Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 11

vom 18. März 2015

CHAGALL--MAYER--ST--STEPHAN (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
CHAGALL--MAYER--ST--STEPHAN
Datum:
Mi. 18. März 2015
Von:
Pressestelle Mainz
CHAGALL--MAINZ--SPEPHAN--ST (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
CHAGALL--MAINZ--SPEPHAN--ST

Berichte

  • Stiftung erwirbt Mainzer Chagall-Entwürfe
  • „CariJob" Offenbach erhält Umweltpreis des Bistums
  • 50 Jahre christlich-jüdischer Dialog in Mainz
  • Frühjahrsvollversammlung des Katholikenrates
  • Katholische Frauen setzen sich für Lohngerechtigkeit ein

Vorschau

  • Bruckner-Tagung im Erbacher Hof fällt aus (21.-22.3.)
  • Misereor-Kollekte am fünften Fastensonntag (22.3.)
  • Domkonzert zur Passionszeit (22.3.)
  • Drittes Engelthaler Gespräch (15.4.)

Personalien

  • Bettina Schmitt im Dommuseum verabschiedet

Berichte

„Das ist das Wunder von Mainz"

Die Stiftung „St. Stephan in Mainz" erwirbt Chagall-Entwürfe für Querhausfenster

Mainz. Die Stiftung „St. Stephan in Mainz" hat die Entwürfe von Marc Chagall für die Querhausfenster der Mainzer Stephanskirche erworben. Diese Entwürfe wurden am Mittwoch, 11. März, in Mainz-St. Stephan im Rahmen eines Festaktes der Öffentlichkeit vorgestellt und an den Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, als Dauerleihgabe übergeben. Die Entwürfe werden ab Donnerstag, 12. März, in der Schatzkammer des Dommuseums zu sehen sein. Eine hochwertige Kopie des Bildes verbleibt in St. Stephan. Den Kaufpreis von 70.000 Euro haben Dirk Gemünden, Peter Ditsch, Stephan Schmitz und Peter E. Eckes gemeinsam übernommen. Sie sind Mitglieder des Stiftungsrates der Stiftung „St. Stephan in Mainz", Peter E. Eckes ist Vorsitzender und Sprecher der Stiftung.

In seiner Begrüßung sagte der Pfarrer von St. Stephan, Stefan Schäfer, dass die Entwürfe „nun wieder dorthin gekommen sind, wohin sie gehören: in den Umkreis von St. Stephan - und nicht in den Tresor eines Sammlers". Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, dankte der Stiftung und den Spendern für die Bereitstellung der finanziellen Mittel für den Erwerb der Entwürfe. „St. Stephan ist - insbesondere 70 Jahre nach der Zerstörung von Mainz - ein Beispiel für Wiederaufbau und Versöhnung. Diese Versöhnung ist mit dem Namen Chagall verbunden", sagte er.

Monsignore Klaus Mayer, Pfarrer in St. Stephan in der Zeit der Entstehung der Chagall-Fenster, berichtete von seinen Begegnungen mit Chagall. Er erzählte insbesondere vom 2. Januar 1983: An diesem Tag zeigte ihm Chagall im Haus des Künstlers in St. Paul de Vence die Entwürfe von selbst zum ersten Mal. Mayer zeigte sich hocherfreut, dass die Entwürfe nun wieder nach Mainz gekommen sind. „Das ist das Wunder von Mainz: Sie sind dem Kommerz entrissen. Sie sind dorthin gekommen, wo sie hingehören: nach Rheinland-Pfalz, nach Mainz." Mayer wies insbesondere auf die Besonderheit hin, dass zu den Entwürfen auch die Folie mit der Bleiführung gehöre. Diese Bleiführung stamme von Chagall selbst, sagte Mayer.

