Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 44

vom 25. November 2015

Datum:
Mi. 25. Nov. 2015
Von:
Pressestelle Bistum Mainz

Berichte

  • Lehmann predigte beim Ad-limina-Besuch der Bischöfe
  • Dokumentation: Ansprache von Papst Franziskus
  • SkF eröffnet Einrichtung für Flüchtlingsfrauen
  • Neue Studienangebote an der Katholischen Hochschule
  • Bentz sendet Ehe- und Familientrainer aus
  • Neue Orgel im Erbacher Hof eingeweiht
  • Bistum Mainz jetzt bei „KirUm"
  • Erklärung des Bistums Mainz zur Kita Weisenau

Vorschau

  • Reihe „Wort und Klang" startet (ab 28.11.)
  • Adventspredigten im Mainzer Dom (ab 29.11.)
  • Philosophisch-Theologisches Terzett (30.11.)
  • Adventsmusiken in der Seminarkirche (ab 30.11.)
  • Erstdruck der Schottlandreise von Ida Hahn-Hahn (1.12.)
  • Akademiesoirée zu „Gaudium et spes" (3.12.)

MBN vor 40 Jahren

  • Dritte Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Mainz

Berichte

„Die apostolische Sendung hat Spuren hinterlassen"

Kardinal Lehmann predigt beim Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe

Rom. Mit einer Eucharistiefeier haben sich die deutschen Bischöfe bei ihrem Ad-limina-Besuch in Rom am Mittwoch, 18. November, am Grab des Apostels Paulus in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern versammelt. „Petrus und Paulus, die recht verschieden sind, gehören doch zusammen. Die Heilige Schrift verdeutlicht das: Es ist der erste Apostel, Petrus, um den es hier geht und um den letzten der berufenen Apostel, Paulus. Ihnen beiden ist Christus in besonderer Weise erschienen. Beide zusammen bilden das große Fundament für die werdende Kirche", sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, in seiner Predigt.

„Petrus und Paulus sind einzigartig und grundlegend für die ganze Geschichte der Kirche aber auch für uns heute. Sie sind diejenigen, die uns das apostolische Zeugnis vermittelt haben, das wir bewahren und leben", sagte der Kardinal. Die Apostel seien die Gewähr dafür, dass es das apostolische Zeugnis überhaupt gebe. „Vergessen wir nicht, was ‚apostel' in seiner Übersetzung bedeutet: Sendung oder auch wegschicken. Deshalb erinnern wir uns als Bischöfe in Sankt Paul vor den Mauern, dass es immer um das apostolische Zeugnis und die apostolische Sendung geht", betonte Lehmann.

Der Aposteldienst sei auch ein hartes Ringen gewesen, was man als apostolisches Erbe verstehen müsse. Dafür stehe das Apostelkonzil um 50 n. Chr., bei dem es um die Frage des Verhältnisses von Judentum und den Anfängen des Christentums gegangen sei. „Die Apostel haben gestritten und gesprochen, sie sind hinausgegangen in die Welt und haben ihr Leben zur Verfügung gestellt. Diese Sendung hat dafür gesorgt, dass das Zeugnis in andere Sprachen und Kulturen gebracht und dort erschlossen wurde. So hat das Zeugnis einen zutiefst missionarischen Charakter."

Der Kardinal hob hervor, dass das Bild des apostolischen Auftrags eine gute Erinnerung für den eigenen Dienst des Bischofs sei: „Wir haben den Auftrag, Nachfolger der Apostel zu sein, gerade in diesem doppelten Aspekt von Zeugnis und Sendung. Die apostolische Sendung hat in die Welt Spuren hinterlassen, die bis heute aktuell sind, gerade auch in der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils", sagte Kardinal Lehmann. „Vergessen wir nicht, wenn wir heute hier die Heilige Messe feiern, dass Papst Johannes XXIII. an dieser Stelle das Konzil ausgerufen hat. Das war ein ganz wichtiger Schritt in der Erneuerung der Kirche, die von Sankt Paul vor den Mauern ausging. Deshalb ist es gut, dass wir unsere Wallfahrt nach Rom zu beiden Orten unternehmen: an das Grab des Petrus und an das Grab des Paulus. So erinnern wir uns und wissen, woher wir kommen, was unsere Aufgabe ist und wohin wir gehen werden."

Stichwort: Ad-limina-Besuch

Nach dem katholischen Kirchenrecht ist jeder Diözesanbischof alle fünf Jahre zu einem so genannten Ad-limina-Besuch im Vatikan verpflichtet. Hauptzweck dieser Reise ist es, dem Papst über die Situation im jeweiligen Bistum zu berichten. In der Deutschen Bischofskonferenz ist es üblich, dass die Diözesanbischöfe von ihren Weihbischöfen begleitet werden. Gleichzeitig wird der Besuch dazu genutzt, um Gespräche in den verschiedenen vatikanischen Behörden (den so genannten Dikasterien) zu führen. Die letzten Ad-limina-Besuche der deutschen Bischöfe fanden vom 6. bis 18. November 2006 in Rom statt.

Seinen Ursprung hat der Ad-limina-Besuch in der Pilgerfahrt zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus in Rom, auf lateinisch „Visitatio ad liminum Apostolorum" - daraus erwuchs die Kurzformel „Ad limina". Durchschnittlich machen sich im Jahr rund 500 Bischöfe auf den Weg in die Heilige Stadt. Zur Vorbereitung des Besuches schickt der Bischof dem Heiligen Stuhl einen „Bericht über die Situation der Diözese", den der Bischof mit Hilfe seiner engsten Mitarbeiter abfasst.

Über den Besuch selber heißt es im „Direktorium für den Hirtendienst" der Kongregation für die Bischöfe: „Die brüderlichen Begegnungen mit dem Papst und mit seinen engsten Mitarbeitern in der Römischen Kurie bieten dem Bischof nicht nur eine bevorzugte Gelegenheit, um die Situation der eigenen Diözese und seine Erwartungen vorzutragen, sondern auch, um ausführliche Informationen zu erhalten über die Hoffnungen, die Freuden und die Sorgen der Universalkirche und um geeignete Ratschläge und Anweisungen zu erhalten für die Probleme der eigenen Herde. Dieser Besuch stellt auch ein zentrales Ereignis für den Nachfolger des Petrus dar, der die Hirten der Teilkirchen (Bistümer) empfängt, um mit ihnen die Fragen zu behandeln, die ihre kirchliche Sendung betreffen. Der Ad-limina-Besuch ist daher ein Ausdruck der Hirtensorge für die ganze Kirche."

