Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 20

vom 27. Mai 2015

LEHMANN--PFINGSTEN--RENOVABIS (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
LEHMANN--PFINGSTEN--RENOVABIS
Datum:
Mi. 27. Mai 2015
Von:
Pressestelle Bistum Mainz
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Berichte

  • Renovabis leistet Beitrag zur Solidarität in Europa
  • Podiumsgespräch zum Thema Frauenhandel
  • Abschluss der Renovabis-Pfingstaktion in Mainz

Personalien

  • Vier Weihejubiläen von Geistlichen

MBN vor 40 Jahren

  • Dekanatstage zum Domjubiläum

Berichte

Beitrag zu einer gesamteuropäischen Solidarität

Abschluss der Renovabis-Pfingstaktion mit Kardinal Lehmann im Mainzer Dom

Mainz. „Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehört noch viel wichtiger als früher zu den normalen Bedingungen gelingenden menschlichen Lebens." Das sagte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, beim Abschlussgottesdienst der Renovabis-Pfingstaktion am Sonntag, 24. Mai, im Mainzer Dom. Daher solle mit der Abschlussaktion des Osteuropa-Hilfswerkes das Bewusstsein gestärkt werden, „mit der jeweiligen Kirche vor Ort den Menschen am Rande zur Seite zu stehen".

Und weiter: „Renovabis hat für diese 23. Aktion seit 1993 das Leitwort herausgegeben ‚An die Ränder gehen! Solidarisch mit ausgegrenzten Menschen im Osten Europas'. Es ist unschwer, dahinter auch viele Worte und Aufrufe von Papst Franziskus zu sehen, der ja immer wieder mahnt, an die Ränder der Gesellschaft, ja in der ganzen Welt, zu gehen. Dies war schon Programm für ihn vor der Wahl 2013 zum Papst." Eröffnet worden war die Pfingstaktion am 3. Mai mit einem Gottesdienst im Regensburger Dom. Am Pfingstsonntag wurde in allen katholischen Kirchen Deutschlands die Renovabis-Kollekte gehalten.

Es könne manchmal so aussehen, „als ob eine solche Kollekte eben zu den üblichen Nebensächlichkeiten unserer großen Gottesdienste gehört", sagte Lehmann. „In Wirklichkeit aber hat die Kollekte auch des heutigen Tages eine viel größere Tiefe." Weiter sagte der Kardinal: „Es kommt darauf an, ob jeder das Leid des anderen wahrnimmt und bereit wird zu einem helfenden Eingriff des Mitleids und der Barmherzigkeit, ohne gönnerisch oder gar herablassend auf den Bedürftigen von oben herunterzuschauen. Dies ist und bleibt gerade gegenüber dem Nächsten eine auch heute entscheidende Form der Hilfe."

Wörtlich sagte Lehmann: „Europa ist heute in einer großen Bedrängnis und sucht nach den Wurzeln einer neuen Identität. So wichtig wirtschaftliche Grundlagen sind, daraus entsteht noch keine wirkliche Gemeinsamkeit. Eine mörderische wirtschaftliche Konkurrenz kann uns ja noch mehr spalten. In den Ländern hat auch eine egoistische Haltung zugenommen, wenn man auch zum Beispiel an die gemeinsame Verantwortung für die Flüchtlinge denkt. Der alte Nationalismus kommt uns in neuem Gewand wieder beträchtlich nahe. Umso wichtiger ist es, dass wir eine gesamteuropäische Solidarität finden. Dabei hilft uns in ganz besonderer Weise das Leitwort der diesjährigen Pfingstaktion ‚An die Ränder gehen! - Solidarisch mit ausgegrenzten Menschen im Osten Europas'. Bischof Avgustini aus Sape in Albanien hat es bei unserer Pressekonferenz am Freitag überzeugend formuliert: ‚Wer an die Ränder geht, wird sich verändern.' So haben wir auch immer besser verstanden, wie notwendig und segensreich es ist, dass wir aus den unterschiedlichen Lebensgeschichten des Glaubens einander begegnen." An dem Gottesdienst mit zahlreichen Gästen aus Osteuropa nahm unter anderen auch die rheinland-pfälzische Staatsministerin Vera Reiß teil.

