Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 39

vom 21. Oktober 2015

TROCHOLEPCZY--DAINOW--LEHMANN--RASCHE--ÖZSOY (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
TROCHOLEPCZY--DAINOW--LEHMANN--RASCHE--ÖZSOY
Datum:
Mi. 21. Okt. 2015
Von:
Monika Herkens
RENNER--HECKWOLF (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
RENNER--HECKWOLF

Berichte

  • Kardinal Lehmann begrüßt Öffnung der Marienschule
  • Erklärung des Bistums Mainz
  • Ehrenamtliches Engagement in der Notfallseelsorge
  • Treffen von SPD-Landesvorstand und Bischöfen
  • Ausstellung mit Handschriftenfragmenten (bis 29.1.16.)
  • MVB spendet 15.000 Euro für Flüchtlingsfonds
  • 110 Teilnehmer beim Diözesantag zum neuen Gotteslob
  • Gesprächsabend mit Monsignore Klaus Mayer
  • Missio-Gast aus Tansania im Bistum Mainz
  • Schulpartnerschaft der Edith Stein-Schule

Vorschau

  • Neuer Hochschulpfarrer der KHG Mainz (22.10.)
  • Vortragsreihe „Zeit der Orden?" (ab 27.10.)

Berichte

Religiös sprachfähig bleiben

Podiumsdiskussion zur Öffnung der Marienschule Offenbach mit Kardinal Lehmann

Offenbach. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat die Öffnung der Marienschule Offenbach für jüdische und muslimische Schülerinnen begrüßt. Bei einer Podiumsdiskussion in der Turnhalle der Marienschule sagte er am Mittwochabend, 14. Oktober: „Wenn die verschiedenen Religionen hier in unserem Land zusammenleben, dann wäre es schädlich für die Gesellschaft, wenn wir uns wenig kennen, und deshalb müssen wir versuchen, uns besser kennenzulernen." Der Dialog an der Marienschule sei ein Prozess, dessen Entwicklung abgewartet werden müsse, und der sich nicht unmittelbar auf die übrigen Schulen des Bistums Mainz übertragen lasse. „Ich bin überzeugt, dass man zu den Menschen, die dieses Konzept hier anpacken, Vertrauen haben kann", sagte Lehmann.

Mark Dainow, Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, zeigte sich überzeugt davon, dass mit der Öffnung der Marienschule das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Religionen in der Gesellschaft gefördert werde. Es gäbe viele Gemeinsamkeiten in den monotheistischen Religionen. Die Schule biete sich ideal dazu an, diese Gemeinsamkeiten in einem gelebten Miteinander kennenzulernen, sagte Dainow. Zu Beginn hatte er erzählt, dass ihm vor 26 Jahren die Aufnahme seiner Tochter an der Marienschule aufgrund der Religionszugehörigkeit noch verwehrt worden war.

Ömer Özsoy, Professor für Koranexegese an der Goethe-Universität in Frankfurt, verwies ebenso auf die Gemeinsamkeiten der Religionen. Auch das rituelle Gebet im Islam könne nicht ohne seine jüdisch-christlichen Wurzeln verstanden werden, sagte Özsoy. Jetzt gebe es Zeit und Ort, über diese gemeinsamen Wurzeln nachzudenken. Er sei sehr auf die Erfahrungen gespannt, die die muslimischen Schülerinnen an der Marienschule machen werden. Am Ende der Diskussion hatte die Leiterin der Marienschule, Oberstudiendirektorin Marie Luise Trocholepczy, noch einmal auf den Punkt gebracht, um was es der Marienschule mit der Öffnung geht: „Das Ziel des Konzeptes ist es, dass die Schülerinnen selbstbewusst in ihrer Religion sprachfähig bleiben in einer Gesellschaft, in der sie mit vielen Religionen konfrontiert sind." Die Moderation hatte Uta Rasche, Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, übernommen.

Konzept der Marienschule sieht „Profilschärfung durch Öffnung" vor

Die Marienschule in Offenbach hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, künftig auch eine begrenzte Anzahl jüdischer und muslimischer Mädchen aufzunehmen. Als erste katholische weiterführende Schule in Deutschland hat die Marienschule in Offenbach ein solches Konzept vorgelegt, mit dem Ziel einer „Profilschärfung durch Öffnung". Im laufenden Schuljahr 2015/2016 sind zunächst vier muslimische Mädchen in der fünften Klassenstufe an die Schule gekommen. Die Marienschule ist eine kooperative Gesamtschule für Mädchen in Trägerschaft des Bistums Mainz, die aktuell von rund 900 Schülerinnen besucht wird; davon sind rund ein Drittel evangelisch und zwei Drittel katholisch.

Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, hatte bei der Vorstellung des Konzeptes betont: „Das bedeutet aber nicht, dass die Marienschule das eigene christliche Profil aufgibt. Vielmehr wird es darum gehen, im alltäglichen Miteinander von christlichen, jüdischen und muslimischen Schülerinnen die religiöse Identität der anderen kennenzulernen und zu achten. Auf diese Weise sollen die Schülerinnen ihre eigene religiöse Identität bewahren, stärken und vertiefen."

