Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 26

vom 8. Juli 2015

Taufpiscina (c) Bistum Mainz / Blum
Taufpiscina
Datum:
Mi. 8. Juli 2015
Von:
Mainzer Bistumsnachrichten
Berichte | Personalien | Vorschau
BDKJ Diözesanvorstand (c) BDKJ Mainz / Brandmüller
BDKJ Diözesanvorstand

Berichte

  • Frühes christliches Taufbecken in Worms entdeckt 
  • Fünf Flüchtlings-Initiativen erhielten Ketteler-Preis 
  • Tagung im Institut für Mainzer Kirchengeschichte 
  • Neue BDKJ-Vorstandsmitglieder gewählt 
  • Neue Kita in Erbes-Büdesheim eingeweiht 
  • Neues Gemeindehaus für Geinsheim-St. Ulrich

Personalien

  • Domkapitular em. Ernst Kalb verstorben 
  • Dr. Engelbert Felten verabschiedet

Vorschau

  • Neue Gemeindereferenten werden gesendet (11.7.) 
  • Fünfter Internationaler Orgelsommer in Mainz (ab 11.7.) 
  • Gottesdienst zum Todestag von Bischof Ketteler (13.7.)

 

Berichte

Propst Schäfer: „Eine kleine Sensation"
Frühes christliches Taufbecken bei Grabungen vor dem Wormser Dom entdeckt

Worms. Bei den archäologischen Grabungen vor dem Wormser Dom sind die Reste eines frühen christlichen Taufbeckens, einer so genannten Taufpiscina, entdeckt worden. Der Propst am Dom zu Worms, Pfarrer Tobias Schäfer, bezeichnete den Fund vor Journalisten im Liobahaus in Worms am Donnerstag, 2. Juli, als „eine kleine Sensation". Wörtlich sagte er: „Als die Archäologen uns bestätigt haben, dass es sich bei dem Fund um eine solche Taufpiscina handelt, also einen bislang im deutschen Raum überaus seltenen Fund, war für uns sehr schnell klar, dass wir alles tun wollen, um diesen Fund zu erhalten und die Möglichkeit zu schaffen, ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und angemessen zu präsentieren."

Am 24. Juni habe der Verwaltungsrat der Gemeinde einstimmig den Beschluss gefasst, „den Architekten zu beauftragen, das Sockelgeschoss des geplanten Hauses so umzugestalten, dass dieser Fund darin in einer guten und attraktiven Weise der Öffentlichkeit künftig zugänglich gemacht werden kann."

Der Fund und seine Präsentation fügten sich gut in das Konzept des Hauses am Dom ein, betonte Schäfer: „Dieses Haus sollte von Anfang an, durch seinen Standort, seine Architektur wie auch durch seine Funktionen erfahrbar machen, dass der Dom mehr ist als nur das bedeutende Kulturdenkmal; kein bloßes Museum, sondern zuerst ein Gotteshaus, ein Ort der Gottesbegegnung, und dass zum Dom auch eine lebendige Gemeinde gehört. In diesem Sinn soll das Haus am Dom ein Haus der Begegnung werden, ein einladendes ‚Entree' zum Dom." Er sei sich bewusst, dass der Fund zu weiteren Zeitverzögerungen und auch zu einer Kostensteigerung beim Haus am Dom führen werde, sagte Schäfer. Dennoch könne er „mit voller Überzeugung" für die Domgemeinde und den Verwaltungsrat sagen: „Wir sind hocherfreut über diesen spektakulären Fund und sind sicher, dass er die Attraktivität des geplanten Hauses am Dom in Worms und weit darüber hinaus steigern wird."

Erst die fünfte Taufpiscina im deutschsprachigen Raum

Nach Angaben von Holger Grewe, Leiter der Forschungsstelle Kaiserpfalz Ingelheim, handelt es sich beim Wormser Fund um die fünfte bekannte Taufpiscina im deutschsprachigen Raum. Grewe hatte den vergleichbaren Fund einer Taufpiscina im Turm der St. Remigius-Kirche in Nieder-Ingelheim begleitet. Weitere Taufanlagen dieser Art gibt es in Boppard, Köln und Trier. Grewe geht davon aus, dass die Anlage „aus dem sechsten, siebten oder achten Jahrhundert" stammt. Eine genaue Datierung werde erst durch weitere archäologische Untersuchungen möglich sein. „Der Schlüssel dazu steckt in den Kleinfunden, mit denen das Taufbecken verfüllt ist."