Die Chagall-Fenster von St. Stephan
Am 10. April 1973 hatte Mayer den Künstler Marc Chagall in einem Brief angefragt, Kirchenfenster für die Mainzer Kirche St. Stephan zu schaffen. Der damals bereits 86-jährige Chagall schuf das erste Fenster 1978 zum Thema „Gott der Väter". Es folgten acht weitere Fenster zur biblischen Heilsgeschichte und zum Lob der Schöpfung. Nach dem Tod Chagalls (1985) hat der Leiter des Ateliers Jacques Simon in Reims, Charles Marq, der als Glaskünstler die meisten Fensterentwürfe Chagalls umgesetzt hatte, das Werk Chagalls mit 19 Fenstern im Langhaus und Westchor fortgesetzt (bis zum Jahr 2000). Die Fenster von St. Stephan werden jährlich von rund 200.000 Menschen besucht. Sie sind mit fast 180 Quadratmetern das größte Glaskunstwerk, das der Künstler je geschaffen hat und das einzige Kunstwerk, das er einer deutschen Kirche gewidmet hat.

Zur Vorgeschichte des Kaufs

Im Mai vergangenen Jahres wurden die Entwurfskizzen Marc Chagalls für die Fenster von St. Stephan im Rahmen einer Auktion bei Sotheby's in New York angeboten. Sie stammten aus dem Nachlass des Künstlers und waren von einem der Chagall-Erben zur Entlohnung seines Rechtsanwaltes eingesetzt worden. Dieser Rechtsanwalt brachte sie ein Vierteljahrhundert später auf den Kunstmarkt. Während die Entwürfe für die sechs Fenster im Ostchor von St. Stephan für insgesamt rund 418.000 Dollar versteigert wurden, fand der Entwurf für die Querhausfenster zunächst keinen Käufer.

Als in der Folge der Versuch scheiterte, dieses auf 60.000 bis 80.000 Euro taxierte Werk für das Landesmuseum zu erwerben, schien die Chance endgültig vertan, wenigstens einen der Künstlerentwürfe für Mainz zu erhalten. Durch entsprechende Presseberichte alarmiert, haben daraufhin die Mitglieder des Stiftungsrates der „Stiftung St. Stephan in Mainz" die Initiative ergriffen und über das Auktionshaus Sotheby's den Kontakt zum Verkäufer gesucht und das Bild erworben. Mit der Übergabe an das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum soll nun sichergestellt werden, dass dieser Nachlass von Marc Chagall dauerhaft der interessierten Öffentlichkeit zugänglich bleibt.

am/PM (MBN)

„CariJob" Offenbach erhält Umweltpreis des Bistums Mainz

Preisverleihung im Erbacher Hof in Mainz mit Generalvikar Dietmar Giebelmann

Mainz. Für ihr Projekt „Stromsparcheck Plus für einkommensschwache Haushalte. Ein Energiesparprojekt für verbesserten Klimaschutz" hat die Einrichtung „CariJob" des Caritasverbandes Offenbach den mit 2.250 Euro dotierten ersten Preis des Umweltpreises des Bistum Mainz erhalten. Bei dem Projekt überprüfen so genannte Stromsparhelfer in einkommensschwachen Haushalten den Verbrauch von Heizung, Strom und Wasser und geben Ratschläge zum nachhaltigen Einsparen. Das Besondere: Die Berater sind Langzeitarbeitslose.

Die Jury hob bei dem Preisträger unter anderem die „Kostenentlastung für diese Haushalte", die „Sensibilisierung für Umweltfragen" sowie die „Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen" hervor. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, überreichte die Auszeichnung am Donnerstag, 12. März, im Erbacher Hof in Mainz und übergab den Gewinnern einen symbolischen Scheck und eine Urkunde. „Die Sorge um die Umwelt ist keine Nische irgendwelcher Aktivisten, sondern sie gehört in die Mitte unserer Kirche und unseres christlichen Lebens", sagte der Generalvikar.