SDBK/am (MBN)

Dokumentation: „Die lähmende Resignation überwinden"

Ansprache von Papst Franziskus an die deutschen Bischöfe

Rom. Die deutschen Bischöfe haben sich von Montag, 16., bis Freitag, 20. November, zu ihrem Ad-limina-Besuch im Vatikan aufgehalten. Von Seiten des Bistums Mainz nahmen der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, und Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz an dem traditionellen Besuch teil. Im Folgenden dokumentieren wir die Ansprache von Papst Franziskus an die deutschen Bischöfe am Freitag, 20. November:

Liebe Mitbrüder,

es ist mir eine Freude, Euch aus Anlass Eures Ad-limina-Besuchs hier im Vatikan begrüßen zu können. Die Wallfahrt an die Gräber der Apostel ist ein bedeutender Augenblick im Leben eines jeden Bischofs. Sie stellt eine Erneuerung des Bandes mit der universalen Kirche dar, die durch Raum und Zeit als das pilgernde Volk Gottes voranschreitet, indem sie das Glaubenserbe treu durch die Jahrhunderte und zu allen Völkern trägt. Herzlich danke ich dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, für seine freundlichen Grußworte. Zugleich möchte ich Euch meinen Dank aussprechen, dass Ihr meinen Petrusdienst durch Euer Gebet und Euer Wirken in den Teilkirchen mittragt. Ich danke besonders auch für die große Unterstützung, die die Kirche in Deutschland durch ihre vielen Hilfsorganisationen für die Menschen in aller Welt leistet.

Wir leben augenblicklich in einer außergewöhnlichen Zeitstunde. Hunderttausende von Flüchtlingen sind nach Europa gekommen oder sind unterwegs auf der Suche nach Schutz vor Krieg und Verfolgung. Die christlichen Kirchen und viele einzelne Bürger Eures Landes leisten einen enormen Einsatz, um diese Menschen aufzunehmen und ihnen Beistand und menschliche Nähe zu geben. Im Geiste Christi wollen wir uns immer wieder den Herausforderungen durch die große Zahl der Hilfesuchenden stellen. Gleichzeitig unterstützen wir alle humanitären Initiativen, um die Lebenssituation in den Ursprungsländern wieder erträglicher zu machen.

Die katholischen Gemeinden in Deutschland unterscheiden sich deutlich zwischen Ost und West, aber auch zwischen Nord und Süd. Überall engagiert sich die Kirche professionell im sozial-karitativen Bereich und ist auch im Schulwesen überaus aktiv. Es ist darauf zu achten, dass in diesen Einrichtungen das katholische Profil gewahrt bleibt. So sind sie ein nicht zu unterschätzender positiver Faktor für den Aufbau einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Auf der anderen Seite ist aber gerade in traditionell katholischen Gebieten ein sehr starker Rückgang des sonntäglichen Gottesdienstbesuchs und des sakramentalen Lebens zu verzeichnen. Wo in den 1960er-Jahren noch weiträumig fast jeder zweite Gläubige regelmäßig sonntags zu Heiligen Messe ging, sind es heute vielfach weniger als zehn Prozent. Die Sakramente werden immer weniger in Anspruch genommen. Die Beichte ist vielfach verschwunden. Immer weniger Katholiken lassen sich firmen oder gehen das Sakrament der Ehe ein. Die Zahl der Berufungen für den Dienst des Priesters und für das gottgeweihte Leben haben drastisch abgenommen. Angesichts dieser Tatsachen ist wirklich von einer Erosion des katholischen Glaubens in Deutschland zu sprechen.

Was können wir dagegen tun? Zunächst einmal gilt es, die lähmende Resignation zu überwinden. Sicherlich ist es nicht möglich, aus dem Strandgut „der guten alten Zeit" etwas zu rekonstruieren, was gestern war. Wir können uns aber durchaus vom Leben der ersten Christen inspirieren lassen. Denken wir nur an Priska und Aquila, die treuen Mitarbeiter des heiligen Paulus. Als Ehepaar verkündeten sie mit überzeugenden Worten (vgl. Apg 18,26), vor allem aber mit ihrem Leben, dass die Wahrheit, die auf der Liebe Christi zu seiner Kirche gründet, wirklich glaubwürdig ist. Sie öffneten ihr Haus für die Verkündigung und schöpften aus dem Wort Gottes Kraft für ihre Mission. Das Beispiel dieser „Ehrenamtlichen" mag uns zu denken geben angesichts einer Tendenz zu fortschreitender Institutionalisierung der Kirche. Es werden immer neue Strukturen geschaffen, für die eigentlich die Gläubigen fehlen. Es handelt sich um eine Art neuer Pelagianismus, der dazu führt, unser Vertrauen auf die Verwaltung zu setzen, auf den perfekten Apparat. Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert aber das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen (vgl. Evangelii gaudium, 32). Die Kirche ist kein geschlossenes System, das ständig um die gleichen Fragen und Rätsel kreist. Die Kirche ist lebendig, sie stellt sich den Menschen vor Ort, sie kann in Unruhe versetzen und anregen. Sie hat ein Gesicht, das nicht starr ist. Sie ist ein Leib, der sich bewegt, wächst und Empfindungen hat. Und der gehört Jesus Christus.

