Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 5

vom 3. Februar 2016

ERBACHER--HOF (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
ERBACHER--HOF
Datum:
Mi. 3. Feb. 2016
Von:
Pressestelle Bistum Mainz
DUTTENHOEFER--ERBACHER--HOF (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
DUTTENHOEFER--ERBACHER--HOF

Berichte

  • Erbacher Hof nach Sanierung wiedereröffnet
  • Requiem für David Nikolaus Becker
  • Kardinal Lehmann würdigte Dominikaner
  • Zweite Umsetzungsphase für Bistumsziel Sozialpastoral
  • Neue Pfarrei St. Hildegard
  • Congregatio Jesu schließt Mainzer Niederlassung

Vorschau

  • Gottesdienst für die Garden und Korporationen (7.2.)
  • Fastenpredigten im Mainzer Dom (ab 14.2.)
  • „Exerzitien im Alltag" bei den Kreuzschwestern (ab 16.2.)

Personalien

  • Velthaus-Zimny und Weinert zu Professoren ernannt
  • Martinus-Medaille für Christian Steiner

Berichte

Lehmann: Akademie ist Fenster der Kirche zur modernen Welt

Feierstunde zur Wiedereröffnung des Erbacher Hofes nach umfangreicher Sanierung

Mainz. Katholische Akademien seien etwas „Unentbehrliches, nämlich die Fenster der Kirche zur modernen Welt hin". Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Sonntag, 31. Januar, bei der Wiedereröffnung des Erbacher Hofes in Mainz. Die Katholischen Akademien hätten nach dem Zweiten Weltkrieg „die Horizonte der Kirche erweitert und neue Räume für den kirchlichen Auftrag erschlossen. Dies gilt auch für unsere Akademie im Bistum Mainz, den Erbacher Hof." Die Einrichtung, in der Akademie und Tagungszentrum des Bistums Mainz untergebracht sind, war seit 2014, bei laufendem Betrieb, umfassend saniert worden. Mittlerweile hat der Erbacher Hof wieder seinen vollen Betrieb aufgenommen; nur noch wenige Arbeiten stehen aus.

Die Arbeit der Akademie sei durch den Dialog geprägt, betonte Lehmann. Wörtlich sagte er: „Dies macht die besondere Offenheit der Akademie aus, dass sie ihre Freiheit nicht im Sinne von Beliebigkeit versteht, sondern wirklich universal, das heißt nach allen Richtungen hin, zum Hören und Sehen bereit ist. Sie unterliegt keinen Nützlichkeitserwägungen und ist in diesem Sinne ‚akademisch' im besten Sinn des Wortes. Dies ergibt einen einzigartigen Freiheitsraum. Er ist geprägt von höchstem Ernst, weil es um die Wahrheit geht. In diesem Sinne gehören zu diesem Gespräch das sorgfältige Hören aufeinander, das Wachsen im Ringen um Einsicht, die große Bereicherung durch den Anderen und Fremden, das oft schmerzliche Überschreiten der eigenen engen Grenzen und die Kommunikation in der einen Wahrheit." Allerdings dürfe die Akademie „nicht nur zu einer Stätte mit weitgehend bloß gesellschaftskritischen und politischen Themen werden. Für manche Themen, die eher verborgen sind, muss sie oft erst eine qualifizierte Öffentlichkeit herstellen", sagte Lehmann.

Auch künftig müssten sich die Katholischen Akademien den Tendenzen einer säkular werdenden Umwelt stellen und gerade deshalb „in sich selbst gut und fest verwurzelt sein". Und weiter: „Darum ist es gut, wenn die Akademien immer wieder auch zurückgebunden sind an die Kirche und die Kirchenleitungen. Sie sollten dies weniger als Gängelung ihrer Freiheit, sondern als Schutz im Sinne einer stärkeren Verwurzelung im eigenen Mutterboden verstehen."

Darüber hinaus müssten die Akademien „bei aller Universalität und Offenheit ihres Suchens den Mut haben, ihren Standort zu bezeugen", sagte Lehmann. „Es gibt in vielen grundsätzlichen Fragen die Notwendigkeit, tolerant, also ohne Fanatismus und Fundamentalismus, entschieden Zeugnis für Gott in unserer Welt abzulegen. Wir dürfen uns im geistigen und spirituellen Wettbewerb, der heute überall mehr oder minder offen im Gang ist, mit unserer eigenen Stimme nicht verstecken. Flagge zeigen, ohne sich nur in der eigenen Selbstbehauptung zu zelebrieren, ist eine wichtige Forderung unserer Stunde."