Den mit 1.650 Euro dotierten zweiten Preis erhielt das Caritasheim St. Elisabeth in Bensheim für sein Projekt „EMAS: Umweltmanagementsystem zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistungen", der mit 1.100 Euro dotierte dritte Preis ging an die Pfarrei Herbstein für ihr Projekt „EINS ZWEI DREI - NULL CO2". Bei dem Bensheimer Projekt würdigte die Jury unter anderem die „Umwelt- und Nachhaltigkeitserklärung", die Reduzierung des Wasser- und Stromverbrauches sowie das „Müllkonzept für ,Selbstbestimmtes Wohnen'". Die Pfarrei Herbstein hatte unter anderem sämtliche Gebäude ökologisch bewerten lassen, das Pfarrhaus gedämmt sowie die Ölkesselheizung durch eine Pelletheizung ersetzt. Der Umweltpreis des Bistums Mainz war unter dem Motto „Energiesparen" im vergangenen Jahr zum fünften Mal ausgeschrieben worden. Eine unabhängige Jury hat die drei Preisträger aus den insgesamt acht eingegangenen Bewerbungen ausgewählt.

Der Umweltbeauftragte des Bistum Mainz, Dr. Franz Jakob Hock, Dieburg, wies darauf hin, dass das Umweltbewusstsein im Bistum Mainz „einen hohen Stellenwert" genieße. Das zeigten die unterschiedlich eingereichten Projekte. Marcus Grünewald, Dekanatsreferent in Dekanat Bingen und Mitglied des Umweltbeirates des Bistums Mainz, stellte außerdem die neue Umweltkarte vor. Auf der Karte werden künftig die Umweltaktivitäten der Dekanate und Pfarreien in der Diözese präsentiert. Die Karte, die sich noch im Aufbau befindet, findet sich auf der Internetseite www.bistum-mainz.de/umwelt.

Teilnehmen konnten alle kirchlichen Einrichtungen, Gruppen und Pfarreien aus dem Bistum mit einem Umweltprojekt oder Bauvorhaben aus den Jahren 2012 bis 2014, das einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung geleistet hat. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, ist Schirmherr des Umweltpreises. Der Umweltpreis war im Bistum erstmals 1992 ausgeschrieben worden. Außerdem ist der Preis in den Jahren 1994 und 1999 sowie zuletzt 2013 verliehen worden.

Hinweis: www.bistum-mainz.de/umweltpreis  

am (MBN)

„Zeichen für Frieden und Verständigung"

Festakt: 50 Jahre Gesellschaft für Christliche-Jüdische Zusammenarbeit in Mainz

Mainz. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mainz e.V. hat am Dienstag, 10. März, ein Festakt im Erbacher Hof in Mainz stattgefunden. Der Festakt stand unter der Überschrift „Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht. 50 Jahre Engagement der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mainz e.V. (1964-2014)".

In seinem Grußwort bezeichnete der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling, die Gründung der Gesellschaft vor 50 Jahren als „sichtbares Zeichen für Frieden und Verständigung". Ebling dankte allen, „die sich über die Jahrzehnte in der Gesellschaft engagieren und damit zu einem demokratischen und friedlichen Miteinander der Religionen und Kulturen in unserer Stadt beigetragen haben". Er wies abschließend darauf hin, dass der interreligiöse und interkulturelle Dialog „wichtiger denn je ist": „Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und dem viel beschworenen ,Kampf der Kulturen' müssen wir entschieden den Dialog, das Wissen und eine breite Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit, in den Schulen und in der Erwachsenenbildung entgegensetzen. Hier hat sich Ihre Gesellschaft in der Vergangenheit bereits hoch verdient gemacht und hier sind wir auch weiterhin auf Ihre Unterstützung, Ihre Kreativität und Ihren Mut angewiesen."