Das Gebot der Stunde ist die pastorale Neuausrichtung, also „dafür zu sorgen, dass die Strukturen der Kirche alle missionarischer werden, dass die gewöhnliche Seelsorge in all ihren Bereichen expansiver und offener ist, dass sie die in der Seelsorge Tätigen in eine ständige Haltung des ‚Aufbruchs' versetzt und so die positive Antwort all derer begünstigt, denen Jesus seine Freundschaft anbietet" (vgl. Evangelii gaudium, 27). Sicher, die Rahmenbedingungen sind dafür in der heutigen Gesellschaft nicht unbedingt günstig. Es herrscht eine gewisse Weltlichkeit vor. Die Weltlichkeit verformt die Seelen, sie erstickt das Bewusstsein für die Wirklichkeit. Ein verweltlichter Mensch lebt in einer Welt, die er selbst geschaffen hat. Er umgibt sich gleichsam mit abgedunkelten Scheiben, um nicht nach außen zu sehen. Es ist schwer, solche Menschen zu erreichen. Auf der anderen Seite sagt uns unser Glaube, dass Gott der immer zuerst Handelnde ist. Diese Gewissheit führt uns zunächst ins Gebet. Wir beten für alle Männer und Frauen in unserer Stadt, in unserer Diözese, und wir beten auch für uns selbst, dass Gott einen Lichtstrahl seiner Liebe schicke und durch die abgedunkelten Scheiben hindurch die Herzen anrühre, damit sie seine Botschaft verstehen. Wir müssen bei den Menschen sein mit der Glut derer, die als erste das Evangelium in sich aufgenommen haben. Und „jedes Mal, wenn wir versuchen, zur Quelle zurückzukehren und die ursprüngliche Frische des Evangeliums wiederzugewinnen, tauchen neue Wege, kreative Methoden, andere Ausdrucksformen, aussagekräftigere Zeichen und Worte reich an neuer Bedeutung für die Welt von heute auf. In der Tat, jedes echte missionarische Handeln ist immer ‚neu'" (Evangelii gaudium, 11). Auf diese Weise können sich alternative Wege und Formen von Katechese ergeben, die den jungen Menschen und den Familien helfen, den allgemeinen Glauben der Kirche authentisch und froh wiederzuentdecken.

In diesem Zusammenhang der neuen Evangelisierung ist es unerlässlich, dass der Bischof seine Aufgabe als Lehrer des Glaubens, des in der lebendigen Gemeinschaft der universalen Kirche überlieferten und gelebten Glaubens, in den vielfältigen Bereichen seines Hirtendienstes gewissenhaft wahrnimmt. Wie ein treusorgender Vater wird der Bischof die theologischen Fakultäten begleiten und den Lehrenden helfen, die kirchliche Tragweite ihrer Sendung im Auge zu behalten. Die Treue zur Kirche und zum Lehramt widerspricht nicht der akademischen Freiheit, sie erfordert jedoch eine Haltung der Dienstbereitschaft gegenüber den Gaben Gottes. Das sentire cum Ecclesia muss besonders diejenigen auszeichnen, welche die jungen Generationen ausbilden und formen. Die Präsenz der katholischen Fakultäten an den staatlichen Bildungseinrichtungen ist zudem eine Chance, um den Dialog mit der Gesellschaft voranzubringen. Nutzt auch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt mit ihrer katholischen Fakultät und den verschiedenen wissenschaftlichen Fachbereichen. Als einzige Katholische Universität in Ihrem Land ist diese Einrichtung von großem Wert für ganz Deutschland und ein entsprechender Einsatz der gesamten Bischofskonferenz wäre daher wünschenswert, um ihre überregionale Bedeutung zu stärken und den interdisziplinären Austausch über Fragen der Gegenwart und der Zukunft im Geist des Evangeliums zu fördern.

Wenn wir ferner einen Blick auf die Pfarrgemeinden werfen, die Gemeinschaft, in der der Glaube am meisten erfahrbar und gelebt wird, so muss dem Bischof in besonderer Weise das sakramentale Leben am Herzen liegen. Hier seien nur zwei Punkte hervorgehoben: die Beichte und die Eucharistie. Das bevorstehende Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit bietet die Gelegenheit, das Sakrament der Buße und der Versöhnung wieder neu zu entdecken. Die Beichte ist der Ort, wo einem Gottes Vergebung und Barmherzigkeit geschenkt wird. In der Beichte beginnt die Umwandlung des einzelnen Gläubigen und die Reform der Kirche. Ich vertraue darauf, dass im kommenden Heiligen Jahr und darüber hinaus dieses für die geistliche Erneuerung so wichtige Sakrament in den Pastoralplänen der Diözesen und Pfarreien mehr Berücksichtigung findet. Desgleichen ist es notwendig, die innere Verbindung von Eucharistie und Priestertum stets klar sichtbar zu machen. Pastoralpläne, die den geweihten Priestern nicht die gebührende Bedeutung in ihrem Dienst des Leitens, Lehrens und Heiligens im Zusammenhang mit dem Aufbau der Kirche und dem sakramentalen Leben beimessen, sind der Erfahrung nach zum Scheitern verurteilt. Die wertvolle Mithilfe von Laienchristen im Leben der Gemeinden, vor allem dort, wo geistliche Berufungen schmerzlich fehlen, darf nicht zum Ersatz des priesterlichen Dienstes werden oder ihn sogar als optional erscheinen lassen. Ohne Priester gibt es keine Eucharistie. Die Berufungspastoral beginnt mit der Sehnsucht nach dem Priester im Herzen der Gläubigen. Ein nicht hoch genug zu einschätzender Auftrag des Bischofs ist schließlich der Eintritt für das Leben. Die Kirche darf nie müde werden, Anwältin des Lebens zu sein und darf keine Abstriche darin machen, dass das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod uneingeschränkt zu schützen ist. Wir können hier keine Kompromisse eingehen, ohne nicht selbst mitschuldig zu werden an der leider weitverbreiteten Kultur des Wegwerfens. Wie groß sind die Wunden, die unserer Gesellschaft durch die Aussonderung und das „Wegwerfen" der Schwächsten und Wehrlosesten - des ungeborenen Lebens wie der Alten und Kranken - geschlagen werden! Wir alle sind Leidtragende davon.

Liebe Mitbrüder, ich wünsche Euch, dass die Begegnungen, die Ihr mit der Römischen Kurie in diesen Tagen hattet, Euch den Weg mit Euren Teilkirchen in den nächsten Jahren erhellen und Euch helfen, immer besser Euren schönen geistlichen und seelsorglichen Auftrag wahrzunehmen. So könnt Ihr mit Freude und Zuversicht Eure geschätzte und unverzichtbare Mitarbeit an der Sendung der universalen Kirche leisten. Ich bitte Euch weiterhin um Euer Gebet, dass ich mit Gottes Hilfe meinen Petrusdienst ausüben kann, und ebenso empfehle ich Euch der Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, der Apostel Petrus und Paulus sowie der Seligen und Heiligen Eures Landes. Von Herzen erteile ich Euch und den Gläubigen Eurer Diözesen den Apostolischen Segen.