Die Begrüßung hatte der Direktor des Erbacher Hofes, Professor Dr. Peter Reifenberg, übernommen. Gekommen waren unter anderen der rheinland-pfälzische Kulturstaatssekretär Walter Schumacher und die Mainzer Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse. Reifenberg bedankte sich besonders bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Erbacher Hofes für das große Engagement während der Umbauzeit. „Die Renovierung bei gleichzeitigem Betrieb war notwendig, um die Arbeitsplätze nicht zu gefährden, aber es war oftmals die Quadratur des Kreises. Deshalb geht ein ganz herzlicher Dank an alle Mitarbeiter, denn sie haben es ermöglicht, dass wir heute hier sein dürfen."

Professor Thomas Duttenhoefer erläuterte anschließend unter der Überschrift „Kreuz und Lebensbaum" das von ihm geschaffene Bronzekreuz für den Innenhof des Erbacher Hofes. „Es galt ein Zeichen zu schaffen, das auf die Identität des Hauses hinweist", sagte der Darmstädter Künstler, der unter anderem die Statue des Mainzer Bischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler auf dem Bischofsplatz in Mainz geschaffen hat. Das Kreuz stehe nicht nur für die Leidensgeschichte, sondern „ist auch Zeichen für den Auferstandenen". Musikalisch gestaltet wurde die Feierstunde vom Ensemble „CelloPassionato".

Insgesamt 12,5 Millionen Euro haben die umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im Erbacher Hof gekostet. Allein sieben Millionen Euro entfallen dabei auf Brandschutzmaßnahmen und die Sanierung der Sanitäranlagen. Eine Million Euro musste in die Sanierung des markanten Blei-Daches investiert werden. Das von den Architekten Lothar Willius und Rolf Romero geplante Haus war 1988 eingeweiht worden und seitdem - abgesehen von Reparaturen und kleiner Renovierungen - nicht von Grund auf überholt worden. Zunächst war 2014 der Altbau des Erbacher Hofes umgebaut worden. Durch den Umzug des Katholischen Bildungswerkes sind dabei zwei neue Tagungsräume entstanden. Seit April 2015 wurde dann das Haupthaus - der so genannte „Willius-Bau" - saniert. Neben der Umgestaltung des Eingangsbereiches wurden etwa auch die Küche und Speisesäle umgestaltet. Renoviert wurden ebenso die 73 Zimmer des Hauses. Insgesamt gibt es 138 Betten im Erbacher Hof. Das Haus hat insgesamt 15 Tagungsräume und drei Säle.

Kruzifix von Thomas Duttenhoefer eingeweiht

Vor der Feierstunde hatte Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz das von Professor Duttenhoefer gestaltete Kruzifix im Innenhof des Erbacher Hofes eingeweiht. Zu Beginn der Feierlichkeiten hatte Kardinal Lehmann zusammen mit Weihbischof Bentz und dem Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, einen Gottesdienst in der Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofes gefeiert. In seiner Predigt war Kardinal Lehmann besonders auf die Bedeutung der Bildung für den Glauben eingegangen: „Unter den klassischen Aufgaben der Kirche hat die Bildung - aus dem Glauben heraus und in den Glauben hinein - ein besondere Bedeutung. Wir müssen uns rüsten, um in Gegenwart und Zukunft zu bestehen", sagte der Kardinal. Der Glaube dürfe sich nicht in eine Nische zurückziehen, sondern müsse sich den Herausforderungen stellen. Weiter sagte er: „Wir haben Antworten, aber wir können sie oft nur an den Adressaten bringen, wenn wir sie vertiefen. Deshalb brauchen wir ein Haus, das den Glauben dolmetscht, damit wir in Kunst, Naturwissenschaften und in der Philosophie Gesprächspartner auf Augenhöhe sind", sagte Lehmann.

Im Rahmen der Sanierung war im Oktober 2014 außerdem im Altbau des Erbacher Hofes eine Madeleine Delbrêl-Büste des Künstlers Karlheinz Oswald aufgestellt worden. Darüber hinaus ist die Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofes im November 2015 mit einer neuen Orgel ausgestattet worden. Die Henry Jones-Orgel aus dem Jahr 1898 stammt aus einer anglikanischen Kirche in Großbritannien und war vor dem Einbau in Mainz von der Orgelbaufirma Krawinkel in Trendelburg restauriert worden.