Stichwort: Renovabis

Renovabis ist die „Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa". Sie war von der Deutschen Bischofskonferenz im März 1993 ins Leben gerufen worden. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte die Gründung des Osteuropa-Hilfswerks angeregt. Die Aktion sollte „eine Antwort der deutschen Katholiken auf den gesellschaftlichen und religiösen Neuanfang in den Staaten des ehemaligen Ostblocks nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme" sein. „Renovabis", der lateinische Name der Aktion, stammt aus Psalm 104: „Renovabis faciem terrae - Du (Gott) wirst das Antlitz der Erde erneuern". Seit 1993 half Renovabis in 29 Staaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa bei der Verwirklichung von über 20.760 Projekten mit einem Gesamtvolumen von rund 632 Millionen Euro. Hauptgeschäftsführer von Renovabis ist seit 2010 Pater Stefan Dartmann SJ. Ende Mai scheidet er aus diesem Amt aus, um im Sommer seine neue Aufgabe als Rektor des Priesterseminars „Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum" in Rom anzutreten.

Hinweis: www.renovabis.de 

tob (MBN)

„Frauenhandel - moderne Sklaverei in Europa"

Podiumsgespräch im Rahmen der Renovabis-Aktion in Mainz

Mainz. Zwei Tage vor dem Abschluss der diesjährigen Pfingstaktion von Renovabis, der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa, im Mainzer Dom hatte das Hilfswerk zu einem Informations- und Gesprächsabend in das Haus am Dom in Mainz eingeladen. Das Podium am Freitagabend, 22. Mai, stand unter dem Thema „Frauenhandel - Moderne Sklaverei in Europa". Die Thematik berge ein hohes Maß an Empörungspotential stellte Michaela Pilters, Redaktionsleiterin von „Kirche und Leben" beim ZDF, einleitend fest. Deutschland sei zum „Bordell Europas" geworden, zitierte sie aus dem „Spiegel".

Zahllose Frauen und Mädchen werden in der Bundesrepublik von Zuhältern und Bordellbetreibern skrupellos als Zwangsprostituierte ausgebeutet, beklagte die Ordensschwester Dr. Lea Ackermann, die 1985 in der Hafenstadt Mombasa in Kenia die Hilfsorganisation SOLWODI (Solidarität mit Frauen in Not) gegründet hat, und seit 1987 auch in Deutschland aktiv ist. „Vor 30 Jahren hat mich die Wut gepackt", berichtete sie. Damals habe sie in Mombasa mit Prostituierten gesprochen und sei von deren Elend erschüttert gewesen. So habe sie beschlossen, den betroffenen Frauen und Kindern zu helfen und ihre Lebenschancen zu verbessern. „Ich kann nicht verstehen, dass die Notsituation der Frauen so ausgenutzt wird", bekannte sie. Heute gebe es in Kenia 34 Beratungsstellen von Solwodi, in denen den Frauen geholfen werde, aus der Prostitution auszusteigen und eine neue Lebensperspektive zu entwickeln.

Pilters verwies darauf, dass die Problematik in der deutschen Öffentlichkeit nicht angemessen zur Kenntnis genommen, sondern verschwiegen und verharmlost werde. Die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz, Marlies Kohnle-Gros, legte dar, wie Deutschland zum „Bordell Europas" habe verkommen können. Eine dafür maßgebliche Weichenstellung sei 2001 unter der damaligen rot-grünen Regierung durch die Änderung des Prostitutionsgesetzes erfolgt, die von allen im Bundestag vertretenen Parteien mitgetragen wurde, mit Ausnahme der CDU, die dagegen stimmte. Deshalb kämpfe sie, wie Ackermann, vehement für eine Neufassung des Gesetzes.