Aus dem Vatikan, am 20. November 2015

(MBN)

Hufen: Ein Pilot-Projekt, das Schule machen soll

SkF hat Wohngemeinschaften für Flüchtlingsfrauen in Mainz-Mombach eingerichtet

Mainz. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Mainz hat in Mainz-Mombach Wohngemeinschaften für Flüchtlingsfrauen und ihre Kinder eingerichtet. „Derzeit leben fünf Frauen und acht Kinder in den Wohnungen. In der kommenden Woche erwarten wir weitere Flüchtlingsfrauen", sagte Gabriele Hufen, Vorsitzende des SkF in Mainz, am Donnerstag, 19. November, bei einer Pressekonferenz im Hildegard-Haus in Mainz. Es sei geplant, dass insgesamt 15 Personen in den Wohngemeinschaften aufgenommen werden können. Der SkF hat dafür in Mainz-Mombach zwei Häuser angemietet; die Kosten für die Miete übernimmt das Bistum Mainz.

In die Wohngemeinschaften ziehen allein reisende Flüchtlingsfrauen ein, die oft schwer traumatisiert oder auch schwanger seien. „Frauen auf der Flucht haben ein hohes Risiko für Hunger, Krankheit, Gefährdung - sie fliehen alleine und erleben immer wieder sexuelle Übergriffe und Ausbeutung", sagte Hufen. Doch nicht nur auf der Flucht seien die Frauen Gewalt und sexuellen Übergriffen ausgeliefert, sondern auch in den Erstaufnahmeeinrichtungen und in den Gemeinschaftsunterkünften. „Es gibt Gewalt gegen Flüchtlingsfrauen in Deutschland", sagte Hufen, viele Vorfälle würden gar nicht gemeldet.

Die Wohngemeinschaften in Mainz-Mombach seien ein Pilot-Projekt, „das hoffentlich bei den Kommunen in Rheinland-Pfalz Schule machen wird". Denn diese Frauen benötigten intensivere Unterstützung und Schutz, die in Gemeinschaftsunterkünften oder in isolierten Wohnungen nicht möglich sei. Hufen dankte der Stadt, dem Land und dem Bistum Mainz ausdrücklich für die Unterstützung. „Sie standen unserem Projekt von Anfang an positiv gegenüber", betonte Hufen. Begleitet werden die Frauen von erfahrenen Sozialarbeiterinnen und zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen.

Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, sagte in seinem Statement, dass Frauen „die größten Opfer von Krieg und Terror" seien. Oft schwiegen sie darüber, was ihnen bei ihrer Flucht angetan worden sei. „Ältere Frauen erzählen mir heute, was ihnen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges als Mädchen und junge Frauen widerfahren ist", sagte er. Er wies darauf hin, dass das Bistum Mainz ähnliche Einrichtungen im südhessischen Viernheim unterhalte; eine weitere Einrichtung sei in Bensheim geplant. Der Mainzer Diözesancaritasdirektor, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, dankte dem SkF für das Engagement bei dem Projekt: „Die Aufgaben, die auf uns zukommen, sind groß", sagte er.

Margit Gottstein, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, zeigte sich dankbar für „diese absolut sinnvolle Initiative" des SkF. Sie wies darauf hin, dass rund ein Drittel der Flüchtlinge weiblich sind; 40 Prozent aller Flüchtlinge kämen in Familienverbänden. Für das Land habe momentan die Grundausstattung der Flüchtlinge Priorität: Kleidung, Nahrung und Obdach. „Wir sind nicht bei den hohen Standards, die wir gerne hätten", sagte Gottstein. Es sei zudem außerordentlich schwierig, diese allein reisenden Frauen in den Erstaufnahmeeinrichtungen ausfindig zu machen, da sie sich oft zurückziehen würden. „Wir haben dafür noch kein geeignetes Instrumentarium", sagte Gottstein. Auch Kurt Merkator, Sozialdezernent der Stadt Mainz, dankte dem SkF für das Projekt. Er wies darauf hin, dass eine weitere besonders schutzbedürftige Flüchtlingsgruppe die der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sei. Die Stadt Mainz habe in diesem Jahr bereits 100 minderjährige Flüchtlinge aufgenommen.

am (MBN)

Klose: „Ziel ist es, ein Kompetenzzentrum zu werden"

Katholische Hochschule hat neue Studienangebote im Bereich Migration und Integration

Mainz. Die Katholische Hochschule (KH) Mainz hat neue Studienangebote im Bereich Migration und Integration. „Zusätzlich zu unseren bisherigen fachlichen Schwerpunkten wollen wir das Profil unserer Hochschule in den nächsten Jahren auf die Themen Migration und Integration hin fokussieren. Ziel ist es, ein Kompetenzzentrum für diese Themen zu werden. Die neuen Angebote sind ein erster Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel", sagte der Rektor der KH Mainz, Professor Dr. Martin Klose, vor Journalisten am Dienstag, 24. November in den Räumen der KH. Die neuen Angebote umfassen einen internationalen Bachelor-Studiengang „Sozialwissenschaften: Migration und Integration / Social Sciences Migration and Integration" und einen „Studienschwerpunkt Migration und Integration" innerhalb des bereits bestehenden Bachelor-Studien-gangs Soziale Arbeit. Für die beiden Angebote sind jeweils 30 Studienplätze vorgesehen. Ab 1. Februar 2016 können sich Interessenten für die Angebote bewerben, die beide zum Wintersemester 2016/2017 starten sollen.

Die Studierenden des neuen Bachelor-Studiengangs werden sich mit den Themen Migration und Integration aus dem Blickwinkel unterschiedlichster sozialwissenschaftlicher Disziplinen auseinandersetzen. Darüber hinaus kennzeichnet den Studiengang eine internationale Ausrichtung: Die Lehre findet in Deutsch und Englisch statt, im Rahmen des Studienganges sind ein verpflichtendes Auslandsjahr sowie der Erwerb einer weiteren Fremdsprache vorgesehen. „Dieser Studiengang ist bundesweit für die kirchlichen Hochschulen neu und auch regional für die Hochschullandschaft in Rheinland-Pfalz und Hessen", sagte Professor Dr. Ulrich Papenkort, Dekan des Fachbereiches Soziale Arbeit und Organisator der neuen Angebote. Mit der Fokussierung auf die Themen Migration und Integration reagiere die KH - unabhängig von der Aktualität der derzeitigen Flüchtlingskrise - auf Entwicklungen, deren kompetente Gestaltung dauerhaft von großer gesellschaftlicher Bedeutung sei, betonte Papenkort.