Hinweis: www.ebh-mainz.de 

tob (MBN)

Lehmann: Liebenswürdige Zuwendung zu den Menschen

Requiem für David Nikolaus Becker / Beisetzung auf dem Domfriedhof

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat die „hohe Glaubwürdigkeit in allen seinen beruflichen Einsätzen" des verstorbenen Dompräbendaten Monsignore David Nikolaus Becker gewürdigt. „Diese war auch stets eng verbunden mit einem wohlwollenden, immer zum Lächeln geneigten Humor, den viele an ihm liebten. Dies verband er jedoch immer auch mit Erwartungen an die jungen Menschen. Fordern und fördern gehörten für ihn eng zusammen", sagte Lehmann in seiner Predigt im Pontifikalrequiem für Becker am Freitag, 29. Januar, im Mainzer Dom.

Weiter sagte Lehmann: „Seine liebenswürdige Zuwendung zu den Menschen zeigte sich schon zu Beginn seines priesterlichen Wirkens. Er hat sich viele Jahre um die Hinführung von Jugendlichen zum Glauben bemüht. Er kam mit vielen recht unterschiedlichen Mädchen und Jungen, jungen Frauen und jungen Männern zurecht. Er hat in diesem Dienst am Glauben junger Menschen die Erfüllung eines priesterlichen Lebens gesehen. Wenn er mit ihnen - in welchen Aufgaben immer - zu tun hatte, öffnete er sein Herz, war gütig und zuversichtlich."

Lehmann erinnerte auch an die gute theologische Bildung Beckers: „Die Menschen konnten sich auf ihn, seine Auskünfte und Ratschläge, verlassen, sei es in der Glaubenslehre oder in Eheangelegenheiten. So war er in den letzten Jahrzehnten vielen Menschen, die sich mit dem Weg der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil etwas schwerer taten, eine verlässliche Stütze und ein treuer Begleiter." Zudem würdigte der Kardinal das Wirken Beckers als Bischöflicher Zeremoniar: „In der Gestaltung der Gottesdienste fühlte er sich tief der Tradition des Domkapitels über viele Jahrhunderte verpflichtet, wobei er gut überlegten Öffnungen durchaus nicht abgeneigt war. In diesem Sinne kämpfte er auch immer wieder für die Treue zu dieser lebendigen Tradition, für Zeit, für Stille und Anbetung, aber auch für das öffentliche Bekenntnis in der würdigen Gestalt unserer Fronleichnamsprozessionen."

Dompräbendat em. David Nikolaus Becker war am Mittwochabend, 20. Januar, im Alter von 83 Jahren verstorben. Becker, der 23 Jahre lang Bischöflicher Zeremoniar am Mainzer Dom war und durch seine Mitwirkung bei der Gestaltung der Gottesdienste die Domliturgie maßgeblich mitgeprägt hat, war als Dompräbendat Mitglied des Mainzer Domstiftes. Nach dem Requiem wurde Becker auf dem Domfriedhof beigesetzt. Die Beisetzungszeremonie leitete der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf. Bereits am Mittwoch, 27. Januar, war der Verstorbene in der Memorie des Mainzer Domes aufgebahrt worden.

David Nikolaus Becker wurde am 13. Februar 1932 in Ebersheim bei Mainz geboren. Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Mainz trat er in das Bischöfliche Priesterseminar in Mainz ein. Nach Abschluss seines Theologiestudiums wurde er am 28. Juni 1957 durch Weihbischof Josef Maria Reuß in Mainz zum Priester geweiht. Anschließend war er drei Jahre lang als Kaplan in Bischofsheim und Darmstadt tätig. 1960 wurde er Religionslehrer am Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss in Mainz. Im Jahr 1965 wechselte er als Studienrat an das Mainzer Ketteler-Kolleg. 1969 wurde er Präses der Mainzer Männer-Congregation. Darüber hinaus übernahm er 1975 einen Lehrauftrag am Bischöflichen Seminar für Gemeindepastoral und Religionspädagogik in Mainz.