Im Schulalltag werde sich die Öffnung unter anderem in eigenen Gebetsräumen für die nichtchristlichen Schülerinnen zeigen sowie durch Berücksichtigung von religiösen Speisevorschriften in der Mensa. Das hatte Trocholepczy bei der Vorstellung des Konzeptes deutlich gemacht. Beim täglichen gemeinsamen Morgengebet werden die nichtchristlichen Schülerinnen anwesend sein, aber nicht mitbeten. Trocholepczy wies darauf hin, dass die Öffnung in diesem Jahr in der fünften Klasse beginnt und es keine Aufnahme in den höheren Klassen gibt. Längerfristig sei an maximal fünf jüdische und muslimische Schülerinnen pro Klasse gedacht. Nach fünf Jahren werde das neue Konzept evaluiert.

tob (MBN)

Erklärung des Bistums Mainz

Zu einer Entscheidung des Arbeitsgerichtes Mainz

Mainz. Gegen die heutige Entscheidung des Arbeitsgerichts Mainz, die gegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kindertagesstätte in Mainz-Weisenau ausgesprochenen Kündigungen seien aus formalen Gründen unwirksam, sollen Rechtsmittel eingelegt werden. Die Kirchengemeinde als Arbeitgeber der betroffenen Mitarbeiter wird zudem erneut arbeitsrechtliche Schritte unternehmen, um eine Weiterbeschäftigung zu verhindern. Dies geschieht auch im Hinblick auf die Kinder, die von einer Weiterbeschäftigung möglicherweise betroffen wären.

„Die uns und der Kirchengemeinde vorliegenden Protokolle der Elterngespräche geben eindeutige Hinweise auf schwere und schwerste Verstöße gegen die Regeln eines sorgsamen Arbeitens mit den Kindern in einer Kindertagesstätte", sagt der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann. Das Bistum hatte zusammen mit der Kirchengemeinde, bei der die Mitarbeiter beschäftigt waren, unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Vorfälle alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Kooperation bei der Aufklärung der Gesamtproblematik gebeten. Diese Kooperation wurde verweigert. Demgegenüber haben die meisten Eltern der in der Kindertagesstätte betreuten Kinder auf deutliche und zum Teil sehr ernste Mängel hingewiesen.

„Die Kirchengemeinde und das Bistum Mainz halten daran fest, dass die Kinder in einer kirchlichen Kindertagesstätte einen Anspruch auf eine gute und liebevolle Betreuung und Beaufsichtigung haben. Von dieser Linie weichen wir nicht ab", betont Giebelmann.

Mainz, 15. Oktober 2015

(MBN)

Ehrenamtliche können sich künftig in der Notfallseelsorge engagieren

Domdekan Heinz Heckwolf überreichte Dekrete an künftige Dekanatsbeauftragte

Mainz. Künftig können sich auch Ehrenamtliche in der Notfallseelsorge des Bistums Mainz engagieren. Es sei ein Ziel des Bistums Mainz, „Ehrenamtliche für den Dienst in der Notfallseelsorge zu gewinnen, auszubilden und zu beauftragen", sagte Domdekan Prälat Heinz Heckwolf am Mittwoch, 14. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz. Grundsätzlich bleibe die Notfallseelsorge zuerst Aufgabe der Hauptamtlichen in der Seelsorge, also von Priestern, Diakonen sowie von Pastoral- und Gemeindereferenten, betonte Heckwolf.

Künftig könnten jedoch auch Frauen und Männer ohne theologische und pastorale Ausbildung mit dem Dienst der ehrenamtlichen Mitarbeit in der Notfallseelsorge beauftragt werden. Voraussetzung dafür seien die persönliche Eignung und der erfolgreiche Abschluss der vorgeschriebenen Ausbildung. Der Leiter des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Ordinariat Mainz äußerte sich bei der Verleihung der Dekrete an die neuen Dekanatsbeauftragten für die Notfallseelsorge im Bistum Mainz.

Die Ausbildung und die Beauftragung der katholischen Mitarbeiter für den ehrenamtlichen Dienst in der Notfallseelsorge erfolgt „auf Ebene der Dekanate und in enger Kooperation und Vernetzung mit den Verantwortlichen für die Ausbildung und Beauftragung der Mitarbeiter in der Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)", betonte Ordinariatsrat Hans Jürgen Dörr, der als Abteilungsleiter im Seelsorgeamt für die Notfallseelsorge zuständig ist. Neben der theoretischen und praktischen Grundausbildung für die Notfallseelsorge ist auch eine Hospitanz in der praktischen Ausbildung erforderlich, die durch einen Paten aus dem Kreis der hauptamtlichen katholischen Notfallseelsorger begleitet wird. Angeregt wurde die Beauftragung Ehrenamtlicher durch die Bergsträßer Dekanate. Grundgelegt sei eine solche Beauftragung im gemeinsamen Priestertum der Gläubigen und der Sendung aller getauften und gefirmten Christen, erläuterte Dörr.

Ernannt wurden bislang folgenden Dekanatsbeauftragte: Pastoralreferent Guntram König für das Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim; Pastoralreferent Engelbert Renner für die Dekanate Bergstraße-Mitte, Bergstraße-Ost und Bergstraße-West; Diakon Bodo Stumpf für das Dekanat Bingen; Gemeindereferentin Susanne Fitz für die Dekanate Darmstadt und Dieburg; Pastoralreferent Cyriakus Schmidt für das Dekanat Erbach; Pastoralreferent Jürgen Nikolay kommissarisch für das Dekanat Mainz-Stadt; Gemeindereferent Joachim Josten für das Dekanat Mainz-Süd; Pastoralreferent Trudbert Ziegler für die Dekanate Dreieich, Offenbach, Rodgau und Seligenstadt; Gemeindereferent Gregor Rettinghaus für die Dekanate Wetterau-West und Wetterau-Ost.

tob (MBN)

