfarrer der Stephanskirche in Mainz. Nicht nur die Erneuerung der stark beschädigten Kirche war sein Anliegen, sondern ebenso der Aufbau der Gemeinde im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils. Und: Die alte ,Gebetsstätte des Reiches' sollte zu einem Ort und weithin sichtbaren Zeichen der Versöhnung werden.
Monsignore Mayer konnte den jüdischen Künstler Marc Chagall gewinnen, seine wunderbaren Fenster für dieses Gotteshaus zu schaffen, die es für zahllose Menschen es zu einem besonderen Ort werden lassen. Bis heute bringt Klaus Mayer in seinen Meditationen und Büchern den Besuchern von St. Stephan die biblische Botschaft Marc Chagalls nahe und erschließt sie auf seine unnachahmliche und liebenswürdige Weise. Viele Ehrungen hat er im Lauf seines Lebens erhalten, seit 2005 ist Klaus Mayer Ehrenbürger der Landeshauptstadt Mainz."
am (MBN)

Plädoyer für Erforschung von Handschriftenfragmenten

Ausstellung mit Fundstücken aus der Mainzer Martinus-Bibliothek (ab 21.10.)

Mainz. Mittelalterliche Handschriftenfragmente stehen ab Mittwoch, 21. Oktober, im Mittelpunkt einer Ausstellung in der Mainzer Martinus-Bibliothek (Grebenstraße 8). Gezeigt werden rund 50 Fragmente, die der Kurator Dr. Christoph Winterer zusammengetragen hat, zu einem großen Teil aus den Beständen der Martinus-Bibliothek. Die Ausstellung „Das Ganze im Fragment. Zerstörte und wiederentdeckte Schätze in kirchlichen Bibliotheken" wird bis Freitag, 29. Januar 2016, in der Martinus-Bibliothek gezeigt. Der Eintritt ist frei. Gefördert wird die Ausstellung von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes (KEK).

Der Mainzer Kunsthistoriker und Handschriftenforscher Winterer macht in der Ausstellung deutlich, dass sich erstmals die Menschen im Humanismus des 14./15. Jahrhunderts für Fragmente zu interessieren begannen. Dokumentiert wird die seit damals bestehende Faszination für das Fragment, das sogar bewusst als literarische Form gewählt wurde. In der Ausstellung werden außerdem einige der 300 Fragmente gezeigt, die in den vergangenen Jahren vor allem von Dr. Franz Stephan Pelgen und Dr. Kurt Hans Staub in der Martinus-Bibliothek entdeckt worden sind. Damit gibt die Schau einen Überblick über Vielfalt und Wert dieser Buchreste. Die Ausstellung versteht sich somit als Plädoyer für die Erfassung und Erforschung von mittelalterlichen Buchfragmenten. Neben den Buchexponaten zeigt die Ausstellung als Besonderheit auch Skulpturenfragmente aus dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz.

Vernissage am 20. Oktober

Bei der Vernissage zur Ausstellung hält Kurator Dr. Christoph Winterer am Dienstag, 20. Oktober, um 18.15 Uhr den Eröffnungsvortrag. Er spricht zum Thema: „‚Sammelt, was übrig ist, damit die Reste nicht verloren gehen.' Fragmente zwischen Mittelalter und Gegenwart". Der Eintritt zur Vernissage ist ebenfalls frei.

Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de  , Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr - Die Bibliothek ist vom 19. Dezember bis 3. Januar 2016 geschlossen.
tob (MBN)

 

KAVUGHO--LEAH--MISSIO--SCHWESTER (c) Missio (Ersteller: Missio)