Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 13

vom 8. April 2015

ÖL--CHRISMATIS--MISSA (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
ÖL--CHRISMATIS--MISSA
Datum:
Mi. 8. Apr. 2015
Von:
Pressestelle Bistum Mainz
KITA--WILHELMY--GIEBELMANN (c) Bistum Mainz / Matschak (Ersteller: Bistum Mainz / Matschak)
KITA--WILHELMY--GIEBELMANN

Dokumentation

  • Osterpredigt von Kardinal Lehmann

Berichte

  • Firmlingstreffen und Missa Chrismatis in Mainz
  • Renovabis unterstützt 253 Projekte in 15 Ländern

Vorschau

  • Kolloquium „Der ,Alte Dom zu Mainz'" (9.-10.4.)
  • Gastvorlesung von Schwester Lea Ackermann (14.4.)

Personalien

  • Birgit Kita ist neue Mitarbeiterin im Dommuseum

Dokumentation

„Euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott"

Predigt von Kardinal Karl Lehmann im Pontifikalgottesdienst am Ostersonntag

Mainz. Anlässlich des Osterfestes am Sonntag, 4. April, hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, ein Pontifikalamt im Mainzer Dom gefeiert. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut der Predigt:

Ostern ist durch die enge Verbindung mit der Auferstehung Jesu Christi das Fest des Lebens. Es ist der Sieg des Lebens über den Tod. Gegen ihn ist nach unserer menschlichen Erfahrung kein Kraut gewachsen. Wie kann es dann das Überleben eines Menschen gegen diesen äußersten Feind geben? Ist Ostern wirklich glaubhaft? Ist es nicht wie ein wunderschönes Märchen, das die Sehnsucht der Menschen spiegelt, aber keine Realität wiedergibt? Unwillkürlich werden wir an Goethes Feststellung beim Osterspaziergang im „Faust" erinnert, „allein mir fehlt der Glaube".

Deshalb kommt vieles darauf an, wie wir den Sieg Jesu Christi über den Tod und die Folgen dieses Ereignisses für den Menschen verstehen. Es gibt hier gewiss schon von Anfang an im frühen Christentum Missverständnisse. Man findet eine schwärmerische Vorstellung, als wäre nun das Heil in ungebrochener Fülle sichtbar vorhanden, der Tod sei bereits verschwunden und die Auferstehung sei schon entschieden. So heißt es im 2. Timotheus-Brief, einige seien abgeirrt - sie werden sogar mit Namen genannt - und würden behaupten, „die Auferstehung sei schon geschehen" (2,18). Man weiß auch schon damals, wie gefährlich eine solche Rede ist: „Gottlosem Geschwätz geh aus dem Weg; solche Menschen geraten immer tiefer in die Gottlosigkeit... So zerstören sie bei manchen den Glauben." (2,16.18)

Betrachten wir deshalb genauer die Aussagen, vor allem des heiligen Paulus: Er sagte niemals, die Christen seien bereits jetzt mit Jesus Christus auferstanden, vielmehr betont er, der Christ sei mit Jesus Christus gestorben und gehe der künftigen Auferstehung entgegen. Jede schwärmerische Ausdeutung wird ausgeschlossen. Paulus betont immer wieder die bleibende Bedeutung des Kreuzes für den Christen auch nach Ostern. Die Vollendung ist noch nicht erfüllt, sie liegt noch in der Zukunft. Das Leben, das nicht mehr zerstört werden kann, ist eine endzeitliche Gabe Gottes selbst. Dieses Leben ist die Gabe des Heils schlechthin. Es werden kräftige Akzente in dieser Richtung gesetzt, die vor allem durch die Imperative zum Ausdruck kommen, denn sie deuten ja in die Zukunft und in das, was erst noch vollendet werden muss: „So sucht, was droben ist... Trachtet nach dem, was oben ist..." (Kol 3,1f) Wir sind physisch nicht in ein überirdisches Reich entrückt, sondern haben unsere Existenz ganz real in dieser Welt. Von diesem Leben wird nun deutlich gesagt, dass sich nicht der Ort, sondern die Zielrichtung des konkreten Lebensvollzuges für den Gläubigen geändert habe.