SPD-Landesvorstand trifft Bischöfe in Rheinland-Pfalz

Meinungsaustausch zu Flüchtlingspolitik sowie Ehe- und Familienpolitik

Mainz. Der Landesvorstand der SPD-Rheinland-Pfalz hat sich am Montag, 12. Oktober, zu dem regelmäßig stattfindenden Meinungsaustausch mit den rheinland-pfälzischen Bischöfen getroffen. Im Mittelpunkt des Treffens mit Vertretern der Bistümer Trier, Mainz, Speyer und Limburg unter Leitung des SPD-Landesvorsitzenden Roger Lewentz und Bischof Karl Kardinal Lehmann stand die Flüchtlingspolitik.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte den unzähligen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kirchengemeinden und der Caritas, die sich zum Wohl der Flüchtlinge engagierten. Die Integration der Flüchtlinge in den Kommunen vor Ort sei eine große Kraftanstrengung, die Solidarität und Nächstenliebe erfordere. Integration gelinge nur gemeinsam, unterstrich Dreyer. „Wir brauchen die richtige Haltung, Offenheit und Ausdauer. Keiner darf weniger haben, weil wir Menschen in Not helfen." Damit dies gelingen kann, müsse vor allem der Wohnungsbau angekurbelt werden. Deshalb plane Rheinland-Pfalz für 2016 den Neubau von 4.200 Wohnungen.

Kardinal Lehmann verwies darauf, dass alle, die Interesse am Gelingen des demokratischen Gemeinwesens haben, in dieser schwierigen Zeit zusammenstehen müssten. Die Bistümer bekräftigten, sich bei der Koordination des ehrenamtlichen Engagements weiterhin und noch verstärkt einzubringen. Ausgebaut werden müssten zudem die Migrations- und Flüchtlingsberatungsstellen in Rheinland-Pfalz. Diskutiert wurde außerdem, wie Fluchtursachen bekämpft und Krisenregionen stärker unterstützt werden können. Weihbischof Manfred Grothe erinnerte diesbezüglich daran, dass es zugleich um die zukünftige Entwicklung der Länder dieser Regionen selbst gehe.

Ein weiteres Gesprächsthema war die Ehe- und Familienpolitik sowie der Ausbau und die Qualität der Kinderbetreuung. Ein gemeinsames Ziel sei es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die jungen Menschen die Gründung einer Familie ermöglichten. In diesem Zusammenhang wies Bischof Stephan Ackermann darauf hin, wie wichtig die Unterstützung von Seiten der Kindertagesstätten, Schulen, Beratungsstellen, Familienbildungsstätten oder karitativen Dienste sei. Weitere Themen waren die Bildungspolitik und die Zukunft des ländlichen Raums.

Teilnehmer des Gespräches waren von Seiten der SPD: Staatsminister Roger Lewentz (MdL), Landesvorsitzender, Ministerpräsidentin Malu Dreyer (MdL), Hendrik Hering (MdL), Stellvertretender Landesvorsitzender, Jens Guth (MdL), Generalsekretär, Dieter Feid, Landesschatzmeister, Alexander Fuhr (MdL), Mitglied des Präsidiums, Staatssekretär Professor Dr. Salvatore Barbaro, Mitglied des Präsidiums. Von Seiten der katholischen Kirche nahmen teil: Bischof Karl Kardinal Lehmann (Mainz), Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier), Apostolischer Administrator Weihbischof Manfred Grothe (Limburg), Generalvikar Dr. Georg Bätzing (Trier), Generalvikar Dietmar Giebelmann (Mainz), Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Speyer, und Ordinariatsdirektor Dieter Skala, Leiter Katholisches Büro Mainz.

PM (MBN)

„Elektrisierende" Handschriftenfragmente

Ausstellung mit mittelalterlichen Fundstücken aus der Mainzer Martinus-Bibliothek

Mainz. Mittelalterliche Handschriftenfragmente stehen ab Mittwoch, 21. Oktober, im Mittelpunkt einer Ausstellung in der Mainzer Martinus-Bibliothek (Grebenstraße 8). Gezeigt werden rund 50 Fragmente, die der Kurator Dr. Christoph Winterer zusammengetragen hat, zum größten Teil aus den Beständen der Martinus-Bibliothek. Die Ausstellung „Das Ganze im Fragment. Zerstörte und wiederentdeckte Schätze in kirchlichen Bibliotheken" wird bis Freitag, 29. Januar 2016, in der Martinus-Bibliothek gezeigt. Der Eintritt ist frei. Gefördert wird die Ausstellung von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes (KEK). Anschließend wird die Ausstellung - allerdings mit anderen Fragmenten - auch in Fulda, Stuttgart und Paderborn zu sehen sein.

Die Ausstellung solle einen Überblick über Vielfalt und Wert dieser Buchreste geben, betonte Kurator Dr. Christoph Winterer am Montag, 19. Oktober, vor Journalisten in der Martinus-Bibliothek. Sie verstehe sich als „Plädoyer für die Erfassung und Erforschung von mittelalterlichen Buchfragmenten. Wir wollen andere Bibliotheken anregen, ihre Altbestände in die Hand zu nehmen und nach Handschriftenfragmente zu suchen", sagte Winterer. Die Überlieferunglücken bei mittelalterlichen Handschriften seien sehr groß, da nur etwa fünf bis zehn Prozent erhalten seien. Die gute Qualität des Pergamentes habe dazu geführt, dass die Handschriften in anderer Form wiederverwendet wurden, sobald die Bücher inhaltlich uninteressant geworden waren, berichtete Winterer. So wurden alte Handschriften etwa zerschnitten und als Verstärkung für neue Bücher verwendet. „Es ist immer eine Mischung aus Tragik und Faszination, die sich aus der Rücksichtslosigkeit ergibt, mit der bis ins 19. Jahrhundert hinein mit mittelalterlichen Handschriften umgegangen wurde", sagte Winterer.