Professor Dr. Alfred Mertens vom Bistum Mainz erinnerte in seinem Grußwort an die Erklärung „Nostra Aetate" des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, insbesondere zum Judentum. „Diese Erklärung ist zu einer Magna Charta des christlich-jüdischen Dialogs geworden", sagte Mertens. Stella Schindler-Siegreich von der Jüdischen Gemeinde Mainz rief dazu auf, den christlich-jüdischen Dialog weiter zu pflegen, einen Dialog, „der weiß, wer man ist, und die Schönheit des anderen wahrnimmt". Dr. Klaus-Volker Schütz, Propst der Evangelischen Kirche in Rheinhessen, dankte der Gesellschaft, „dass sie den jüdisch-christlichen Dialog entwickelt und vorangebracht" habe. „Das Christentum ist ohne dieses Gespräch nicht zu denken. Wir könnten den christlichen Weg nicht gehen, wenn es den jüdischen Weg nicht gäbe", sagte er.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand anschließend ein Festvortrag von Professor Dr. Dr. Otto Böcher, Mainz, zum Thema „Nicht nur Begegnung, sondern Zusammenarbeit. Seit 50 Jahren feste Formen für die Verbundenheit zwischen Christen und Juden". Böcher ist Gründungsmitglied der Mainzer Gesellschaft. Der Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mainz, Reinhard Goebel, hatte die Gäste begrüßt und die Veranstaltung moderiert.

Die Mainzer Gesellschaft war die erste in Rheinland-Pfalz
Als die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mainz 1964 gegründet wurde, war sie die erste in Rheinland-Pfalz, in der Bundesrepublik Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt schon 36 weitere Gesellschaften; heute sind es über 8o Gesellschaften bundesweit. Zusammengeschlossen sind sie in ihrem Dachverband, dem Deutschen Koordinierungsrat (DKR). Die Initiative zur Gründung von Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit wurde in Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkrieges ergriffen; erste Gesellschaften wurden 1948/1949 in München, Wiesbaden, Frankfurt und Stuttgart gegründet. Bundesweit sind heute rund 20.000 Menschen bei den Gesellschaften für Christliche-Jüdische Zusammenarbeit engagiert.

Hinweis: Weitere Informationen auch unter www.deutscher-koordinierungsrat.de  und unter http://mainz.deutscher-koordinierungsrat.de 

am (MBN)

Frühjahrsvollversammlung des Katholikenrates

Höchstes Laiengremium unterzeichnet „Bündnis für Toleranz und Weltoffenheit"

Mainz. Bei seiner Frühjahrsvollversammlung hat der Katholikenrat im Bistum einstimmig beschlossen, die Erklärung des „Bündnisses für Toleranz und Weltoffenheit" zu unterzeichnen. Das Bündnis war am Freitag, 6. Februar, auf Initiative der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Mainz gegründet worden. In der Erklärung heißt es unter anderem: „Wir treten deshalb aktiv ein für Toleranz und Weltoffenheit. Wir respektieren und schätzen die nationale, religiöse, weltanschauliche und kulturelle Vielfalt der Menschen in unserem Land. Gegenseitige Wertschätzung und vorurteilsfreies Miteinander sind Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben. Eine freie, vielfältige und offene Gesellschaft kann nur bestehen, wenn Meinungs-, Gewissens-, Religions- und Pressefreiheit nicht in Frage gestellt werden. Dafür setzen wir uns ein."

Die Sitzung des Katholikenrates fand unter Leitung der Sprecherin des Katholikenrates, Dr. Gloria Behrens, Bad Nauheim, von Freitag, 13., bis Samstag, 14. März, im Erbacher Hof in Mainz statt. Weitere Schwerpunkte der Vollversammlung waren ein Gespräch mit dem Ökumene-Referenten des Bistums Mainz, PD Dr. Alexander Nawar, sowie ein Gespräch mit Dr. Behrens zum Thema „Leben bis zuletzt - Sterben in Würde". Behrens ist Ärztin für Palliativ-Medizin. Zudem tauschten sich die Mitglieder des Gremiums über das Thema „Ehe und Familie" aus - zu dem Gespräch war unter anderem Dr. Hubert Wissing nach Mainz gekommen, der die Arbeitsgruppe „Kirche und Gesellschaft" beim Zentralkomitee der Katholiken (ZdK) leitet.