Als Bischöflicher Zeremoniar am Mainzer Dom wirkte er von 1976 bis 1999. Im Jahr 1982 wurde er vom Mainzer Bischof Kardinal Hermann Volk zum Geistlichen Rat ernannt. Im gleichen Jahr wurde er nach seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst Sachbearbeiter für außergerichtliche Eheangelegenheiten im Bischöflichen Ordinariat und ein Jahr darauf Prosynodalrichter im Bischöflichen Offizialat. Ab 1983 war Becker auch als Spiritual der Marien-Schwestern im Bruder Konrad-Stift in Mainz tätig. Diese Aufgabe nahm er bis zum Jahr 2000 wahr. Zum 1. September 1984 wurde er Dompräbendat am Mainzer Dom. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn im Jahr 1999 zum Monsignore. Im März 2002 trat er in den Ruhestand. Seine Emeritierung als Dompräbendat erfolgte 2007. Seit 1998 war Becker auch Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und Prior der Komturei St. Hildegard Mainz-Wiesbaden von 1998 bis 2010.

am (MBN)

Kardinal Lehmann würdigte Dominikaner

Festgottesdienst zum Jubiläum „800 Jahre Predigerorden" in Mainz-St. Bonifaz

Mainz. Das 800-jährige Bestehen des Dominikanerordens müsse für die Kirche „ein großes Zeichen der Anerkennung und besonders des Dankes sein". Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, beim Festgottesdienst am Fest des heiligen Thomas von Aquin in Mainz-St. Bonifaz anlässlich des Jubiläums „800 Jahre Predigerorden". Wörtlich sagte Lehmann: „Ich bin überzeugt, dass uns gewiss neben anderen geistlichen Gemeinschaften und Impulsen auch besonders der Dominikanerorden hilft, die Schwierigkeiten und Nöte dieser Zeit zu überstehen, und zwar ohne nutzloses Klagen, aber mit viel schöpferischer Kraft." Unter dem Motto: „Das Evangelium verkünden. Seit 1216." begeht der Dominikanerorden seit November 2015 ein Jubiläumsjahr anlässlich seines 800. Jubiläums. 1216 hatte Papst Honorius III. den neugegründeten „Orden der Predigerbrüder" bestätigt. Das Jubiläumsjahr endet am 21. Januar 2017.

Der Kardinal erinnerte an die Vertiefung der Frömmigkeit „auf hohem Niveau", dafür stünden in Deutschland besonders Namen wie Meister Eckhart, Johannes Tauler und Heinrich Seuse, Albertus Magnus und Thomas von Aquin. Weiter sagte er: „Wenn man die Motive und Faktoren der Ordensgründung aus Anlass dieses Rückblicks auf die Zeit vor 800 Jahren betrachtet, kann man nur dankbar sein für das, was der Predigerorden bis hinein in das Zweite Vatikanische Konzil für die Kirche geleistet hat. Ich nenne dafür nur zwei große Namen, Yves Congar und Marie-Dominique Chenu."

„Wir sind überaus dankbar, dass wir heute wichtige Konvente in Worms und Mainz haben", sagte Lehmann. Er erinnerte daran, dass der erste Dominikanerkonvent im Bistums Mainz bereits 1226 in Worms und 1257 in Mainz gegründet wurde. Wörtlich sagte der Kardinal: „In Worms danken wir für den Erhalt des Noviziates und vieler Initiativen, die vom Stift St. Paul ausgehen. In Mainz sind wir besonders dankbar, dass Sie, verehrte Mitbrüder, nach dem Weggang der Kapuziner diese große Gemeinde St. Bonifaz an der Grenze und am Übergang von der Altstadt in die Neustadt übernommen haben. Ich danke Pater Laurentius Höhn, dem gegenwärtigen Pfarrer und allen Mitgliedern. Sie haben heute insgesamt eine große Kommunität, weil auch die Kandidaten für das Priestertum in Ihrem Orden an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz studieren. Sie haben damit eine lebendige Spannung und zugleich Zusammenarbeit zwischen dem Noviziat in Worms, der Pfarrei St. Bonifaz und dem für Sie wichtigen Studium an der hiesigen Universität, alles im kontaktreichen Miteinander mit der Diözese Mainz und besonders dem Priesterseminar. Sie wirken auch in anderen Bereichen unseres Bistums mit, wenn ich zum Beispiel an die verantwortliche Mitarbeit von Pater Frano in unserem Ordensreferat denke."