Schwerpunkt der KH sei seit über 40 Jahren die Ausbildung von Fachkräften im Gesundheits- und Sozialbereich sowie für die pastorale Arbeit der Katholischen Kirche. „Wir betrachten Mi-gration und Integration als ein Querschnittsthema, das alle unsere Fachbereiche und Disziplinen betrifft. Gerade unter diesen Voraussetzungen möchten wir als kleine Hochschule migrationsspezifisch geschulte Fachkräfte ausbilden, die quer zu Branchen und Ressorts denken und handeln können", sagte Klose. Er erinnerte daran, dass der menschenwürdige Umgang mit Fremden ein ureigener Auftrag für die Kirche und wesentlicher Teil ihrer Identität sei. „Wenn eine katholische Hochschule diese Themen aufgreift, ist dies kein Zufall. Vielmehr nimmt sie sich im Bewusstsein ihrer christlichen Tradition zeitgenössischen Herausforderungen an, um diese mit den Mitteln der Lehre und Forschung mitzugestalten", sagte Klose.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.kh-mz.de 

am (MBN)

Fünf Ehepaare als Ehe- und Familientrainer ausgesandt

Weihbischof Bentz feierte Gottesdienst im Schönstattzentrum Weiskirchen

Rodgau-Weiskirchen. Bei einem Gottesdienst am Samstag, 21. November, hat der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz fünf Ehepaare als „Ehe- und Familientrainer" gesendet. Die Paare seien „aktive Träger des Evangeliums und Zeugen in der Welt für das Sakrament von Ehe und Familie", sagte Bentz in seiner Predigt. Bentz dankte den Paaren für „ihre Bereitschaft, sich senden zu lassen und ich danke allen, die Sie auf Ihrem Vorbereitungsweg begleitet und unterstützt haben".

Der Gottesdienst fand im Schönstattzentrum Rodgau-Weiskirchen statt. Die zweijährige Ausbildung zum „Ehe- und Familientrainer" wird von der Akademie für Ehe und Familie angeboten, die im Jahr 2000 als Initiative von engagierten Ehepaaren in der katholischen Kirche gegründet wurde. Sie ist in Trägerschaft der Schönstatt-Familienbewegung im Bistum Mainz.

In der Liebe von Mann und Frau zueinander komme die göttliche Liebe zu den Menschen zum Vorschein, durch die Ehepaare Sakrament seien, sagte Bentz. Allerdings müsse niemand vor der Aufgabe einer solchen Berufung erschrecken, „denn jedes Sakrament wirkt aus sich selbst heraus auch in der schlichtesten und einfachsten Geste", sagte der Weihbischof. Und weiter: „Gott wirkt durch Sie! Sie müssen nicht ständig ‚machen'. Sie sind Werkzeug! Auch in der schlichten Banalität des Alltags darf ich glauben und vertrauen: Gottes Geist bringt sein Wirken zur Wirkung! Nicht wir müssen wirken, sondern er wirkt durch uns."

Ziel der Akademie für Ehe und Familie ist die Ausbildung von Ehepaaren zu „Ehe- und Familientrainern", die erfolgreich ihre eigene Ehe und Familie leben und andere Paare und Familien begleiten. Die Ehepaare werden befähigt, Modelle gelungenen Lebens in Ehe und Familie weiterzugeben: in Nachbarschaft und Lebensumfeld, in Beruf und Betrieb, in gesellschaftlichen und kirchlichen Gruppen und Verbänden sowie in Gemeinde-katechese und Gemeindepastoral. Die Ausbildung orientiert sich am konkreten Leben, das heißt an den Erfahrungen und Lebensvorgängen in Ehe und Familie. Die religiöse Dimension spielt dabei eine wesentliche Rolle. Geleitet wird die Akademie von Professor Dr. Hubertus Brantzen und seiner Frau Maria-Theresia Brantzen.

Hinweis: www.akademie-ehe-familie.de 

tob (MBN)

„Diese Kapelle ist das Herz der Akademie"

Generalvikar Giebelmann weihte neue Orgel im Erbacher Hof ein

Mainz. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Dienstag, 24. November, die neue Orgel in der Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofes, der Akademie des Bistums Mainz, eingeweiht. Die Kapelle war im Zuge der Renovierungsmaßnahmen des Erbacher Hofes neu gestaltet worden. Giebelmann bezeichnete die Kapelle „als das Herz unserer Bistumsakademie". „Wir diskutieren hier in wissenschaftlichen Foren und ringen um die Bedeutung des Glaubens in einer säkularen Welt. In unserer Akademie verbinden wir Glaube und Welt - die Mysterien des Glaubens und die Welt, in der wir leben", sagte er. Die Akademie sei ein Ort der Diskussion, „aber auch hier loben wir Gott durch Gebet und Gesang".

Die so genannte Henry Jones-Orgel wurde im Jahr 1898 gebaut und befand sich bisher in der anglikanischen Kirche St. Margaret in Keddington, Lincolnshire/Großbritannien. Vor dem Aufbau im Erbacher Hof wurde die Orgel von der Orgelbaufirma Krawinkel, Trendelburg, restauriert. „Der großvolumige Klangcharakter der kleinen Orgel (II 10, P) mit einer dispositionellen Bevorzugung der Äquallage bietet sich für die akustischen Verhältnisse in der St. Bernhard-Kapelle geradezu ideal an. Mit der Orgel können sowohl in der Bernhard-Kapelle als auch in der benachbarten Marien-Kapelle die Gottesdienste feierlich begleitet werden", heißt es in der Vorankündigung zur Orgelweihe.