Es ist aber nun nicht zu übersehen, dass der Brief an die Kolosser zweifellos auch betont: Ihr seid mit Christus auferweckt. Dies darf man nicht abschwächen. Paulus selbst - hier gibt es Unterschiede zwischen Paulus und dem wohl nicht von ihm selbst geschriebenen Brief an die Kolosser, was uns aber hier nicht weiter interessieren soll - betont zunächst einmal mit keiner geringeren Deutlichkeit, dass wir mit Christus gestorben sind und versteht dies, dass wir uns von den „Elementen der Welt" losgesagt haben (vgl. 2,20). Auch wenn Paulus sehr wohl weiß, dass das Leben in dieser Zeit uns nicht wegen der Auferstehung Jesu Christi in eine Scheinwelt versetzt, so gibt es doch einige Aussagen von ihm, wo er geradezu über den Sieg Jesu in der Auferstehung Jesu Christi jubelt. Er kann dabei auch auf Aussagen des Alten Testamentes zurückschauen und diese zugleich als Erfüllung für heute in Anspruch nehmen, wenn es etwa beim Propheten Jesaja in seiner berühmten Apokalypse (24,1- 27,13) im Blick auf das Festmahl auf dem Berg Zion heißt: „Er besiegt den Tod für immer. Gott, der Herr, wischt die Tränen ab von jedem Gesicht." (25,8) Ähnlich heißt es beim Propheten Hosea im griechischen Text: „Aus der Gewalt der Unterwelt sollte ich sie befreien? Vom Tod sollte ich sie erlösen? Tod, wo sind deine Seuchen? Unterwelt, wo ist dein Stachel?" (13,14G) Paulus hat wohl diese Verse im Sinn, wenn er geradezu den Tod verspottet und regelrecht jubelt: „Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?" (1 Kor 15,54f)

Dies können wir mit Paulus an diesem Osterfest singen. Es schafft Gewissheit in unserem Glauben „Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos, und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen." (1 Kor 15,17ff)

Wie kann man also die beiden Aussagen, die jeweils Glaubensgehalte sind, zusammen-bringen? Auf der einen Seite die eben gehörte Aussage vom Sieg Jesu über den Tod, auf der anderen Seite die Feststellung, dass wir zwar mit ihm auferstanden sind, aber eben noch in dieser Welt leben und dabei oft unter der Last der Sünde stöhnen, die uns bedrängt? An den Sieg Jesu glauben wir, die Anfechtung spüren wir tagtäglich, aber wir sind auch wirklich verändert. Nicht nur im Sinne eines ganz inwendigen mystischen Erlebnisses, wie manche Ausleger gelegentlich sagen. Wir sind wirklich im Sinne eines neuen Lebens verändert, aber dies geschieht durch den Glauben (vgl. 2,12). Wir sind in diesem Anderssein ganz an Jesus Christus gebunden. Wir haben das neue Leben nur da und dort, wo wir mit Jesus Christus im Vertrauen leben und ihm auch gehorsam sind. Aber - und dies dürfen wir nie vergessen - die Vollendung ist noch nicht erfüllt, sondern liegt noch in der Zukunft. Es gibt keine sofortige allgemeine Totenerweckung, wie die Apokalyptik meinte.

Der Kolosser-Brief gibt uns die Lösung dieser Spannung mit einem kostbaren Wort der heutigen Lesung: „Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott." (3,3) Dieser Satz erhält nun ein großes Gewicht. Das unzerstörbare Leben, das zur Auferstehung gehört, ist verborgen mit Christus in Gott. Diese Verborgenheit besagt auch, dass es den Blicken der Menschen entzogen ist, dass es nicht handgreiflich aufgezeigt werden kann. Es wird im Glauben empfangen und kann nur im Gehorsam und im Vertrauen auf Gott festgehalten werden. Wir haben das neue Leben, das uns geschenkt ist, nur in Jesus Christus. Der Getaufte hat sein Leben aus Glauben und Hoffnung.