Hinweis: www.dominikaner-mainz.de  und www.dominikaner-worms.de 

tob (MBN)

Giebelmann: „Kirche schaut nicht weg"

Auftaktveranstaltung zur zweiten Umsetzungsphase des Bistumsziels Sozialpastoral

Mainz. Das Bistumsziel Sozialpastoral geht in die zweite Umsetzungsphase. Neben dem Dekanat Rüsselsheim, wo von 2009 bis 2015 erstmals eine Bestandsaufnahme des diakonisches Handelns von Caritas und Gemeindeseelsorge vorgenommen wurde, wenden sich in den kommenden vier Jahren auch die Dekanate Alzey/Gau-Bickelheim, Dieburg, Dreieich und Wetterau-West verstärkt diesem Thema zu. Aus diesem Anlass fand am Donnerstag, 28. Januar, im Erbacher Hof in Mainz eine Auftaktveranstaltung statt. An dem Treffen nahmen die Dekane, Dekanatsreferenten, Caritasdirektoren und die Ansprechpartner der Gemeindecaritas aus den beteiligten Dekanaten teil.

Zu den Zielen des Projektes gehöre unter anderem eine „differenzierte Zusammenarbeit von Caritas und Seelsorge", die „Wahrnehmung von Not im Dekanat bzw. in den pastoralen Einheiten" sowie die „Verstärkung des diakonalen Handelns in den pastoralen Einheiten", wie Pastoralreferent Winfried Reiniger, Leiter des Bereichs Gemeindecaritas und Engagementförderung beim Diözesancaritasverband Mainz, erläuterte. Reininger hat gemeinsam mit Ordinariatsrat Hans Jürgen Dörr, Leiter der Abteilung Besondere seelsorgliche Dienste im Dezernat Seelsorge, die Projektleitung inne. Reiniger wies darauf hin, dass die exemplarische Arbeit im Dekanat Rüsselsheim gezeigt habe, dass von einer strukturell verbesserten Zusammenarbeit von Caritas und Seelsorge auf der Ebene des Dekanates wesentliche Impulse für die Umsetzung einer diakonischen Pastoral im jeweiligen Dekanat ausgehen können. So ist unter anderem vorgesehen, dass in den Dekanaten so genannte „Tandems" gebildet werden, die aus dem jeweiligen Dekanatsreferenten und dem Ansprechpartner für die Gemeindecaritas zusammengesetzt sind. In einer ersten Klärungsphase bis Dezember 2016 sollen zuerst die möglichen inhaltlichen Schwerpunkte sowie die Arbeitsformen in den Dekanaten erarbeitet werden.

Für den Prozess ist auch eine Steuerungsgruppe ins Leben gerufen worden, der Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, Leiter des Dezernates Seelsorge, Diözesancaritasdirektor Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, sowie Domkapitular Klaus Forster, Personaldezernent des Bistums Mainz, angehören. Die Pastoraltheologische Fachberatung wird Professor Dr. Peter Kohlgraf, Professor für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule (KH) Mainz, übernehmen.

Generalvikar Giebelmann dankte in seinem Einführungsreferat den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Bereitschaft, sich diesem Thema zu stellen. „Wir wollen bei diesem wichtigen Thema gemeinsam ein Stück Weg gehen", sagte er. Sozialpastoral sei auch kein „abzuarbeitendes Pflichtenbuch". Sie sie vielmehr ein „laufendes Tun, weil sich die Menschen und ihre Situationen immer wieder wandeln können". Natürlich sei das Thema Flüchtlinge in den Dekanaten sehr präsent. Es sei jedoch auch wichtig „auf die Not der Alleinerziehenden zu schauen, auf die Not derer, die durch das soziale Netz gefallen sind, auf die, die von Altersarmut betroffen sind". „Kirche schaut nicht weg", sagte Giebelmann.

am (MBN)

Neue Pfarrei St. Hildegard

Festgottesdienst mit Generalvikar Giebelmann

Lörzweiler. Im Rahmen eines Festgottesdienstes am Sonntag, 24. Januar, hat der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, die Fusion der Kirchengemeinden St. Petrus in Ketten, Gau-Bischofsheim, mit der Filiale Harxheim und der Kirchengemeinde St. Michael in Lörzweiler mit der Filiale Mommenheim vollzogen. Die neugegründete Pfarrei heißt St. Hildegard, Lörzweiler. „Die Menschen interessieren sich zuerst für unsere Botschaft und nicht für unsere Strukturen", betonte der Generalvikar in seiner Predigt. Er bedankte sich bei Pfarrer Isaac Kochinamkary und den Gremien der Pfarrei für den guten Beratungsprozess bis zur Entscheidung.

am (MBN)

Congregatio Jesu schließt 2018 die Niederlassung am Ballplatz

Pressemitteilungen des Ordens und der Maria Ward-Schule in Mainz

Mainz/München. Die Ordensgemeinschaft Congregatio Jesu hat mit einer Pressemitteilung von Donnerstag, 28. Januar, die Schließung der Kommunität am Ballplatz 1 in Mainz für 2018 angekündigt. Im Folgenden dokumentieren wir zunächst die Pressemitteilung der Congregatio Jesu und anschließend die Pressemitteilung der Maria Ward-Schule vom gleichen Tag.