Im Anschluss an die Orgelweihe hielt Wolfram Adolph, Saarbrücken, einen Vortrag zum Thema „Ein Kaleidoskop des Europäischen Orgelbaus. Aspekte kontinentaleuropäischer Beeinflussung auf den englischen Orgelbau im 19. Jahrhundert". Danach stellte Domorganist Daniel Beckmann, der auch den Gottesdienst musikalisch gestaltet hatte, den Teilnehmern der Feierstunde die neue Orgel vor. Das anschließende Konzert zur Orgelweihe hatten Professor Daniel Roth, St. Sulpice/Paris, an der Orgel, und sein Enkel, Felix Roth, Paris, am Waldhorn übernommen: Sie spielten Werke von unter anderen Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Louis Vierne und Charles Marie Widor.

Konzert mit Domorganist Beckmann (27.11.)

Am Freitag, 27. November, um 18.30 Uhr spielt Domorganist Beckmann an der neuen Orgel im Erbacher Hof unter der Überschrift „Trois pièces pour grand orgue" Werke von unter anderen César Franck.

am (MBN)

Bistum Mainz jetzt bei „KirUm"

Diözese ist Netzwerk für kirchliches Umweltmanagement beigetreten

Mainz. Auf Initiative des Umweltbeauftragten des Bistums Mainz, Dr. Franz Jakob Hock, ist die Diözese dem Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement („KirUm") beigetreten. Laut Internetseite ist „KirUm" aus dem bundesweiten ökumenischen Pilotprogramm „Kirchliches Umweltmanagement" im Jahre 2003 entstanden: „Das Netzwerk ist ein Vernetzungs- und Dienstleistungsangebot unter dem institutionellen Dach von KATE e.V." Als Ziele nennt das Netzwerk die Förderung der Verbreitung des Kirchlichen Umwelt-, Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagements, den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung sowie die Erarbeitung und Sicherung gemeinsamer Qualitätsstandards.

Hinweis: Weitere Informationen auf der Internetseite www.kirum.org 

am (MBN)

Erklärung des Bistums Mainz

Zum aktuellen Ermittlungsstand der Staatsanwaltschaft Mainz

Heute, am 24. November 2015, wird die Staatsanwaltschaft Mainz mit der Aussage zitiert, dass sich der Verdacht auf Vernachlässigung und Aufsichtspflichtverletzung in der Kindertagesstätte in Mainz-Weisenau nicht habe erhärten lassen.

Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, weist aus diesem Grund darauf hin, „dass das Vorgehen des Bistums Mainz nach Bekanntwerden der Vorwürfe notwendig und erforderlich war". Zum damaligen Zeitpunkt waren die Vorwürfe der Eltern glaubhaft. Das haben Fachärzte bestätigt und auch die Staatsanwaltschaft hat aus diesem Grund ihre Ermittlungen aufgenommen. Weiter betont der Generalvikar: „Im Falle eines schweren Verdachts der Verletzung von Aufsichtspflichten muss gehandelt werden, um einen möglichen weiteren Schaden von den betroffenen Kindern abzuwenden."

Bislang sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mainz noch nicht abgeschlossen. Daher ist eine abschließende Bewertung noch nicht möglich.

(MBN)

Vorschau

Reihe „Wort und Klang" startet (ab 28.11.)

Wieder adventliche Musik und Besinnung im Mainzer Dom

Mainz. Am Samstag, 28. November, startet wieder die traditionelle adventliche Reihe „Wort und Klang". An den vier Samstagen im Advent sind im Mainzer Dom jeweils um 12.00 Uhr für eine halbe Stunde besinnliche Musik und meditative Texte zu erleben. Die Meditationen spricht Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, an der Mainzer Domorgel spielt Domorganist Daniel Beckmann.

Außerdem gestalten folgende Musiker und Ensembles die Reihe mit: Heiner Wellnitz, Tobias Blecher und Christian Tolksdorf, Trompeten, sowie Sebastian Neumann, Pauken (28. November); Judith Christ, Mezzosopran (12. Dezember); der Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter der Leitung von Domkantor Michael Kaltenbach (19. Dezember); am Samstag, 5. Dezember, gestaltet Beckmann „Wort und Klang" musikalisch alleine. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Hinweis: www.mainz-dom.de 

am (MBN)

Adventspredigten im Mainzer Dom (ab 29.11.)

Thema „Zur Völkerwelt von Gott gesandt..." / Auftakt am ersten Advent

Mainz. Die Reihe der Adventspredigten im Mainzer Dom steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Zur Völkerwelt von Gott gesandt... - Religionsfreiheit als Menschenrecht". Die traditionelle Reihe greift in diesem Jahr nochmals das Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) auf. Den Auftakt macht am Sonntag, 29. November, der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Er spricht zum Thema „Heil für alle. Der missionarische Impuls als eine durchlaufende Perspektive des II. Vatikanischen Konzils".

Die Predigt am zweiten Adventssonntag, 6. Dezember, übernimmt Pater Professor Dr. Michael Sievernich SJ, Frankfurt-St. Georgen. Seine Predigt ist mit „Neuer Aufbruch der Weltmission im Sinne des Konzils. Am Beispiel der Synode über Ehe und Familie" überschrieben. Zum Abschluss spricht am Sonntag, 13. Dezember, der emeritierte Bischof von Erfurt, Professor Dr. Joachim Wanke. Sein Thema lautet: „Missionarisch Kirche sein. Ein fundamentales Anliegen der Kirche in Gegenwart und Zukunft".

Die Adventspredigten beginnen jeweils um 18.00 Uhr. Im Anschluss findet eine Eucharistiefeier statt. Am vierten Adventssonntag, 20. Dezember, findet das traditionelle Domkonzert vor Weihnachten statt. Auf dem Programm stehen die Kantaten eins, zwei, drei und sechs aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Es musizieren Solisten, der Mainzer Domchor, die Domkantorei St. Martin und das Vokalensemble des Mädchenchores am Dom und St. Quintin sowie das Mainzer Domorchester unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck.

am (MBN)

Philosophisch-Theologisches Terzett (30.11.)

Vorstellung von Buchneuerscheinungen aus Glaubensleben und Philosophie

Mainz. Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, gestaltet gemeinsam mit seinen ehemaligen Schülern Professor Dr. Albert Raffelt, der frühere stellvertretende Direktor der Freiburger Universitätsbibliothek, und Professor Dr. Dr. h.c. Ulrich Ruh, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift „Herder Korrespondenz", die Veranstaltung „Philosophisch-Theologisches Terzett. Unsere Buchempfehlungen für Weihnachten". Der traditionelle Abend findet am Montag, 30. November, um 18.30 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz statt. Im Rahmen dieses Abends stellen Lehmann, Raffelt und Ruh Buchneuerscheinungen aus den Bereichen Theologie, Philosophie und Spiritualität vor.