Dazu gehört jedoch auch die Gewissheit der Erfüllung. Deswegen sagt der kommende Vers: „Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit" (3,4). Damit ist die Vollendung der Welt und der Geschichte gemeint, der jüngste Tag. Dann wird der Schleier weggezogen. Dann wird erstrahlen, was jetzt vor unseren Augen noch verhüllt ist (vgl. auch 2 Kor 5,10; 1 Joh 2,28; 3,2). Hier wird dann in einer äußerst konzentrierten Sprache in letzter Kürze gesagt: Christus, unser Leben. Es ist eigentlich so etwas wie eine Kurzformel unseres Glaubens. Es ist nicht zufällig, dass sie auch an anderen Stellen in der Heiligen Schrift vorkommt. So im Philipper-Brief, wo Paulus sagt: „Denn für mich ist Christus das Leben und Sterben Gewinn." (1,21) Im ersten Johannes-Brief wird in äußerster Klarheit gesagt, dass Gott selbst uns das ewige Leben gegeben hat in seinem Sohn: „Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht." (1 Joh 5,12) Nur nebenbei sei bemerkt, dass diese Kurzformel „Christus, unser Leben" auch besonders oft vorkommt in den Briefen des hl. Bischofs Ignatius von Antiochien (um 110). Offenbar ist es eine Säule im frühen Bekenntnis der Kirche. Deswegen findet man es auch in unserem Credo. Die Gemeinschaft „mit Christus", die durch die Taufe begründet ist und das Leben der Christen ausmacht, wird dann „in Herrlichkeit" (3,4) ihre Vollendung finden. Da wir mit Jesus Christus gestorben und auferweckt sind, sind wir jetzt schon - hier auf Erden - mit ihm als dem Herrn (Kyrios) zu einer unlöslichen Gemeinschaft verbunden.

Aber dieses Leben ist in seiner Integrität noch verborgen. Darum brauchen wir die Mah-nung und den Zuspruch, sie sollen uns helfen, „im Glauben fest zu stehen" und uns so in unserem Leben zu bewähren. Deswegen müssen wir, wie Paulus öfter sagt, den alten Menschen ablegen und den neuen Menschen anziehen, den Gott geschaffen hat.

Damit ist auch sehr viel gesagt über unser Leben. Wir spüren dies auch in unseren Tagen, wo durch den Tod einzelner Menschen, die uns nahe standen, und vor allem auch durch die schrecklichen Todesfälle zu Wasser, in der Luft und überhaupt auf unserem Planeten, unser Glaube tief angefochten wird, ganz gewiss auch durch viele Gewalttaten auf unserer Erde. Hier überfallen uns immer wieder viele Anfechtungen, ja auch Zweifel. Wenn wir uns auf den Glauben berufen, werden wir oft belächelt. Man möchte unmittelbare Wirkung sehen. Man verlangt handgreifliche Beweise. Aber gerade Ostern sagt uns im Blick auf das Geschick Jesu Christi, dass wir nicht schon in einem vollendeten Leben sind, dass wir immer noch der Gewalt durch den Menschen oder auch durch die Natur ausgesetzt sind. Das Kreuz ist die bittere Wirklichkeit unseres täglichen Lebens, die wir einzeln und als Menschheit erfahren. Paulus ist nicht nur ein Vorbild im Glauben, sondern auch in der Lebensklugheit, wenn er Kreuz und Auferstehung nicht einfach trennt.

Aber es ist sehr schwer, in solchen Situationen am Glauben festzuhalten. Hier müssen wir die alte Weisheit der spirituellen Tradition unserer Kirche beachten. Sie sagt uns nämlich immer wieder, dass wir in den Situationen der Enttäuschung, der Müdigkeit, des Zweifels und der Ermattung im Glauben nicht - wie es oft geschieht - nachlassen dürfen, sondern dass es gerade in solchen Situationen darauf ankommt, treu zu sein, erst recht Jesus Christus zu vertrauen, wie der Kolosser-Brief in klaren Worten sagt: „Euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott". Es ist menschlich verzeihlich, wenn wir uns dann enttäuscht vom lebendigen Glauben abwenden. Aber Trost und Zuversicht erfahren wir nur, wenn wir wie der gekreuzigte Auferstandene in Geduld ausharren. Wir haben von Ostern her die Zuversicht, dass wir am Ende des Tunnels, der Nacht und der Verwirrung wieder ein Licht entdecken können. Vielleicht ist es zuerst nur ein kleines Licht, es kann aber im Glauben an die Auferstehung unseres gekreuzigten Herrn auch heller werden. Amen.