Der Humanist Francesco Petrarca (1304-1374) sei wohl der erste gewesen, der Handschriftenreste als „fragmenta" bezeichnet habe. Dokumentiert wird in der Schau die Faszination für das Fragment, das sogar bewusst als literarische Form gewählt wurde. Zu sehen ist etwa ein Horaz-Fragment aus der Ottonen-Zeit um 1000; aber auch ein sogenanntes Palimpsest aus einem Lorscher Messbuch des neunten Jahrhunderts, das im 13. Jahrhundert überschrieben wurde. Einen Einblick in die Mainzer Kultur der Karolingerzeit bietet ein Handschriftenfragment aus dem neunten Jahrhundert, das Exzerpte des Euggipius aus dem Werk „De civitate dei" von Augustinus enthält. Neben den Buchexponaten zeigt die Ausstellung als Besonderheit auch Skulpturenfragmente aus dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz.

In der Ausstellung werden einige der 300 Fragmente gezeigt, die in den vergangenen Jahren vor allem von Dr. Franz Stephan Pelgen und Dr. Kurt Hans Staub in der Martinus-Bibliothek entdeckt worden sind. Vor allem der Mainzer Buchwissenschaftler Pelgen hatte vor drei Jahren im Rahmen eines Forschungsprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Publikationsstrategien des Wormser Weihbischof Stephan Alexander Würdtwein (1722-1796) und dessen Korrespondenzen untersucht. Dabei durchforstete er den Altbestand der Martinus-Bibliothek mit rund 50.000 Bänden und fand so zahlreiche unbekannte Fragmente. Wörtlich sagte Dr. Hinkel, der Direktor der Martinus-Bibliothek: „Wir waren immer elektrisiert, wenn Herr Pelgen am Abend mit seinen Funden aus dem Magazin zurückkam. Er war schwarz und staubig, als ob er auch einer Mine kommt, doch immer hatte er glänzende Augen."

Vernissage am 20. Oktober
Bei der Vernissage zur Ausstellung hält Kurator Dr. Christoph Winterer am Dienstag, 20. Oktober, um 18.15 Uhr den Eröffnungsvortrag. Er spricht zum Thema: „‚Sammelt, was übrig ist, damit die Reste nicht verloren gehen.' Fragmente zwischen Mittelalter und Gegenwart". Der Eintritt zur Vernissage ist ebenfalls frei.

Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr - Die Bibliothek ist vom 19. Dezember bis 3. Januar 2016 geschlossen.

tob (MBN)

15.000 Euro für den Flüchtlingsfonds des Bistums Mainz
MVB-Vorstandsvorsitzender Uwe Abel übergab Spende an Kardinal Lehmann
Mainz, 15.10.2015: 15.000 Euro für den Flüchtlingsfonds des Bistums Mainz - Kardinal Karl Lehmann, MVB-Vorstandsvorsitzender Uwe Abel und Generalvikar Dietmar Giebelmann (v.l.n.r.).
Mainz, 15.10.2015: 15.000 Euro für den Flüchtlingsfonds des Bistums Mainz - Kardinal Karl Lehmann, MVB-Vorstandsvorsitzender Uwe Abel und Generalvikar Dietmar Giebelmann (v.l.n.r.).

© Bsitum Mainz / Matschak

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Mainz. Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank (MVB), hat dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, eine Spende in Höhe von 15.000 Euro für den Flüchtlingsfonds des Bistums Mainz überreicht. Abel übergab die Spende am Donnerstag, 15. Oktober, im Bischofshaus in Mainz; an der Spendenübergabe nahm auch der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, teil. Lehmann dankte Abel für die großzügige Unterstützung der Flüchtlingshilfe der Diözese. Abel wies darauf hin, dass zurzeit tausende Menschen „unter schwierigsten Bedingungen aus Kriegs- und Krisengebieten nach Deutschland und auch nach Mainz" kommen.

Weiter sagte Abel: „Und sie werden hier willkommen geheißen. Die große Hilfsbereitschaft der Menschen unserer Region beeindruckt mich. Denn ohne Hilfsbereitschaft gibt es keine Solidarität. Und ohne Solidarität keine Integration. Die Flüchtlingshilfe des Bistums Mainz leistet neben materieller auch seelsorgerische Unterstützung, bietet Maßnahmen zur Sprach- und Integrationsförderung an oder unterstützt den Bau von Flüchtlingsunterkünften. Ende letzten Jahres hat das Bistum Mainz einen Flüchtlingsfonds eingerichtet, der die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer in den Pfarrgemeinden finanziell unterstützt. Gerne unterstützen auch wir dieses großartige Engagement."

am (MBN)

Diözesantag zum neuen Gebet- und Gesangbuch
Für die Liturgie soll der geistliche „Schatz" des „neuen Gotteslob" erschlossen werden
Mainz. Ein Jahr nach der Einführung des neuen Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob" hat das Bistum Mainz am Samstag, 17. Oktober, in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz einen Diözesantag für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Liturgie und Kirchenmusik veranstaltet. Der Tag stand unter dem Leitwort „Nehmt Gottes Melodie in Euch auf!". Etwa 110 Frauen und Männer aus allen Regionen des Bistums nahmen daran teil und tauschten ihre Erfahrungen mit dem neuen „Gotteslob" aus, und sammelten Anregungen für die Arbeit in den Gemeinden mit diesem „Hausbuch des Glaubens". Vorbereitet hatten die Tagung das Referat Liturgie im Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariats und der Sachausschuss Liturgie der Diözesanversammlung.