Der Katholikenrat ist das höchste Laiengremium in der Diözese Mainz. Der Rat versteht sich als „das Organ des Laienapostolates im Sinne des Konzilsdekretes über das Apostolat der Laien", wie es in der Präambel seines Statutes heißt. Mitglieder des Gremiums sind Laienvertreter aus den 20 Dekanaten, den katholischen Verbänden und aus dem Beirat von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Das Gremium tagt in der Regel zweimal im Jahr und hat derzeit rund 70 Mitglieder.

am (MBN)

„Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?"

Katholische Frauen im Bistum Mainz fordern Lohngerechtigkeit für Frauen

Mainz. Gleiche Bezahlung von Frauen für gleiche und gleichwertige Arbeit! - Was in unserer Gesellschaft längst selbstverständlich sein müsste, ist alles andere als Realität: Noch immer gibt es eklatante Unterschiede in der Entgeltregelung von Frauen und Männern sowie strukturell Benachteiligung von Frauen durch erschwerte Karrierechancen in bestimmten Berufen und Branchen, durch familienbedingte Unterbrechung der Erwerbsbiographie sowie der Ansiedlung typischer weiblicher und sozialer Berufe im Niedriglohnbereich.

„Das ist ein Skandal und darf nicht ungesehen bleiben!" - Mit dieser Ermahnung sprechen sich im Verbund die beiden katholischen Frauenverbände kfd und KDFB, die Arbeitnehmer/innen- und Betriebsseelsorge und das Referat Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz gegen die systematische und strukturelle Benachteiligung von Frauen in Wirtschaft und Berufstätigkeit aus. Gemeinsam mit Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft und Verbänden unterstützen sie das Anliegen des diesjährigen „Equal Pay Day" 2015 am Freitag, 20. März, und setzen sich für gerechtere Arbeitsbedingungen für Frauen und Transparenz der gängigen Lohn- und Bewertungsstrukturen ein. Der „Equal Pay Day" markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 22 Prozent in Deutschland beträgt. Frauen müssen 79 Tage länger arbeiten, um den gleichen Lohn wie Männer zu erhalten. Außerdem schafft der Tag Öffentlichkeit für einen Missstand, den oftmals nur die betroffenen Frauen zu spüren bekommen. „Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?" lautet daher der Slogan für die bundesweite Equal Pay Day- Kampagne in diesem Jahr.

„Unwissenheit, Vertuschung oder auch die durchaus gängige Unterbindung der Transparenz durch vertragliche Schweigepflicht über die Entlohnung zementieren Ungerechtigkeit, Diskriminierung und Entsolidarisierung auf breiter Fläche", sagt Ingrid Reidt, Katholische Betriebsseelsorgerin im Bistum Mainz, und verweist auf die oft nüchterne Realität in den Betrieben: Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, schlechtere Eingruppierungen bei Wiedereinstieg, gezwungene Teilzeit, geringfügige Beschäftigung sind vornehmlich weiblich. Betroffen sind Arbeitnehmerinnen in Branchen mit Niedriglohnsektor, aber auch häufig gut und bestqualifizierte Frauen in akademischen Berufen. Mehrfachbelastung, geringe (monetäre) Wertschätzung, prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Altersarmut sind die Pro-bleme, die schon jetzt und in Zukunft verstärkt auf den Schultern der Frauen lasten. „Das dürfen wir nicht zulassen."

Ingrid Kraus, Vorsitzende der kfd im Bistum Mainz, fordert die gesetzlich vorgeschriebene Lohntransparenz zur Durchführung von gleichen Löhnen: „Nur wenn Frauen und Männer wissen, was innerhalb ihres Unternehmens oder ihrer Branche in vergleichbarer Position verdient wird, können sie die eigenen Gehaltsforderungen überzeugend vertreten. Zudem müssten Arbeitgeber dann die Gehaltsunterschiede begründen." Auch für die Neubewertung der sogenannten Frauenberufe brauche es zudem mehr politische Unterstützung und eine angemessene Entlohnung und Anerkennung insbesondere der sozialen Berufe.