Bei einer Taufpiscina handele es sich um ein rund eineinhalb Meter breites Taufbecken, in das erwachsene Täuflinge ganz hineingestiegen und dann dort getauft worden seien, sagte Grewe. In der Zeit von Karl dem Großen um 800 habe sich die Taufpraxis hin zur Kindstaufe verändert. „Wir sind noch mitten bei der Arbeit und können Ihnen heute einen ersten Bericht über den Fund geben", sagte Dr. Marion Witteyer, Leiterin in der Außenstelle Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). Allerdings sei es nicht möglich, zum jetzigen Zeitpunkt „ausgedeutete Funde" zu präsentieren, sagte Witteyer. Erhalten ist von dem Taufbecken nur der untere Teil. Sie bezeichnete es als „ein großes Glück", dass in Worms „so sorgfältig gearbeitet wurde", und der Fund auf diese Weise habe erhalten werden können.

Der Fund des Taufbeckens gehöre „mit zum Ältesten, was man in Worms sehen kann", sagte der Diözesanbaumeister und Diözesankonservator des Bistums Mainz, Johannes Krämer. „Das Bistum ist über den Fund sehr erfreut, da dadurch deutlich wird, dass das Christentum in der Region eine sehr lange, ununterbrochene Tradition hat." Und weiter: „Wir werden alles dafür tun, um die Taufanlage einer großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen." Natürlich werde es deswegen beim Haus am Dom Umplanungen geben müssen, sagte Krämer. Die zeitliche Planung dazu könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Er sei zuversichtlich, dass sich die Fundstelle gut in das Haus am Dom integrieren lasse. Grundsätzlich gelte bei den anstehenden Arbeiten: „Sorgfalt geht vor Schnelligkeit."

Der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel zeigte sich erfreut, dass sich „mit diesem kulturhistorischen Schatz ein weiteres Fenster in die lange Geschichte der Stadt Worms öffnet". Der Fund biete die „außerordentlich wichtige Chance, dieses Haus der Begegnung noch einmal aufzuwerten und für eine noch stärkere Akzeptanz zu sorgen". Kissel bekräftigte, dass die Stadt Worms „ihren Teil dazu beitragen wird, den Fund in das touristische Konzept der Stadt miteinzubringen". Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE würdigte die „ausgesprochen gute" Zusammenarbeit mit der Pfarrei und dem Bistum Mainz. „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Bauherr einen solchen Fund integrieren möchte."

Der Wormser Grabungsleiter Markus Forman verwies darauf, dass unter anderem auch Gräber und ein römischer Kapitelstein entdeckt worden seien. Forman erläuterte im Anschluss an das Pressegespräch den Fund an der Ausgrabungsstelle vor dem Dom. Seit Januar finden archäologische Grabungen an der Südseite des Wormser Domes statt. Bevor dort das Haus am Dom gebaut wird, sollte die Chance genutzt werden, das historisch bedeutende Gelände sorgfältig zu untersuchen, um dadurch Erkenntnisse über die Vorgeschichte des Domes und seines Umfeldes zu gewinnen.

tob (MBN)

 

Vorbildlicher Einsatz für Flüchtlinge
Fünf ehrenamtliche Initiativen aus dem Bistum Mainz erhalten diesjährigen Ketteler-Preis

Mainz. Die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung hat fünf ehrenamtliche Initiativen aus dem Bistum Mainz ausgezeichnet, die sich auf vorbildliche Weise für Flüchtlinge einsetzen. Den mit jeweils 2.000 Euro dotierten Ketteler-Preis erhielten im hessischen Teil des Bistums der Arbeitskreis Asyl in Zwingenberg, die Bürgerinitiative Flüchtlingshilfe Dietzenbach, das Projekt „15plus" Seligenstadt und die ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleiter im Vogelsberg sowie in Rheinland-Pfalz die Asylarbeit in Dittelsheim-Heßloch. „Die Preisträger stehen für viele andere Initiativen im Bistum Mainz, die Flüchtlinge willkommen heißen und ihnen den Start in ein neues Leben erleichtern", sagte Diözesancaritasdirektor Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt am Donnerstag, 2. Juli, beim Tag der Caritas und Seelsorge im Bischöflichen Priesterseminar in Mainz. „Wir wünschen ihnen für ihre Arbeit Gottes reichen Segen."