Der Generalvikar des Bistums, Prälat Dietmar Giebelmann, verwies in seiner Begrüßung auf die vielfältigen Bemühungen, das Wort Gottes in eine verständliche Sprache zu übersetzen und sogar zu besingen und unterstrich: „Wir nehmen die Frohe Botschaft in uns auf, die Botschaft vom Tod und von der Auferstehung Jesu." Alles drehe sich um diese Botschaft, „dass uns das Leben nicht genommen wird und dass uns das Leben in Fülle geschenkt wird, ein zeitloses, grenzenloses Glück in der Gemeinschaft mit Gott". Das sei der Himmel. „Wir nehmen Gottes Melodie in uns auf und nähern uns dem Himmel", erklärte Giebelmann. Das neue „Gotteslob" wolle dazu den Weg weisen und die Tür öffnen.

„Wir müssen das Leben der Menschen in unsere Liturgie hinein nehmen", forderte der Generalvikar, und fügte hinzu: „Wir brauchen eine offene Sprache, die liturgiefähig ist, und verstanden wird. Sorgen bereitet ihm, dass nur 9,8 Prozent der Gläubigen im Bistum am Samstag oder Sonntag die Gottesdienste besuchten. „Wo bleiben die anderen, wo erfahren sie Kirche und die Zuwendung Gottes?", fragte er. Herzlich dankte er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und ermutigte sie, die Liturgie auch künftig mit zu gestalten.

In einem Podiumsgespräch wurden Erfahrungen mit dem neuen „Gotteslob" thematisiert. Der Liturgiereferent Tobias Dulisch, der das Podium moderierte, merkte an, dass Ignatius von Antiochien schon vor 1.600 Jahren deutlich gemacht habe, dass die in der Liturgie Tätigen nicht ihr Ego pflegen, sondern dem Glauben dienen sollten. Der Gießener Dekan Hans-Joachim Wahl, der seit 43 Jahren Orgel spielt, berichtete, dass das Gebet- und Gesangbuch nach seinen Erfahrungen durchweg positiv aufgenommen wurde. Das gelte auch für ihn selbst. Er habe als Jugendlicher die Einführung des alten Gotteslob (1975) erlebt, aus dem inzwischen Einiges überholt gewesen sei. Nun gebe es viel Neues, an dem er seine Freude habe. Es mache Freude, diesen Schatz zu heben.

Dr. Barbara Weber, Mainz-Kastel, Mitglied des Liturgie-Ausschusses der Diözesanversammlung erklärte, sie habe versucht, das Buch mit der Brille derer zu sehen, die Schwierigkeiten damit haben, vor allem der Senioren, wie auch mit der Brille junger Menschen, und habe sich bei der Einübung neuer Lieder darauf eingestellt. Die Organistin Christine Ullmann, Ober-Roden, sagte, sie habe sich völlig offen auf das neue Gotteslob eingelassen und freue sich nun, wie gut die Gemeinde es angenommen habe. Der Saxofonist Martin Hünlich, Reichelsheim, bekannte, dass er als evangelischer Christ, der in einer katholischen Gemeinde aktiv sei, sich über die ökumenische Ausrichtung des neuen Gotteslob freue. 2014 habe er begonnen, neue Lieder einzuüben. Dabei habe er erkannt, wie wichtig es sei, „wenn man mit der Gemeinde Schritt für Schritt geht".

Durch das Podium und Wortbeitrage aus dem Publikum wurde deutlich, wie vielgestaltig der Umgang mit dem neuen Gotteslob in den Gemeinden ist. Die Bemühungen reichen vom bloßen Auslegen der Gebet- und Gesangbücher bis zum Einüben neuer Lieder. vor den Gottesdiensten. Ein Erfolgsrezept sei vielerorts die Einführung eines „Lieds des Monats". Dulisch verwies darauf, dass es in den Gemeinden viele Bemühungen um das neue Gotteslob gibt. Er sei erstaunt, wie viel geschieht. „Mit der Zeit werden die Gläubigen erkennen, was drin steckt". Eine wichtige Aufgabe sei die geistliche Liederschließung.

Für Diözesan-Kirchenmusikdirektor Thomas Drescher war die Tagung eine Bestätigung dafür, dass das Gotteslob gut angenommen wurde. Er wies darauf hin, dass das von ihm geleitete Institut für Kirchenmusik viele Fortbildungsveranstaltungen anbiete. Das Gotteslob sei noch lange nicht ausreichend erschlossen. Dompfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert, Dozent für Pastoralliturgik in der Theologenausbildung, warnte davor, zu viele Begleithefte anzuschaffen, bevor das Gotteslob richtig eingeführt sei.

Die Tagung bot auch viele praktische Beispiele für das Singen neuer geistlicher Lieder, die Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor mit den Teilnehmern übte. Sie wurden stimmgewaltig aufgegriffen. Die Kantorin hatte dafür Lieder und Kanons ausgesucht, die zum Leitwort der Tagung besonders gut passten. Am Nachmittag wurden spezielle Fragestellungen in acht Arbeitskreises erörtert. Der Tag schloss mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier.

Sk (MBN)

Gespräch mit Monsignore Klaus Mayer
Großes Interesse bei Akademieabend im Erbacher Hof
Mainz. Er ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Mainzer Zeitgeschichte. Und er versteht es, die Menschen mitzureißen. Das zeigte sich erneut am Dienstag, 19. Oktober, beim Akademieabend im Erbacher Hof. Monsignore Klaus Mayer, von 1965 bis 1991 Pfarrer in St. Stephan, sprach über sein Lebenszeugnis, sein Zeitzeugnis und sein Glaubenszeugnis in drei kurzweiligen Interviews.