(MBN)

Berichte

Die Stille einüben

Mehrere hundert Jugendliche beim Firmlingstreffen mit Kardinal Lehmann in Mainz

Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat dazu aufgerufen, die „richtige Mischung zwischen immerwährender Empfangsbereitschaft und Abschaltenkönnen" zu finden. „Dies brauchen wir, um menschlich zu sein und zu bleiben. Auf Dauerberieselung zu verzichten und besinnlich zu werden, dies gehört zu einem modernen Fasten", sagte Lehmann am Montag, 30. März, in seiner Predigt bei der Missa Chrismatis (Ölweihmesse) im Mainzer Dom.

So schön es sein könne, durch Computer, Handys und Smartphones „immer auf Empfang zu sein", so sehr müsse man aufpassen, dass man „durch diese unaufhörliche Offenheit nicht unfähig wird für fremdes Leid", sagte Lehmann weiter. „Permanente Empfangsbereitschaft kann abstumpfen. Alles wird gleichgültig. Dies kann eine regelrechte emotionale Krankheit werden, weil wir wirklich den Schmerz und das Leid, vielleicht auch einmal die Freude und das Glück anderer, gar nicht mehr wahrnehmen", hob der Kardinal hervor. Man müsse „auch einmal abschalten können", um sich „in der Stille vom Lärm der Welt und der Nachrichten zu erholen und frisch zu bleiben für jenen Anruf, der gerade mich erreichen soll und den ich nicht überhören darf". „Diese Stille muss man aber einüben", sagte Lehmann.

Im Rahmen der Missa Chrismatis weihte der Kardinal das Katechumenenöl (mit dem der Täufling gesalbt wird), das Krankenöl (zur Spendung der Krankensalbung) und das Chri-sam (das unter anderem bei der Spendung des Firmsakramentes und der Priesterweihe Verwendung findet). Am Ende des Gottesdienstes nahmen die Vertreter der Dekanate die heiligen Öle in Empfang, um sie in die Pfarrgemeinden mitzunehmen. Konzelebranten des Gottesdienstes waren unter anderen Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Diözesanjugendseelsorger Mathias Berger sowie mehrere Dekane und Jugendseelsorger aus dem Bistum Mainz. Die musikalische Gestaltung hatten der Kammerchor des Mädchenchores am Dom und St. Quintin unter der Leitung von Domkantor Michael Kaltenbach sowie eine Instrumentalgruppe unter der Leitung von Regionalkantor Thomas Gabriel, Seligenstadt, übernommen. Die Domorgel spielte Domorganist Daniel Beckmann.

Die Missa Chrismatis bildete den Abschluss des diesjährigen „Begegnungstreffens für Firmlinge", an dem mehrere hundert Jugendliche aus dem Bistum Mainz teilnahmen; das Treffen stand unter dem Motto „Auf Empfang?!". Es wurde gemeinsam vom Bischöflichen Jugendamt (BJA) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz veranstaltet und fand zum elften Mal statt. Vor dem Gottesdienst konnten die Firmbewerber an verschiedenen Workshops im Willigis-Gymnasium teilnehmen.

Stichwort: Firmung

Das Sakrament der Firmung gehört mit Taufe und Eucharistie zu den so genannten Ein-führungssakramenten. Bei der Firmung empfängt der Gläubige den Heiligen Geist zur Stärkung des persönlichen Glaubens und als Zeichen für die Verbundenheit mit allen anderen Glaubenden. Die Spendung der Firmung geschieht durch Handauflegung und Salbung der Stirn mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist." Während der Firmung legt der Pate dem Firmling die Hand auf die Schulter. Damit drückt er aus, dass er ihn auf seinem Glaubensweg stärken will. In der Regel wird die Firmung im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gespendet. Die Firmlinge bekräftigen in der Firmung ihre Entscheidung, Christ zu sein. Während bei der Taufe noch Eltern und Paten für sie entschieden haben, treten sie jetzt selbst für ihren Glauben ein. In diesem Sinn vollendet die Firmung die Taufe.