Mit Sensibilität, Kreativität und einem langen Atem setzten sich viele Freiwillige im Bistum Mainz für Flüchtlinge ein, sagte auch der Vorstandsvorsitzende der Ketteler-Stiftung, Thomas Karst. „Sie versuchen in ihrem speziellen Umfeld, mit den vor Ort vorhandenen Kräften zu leisten, was möglich ist. Und sie laden mit ihrem Einsatz zur Nachahmung ein." Auf eine Reihenfolge der Preise habe die Stiftung diesmal bewusst verzichtet.

Der Arbeitskreis Asyl in Zwingenberg hilft bei alltäglichen Dingen, von der Beschaffung eines Fahrrades über die Wohnungssuche bis zum Zahnarztbesuch. Er informiert über Fluchtursachen und bringt Flüchtlinge und Einheimische zusammen. Die Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt in Zwingenberg ist Teil des Netzwerks, öffnet beispielsweise ihre Räume für Deutschkurse. Die Bürgerinitiative Flüchtlingshilfe Dietzenbach will Flüchtlinge willkommen heißen und ihnen ein lebenswertes Umfeld schaffen. Mehr als 100 Ehrenamtliche sind inzwischen im Einsatz, organisieren Sprachkurse, aber auch gemeinsame Sportveranstaltungen wie Fußball oder Basketballspiele. Teil der bewusst überparteilich und überreligiös arbeitenden Initiative ist die Pfarrei St. Martin in Dietzenbach.

Das Projekt „15Plus" in Seligenstadt will junge Flüchtlinge außerhalb der Schulpflicht fördern, sie auf einen externen Hauptschulabschluss vorbereiten und ihnen dadurch Chancen eröffnen. Fünf Ehrenamtliche unterrichten in enger Absprache mit der Caritas junge Menschen an vier Tagen die Woche in Deutsch, Englisch, Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern. Zugleich werden die jungen Flüchtlinge dabei unterstützt, eigenen Interessen nachzugehen, etwa ein Instrument zu lernen oder Fußball zu spielen. Die ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleiter im Vogelsberg sind Berater, Ansprechpartner und Zuhörer für die Flüchtlinge. Sie sind da, wenn es darum geht, dass alltägliche Leben zu meistern, über die Erlebnisse auf der Flucht zu sprechen oder Kontakte mit örtlichen Vereinen zu knüpfen. Die Fortbildung der Ehrenamtlichen wurde vorbildlich im Netzwerk organisiert. Mit dabei ist das Caritaszentrum im Vogelsberg. Zum ersten Fortbildungsabend kamen statt der erwarteten zehn sogar 41 Interessierte.

Die Asylarbeit in Dittelsheim-Heßloch mit der Katholischen Pfarrgruppe Am Jakobsweg bietet unkomplizierte Hilfe im Alltag. Sie organisiert Deutschkurse, hilft bei Behördengängen und Arztbesuchen und hat sich vorgenommen, die Flüchtlinge, die seit Januar letzten Jahres im früheren Pfarrhaus in Heßloch leben, eng ins „Dorfleben" einzubinden. Inzwischen hat ein Flüchtling die Deutschprüfung so gut bestanden, dass er im September die erforderlichen Sprachkenntnisse nachweisen kann, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen.

Die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung - die Gemeinschaftsstiftung zur Förderung der karitativen und sozialen Arbeit im Bistum Mainz - vergibt den Ketteler-Preis seit 2005. Der Preis zeichnet Persönlichkeiten, Teams oder Initiativen im Bistum aus, die die diakonische Dimension von Kirche, also den Dienst am Menschen, nachhaltig und eindrucksvoll leben. Der Ketteler-Preis wurde beim Tag der Caritas und Seelsorge verliehen, der in diesem Jahr unter dem Motto „Lasst die Kirche im Dorf...!?" die demographische Entwicklung auf dem Land in den Blick nahm und bei dem rund 130 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter von Caritas und Seelsorge ins Gespräch kamen.