Studienleiter Ralf Rothenbusch musste zusätzliche Stühle herbeischaffen lassen in den Ketteler-Saal des Erbacher Hofs. Denn der Andrang war groß. Knapp 200 Besucher wollten hören, was Pfarrer Mayer zu sagen hatte. Studienleiterin Silke Lechtenböhmer eröffnete die erste Fragerunde. Es ging um die Nazi-Zeit und die Verfolgung der Juden. Mayer, 1923 geboren als zweiter Sohn einer katholischen deutschen Mutter und eines jüdischen Vaters, erlebte zunächst eine unbeschwerte Kindheit in Darmstadt. Das änderte sich schlagartig mit dem 30. Januar 1933. „Es war ein Kontrastprogramm", erinnert sich Mayer.

Der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft veränderte sein Leben und das Leben seiner gesamten Familie. Sein Vater flüchtete vor den Nazis aus Deutschland und emigrierte nach Argentinien. Auch der zehnjährige Klaus Mayer sah sich in der Schule plötzlich mit antisemitischen Anfeindungen konfrontiert. Die Situation verschlimmerte sich zunehmend. Seiner Mutter gelang es schließlich, ihre beiden Söhne im Internat der Benediktiner in Ettal in Bayern unterzubringen. Mayers älterer Bruder Bernhard machte dort sein Abitur. 1941 emigrierte er ebenfalls nach Argentinien.

Klaus Mayer und seine Mutter blieben zurück in Deutschland. „Wir waren in Deutschland gefangen", berichtete Mayer den Zuhörern im Erbacher Hof. Wie er die Nazi-Zeit überlebte, das hat er ausführlich in seinem 2007 im Echter-Verlag veröffentlichten Buch „Wie ich überlebte" beschrieben. Eine zentrale Rolle spielte seine Mutter Emmi. „Ich ging am Rand der Hölle. Ständig war ich in Gefahr, von ihr verschlungen, abgeholt zu werden." Wie kann man so etwas ertragen, fragte Silke Lechtenböhmer. „Der Mensch kann unheimlich viel ertragen, wenn er muss", antwortete der 92-Jährige. „Außerdem war ich jung und habe meine eigene Bedrohung nicht so durchschaut wie meine Mutter es tat." Auf die Frage, was ihm aufgrund seiner Erfahrungen heute wichtig sei, sagte Mayer: „Was Freiheit ist, weiß wohl nur der, der Unfreiheit erlebt hat." So müsse man aktuell Verständnis für die Flüchtlinge haben, die zu uns kommen. „Es ist doch klar, dass ihnen Deutschland wie ein Paradies erscheint."

„Wie kam es, dass Klaus Mayer Pfarrer wurde?" Darum ging es im zweiten Teil des Gesprächsabends, moderiert von Dr. Regina Heyder. „Deutschland war nach dem Krieg eine Stätte von Ruinen", erläuterte Klaus Mayer. „Die Ruinen in den Herzen waren noch größer als die äußeren Ruinen." Nach all dem Irrsinn, den er erlebt hatte, wollte er daran mitwirken, den Menschen eine Botschaft zu bieten, um weiterzuleben. Zu Beginn der 1960er-Jahre hat er das Zweite Vatikanische Konzil und die daraus resultierende große Liturgie-Reform der katholischen Kirche als Motivationsschub erfahren. „Johannes XXIII. war ein Segen für die katholische Kirche. Er hat eine neue Begeisterung ausgelöst." Und der Mainzer Bischof Hermann Volk, selbst Teilnehmer des Konzils, habe dafür gesorgt, dass jeder Pfarrer im Mainzer Bistum die neue Liturgie lernt und umsetzt. „Das war eine Befreiung." Freilich habe es auch Pfarrer gegeben, die sich schwer taten mit der Umstellung.

Als er 1965 Pfarrer in St. Stephan wurde, war das Konzil gerade beendet. Zeit für einen neuen Anfang. Zumal St. Stephan ja selbst eine Ruine gewesen war nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Kirche hatte Mayers Vorgänger Adolf Jäger wieder aufbauen lassen, aber die Restaurierung war längst nicht abgeschlossen. Zunächst stand - neben dem Verkündigungsauftrag der christlichen Botschaft - der Wiederaufbau des Kreuzgangs auf der Agenda von Pfarrer Mayer, dann die Außenrestaurierung.

Was im dritten Teil des Gesprächsabends folgte - moderiert von dem Literatur- und Kulturwissenschaftler Dr. Peter Waldmann - ist vielen Besuchern von St. Stephan bekannt. Als es darum ging, einen Künstler zu finden für die Buntverglasung der Kirche auf dem Stefansberg, wandte sich Klaus Mayer an den weltberühmten Maler Marc Chagall. Mayer hatte zuvor zwei Bildbände mit Reproduktionen von den Chagall-Fenstern in Zürich und Jerusalem gesehen. Und sich gedacht: „Wenn einer das kann, aussagekräftige Fenster im Sinne der Verkündigung der christlichen Botschaft zu verwirklichen, dann ist es Marc Chagall." Zugleich war dem Mainzer Pfarrer die Symbolkraft bewusst, die damit einhergehen würde. Chagall war französischer Staatsbürger, er war Russe, er war Jude. Chagall-Fenster in einer katholischen Kirche in Deutschland würden ein Zeichen sein für Völkerverständigung, Versöhnung und jüdisch-christliche Verständigung.