Hinweis: Weitere Informationen zum Thema Firmung auch auf einer Themenseite des Bistums Mainz im Internet unter www.firmpastoral.de 

am (MBN)

253 Projekte im Osten Europas

Frühjahrssitzungen der Renovabis-Gremien / Abschluss der Aktion 2015 in Mainz

Freising. Die mittel-, ost- und südosteuropäischen Partner von Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der deutschen Katholiken, dürfen weiterhin mit nachhaltiger Unterstützung rechnen: Mehr als 13,5 Millionen Euro für 253 neue Projekte in 15 Ländern hat der Renovabis-Trägerkreis unter Leitung von Bischof Dr. Heiner Koch, Dresden, am Donnerstag, 26. März, in Freising bewilligt. Darunter sind 39 Großprojekte mit einem Gesamtvolumen von 8,5 Millionen Euro. Es handelt sich um Hilfsmaßnahmen im kirchlich-pastoralen und im sozialen Bereich sowie für die Bildungsarbeit in den Kirchen und Gesellschaften. Unterstützt werden damit Menschen am Rande, Kinder und Jugendliche, Alte und Kranke, aber auch Flüchtlinge und traumatisierte Menschen in der vom Krieg erschütterten Ukraine. Der Abschlussgottesdienst der diesjährigen Pfingstaktion von Renovabis mit dem Motto „An die Ränder gehen" findet am Pfingstsonntag, 24. Mai, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom statt.

Gezielte Hilfsangebote für alte, kranke und alleinstehende Menschen und auch für Familien im ostukrainischen Donezk wurden von der griechisch-katholischen Nationalcaritas in ein Bündelprojekt geschnürt. Wenn sich die Lage in den umkämpften Gebieten im Südosten des Landes nach dem Waffenstillstandsabkommen von Minsk auch etwas beruhigt haben mag, spricht der Präsident der Caritas Ukraina von einer „enormen humanitären Katastrophe". Renovabis-Partner Andrij Waskowycz weist einerseits auf die verzweifelte Situation der in Donezk lebenden alten und kranken Menschen hin, die massiv unter einem Mangel an Medizin- und Lebensmittelversorgung leiden. Andererseits beziffert er die Zahl der Binnenflüchtlinge auf „mehr als eine Million". Renovabis fördert eine regelmäßige Lebensmittelversorgung sowie eine psychologische und seelsorgerische Betreuung für Flüchtlinge, für Traumatisierte sowie für an den Kriegsorten Zurückgebliebene. Kranke und Alte werden auch durch regelmäßige Hausbesuche versorgt.

Der römisch-katholische Bischof von Charkow und langjährige Caritas-Präsident Stanislaw Szyrokoradiuk hat direkt neben seiner Bischofskirche im Stadtzentrum von Charkow ein Sozialzentrum errichtet, das allen bedürftigen und Not leidenden Menschen und den zahlreichen Kriegsflüchtlingen in der Stadt offen steht und in dem die Menschen nicht nur materiell, sondern auch über einen längeren Zeitraum hinweg psychologisch und medizinisch betreut sowie juristisch beraten werden. Renovabis unterstützt es mit 120.000 Euro.

Engagement für den WJT 2016 in Krakau

Die Gremienverantwortlichen begrüßten auch das Engagement von Renovabis bei den Vorbereitungen für den Weltjugendtag (WJT) 2016 in Krakau. Hierfür wurde bei Renovabis eine eigene Projektstelle geschaffen, von der aus die Zusammenarbeit mit der „Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Bischofskonferenz" (afj) koordiniert werden soll. Renovabis unterstützt die afj auch finanziell und inhaltlich bei der Erstellung des Pilgerbuchs für die Weltjugendtags-Teilnehmer und bei der WJT-Homepage sowie einer geplanten WJT-App.

Hinweis: www.renovabis.de 

PM (MBN)

Vorschau

„Der ,Alte Dom zu Mainz'" (9.-10.4.)

Kolloquium zu den Befunden in der Mainzer Johannis-Kirche

Mainz. „Der ‚Alte Dom zu Mainz'" heißt ein Kolloquium, das sich mit den Befunden, Erkenntnissen und Fragen der aktuellen historischen Bauforschung und archäologischen Grabung in der Mainzer Johanniskirche beschäftigt. Es findet von Donnerstag, 9., bis Freitag, 10. April, im Mainzer Haus am Dom statt. Veranstalter ist die Bistumsakademie Erbacher Hof gemeinsam mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, der Direktion Landesdenkmalpflege und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