Hinweise:

jik (MBN)

 

Verhältnis von katholischer Kirche und Sozialismus
Internationale Tagung im Institut für Mainzer Kirchengeschichte

Mainz. Im Institut für Mainzer Kirchengeschichte fand von Donnerstag, 2., bis Samstag, 4. Juli, der vierte Workshop des Akademischen Netzwerkes „Die katholische Kirche, Modernisierung und Moderne in Europa" statt. An dem Netzwerk sind die Scuola Normale Superiore in Pisa, die Universität Ca'Foscari Venedig, die École Pratique des Hautes Études/Sorbonne, Paris, das KADOC-Katholische Universität Leuven, das Deutsche Historische Institut Rom und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz beteiligt. Thema des diesjährigen Workshops war das Verhältnis von katholischer Kirche und Sozialismus.

Unter anderem referierte Francesco Tacchi (Pisa/Mainz) anhand des Beispiels Mainz über Theorie und Praxis der Inkompatibilität von Katholizismus und Sozialismus im 19. und 20. Jahrhundert. Der Workshop diente auch der weiteren Planung der Aktivität des Netzwerkes, das sich bisher unter anderem mit dem Thema Katholizismus und Nationalismus beschäftigt hat. (Daniele Menozzi (Hg.), Cattolicesimo Nazione e Nazionalismo. Catholicism Nation and Nationalism, Pisa: Edizioni della Normale 2015.)

imk (MBN)

 

„BDKJ 2030 - Ich glaub. Da geht was."
Diözesanversammlung der katholischen Jugendverbände in Mainz

Mainz. Neue Mitglieder des ehrenamtlichen Diözesanvorstands des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz sind Daniela Hottenbacher und Marc Buschmeyer. Sie wurden am Sonntag, 5. Juli, bei der BDKJ-Diözesanversammlung im Mainzer Jugendhaus Don Bosco gewählt und treten die Nachfolge von Ina May und Michael Ziegler an. In ihren Ämtern bestätigt wurden Caroline Witting und Matthias Lepold; hauptamtliche Mitglieder des BDKJ-Diözesanvorstandes sind Eric Niekisch und Constanze Coridaß sowie Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mathias Berger.

Die Diözesanversammlung hatte am Freitag, 3. Juli, begonnen; sie stand unter der Überschrift „BDKJ 2030. Ich glaub. Da geht was". Im Rahmen des Treffens setzten sich die rund 60 Delegierten aus den neun Mitgliedsverbänden und 16 Dekanatsverbänden des Bistums Mainz mit den Perspektiven für die Jugendverbandsarbeit auseinander. Zudem stand die Frage nach den notwendigen Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement im Mittelpunkt der diesjährigen Antragsdiskussionen. So beschloss die Versammlung ein Positionspapier mit dem Titel „Ehrenamt - wertvoll und unverzichtbar". „Ehrenamtliches Engagement bildet für die Gesellschaft und die Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen einen unverzichtbaren Mehrwert. Es muss deshalb neben Schule, Studium, Ausbildung und Beruf möglich und leistbar sein. Wir setzen uns für die nötigen Rahmenbedingen ein, denn ohne dieses Engagement ist Jugendverbandsarbeit für uns nicht denkbar", sagte Vorstandsmitglied Lepold.

am (MBN)

 

Generalvikar weihte Kindertagesstätte ein
Neubau in Trägerschaft der Pfarrgemeinde Erbes-Büdesheim übergeben

Erbes-Büdesheim. Am Freitag, 3. Juli, hat der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, gemeinsam mit Pfarrer Mathias Becker die neuerbaute Kindertagesstätte der katholischen Kirchengemeinde in Erbes-Büdesheim eingeweiht. Die Gemeinden Erbes-Büdesheim und Nack haben anstelle der bisherigen Kindertagesstätte eine neue Einrichtung gebaut und der katholischen Kirchengemeinde die Trägerschaft übergeben.