Kohnle-Gros kritisierte, dass das derzeit gültige Gesetz, das am 1. Januar 2002 in Kraft getreten ist, eine totale Liberalisierung der Prostitution gebracht habe. Jegliche staatlichen Kontrollmöglichkeiten seien weggefallen. Statt der Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, und der in Aussicht gestellten Rechtssicherheit in sozialpflichtigen Arbeitsverhältnissen gerieten die Frauen in immer größere Abhängigkeit von ihren Ausbeutern. Die meisten dieser Frauen sind Ausländerinnen, zum großen Teil aus Osteuropa. Durch Schmeicheleien und falsche Versprechungen würden sie nach Deutschland gelockt und durch Drohungen und Gewalt zur Prostitution gezwungen. Das Europäische Parlament habe den Menschenhandel mit Prostituierten als schwere Straftat verurteilt, die sanktioniert werden müsse. Allerdings seien die Menschenrechtsverletzungen im Einzelfall nur schwer nachweisbar, räumte die Politikerin ein.

Sie habe keine Prostituierten getroffen, „die das freiwillig machen", betonte Ackermann. Nach ihren Erfahrungen sei Prostitution immer Zwangsprostitution. Kohnle-Gros verwies darauf, dass CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag eine Nachbesserung des Gesetzes vereinbart haben, um Frauen besser vor Menschenhandel und sexueller Ausbeutung zu bewahren, kämen damit aber nur schleppend voran. Nachdrücklich äußerte sie ihr Unverständnis darüber, dass es den Kommunen aufgrund der Gesetzeslage nicht möglich sei, den Neubau von Bordellen zu verhindern. Weitere Hindernisse auf dem Weg zu einer Verbesserung der Situation seien unter anderem darin begründet, dass die ausländischen Frauen kaum Deutsch sprechen. Es fehle ihnen an Wissen, um sich vor Krankheiten zu schützen. Aufgrund schlechter Erfahrungen in ihren Heimatländern misstrauten sie der Polizei und seien nur schwer für Zeugenaussagen gegen ihre Peiniger zu gewinnen, weil die Angst vor Rache enorm groß sei.

Die Ordensschwester Andrea Bezákova aus der Slowakei hat Erfahrungen in einer Einrichtung mit Frauenhaus und Schutzwohnung von Solwodi in Passau gesammelt und engagierte sich in einer Vielzahl von Hilfsprojekten für die Opfer des Menschenhandels. Seit 2010 ist sie neben anderen Aufgaben Projektmanagerin bei der Caritas Bratislava für deren Projekt „Stopp Menschenhandel". Kontakte mit den Opfern kommen, wie sie berichtete, durch die Vermittlung von Streetworkern und Polizisten zustande.

Renovabis-Geschäftsführer Burkhard Haneke stellte fest, dass sich durch das Engagement von Renovabis und anderer Hilfsorganisationen Einiges geändert habe. Wie er berichtete, hat Renovabis unter anderem eine Aufklärungskampagne finanziert, Hilfen vor Gericht zur Verfügung gestellt, sich am Aufbau von Frauenhäusern beteiligt und eine Reihe von Präventionsmaßnahmen initiiert. Unter seiner Führung ist Renovabis dem „Aktionsbündnis gegen Frauenhandel" beigetreten.

Kohnle-Gros würdigte alle diese Hilfsmaßnahmen, die einiges bewirkt hätten. Sie wünsche sich aber grundsätzliche rechtspolitische Änderungen und eine stärkere Unterstützung der Hilfsorganisationen. Sie plädierte dafür, Prostitution unter Strafe zu stellen und auch die Männer, die zu Zwangsprostituierten gehen, zur Rechenschaft zu ziehen, auch wenn dies kaum durchsetzbar sei. Durch die jetzt anvisierte Gesetzesänderung solle wenigstens wieder die Meldepflicht eingeführt und gesundheitliche Unterstützung gewährt werden. Durch viele unterschiedliche Schritte und Projekte könne ein Bewusstseinswandel erreicht werden. „Wir brauchen den gesellschaftlichen Diskurs", betonte sie.

Pilters sagte statt eines Schlusswortes nur einen Satz: „Macht den Schluss-Strich!" Damit griff sie die aktuelle Solwodi-Aktion auf: „Macht den Schluss-STRICH! Kein Sexkauf in Deutschland!" Durch den Kauf sexueller Dienstleistungen werde die Frau zur Ware degradiert und ihrer Menschenwürde beraubt. Musikalisch umrahmt wurde die Podiumsveranstaltung durch das litauische Volksmusikensemble „Tuto".