„Weitgreifende Ungerechtigkeiten gegen Frauen dürfen nicht länger andauern", sagt Barbara Wolf, Referentin für Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz. Sie sieht die Kirche als Anwältin für Gerechtigkeit und den Wert von Menschen und ihrer Arbeit. Dass typische Frauenberufe immer noch unattraktiv für Männer scheinen und schlecht bezahlt sind, sei nicht zukunftsfähig. „Wir brauchen eine echte Anerkennung, auch sozialer Arbeit, die sich auch in gerechter Bezahlung ausdrückt."

Auch die KDFB-Frauen sind mit ihrer Diözesanvorsitzenden Hiltrud Lennert in dieser Frage solidarisch und aktiv vor Ort. Mit einer eigenen Veranstaltung wollen sie das Thema Frauen und Einkommen auch in diesem Jahr in die Öffentlichkeit bringen. Am 20. März ab 15.30 Uhr laden sie gemeinsam mit den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße zum Film „Sternstunden ihres Lebens" in den Luxor-Filmpalast in Bensheim ein.

Gleiche Bezahlung von Frauen für gleiche und gleichwertige Arbeit! - An verschiedenen Orten und an unterschiedlicher Stelle solidarisieren sich Seelsorge und Verbände am Equal Pay Day für Lohntransparenz und gerechte Bezahlung von Frauen und fordern über den Tag hinaus: Lasst uns offen über Bezahlung reden!

Hinweis: Die Meldung ist eine Gemeinsame Presseerklärung des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholischen Arbeitnehmer/innen- und Betriebsseelsorge und des Referates Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz anlässlich des Equal Pay Day (EPD) 2015 am 20. März.

Kontakte:

Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands im Bistum Mainz
Ingrid Kraus, Vorsitzende
Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Telefon: 06131/253467, E-Mail: buero@kfd-mainz.de 

kfd-Geschäftsstelle, Gisela Franzel
Wilhelm-Glässing-Str. 15
64283 Darmstadt
Telefon: 06151-1524447, E-Mail: info@kfd-mainz.de 

Katholischer Deutscher Frauenbund im Bistum Mainz
Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Hiltrud Lennert, Vorsitzende
Telefon: 06131/225946, E-Mail: KDFB-mainz@t-online.de 

Referat Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz
Barbara Wolf, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Telefon: 06131/253253, E-Mail: Erwachsenenseelsorge@bistum-mainz.de 

Arbeitnehmer/innen- und Betriebsseelsorge im Bistum Mainz
Ingrid Reidt, Regionalstelle Rüsselsheim
Weisenauer Str.31, 65428 Rüsselsheim '
Telefon: 06142/64104, E-Mail: bss.ruesselsheim@bistum-mainz.de 
PM (MBN)

Vorschau

Akademietagung fällt aus (21.-22.3.)

Veranstaltung zum Komponisten Anton Bruckner

Mainz. Die Akademietagung „Anton Bruckner (1824-1896) - Der Musikant Gottes" von Samstag, 21., bis Sonntag, 22. März, im Erbacher Hof in Mainz fällt aus. Das hat die Bistumsakademie Erbacher Hof mitgeteilt. Bei der Tagung waren neben verschiedenen Vorträgen über Bruckner auch ein Besuch im „Mainzer Meisterkonzert" in der Rheingoldhalle sowie ein Abschlussgespräch mit den Referenten und Generalmusikdirektor Karl-Heinz Steffens vorgesehen.

Hinweis: Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de , Internet: www.ebh-mainz.de 

am (MBN)

„Neu denken! Veränderung wagen" (22.3.)