Hinweis: Der Eintritt beträgt fünf Euro. Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de , Internet: www.ebh-mainz.de 

am (MBN)

Adventsmusik in der Seminarkirche (ab 30.11.)

Gestaltet von Theologie- und Kirchenmusik-Studierenden

Mainz. Zu einer halbstündigen Adventsmusik laden auch in diesem Jahr wieder Studierende der Theologie und der Kirchenmusik in der Mainzer Seminarkirche in der Augustinerstraße ein. An vier Abenden gibt es Orgelmusik ergänzt von weiteren Instrumenten, Gesang sowie betrachtenden Texten zum Advent. Die Auftaktveranstaltung ist am Montag, 30. November um 17.00 Uhr. Weitere Termine finden am Dienstag, 1. Dezember, Montag, 14. Dezember, und Dienstag, 15. Dezember, statt.

tob (MBN)

Erstdruck der Schottlandreise von Ida Hahn-Hahn (1.12.)

Vortragsabend mit Dr. Sabine Gruber in der Mainzer Martinus-Bibliothek

Mainz. Ein bislang unveröffentlichtes Manuskript einer der meistgelesenen Autorinnen des 19. Jahrhunderts ist jetzt als Erstdruck im Nünnerich-Asmus-Verlag & Media in Mainz erschienen. Der Direktor der Mainzer Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, hat den Reisebericht „Mein Schottland" von Ida Gräfin Hahn-Hahn (1805-1880) 170 Jahre nach der Abfassung publiziert. Das Originalmanuskript hatte der ehemalige Journalist und Verleger Hans-Joachim Griephan, Besitzer des Fritz Reuter-Literaturarchivs in Berlin, zur Verfügung gestellt. Das Manuskript hatte Griephan zusammen mit anderen Autographen von Ida Hahn-Hahn 2006 und 2007 erworben.

Die Tübinger Literaturwissenschaftlerin Dr. Sabine Gruber wird am Dienstag, 1. Dezember 2015, um 18.15 Uhr in der Martinus-Bibliothek über die Reisebücher der Gräfin und besonders zu ihrer Schottlandreise sprechen. Ihr Vortrag steht unter der Überschrift „Mit Ida Hahn-Hahn unterwegs. Zum Erstdruck ihrer Schottlandreise". Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Eine Kurzbiographie über Ida Hahn-Hahn von Dr. Sabine Gruber ist gerade in dem Band „Frauen in Rheinhessen, 1816 bis heute, herausgegeben von Susanne Kern und Petra Plättner" auch beim Nünnerich-Asmus-Verlag erschienen.

Die international bekannte Bestsellerautorin Ida Hahn-Hahn bereiste 1846 Schottland. Für das daraufhin entstandene Buch fand sie im Revolutionsjahr 1848 keinen Verleger. So blieb das druckfertige Manuskript unter den fast 100 Büchern der Gräfin, die oft mehrere Auflagen erlebten, als einziges ungedruckt. Hahn-Hahn war eine für ihre Zeit sehr emanzipierte Frau, die mit großer Öffentlichkeitswirkung zum katholischen Glauben konvertierte. 1854 gründete sie in Mainz das Kloster „Vom guten Hirten", das in der Nähe der Kirche St. Stephan lag, wo sie bis zu ihrem Tod lebte, ohne selbst Mitglied des Ordens zu sein. Der Mainzer Bischof, Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877), hatte entscheidend zu Ida Hahn-Hahns Konversion zum Katholizismus im Jahr 1850 in Berlin beigetragen. Sie war daraufhin Ketteler als ihrem geistlichen Mentor nach Mainz gefolgt, wo sie auch 1880 starb und auf dem Hauptfriedhof beerdigt wurde.

Ida Hahn-Hahn unterhielt zahlreiche Briefwechsel unter anderem mit dem Mainzer Regens und Domkapitular Christoph Moufang. Diese Briefe hatte Hinkel 2014 unter dem Titel „Ida Hahn-Hahn, ... ich hätte große Lust mit ihnen zu zanken ... Mainzer Briefe an Christoph Moufang" veröffentlicht. Mit ihren europaweiten Briefwechseln, die sie etwa mit den sächsischen Königinnen Marie und Amalie und der Erzherzogin Sophie von Österreich führte, nahm sie von Mainz aus politischen Einfluss. Die Herausgabe dieser Briefe ist für 2016 in Vorbereitung.

Hinweise:

Helmut Hinkel (Hrsg.): Ida Hahn-Hahn, Mein Schottland. Nünnerich-Asmus-Verlag & Media, Mainz 2015. 184 Seiten mit 84 Abbildungen, 19,90 Euro. ISBN 978-3-945751-30-5.
Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de , Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek  - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr.
tob (MBN)

„Neue Weltzuwendung?" (3.12.)

Akademiesoirée mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, spricht am Donnerstag, 3. Dezember, um 17.30 Uhr bei einer Soirée in der Bistumsakademie Erbacher Hof. Sein Referat trägt den Titel „Neue Weltzuwendung? Was ‚Gaudium et spes' heute für die Kirche bedeutet". Den zweiten Vortrag des Abends hält Professor Dr. Hans-Joachim Sander, Salzburg. Er spricht gegen 19.00 Uhr zum Thema „,Gaudium et spes' - das Siegel des Konzils. Wie der Anfang über den Anfang hinaus in einen neuen Raum gekommen ist".

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.ebh-mainz.de 

am (MBN)

MBN vor 40 Jahren

Während es heute eigene Gottesdienste für die Diakonenweihe von Ständigen Diakonen und die Diakonenweihe von Priesteramtskandidaten gibt, gab es vor 40 Jahren nur einen gemeinsamen Gottesdienst im Bistum Mainz. Am Samstag, 18. November 1975, hat Kardinal Hermann Volk im Mainzer Dom 18 Männer zu Diakonen geweiht. In dem Gottesdienst wurden zwölf Männer zu Ständigen Diakonen geweiht; außerdem empfingen sechs Priesteramtskandidaten die Diakonenweihe. Mit den Neugeweihten gab es damals 28 Ständige Diakone im Bistum Mainz.