Sk (MBN)

„Wer an die Ränder geht, der wird sich verändern"

Pressekonferenz zum Abschluss der diesjährigen Renovabis-Aktion

Mainz. Als „segensreiche Tätigkeit" hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, die Arbeit von Renovabis bezeichnet. Das katholische Osteuropa-Hilfswerk sei eine „große Hilfe beim Auf- und Ausbau der Kirche in Osteuropa" gewesen. Lehmann äußerte sich bei einer Pressekonferenz im Erbacher Hof in Mainz am Freitag, 22. Mai. Die Pressekonferenz fand anlässlich des Abschlusses der diesjährigen Renovabis-Aktion in Mainz statt.

Lehmann feiert am Pfingstsonntag, 24. Mai, um 10.00 Uhr mit zahlreichen ausländischen Gästen einen Gottesdienst im Mainzer Dom. Die Renovabis-Aktion steht in diesem Jahr unter dem Motto „An die Ränder gehen - Solidarisch mit ausgegrenzten Menschen im Osten Europas". Am Pfingstsonntag wird in allen katholischen Kirchen Deutschlands die Renovabis-Pfingstkollekte gehalten. Der Renovabis-Abschluss findet zum zweiten Mal nach 14 Jahren wieder im Bistum Mainz statt.

Die bundesweite Aktion stellt 2015 Menschen in den Mittelpunkt, die in osteuropäischen Ländern am Rande der Gesellschaft stehen. Dies sind vor allem Obdachlose, Menschen mit Behinderungen, alte Menschen, arme Familien und verschiedene Minderheiten. Ihnen sei die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben oft nicht möglich oder werde unmöglich gemacht, betonte der Hauptgeschäftsführer von Renovabis, Pater Stefan Dartmann SJ. Er wies darauf hin, dass das Osteuropa-Hilfswerk mit Projektpartnern in 29 Ländern zusammenarbeite, die sich insbesondere für benachteiligte Menschen einsetzten. „Deren solidarische Arbeit braucht auch unsere Solidarität. Für Christen sollte es selbstverständlich sein, nicht auszugrenzen, sondern solidarisch dazu beizutragen, Menschen vom Rand in die Mitte zu holen", sagte Dartmann. Auch sei Renovabis darum bemüht, bei gesellschaftlichen Problemen die „gesamteuropäische Perspektive" einzubringen.

Bischof Petru Gherghel von der Diözese Iaşi in Rumänien lobte den partnerschaftlichen Weg, den sein Bistum gemeinsam mit dem Osteuropa-Hilfswerk in den letzten 23 Jahren beschritten habe: „Renovabis hat uns geholfen, neue Wege zu gehen. Dies war nicht immer leicht und es bleibt bis heute viel zu tun. Wir haben von unseren Freunden im Westen aber stets Ermutigung und Beistand erhalten." Der Bischof gab auch seiner Sorge um die Entmutigung in seinem Volk Ausdruck, die mit Verarmung und dramatisch verminderter Bildung und Erziehung einhergehe. Darüber hinaus bezeichnete er die „massive Auswanderung" in erster Linie von jungen Menschen als „beunruhigendes Phänomen": „Man schätzt, dass mehr als drei Millionen Menschen in den letzten zwei Jahrzehnten Rumänien verlassen haben", sagte er.

Lucjan Avgustini, Bischof von Sapa in Nord-Albanien, wies darauf hin, dass Albanien eine der jüngsten Gesellschaften Europas sei, gleichzeitig auch zu den ärmsten Ländern Europas zähle. Trotz großer Motivation und hohem Elan hemme bittere Armut und existenzielle Not die Zukunftsperspektive vieler Albaner. Es herrsche vor allem in ländlich geprägten Regionen bis zu 80 Prozent Arbeitslosigkeit, korrupte und mafiöse Machenschaften hätten wenigen Reichen zu einem luxuriösen Lebensstil verholfen. Die katholische Kirche habe sich in den vergangenen Jahren „wieder etablieren und nach der harten Zeit der kommunistischen Verfolgung ihre notwendigen Strukturen weitgehend" aufbauen können. „Die albanische Kirche ist jung und lebendig. Sie ist oft der einzige Hoffnungsträger des Landes", sagte Avgustini.