Die Ordensgemeinschaft Congregatio Jesu hat für 2018 die Schließung der Kommunität am Ballplatz 1 in Mainz angekündigt. Die beiden Schulen, das Maria Ward-Gymnasium und die Berufsbildende Schule, werden uneingeschränkt weitergeführt. Dieser Schritt erweist sich als notwendig, da die Altersstruktur der dort lebenden Schwestern und gesundheitliche Probleme in Kombination mit den geringen Eintrittszahlen eine Fortführung der Kommunität über 2018 hinaus nicht möglich erscheinen lassen. Diese Entwicklung sei schmerzhaft, so Provinzoberin Sr. Sabine Adam CJ, denn „die Englischen" hätten seit 1752 das katholische Leben in Mainz entscheidend mitgeprägt.

Für den guten Fortbestand der Schulen haben die Schwestern rechtzeitig vorgesorgt, denn bereits zum Ende des Jahres 1993 wurde die Trägerschaft an die „Stiftung Maria Ward-Schule" abgegeben, die nunmehr seit über 20 Jahren die Schulen erfolgreich weiterführt. „Die Congregatio Jesu sieht mit Dankbarkeit und Freude, dass das Erbe Mary Wards auf diese Weise auch an zukünftige Generationen weiter gegeben wird. Dies lässt den schmerzhaften Abschiedsprozess ein wenig leichter erscheinen", betont Provinzoberin Sr. Sabine Adam CJ.

Über die zukünftigen Lebensorte der Schwestern ist noch nicht entschieden. Bis 2018 soll mit jeder Einzelnen darüber gesprochen werden. Auch was mit den Gebäuden beziehungsweise Gebäudeteilen geschehen wird, ist noch nicht geklärt. Schule und Kommunität sind in Mainz eng miteinander verwoben. „Wir suchen eine Lösung, die gut in das Gesamtgefüge am Ballplatz passt", erklärt Provinzoberin Sr. Sabine Adam CJ.

Presseerklärung der Maria Ward-Schule

Der Vorstand der Maria Ward-Trägerstiftung und die Schulleitung der Maria Ward-Schule bedauern die Entscheidung der Congregatio Jesu, die Kommunität der Schwestern in Mainz 2018 zu schließen. Wir danken den Schwestern für ihren großartigen und selbstlosen Einsatz für Generationen von Mainzer Schülerinnen und ihr segensreiches Wirken seit fast 265 Jahren.

Ende 1993 hatten die Schwestern die Trägerschaft der Maria Ward-Schule an eine kirchliche Stiftung übertragen. Gymnasium und Berufsbildende Schule stehen auf einem soliden Fundament und erfreuen sich großer Nachfrage. Vorstand, Schulleitung und Kollegium sind dem Erbe der Maria Ward-Schwestern verpflichtet und werden dieses fortführen. Dies gilt insbesondere für das Erziehungskonzept der Schule: Bildung für junge Frauen zur Übernahme von Verantwortung in Gesellschaft, Beruf und Familie, Einsatz für Gerechtigkeit und für Benachteiligte auf dem Fundament des christlichen Welt- und Menschenbildes.

Der Weggang der Schwestern 2018 ist auch ein Verlust für Mainz. Über Jahrhunderte waren „die Englischen" eine Institution in Mainz. Die Schwestern förderten Schülerinnen aus allen sozialen Schichten. Die Gemeinschaft der Maria Ward-Schwestern überstand die Anfeindungen in napoleonischer Zeit und im Kulturkampf im 19. Jahrhundert, als viele Orden aufgelöst wurden. 1938 mussten die Schwestern die Schule schließen, öffneten sie aber wieder unmittelbar nach Ende des Krieges 1945.

Seitdem ist die Maria Ward-Schule auf ein fünfzügiges Gymnasium mit fast 1.300 Schülerinnen und eine Berufsbildende Schule von ca. 100 Schülerinnen angewachsen. In den vergangenen Jahren fanden umfangreiche Sanierungen und Modernisierungen statt mit Unterstützung von Bistum, Land, Elternschaft und Sponsoren. Vorstand und Schulleitung werden die Entwicklung sorgfältig begleiten und ein räumliches Gesamtkonzept für Gymnasium und Berufsbildende Schule auf den Weg bringen, das der neuen Situation Rechnung trägt.