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 30 vom 5. November 1975

Am 9. November 1975 fanden zum dritten Mal Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Mainz statt. Dazu heißt es in den Bistumsnachrichten: „Als erste und bisher einzige der fünf Diözesen in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland legte der Leiter der Abteilung Pfarrgemeinde- und Dekanatsräte, Johannes Smykalla, im Bischöflichen Ordinariat Mainz ein endgültiges Gesamtergebnis der Pfarrgemeinderatswahlen bereits zwei Tage nach der Wahl vom 9. November vor. Es enthält die Zahl der wahlberechtigten Katholiken, die Zahl der Wähler und die Prozentzahlen der Wahlbeteiligung in 1975, 1971 und 1968. Smykalla hatte von rund 300 Pfarrgemeinden die Wahlergebnisse durch seine Aktion ‚Heißer Draht' bereits am 9. November abends telefonisch von den Pfarreien nach Mainz gemeldet bekommen. Gegenüber dem am 10. November mitgeteilten vorläufigen Endergebnis verschob sich die Wahlbeteiligung nur ganz geringfügig von 20,58 Prozent auf 20,77 Prozent. Sie lag damit um 1,23 Prozent niedriger als bei den vorhergegangenen Pfarrgemeinderatswahlen von 1971. Damals hatten 129.977 von 590.672 wahlberechtigten Katholiken der Diözese gewählt. 1975 waren es 134.115 von 645.588.

Gewählt wurde in 378 Pfarrgemeinden und Pfarrfilialen. In fünf Pfarrgemeinden fand keine Wahl statt, von sechs weiteren liegen keine Angaben vor. In sechs Pfarrgemeinden musste die Wahl verschoben werden. Die Einzelergebnisse der Pfarrgemeinden zeigen außerordentlich hohe Schwankungen bei der Wahlbeteiligung. Sie liegen zwischen sieben und 80 Prozent, wobei Steigerungen um 100 Prozent ebenso vorkommen wie Halbierungen der Wahlbeteiligung. Auffallend sind auch die Vergleiche mit der Höhe der Wahlbeteiligung in den einzelnen Pfarrgemeinden bei den zwei bisher stattgefundenen Pfarrgemeinderatswahlen 1971 und 1968. Bei diesen provisorischen ersten Wahlen war die Beteiligung in vielen Pfarrgemeinden hoch bis sehr hoch, wobei der Reiz der Neuheit und des Experiments eine Rolle gespielt haben dürfte; das differenzierte sich jedoch bereits 1971 deutlich."

Veröffentlicht wurde auch eine Meldung zur kirchlichen Statistik des Bistums Mainz für 1974. Darin heißt es: „4.416 Katholiken traten im Bistum Mainz 1974 aus der Kirche aus. Das ist gegenüber 1973 eine Zunahme um 656 oder 0,6 pro tausend Katholiken. Zurückgegangen ist die Zahl der kirchlichen Trauungen von 4.260 in 1973 auf 3.925 im Jahre 1974, also von 4,5 auf 4,1 pro tausend Katholiken. Der Anteil der rein katholischen Ehen ist konstant geblieben, jedoch ist bei den konfessionell gemischten Ehen eine erhöhte Bereitschaft festzustellen, von der Möglichkeit, die Dispens von der katholischen Eheschließungsform zu erreichen, Gebrauch zu machen.

Um 0,8 Prozent auf 22,5 Prozent zurückgegangen ist 1974 auch der Anteil der Katholiken, die an den beiden Zählsonntagen zur Sonntagsmesse kamen. Getauft wurden 7.342 Kinder. Das sind 119 weniger als 1973. Beerdigt wurden 8.989 oder 49 mehr als 1973. Trotzdem hat die Gesamtzahl der Katholiken im Bistum Mainz 1974 um 3.000 auf 950.000 zugenommen. Dies muss auf den Wanderungsgewinn von 9.000 Personen im Bistumsbereich zurückgeführt werden. Wie aus der kirchlichen Statistik außerdem hervorgeht, ist die Zahl der Theologiestudierenden, die sich auf das Priestertum vorbereiten, aus dem Bistum Mainz von 83 in 1973 auf 79 im Jahre 1974 zurückgegangen.

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 31 vom 13. November 1975

Am 15. November 1975 hat Kardinal Hermann Volk das Haus St. Martin für Kinder und Jugendliche mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen eingeweiht. Die Kosten für die Caritas-Einrichtung beliefen sich auf 3,5 Millionen D-Mark. „Wir wollen gerade an schwierigen Fällen nicht vorbeigehen", wird Kardinal Volk in den Bistumsnachrichten zitiert.

Am 25. November 1975 feierte der Mainzer Generalvikar Martin Luley seinen 50. Geburtstag. Neben einem Lebenslauf enthält die Meldung in den Bistumsnachrichten noch folgenden Abschnitt: „Zu den gegenwärtig wichtigsten Aufgaben des Generalvikars gehört die Vorbereitung und Einführung neuer kirchlicher Strukturen im Zusammenhang mit der abnehmenden Zahl der Priester und der wachsenden Zahl von anderen kirchlichen Berufen für den Gemeindedienst, wie Diakonen, Pastoralreferenten und Gemeindereferentinnen. Zurzeit wird intensiv die Neuordnung im Raum Rheinhessen vorbereitet."

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 32 vom 18. November 1975

Unter der Überschrift „Engelthaler Benediktinerinnen ohne Nachwuchssorgen" wird die Einweihung eines neuen Klostertraktes im Kloster Engelthal durch Kardinal Hermann Volk am 29. November 1975 angekündigt. Errichtet worden seien „Schwesternzellen im doppelgeschossigen Südflügel, sowie Arzt- und Krankenräume und ein Vortragssaal im ebenerdigen Westflügel". Und weiter: „Damit wurden erstmals seit dem Dreißigjährigen Krieg Teile des Klosterquadrums wiederhergestellt." Die Baukosten werden mit 960.000 D-Mark beziffert. Zum damaligen Zeitpunkt lebten 38 Schwestern in Engelthal.

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 33 vom 26. November 1975