Avgustini dankte Renovabis für die Unterstützung. „Renovabis hat bis heute sehr viele Projekte in Albanien gefördert, seien es Maßnahmen zum Wiederaufbau kirchlicher Strukturen, sei es durch die Unterstützung unserer Priester und Ordensleute. Hinzu kommen Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur in unserem armen Land." Bezogen auf das Motto der Renovabis-Aktion sagte er: „Wer an die Ränder geht, der wird sich verändern. Der wird erfahren, dass Solidarität nie eine Einbahnstraße ist, sondern dass etwas zurückkommt, dass man selbst als Beschenkter wieder nach Hause kommt."

Programm in Mainz (22.-24. Mai)

Am Freitagabend, 22. Mai, um 19.30 Uhr lädt Renovabis zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Menschenhandel/Frauenhandel - Moderne Sklaverei in Europa" in das „Haus am Dom" (Liebfrauenplatz 8) ein. Unter der Leitung von Michaela Pilters (ZDF-Redaktionsleiterin „Kirche und Leben") diskutieren: Schwester Andrea Bohdana Bezáková CJ von der Caritas Bratislava, Leiterin der Aktion „Stopp Menschenhandel", Schwester Dr. Lea Ackermann, die Gründerin und Vorsitzende von SOLWODI, Marlies Kohnle-Gros, Stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz, und Burkhard Haneke, Renovabis-Geschäftsführer und „Aktionsbündnis gegen Frauenhandel".

Die katholische Kirchengemeinde Liebfrauen in der Mainzer Neustadt beteiligt sich am diesjährigen Abschluss der Renovabis-Pfingstaktion in Mainz mit einem „Fest der Begeg-nung", an dem auch der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, teilnehmen wird. Am Samstag, 23. Mai, lädt die Gemeinde unter der Überschrift „Vor(ur)teil frei. Ge-meinsam statt einsam" ab 15.00 Uhr zu einem bunten Festprogramm in die Franz Liszt-Straße 1 ein. Auftakt ist mit einer Andacht für Kinder, die Pfarrer Gregor Nagel und der Renovabis-Gast Bischof Lucjan Avgustini gestalten. Ab 15.30 Uhr beginnen das Familienprogramm sowie Gesprächsrunden mit Bischof Avgustini und weiteren Gästen aus Osteuropa sowie Christen und Muslimen aus Mainz. Den musikalischen Rahmen gestalten die litauische Folkloregruppe „Tuto" und die Kroatische Katholische Gemeinde Mainz. Zum Abschluss des Tages feiert die Liebfrauengemeinde um 18.30 Uhr einen Festgottesdienst.

Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird am Sonntag, 24. Mai, den Abschlussgottesdienst der Pfingstaktion um 10.00 Uhr im Mainzer Dom feiern. Die musikalische Gestaltung übernehmen der Mainzer Domchor und die Mainzer Dombläser unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck sowie Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel. Der Gottesdienst wird live auf der Internetseite www.katholisch.de gezeigt und vom Domradio aus Köln übertragen.

Hinweis: www.renovabis.de 

am (MBN)

Personalien

Geistliche begehen Weihejubiläen (1. & 2.6.)

Pfarrer Gut 40 Jahre Priester / Beckhaus, Metzler und Nemecek 25 Jahre Diakone

Mainz. Vier Geistliche aus dem Bistum Mainz begehen Anfang Juni ihre Weihejubiläen. Der Krankenhauspfarrer Jan Kazimierz Gut wurde am 1. Juni vor 40 Jahren zum Priester geweiht; Georg Peter Beckhaus, Thomas Metzler und Zdenek-Sidonius Nemecek wurden am 2. Juni vor 25 Jahren zu Ständigen Diakonen geweiht.