Am fünften Fastensonntag ist die traditionelle Misereor-Kollekte

Mainz/Aachen. Am fünften Sonntag der Fastenzeit, 22. März, wird in den katholischen Gottesdiensten über die Arbeit des katholischen Hilfswerks Misereor informiert. Außerdem ist an diesem Termin sowie in den Gottesdiensten am Vorabend die traditionelle Fasten-Kollekte von Misereor, bei der im vergangenen Jahr rund 14,5 Millionen Euro zusammen kamen - im Bistum Mainz waren es rund 486.000 Euro. Die diesjährige Fastenaktion steht unter der Überschrift „Neu denken! Veränderung wagen" und widmet sich thematisch den weltweiten Folgen des Klimawandels. Die Misereor-Fastenaktion endet am Ostersonntag. Die 57. Fastenaktion des katholischen Hilfswerks will mit den gesammelten Spenden und Kollekten vor allem das Überleben der Fischerfamilien auf den Philippinen sichern helfen, die vom Klimawandel besonders betroffen sind.

In einer Pressemitteilung von Misereor heißt es: „Weltweit steigen die wetterbedingten Gefahren durch Wirbelstürme, Starkniederschläge, Erdrutsche und Überschwemmungen - 2012 gab es mehr als doppelt so viele dieser Naturkatastrophen wie 1990. Ursache dieser Veränderung ist der Klimawandel mit seinen Folgen, den die Fischer auf den Philippinen früher und deutlicher zu spüren bekommen als wir in Mitteleuropa. Aber auch in Deutschland ist der Klimawandel bereits Realität. Längst werden Strategien gesucht, diesen Entwicklungen des Klimas Rechnung zu tragen. Doch die nur schleppend und von vielen als viel zu ungenügend empfundenen Vereinbarungen der Klimakonferenzen, ob in Lima, Warschau, Doha oder Durban, zeigen: Wenn internationale Vereinbarungen so schwierig sind, ist es umso wichtiger, dass jede und jeder Einzelne im persönlichen und gemeinschaftlichen Handeln Veränderungen wagt."

Misereor ruft deshalb mit der Fastenaktion alle Menschen zu einem Kurswechsel auf: „Als Teil der Schöpfung Gottes tragen wir Verantwortung, dass alle Menschen weltweit in Würde leben können." Und weiter: „Die Suche nach Veränderung passt in besonderer Weise in die Fastenzeit, in der viele Menschen bewusst ihr eigenes Verhalten auf den Prüfstand stellen. Misereor weist mit seiner Fastenaktion 2015 auf diesen Zusammenhang hin und ruft zur Solidarität und zum Umdenken auf." Die Aktion war bereits am 22. Februar mit einem Gottesdienst im Osnabrücker Dom eröffnet worden.

Neben der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit hat Misereor den Auftrag, die deutsche Öffentlichkeit über die Situation der Armen zu informieren. Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor wurde als „Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt" 1958 gegründet. Den Namen schlug der Kölner Kardinal Joseph Frings vor; er geht auf das Jesuswort „Misereor super turbam" - „Ich habe Mitleid mit den Menschen" zurück. Die erste Fastenspendenaktion startete 1959.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.misereor.de 

am (MBN)

Domkonzert zur Passionszeit (22.3.)

Aufführung der „Johannes-Passion" von Johann Sebastian Bach

Mainz. Anlässlich des traditionellen Domkonzerts zur Passionszeit erklingt am Sonntag, 22. März, um 17.00 Uhr im Mainzer Dom die „Johannes-Passion" von Johann Sebastian Bach. Unter der Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck musizieren Johannes Rosskopp (Sopran), Alexandra Rawohl (Alt), Daniel Sans (Tenor; Evangelist und Arien), Florian Rosskopp (Bariton; Christusworte), Patrick Probeschin (Bariton; Pilatus, Arien) sowie der Mainzer Domchor, die Domkantorei St. Martin und das Mainzer Kammerorchester. Das Konzert ist auch die Jubiläumsveranstaltung anlässlich „60 Jahre Mainzer Kammerorchester". Die Schirmherrschaft für das Konzert hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, übernommen.