Und Chagall selbst verstärkte diese Symbolkraft, indem er in seinen Mainzer Fenstern Jesus Christus als jüdischen Propheten darstellte. Klaus Mayer: „Es war in der katholischen Kirche in Vergessenheit geraten, dass Jesus Jude war." Das Zweite Vatikanische Konzil habe diese Sicht erst wieder geöffnet. Mayers Lebenszeugnis ist auch sein Glaubenszeugnis: „Wir müssen schlicht und einfach unsere jüdischen Wurzeln erkennen - am konzentriertesten in dem Juden Jesus." Und auf Nachfrage Waldmanns, welche Schlüsse er daraus ziehe, fügte Klaus Mayer hinzu: „Wir haben viel gut zu machen gegenüber unseren jüdischen Schwestern und Brüdern. Wir gehören zusammen."

ath (MBN)

Missio-Gast Sr. Leah Kavugho bei Domdekan Heckwolf
Im Aktionsjahr 2014 wurden im Bistum Mainz 213.124 Euro für Missio gesammelt
Mainz, 14. Oktober 2015: Begegnung im Bischöflichen Ordinariat (v.l.n.r.) Dr. Annette Wiesheu, Caroline Heess, Schwester Leah Kavugho und Domdekan Heinz Heckwolf.
Mainz, 14. Oktober 2015: Begegnung im Bischöflichen Ordinariat (v.l.n.r.) Dr. Annette Wiesheu, Caroline Heess, Schwester Leah Kavugho und Domdekan Heinz Heckwolf.

© Bistum Mainz / Matschak

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Mainz. Der diesjährige Missio-Gast im Bistum Mainz, Schwester Leah Kavugho, hat Domdekan Prälat Heinz Heckwolf zu einem Gespräch getroffen. Der Austausch, an dem auch die neue Missio-Referentin der Diözese, Dr. Annette Wiesheu, und die Übersetzerin Caroline Heess teilnahmen, fand am Mittwoch, 14. Oktober, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz statt.

Heckwolf, der auch Missionsdirektor des Bistums Mainz ist, erkundigte sich nach der Arbeit von Schwester Leah in Tansania. Schwester Leah Kavugho setzt sich seit über zehn Jahren für eine Verbesserung der Lebenssituation insbesondere der Frauen in den Massai-Dörfern im Erzbistum Arusha in Tansania ein. „Eine Frau zählt nur so viel wie ein Kind", sagte Schwester Leah. Deswegen ist ihr insbesondere die Bildung der Frauen wichtig: „Bildung ist der Schlüssel, daran mangelt es am meisten." Die Schwestern betreiben Kindergärten, Schulen und ein Ausbildungszentrum für Lehrer. Schwester Leah hatte sich vom 12. bis 18. Oktober im Bistum Mainz aufgehalten und unter anderem Schulen, Einrichtungen und Pfarreien in der Diözese besucht.

Sonntag der Weltmission am 25. Oktober
Am Sonntag, 25. Oktober, findet bundesweit in allen katholischen Gottesdiensten die Kollekte zum Monat der Weltmission statt. An diesem Tag wird in Deutschland und mehr als 100 weiteren Ländern für die ärmsten Diözesen der Weltkirche gesammelt. „Dank der Kollekten können wir den Menschen dringend notwendige Hilfe zukommen lassen. Das gilt besonders für die Kirche in Afrika, die gegenwärtig Millionen von Flüchtlingen betreuen muss. Wir dürfen die Menschen dort nicht allein lassen", erklärte Domdekan Heckwolf. Im vergangenen Jahr betrug das Spendenergebnis aus Kollekten und Einzelspenden zum Monat der Weltmission im Bistum Mainz 213.124 Euro - in ganz Deutschland rund 3,9 Millionen Euro.

Die diesjährige Missio-Aktion im Monat der Weltmission steht unter dem Motto „Verkündet sein Heil, von Tag zu Tag" und beleuchtet die Situation der Kirche in Tansania. Im Rahmen der Aktion waren vom 9. bis zum 25. Oktober zehn Missio-Partner aus Tansania in rund 300 Veranstaltungen in ganz Deutschland unterwegs, um über ihren Alltag in ihrer Heimat zu berichten. „Wir laden alle Christinnen und Christen herzlich dazu ein, mit uns den Abschluss dieser Aktion zu feiern, der in diesem Jahr das Engagement der Kirche in Tansania in den Mittelpunkt gerückt hat", sagte Heckwolf abschließend. Der Monat der Weltmission der katholischen Kirche endet traditionell mit der Kollekte am 25. Oktober.

Hinweis: Spendenkonto mit dem Stichwort „Kollekte Sonntag der Weltmission", Pax-Bank eG, Konto 122 122, BLZ 370 601 93, IBAN DE23370601930000122122. Weitere Informationen auch im Internet unter www.missio-hilft.de/wms

am (MBN)

Bischof Martin Mtumbuka zu Gast im Ordinariat
Schulpartnerschaft der Edith Stein-Schule Darmstadt mit Karonga in Malawi
Mainz, 14. Oktober 2015: Bischof Mtumbuka (mitte) zu Gast im Ordinariat (v.l.n.r.): Martin Klein, Gabriele Fischer-Seikel, Bischof Martin Mtumbuka, Alois Bauer und Domdekan Heinz Heckwolf.
Mainz, 14. Oktober 2015: Bischof Mtumbuka (mitte) zu Gast im Ordinariat (v.l.n.r.): Martin Klein, Gabriele Fischer-Seikel, Bischof Martin Mtumbuka, Alois Bauer und Domdekan Heinz Heckwolf.