Mainz, den 28. Januar 2016
Norbert Schüler, Vorstandsvorsitzender der Trägerstiftung
Dr. Andrea Litzenburger, Oberstudiendirektorin und Leiterin des Schulverbundes
Dr. Peter Tress, Vorstand

PM (MBN)

Vorschau

Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht (7.2.)

20. Auflage der traditionellen Eucharistiefeier mit Domdekan Heinz Heckwolf im Dom

Mainz. Der traditionelle Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht findet am Sonntag, 7. Februar, um 8.30 Uhr im Mainzer Dom statt. Hauptzelebrant und Prediger ist der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf. Die musikalische Gestaltung übernehmen das Wonnegauer Blasorchester aus Osthofen unter Leitung von Matthias Merkelbach sowie Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel. Der Gottesdienst findet in diesem Jahr zum 20. Mal statt.

tob (MBN)

Fastenpredigten im Mainzer Dom (ab 14.2.)

Thema: Barmherzigkeit als radikale Mitte christlichen Glaubens

Mainz. Die Predigten zur Österlichen Bußzeit im Hohen Dom zu Mainz widmen sich in diesem Jahr dem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus ausgerufen hat. Unter der Überschrift „Barmherzigkeit als radikale Mitte christlichen Glaubens" findet an den Fastensonntagen jeweils um 18.00 Uhr eine Fastenpredigt statt, an die sich um 18.30 Uhr die Abendmesse anschließt. Die Abschlusspredigt am Sonntag, 13. März, übernimmt der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann.

Erster Fastensonntag, 14. Februar:
Dr. Claudia Sticher, Persönliche Referentin des Mainzer Bischofs, predigt zum Thema „Barmherzigkeit im biblischen Gottesbild"

Zweiter Fastensonntag, 21. Februar:
Weihbischof Regens Dr. Udo Markus Bentz predigt zum Thema „Vertiefung der Barmherzigkeit durch Verkündigung, Leben und Werk Jesu Christi"

Dritter Fastensonntag, 28. Februar:
Dr. Daniela Mohr-Braun, Beauftragte für das Jahr der Barmherzigkeit, predigt über „Die Formen und Gesten christlicher Barmherzigkeit"

Vierter Fastensonntag, 6. März:
Subregens Markus Lerchl, Beauftragter für das Jahr der Barmherzigkeit, predigt zum Thema „Wie kam es zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit und was bedeutet es im Alltag?"

Fünfter Fastensonntag, 13. März:
Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, predigt über „Barmherzigkeit und Gerechtigkeit im Widerstreit"
tob (MBN)

„Komm zu mir" (16.2.-15.3.)

Binger Kreuzschwestern bieten Exerzitien im Alltag an

Bingen. Die Binger Kreuzschwestern bieten unter der Überschrift „Komm zu mir" Exerzitien im Alltag zum Thema Barmherzigkeit an. Die fünf Treffen finden vom 16. Februar bis 15. März jeweils um 19.30 Uhr im Hildegard-Forum der Kreuzschwestern auf dem Binger Rochusberg statt. Die Begleitung übernehmen Schwester Ancilla-Maria Ruf und Schwester Ruth Nierula.

Hinweis: Informationen und Anmeldung beim Hildegard-Forum der Kreuzschwestern, Telefon 06721/928158, E-Mail: st_hildegardhaus@gmx.de , Internet: www.hildegard-forum.de 

am (MBN)

Personalien

Velthaus-Zimny und Weinert zu Professoren i.K. ernannt

Kardinal Lehmann überreicht Urkunden / Stephan wird Dozent am Priesterseminar

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat Dr. Andrea Velthaus-Zimny und Dompräbendat Dr. Franz-Rudolf Weinert zu Professoren im kirchlichen Dienst am Bischöflichen Priesterseminar in Mainz ernannt. Lehmann überreichte die Ernennungsurkunden am Dienstag, 2. Februar, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz. Velthaus-Zimny ist seit 2007 Dozentin für Religionspädagogik am Pastoralseminar des Priesterseminars, Weinert lehrt dort seit 1988 Pastoralliturgie. Außerdem wurde Gemeindereferent Rainer Stephan, Referent für Gemeindekatechese und Erwachsenenkatechumenat im Bischöflichen Seelsorgeamt, zum Dozenten am Pastoralseminar des Priesterseminars ernannt.