Jan Kazimierz Gut, geboren am 16. November 1951 in Siedliska/Polen, wurde am 1. Juni 1975 in Tarnow von Bischof Jerzy Karol Ablewicz zum Priester geweiht. 1986 kam Gut ins Bistum Mainz und war als Kaplan in Butzbach und Fauerbach, Offenbach und Heppenheim tätig. 1989 wurde er Pfarrer in Dorn-Assenheim und 1992 in die Geistlichkeit des Bistums Mainz inkardiniert. Seit 2002 wirkt er als Seelsorger im Marienhospital Darmstadt.

Georg Peter Beckhaus (geboren am 9. Mai 1951 in Mainz) wurde am 2. Juni 1990 im Mainzer von Bischof Karl Lehmann zum Ständigen Diakon geweiht. Ab dem 1. August 1990 wirkte er in Mainz-Gonsenheim, St. Petrus Canisius und St. Stephan; ab 1998 in Mainz-Gonsenheim, St. Petrus Canisius. Beckhaus trat am 1. Juni 2014 in den Ruhestand.

Thomas Metzler wurde am 10. August 1954 in Hackenheim geboren und war nach seiner Weihe zunächst im Pfarrverband Wöllstein tätig. Von 2001 bis 2011 wirkte er mit halber Stelle als Seelsorger in der Gewahrsamseinrichtung für Ausreisepflichtige (GfA) in Ingelheim. Von 2004 bis 2007 war Metzler zudem Ständiger Diakon in Mainz-Gonsenheim, St. Stephan, von 2007 bis 2009 dann in Ingelheim-Mitte, St. Remigius, und Ingelheim-Süd, St. Michael. Seit 2011 wirkt er als Diakon in der Pfarrgruppe Ingelheim-Ost.

Zdenek-Sidonius Nemecek, geboren am 23. November 1953 in Preßburg/CSSR, ist seit seiner Weihe in der Slowakischen Seelsorge im Bistum Mainz tätig; zudem wirkte er in der Pfarrei Mainz-Weisenau (1990-1997). Seit 1997 ist er Ständiger Diakon in Mainz-Laubenheim und arbeitet als Religionslehrer.

am (MBN)

MBN vor 40 Jahren

„Mit rund 4.000 Teilnehmern aus den hessischen Dekanaten Dieburg, Erbach und Seligenstadt fand am 4. Mai in Mainz der zweite der insgesamt sieben Dekanatstage zum 1.000-jährigen Domjubiläum statt", berichten die Bistumsnachrichten. Und weiter: „Damit waren an den ersten beiden Dekanatstagen annähernd 9.000 Katholiken des Bistums nach Mainz gekommen. Neben der Eucharistiefeier und dem Schlussgottesdienst mit dem Diözesanbischof, Kardinal Hermann Volk, im nahezu überfüllten Dom waren wie am Sonntag zuvor beim rheinhessischen Dekanatstag das Kinderzentrum im Bischöflichen Ordinariat und das Jugendforum auf dem Markt die äußeren Glanzpunkte des festlichen Tages."

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 9 vom 7. Mai 1975

An Pfingstmontag, 19. Mai, feierte der Mainzer Bischof, Kardinal Hermann Volk, gemeinsam mit dem Patriarchen von Venedig, Kardinal Albino Luciani (dem späteren Papst Johannes Paul I.) einen Gottesdienst im Mainzer Dom. Der „Tag der Italiener" fand im Rahmen des 1.000-jährigen Domjubiläums statt.

Im Rahmen des Domjubiläums wurden auch die Domplätze neu gestaltet, unter anderem mit der Heunensäule und der Bonifatius-Statue. Die Plätze wurden am 23. Mai der Bevölkerung übergeben - kurz vor dem Höhepunkt des Jubiläumsjahres, der Festwoche vom 31. Mai bis zum 8. Juni. Weiter heißt es in den Bistumsnachrichten: „Vom 23. bis 25. Mai wird das von der Stadt veranstaltete Domplatzfest dauern, bei dem die Mainzer Bäcker 3.000 essbare ‚Domsgickel' verkaufen werden. Es handelt sich bei diesem Festgebäck um den in Mürbeteig hergestellten Wetterhahn des westlichen großen Domturmes. Der Erlös wird als Spende der Bäcker für soziale Zwecke verwandt."

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 10/11 vom 14. und 22. Mai 1975

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