© Bistum Mainz / Blum

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Mainz. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, hat am Mittwoch, 14. Oktober, den Bischof von Karonga in Malawi, Martin Mtumbuka, zu einem Informationsaustausch im Bischöflichen Ordinariat in Mainz empfangen. Dabei sagte Heckwolf, der auch Missionsdirektor des Bistums Mainz ist, Bischof Mtumbuka weiterhin die finanzielle Unterstützung des Bistums Mainz für den Aufbau seiner Diözese zu. Anlass seines Deutschlandbesuches ist die seit acht Jahren bestehende Schulpartnerschaft der Darmstädter Edith Stein-Schule mit der Chaminade Secondary School in Karonga, die in Trägerschaft der Diözese Karonga steht.

Begleitet wurde Mtumbuka von Pastoralreferentin Gabriele Fischer-Seikel vom Schulseelsorge-Team und Lehrer Martin Klein, der an der Edith Stein-Schule für die Partnerschaft zuständig ist. Klein wies darauf hin, dass mit den Spenden der Darmstädter Schüler bereits ein neues Schulgebäude in der Partnerschule finanziert werden konnte. Aktuell übernehmen Klassen aus Darmstadt Patenschaften für einzelne Schüler und finanzieren das jährliche Schulgeld in Höhe von rund 350 Euro. Auch Alois Bauer vom Referat Gerechtigkeit und Frieden/Weltmission aus dem Bischöflichen Ordinariat nahm an dem Treffen teil.

Mtumbuka ist der erste Bischof der Diözese Karonga im Norden Malawis. Das Bistum war im Jahr 2010 durch die Teilung der Diözese Mzuzu errichtet worden. Der Bischof berichtete von den Schwierigkeiten beim Aufbau der Diözese, in der bei rund 500.000 Einwohnern etwa 60.000 Katholiken leben. Die Diözese hat insgesamt nur sieben Pfarreien, in denen es allerdings 250 Gebetszentren gibt.

Entstanden ist die Schulpartnerschaft durch Schülerkontakte, die über den Frankfurter Paläoanthropologen Professor Dr. Friedemann Schrenk zu Stande gekommen sind. Er hat in Malawi unter anderem das Wissenschafts- und Kulturzentrum in Karonga aufgebaut. Die Kontakte zwischen den Schulen erfolgen vor allem per E-Mail und über ein Videokonferenz-System, das mit finanzieller Unterstützung des Landes Hessen an beiden Schulen installiert wurde. In diesem Jahr waren erstmals Lehrer aus Karonga zu Gast in Darmstadt.

tob (MBN)

Vorschau
Neuer Hochschulpfarrer der KHG Mainz (22.10.)
Einführung von Pater Thomas Möller durch Domdekan Heckwolf und Dekan Kölzer
Mainz. Mit einem feierlichen Gottesdienst wird der neue Hochschulpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Mainz, Pater Thomas Möller OP, am Donnerstag, 22. Oktober, in sein Amt eingeführt. Die Einführung in St. Albertus übernehmen der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, der auch Leiter des Seeslorgeamtes im Bischöflichen Ordinariat Mainz ist, und der Dekan des Dekanates Mainz-Stadt, Pfarrer Markus Kölzer. Beim anschließenden Empfang werden unter anderen der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität, Professor Dr. Georg Krausch, Hochschulpräsident Professor Dr. Gerhard Muth und der Rektor der Katholischen Hochschule (KH) Mainz, Professor Dr. Martin Klose Grußworte sprechen.

tob (MBN)

„Zeit der Orden?" (ab 27.10.)
Vortragsreihe von Fakultät und Ordensrat im „Jahr der Orden"
Mainz. „Zeit der Orden?" ist eine dreiteilige Vortragsreihe überschrieben, die von der Katholisch-Theologischen Fakultät Mainz und dem Ordensrat im Bistum Mainz jeweils um 19.00 Uhr im Pfarrzentrum St. Bonifaz (Bonifaziusplatz 1) in Mainz angeboten wird. Auftakt ist am Dienstag, 27. Oktober, unter der Überschrift „Alle Christen sind berufen! Das Spezifische der Ordensberufung heute". Referent ist P. Clemens Blattert SJ, Berlin. Die Korreferate übernehmen der Mainzer Subregens Pfarrer Markus Lerchl und Schwester Mary Helena Hopf RSM, Breuber. Musikalisch gestaltet wird der Abend durch das Kloster der Ewigen Anbetung, Mainz. Die Moderation der Abende übernehmen Professor Dr. Gerhard Kruip von der Katholisch-Theologischen Fakultät Mainz und Pater Frano Prcela OP, Geistlicher Begleiter für die Institute des geweihten Lebens im Bistum Mainz .

Die weiteren Termine:

Dienstag, 3. November:

„Orden und Ortskirche im Konflikt. Plädoyer für einen kritischen Dialog" mit Professor Dr. Ulrich Engel, OP, Berlin/Münster. Korreferate von Professor Dr. Stephan Goertz, Katholisch-Theologische Fakultät, Mainz, und Schwester Beate Neuberth CJ, Maria Ward-Schwestern, Mainz. Die musikalische Gestaltung übernehmen indische und kroatische Ordensschwestern.

Dienstag, 10. November:

„Die Letzte macht das Licht an! Orden als Kontrastgesellschaft" mit Schwester Dr. Katharina Kluitmann OSF, Lüdinghausen. Die Korreferate übernehmen P. Benedikt Nettebrock OSB, Benediktinerkloster Jakobsberg, und Professor Dr. Claus Arnold, Katholisch-Theologische Fakultät, Mainz. Die Mainzer Dominikanerstudenten übernehmen die musikalische Gestaltung.

tob (MBN)

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