Andrea Velthaus-Zimny wurde am 21. September 1954 in Mainz geboren und studierte Katholische Theologie und Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach ihrer Diplomprüfung im Jahr 1979 war sie von 1981 bis 1986 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Fundamentaltheologie im Fachbereich Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1986 wurde Velthaus-Zimny zur Dr. theol. promoviert. Von 1986 bis 1997 wirkte sie als Religionslehrerin am Gymnasium in Gernsheim. Seit 1997 ist sie verantwortlich für die religionspädagogische Ausbildung von Gemeindereferentinnen und -referenten sowie der Diakonatsbewerber im Bistum Mainz. Seit 2007 ist sie außerdem Dozentin für Religionspädagogik am Pastoralseminar des Bischöflichen Priesterseminars.

Franz-Rudolf Weinert wurde am 18. Oktober 1957 in Bingen geboren. Nach dem Abitur trat er in das Bischöfliche Priesterseminar in Mainz ein und studierte Philosophie und Theologie in Mainz und Freiburg/Breisgau. Am 18. Juni 1983 wurde er durch Weihbischof Wolfgang Rolly zum Priester geweiht. Anschließend wurde er zum Weiterstudium der Liturgiewissenschaften in Mainz und Trier beurlaubt. Sein Studium schloss er 1987 mit der Dissertation ab. Nach seiner Kaplanstätigkeit in Gießen-St. Bonifatius (1986/87) wurde Weinert 1988 Lehrbeauftragter für Pastoralliturgie am Bischöflichen Priesterseminar und mit halber Stelle Kaplan in Mainz-Weisenau-Mariä Himmelfahrt. 1990 wurde Weinert Dozent für Pastoralliturgie am Priesterseminar und an der Fachakademie zur Ausbildung von Gemeindereferenten. Er übernahm 1991 nach Beendigung seiner Kaplanstätigkeit die Leitung der Pfarrei Mainz-St. Ignaz. Seit 2003 ist Weinert Pfarrer der Mainzer Dompfarrei und von Mainz-St. Quintin. Weinert ist seit 1993 Dompräbendat und damit Mitglied des Mainzer Domstiftes.

Rainer Stephan wurde am 5. Januar 1959 in Frankfurt/Main geboren. Nach seiner Ausbildung zum Feinmechaniker im Jahr 1979 und seinem Zivildienst in St. Michael, Frankfurt/Main, studierte er von 1981 bis 1985 Praktische Theologie am Bischöflichen Seminar für Gemeindepastoral und Religionspädagogik in Mainz. Nach seinem Abschluss im Jahr 1984 war er bis 1985 als Gemeindeassistent in Wiesbaden-Erbenheim tätig. 1985 von Bischof Lehmann als Gemeindereferent gesendet, wirkte er von 1985 bis 1990 als Gemeindereferent in Mainz-Kostheim und anschließend von 1990 bis 1993 in Frankfurt/Main-Harheim und Nieder-Erlenbach. Seit 1993 leitet er im Bischöflichen Ordinariat Mainz das Referat Gemeindekatechese, Katechumenat und missionarische Initiativen. Seit 1993 ist er am Pastoralseminar des Bischöflichen Priesterseminars für den Fachbereich der Gemeindekatechese, Erwachsenenkatechumenat und missionarische Initiativen verantwortlich.

am (MBN)

Martinus-Medaille für Christian Steiner

Generalvikar Giebelmann überreichte die Auszeichnung

Griesheim. Christian Steiner aus Griesheim ist mit der Martinus-Medaille ausgezeichnet worden. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, überreichte Steiner die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ehrenamtliches Engagement am Samstag, 30. Januar, in Griesheim. Steiner war 28 Jahre lang Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates. Er habe sich entschieden für die Fusion der Pfarreien Heilig Kreuz und St. Stephan in Griesheim zur Pfarrei St. Marien eingesetzt, betonte Giebelmann in seiner Ansprache. Steiner sei „kein Mann schneller Events", sondern stets „verlässlich, engagiert und treu".

am (MBN)

BECKER--DOM--REQUIEM (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
LEHMANN--STEPHAN--VELTHAUS-ZIMNY--WEINERT (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
MBN (c) Bistum Mainz (Ersteller: Bistum Mainz)