In der Ankündigung zu der Fachtagung heißt es unter anderem: „Seit Sommer 2013 finden in der Mainzer Johanniskirche Ausgrabungen und bauhistorische Untersuchungen statt. Die jüngsten Untersuchungen stellen den Bau, seit 1830 Kirche der evangelischen Johannisgemeinde, als einen der ältesten, auch im aufgehenden Mauerwerk erhaltenen Kirchenbauten nördlich der Alpen dar. Die Bausubstanz reicht über die Zeit Bischof Hattos (um 900) hinaus bis in merowingische, spätantike und römische Zeit. Damit wäre nicht nur die These archäologisch erhärtet, hier handele es sich um den Alten Dom, den Vorgänger des Neubaus unter Willigis, sondern es sind viele weitere Fragen nach Funktion, Datierung und historischen Rahmenbedingungen entstanden." Und weiter: „Während der Tagung sollen die archäologischen und bauhistorischen Untersuchungen vorgestellt, die Funde präsentiert und auch die historischen Bezüge aufgezeigt werden. Zusätzlich sollen die Fragen nach der Sakraltopographie und weiteren Aspekten im interdisziplinären Dialog diskutiert werden."

Im Rahmen der Tagung wird außerdem Professor Dr. Stefan Weinfurter, Heidelberg, einen Festvortrag halten: Am Donnerstag, 9. April, spricht er um 19.00 Uhr zum Thema „Mainz und der ‚Alte Dom' - Große Ereignisse im frühen Mittelalter".

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.ebh-mainz.de unter der Rubrik „Akademie".

am (MBN)

Prostitution in Deutschland (14.4.)

Gastvorlesung mit Schwester Dr. Lea Ackermann, Gründerin von „SOLWODI"

Mainz. Schwester Dr. Lea Ackermann kommt an die Katholische Hochschule (KH) Mainz, um über ihre Erfahrungen aus ihrer weltweiten Arbeit mit Mädchen und Frauen in Gewalt- und Notsituationen zu berichten. Auf Einladung der Hochschulgesellschaft forum sociale Mainz e.V. hält Ackermann am Dienstag, 14. April, um 17.00 Uhr in der Aula der KH eine Gastvorlesung zum Thema: „Prostitution in Deutschland: Sklavenhandel mit Frauen. Fakten - Folgerungen - Forderungen. Erfahrungen aus der Unterstützung betroffener Frauen." Ackermann ist Gründerin und Vorsitzende der Menschenrechtsorgani-sation „SOLWODI - SOLidarity with WOmen in DIstress - Solidarität mit Frauen".

Ackermann gründete SOLWODI 1985 in Kenia, um Frauen und Mädchen beim Ausstieg aus der Elendsprostitution zu unterstützen. In Deutschland engagiert sie sich seit 1987 für Migrantinnen in Notsituationen. Zwangsprostitution, Menschenhandel, Zwangsverheiratung oder Gewalt und Ausbeutung in der Ehe sind Beispiele für Notlagen, in denen SOLWODI den betroffenen Frauen Beratung und Hilfe bietet. Ackermann veröffentlichte mehrere Bücher und Artikel zum Thema und erhielt für ihr Engagement zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz und den Romano Guardini-Preis.

Hinweis für die Redaktionen: Ab 16.30 Uhr wird Schwester Dr. Lea Ackermann für Fragen und Pressefotos zur Verfügung stehen. Um eine Anmeldung wird gebeten bei der KH Mainz, Christina Mauer, Stabsstelle Rektorat, Telefon 06131/28944451, E-Mail: christina.mauer@kh-mz.de 

PM/am (MBN)

Personalien

Birgit Kita neu im Dommuseum

Kunstgeschichtlerin ist künftig für die Museumspädagogik verantwortlich

Mainz. Birgit Carola Kita ist neue Mitarbeiterin im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, begrüßte Kita gemeinsam mit Dr. Winfried Wilhelmy, Direktor des Dommuseums, am Montag, 30. März, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz. Als Nachfolgerin von Dr. Bettina Schmitt wird Kita künftig für die Museumspädagogik verantwortlich sein; Schmitt war Mitte März verabschiedet worden, sie wechselte als Direktorin an das Frankfurter Dommuseum.

Kita, geboren 1970, studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Christliche Archäologie sowie Byzantinische Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Anschließend war sie unter anderem für das Bistum Limburg, für die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und für die Stadt Wiesbaden tätig.

am (MBN)