Hinweis: Der Eintritt beträgt zehn bzw. fünf Euro.

am (MBN)

„Karriere, Küche oder Kloster" (15.4.)

3. Engelthaler Gespräch „über Lebensentwurf von Frauen in der modernen Gesellschaft"

Altenstadt. Das dritte Engelthaler Gespräch in der Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal steht unter der Überschrift „Karriere, Küche oder Kloster - Über den Lebensentwurf von Frauen in der modernen Gesellschaft". Am Mittwoch, 15. April, um 18.30 Uhr diskutieren zu diesem Thema: Milagros Caiña-Andree, Personalvorstand BMW Group, Birgit Kelle, Journalistin und Publizistin, Ines Pohl, Chefredakteurin der taz.die tageszeitung, und M. Elisabeth Kralemann OSB, Äbtissin der Abtei Kloster Engelthal. Das Gespräch findet in der Klosterkirche der Abtei Kloster Engelthal statt (Klosterstraße 2, 63674 Altenstadt/Wetterau). Einlass ist nur mit einer kostenlosen Eintrittskarte möglich. Es steht ein begrenztes Kartenkontingent zur Verfügung, das ausschließlich über die Buch- und Kunsthandlung der Abtei (Telefon: 06047/9636 444) bezogen werden kann (persönliche Abholung erforderlich).

In der Ankündigung zu dem Gesprächsabend heißt es: „...Frauenquote, Frauenpower, Frauenversteher - die Männerwelt ahnt, dass sich ihre scheinbar in Stein gemeißelte Dominanz dem Ende zuneigt. Wie sieht das Zusammenleben von Frau und Mann in Zukunft aus? Leben Frauen wie Männer und Männer wie Frauen? Oder bleiben Unterschiede in Lebensführung und Lebensplanung? Welche (vielleicht auch ungewöhnlichen) Wege gibt es zur Selbstverwirklichung? Das Engelthaler Gespräch 2015 will Antworten auf diese und andere Fragen suchen." Die Moderation übernimmt Alexander Kähler vom Sender Phoenix TV.

Mit der Reihe der Engelthaler Gespräche widmet sich die Stiftung Abtei Kloster Engelthal in der Tradition der Klöster als Stätte der Bildung und Kultur aktuellen Fragestellungen unserer Zeit aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Kultur und Kirche. Der Ge-sprächsabend steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Hessischen Landtags, Norbert Kartmann.

Die Stiftung unterstützt seit ihrer Gründung im Jahre 2004 die Erhaltung der Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal mit dem Ziel, auch künftigen Generationen Engelthal als Ort geistlicher Prägung lebendig zu erhalten. Sie fördert das klösterliche Leben, die Pflege und den Erhalt der Kunst- und Kulturgüter des Klosters sowie religiöse Zwecke, besonders auch die Ökumene.

Hinweis:  www.abtei-kloster-engelthal.de   

PM (MBN)

Personalien

Bettina Schmitt verabschiedet

Museumspädagogin wird Direktorin des Frankfurter Dommuseums

Mainz. Dr. Bettina Schmitt, die seit drei Jahren die Museumspädagogik im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum aufgebaut hat, ist zum 15. März als Direktorin an das Frankfurter Dommuseum gewechselt. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, würdigte bei einer kleinen Feierstunde am Dienstag, 10. März, ihr großes Engagement für das Mainzer Dommuseum. „Wir lassen Sie nicht gerne gehen", sagte Giebelmann. „Sie haben geholfen, dem Museum ein fröhliches Gesicht zu geben." Der Direktor des Mainzer Dommuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, würdigte Schmitt „als prägende Kraft des Hauses. Du hast die Museumswerkstatt mit Leben gefüllt."

tob (MBN)

UMWELTPREIS (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
equal-pay-day-jpg (c) Equal Pay Day (Ersteller: Equal Pay Day)