Generalvikar Giebelmann dankte für die gute Zusammenarbeit zwischen der Kirchengemeinde und der politischen Gemeinde. „Die Zeiten der Konkurrenz sind vorbei", betonte Giebelmann. „Es geht um die Sorge für die uns anvertrauten Kinder und um die Unterstützung der Eltern." Zur neuen Kindertagesstätte gehören drei Gruppen für Kinder ab drei Jahren und eine Gruppe für Kinder ab einem Jahr.

tob (MBN)

 

Neues Gemeindehaus in Geinsheim
Einweihung durch Generalvikar Giebelmann

Geinsheim. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Sonntag, 5. Juli, gemeinsam mit Pfarrer Günther-Diether Loch das neue Gemeindehaus der Pfarrei St. Ulrich in Geinsheim eingeweiht. Der Neubau ist ein Ersatzbau für das bisherige 50 Jahre alte Gemeindehaus, das aus Sicherheits- und Brandschutzgründen nicht mehr erhalten werden konnte. „Dieses Haus ist kein Clubhaus, in das wir uns zurückziehen", betonte der Generalvikar, „sondern es ist ein Missionshaus, in dem wir Kraft erhalten für unseren Dienst in der Welt."

tob (MBN)

 

Personalien

Domkapitular em. Ernst Kalb verstorben
Langjähriger Dezernent für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz

Mainz. Der emeritierte Domkapitular Prälat Ernst Kalb ist am Freitagabend, 3. Juli, verstorben. Kalb war von 1986 bis zum Jahr 2000 Dezernent für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, feiert das Pontifikalrequiem für Ernst Kalb am Montag, 13. Juli, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Domfriedhof statt.

Ernst Kalb wurde am 11. Januar 1930 in Oberursel geboren. Er studierte Theologie in Mainz und Innsbruck. Am 24. Juli 1955 wurde er von Bischof Albert Stohr im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Es folgten Stationen als Kaplan in Lampertheim-St. Andreas und Alzey-St. Joseph. Im Jahr 1959 wurde er zum Religionslehrer an der Kreisberufsschule Bergstraße in Lampertheim ernannt, wo er auch als Stadt- und Dekanatsjugendseelsorger wirkte. Bischof Hermann Volk holte Kalb 1964 als Assistenten in die Schulabteilung des Bischöflichen Ordinariates in Mainz. Dort war Kalb als stellvertretender Dezernent für den schulischen Religionsunterricht und die Fort- und Weiterbildung der Religionslehrer zuständig.

1986 übernahm Kalb in der Nachfolge von Domdekan Hermann Berg die Leitung des Dezernates Schulen und Hochschulen. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Mainzer Domkapitels. Mit der Vollendung seines 70. Lebensjahres trat er als Dezernent in den Ruhestand. Für seine Verdienste wurde er mit den Päpstlichen Ehrentiteln „Monsignore" (1986) und „Ehrenprälat" (1990) ausgezeichnet.

tob (MBN)

 

„Ein Glücksfall für das Institut"
Verabschiedung von Felten vom TPI / Rüdesheim übernimmt Leitung

Wiesbaden/Trier/Mainz. Insgesamt 15 Jahre hat Dr. Engelbert Felten das Theologisch-Pastorale Institut (TPI) der Bistümer Limburg, Mainz und Trier geleitet. Nun stellt sich der 60-jährige Theologe einer neuen beruflichen Herausforderung und wird als Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Waldrach im Bistum Trier wirken. In einer Feierstunde mit Vesper, Musik und Kabarett am Freitag, 3. Juli, im Wilhelm Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod ist er offiziell verabschiedet worden.

„Dr. Engelbert Felten war ein Glücksfall für das TPI", sagte Dr. Hermann Josef Groß, Vorsitzender des Verwaltungsrates des Theologisch-Pastoralen Instituts, in seiner Laudatio auf den scheidenden Leiter. Als Theologe, Priester und Mensch habe sich Felten immer den Fragen der Zeit gestellt und Menschen auf der Suche nach Gott begleitet. Es sei ihm darum gegangen, am Menschen „dran zu sein", und ihnen in ihrem Alltag, in ihrer konkreten Lebensphase, die Orte Gottes aufzuzeigen. Felten schaffe es, theologische Sachverhalte verständlich zu vermitteln; und er besitze die Gabe, fesselnd und gehaltvoll predigen zu können. Felten schätze „die Literatur, die Kunst, die Musik, ja das Ästhetische", und könne auch dadurch viele Brücken bauen. „Engelbert Felten war und ist es wichtig, dass sich die Kirche nicht zurückzieht. Er ist überzeugt von der Kraft und der Botschaft des Glaubens", sagte Groß.

Domkapitular Wolfgang Rösch, der Ständige Vertreter des Apostolischen Administrators im Bistum Limburg, überbrachte den Dank der Bistumsleitungen aus Limburg, Mainz und Trier. „Die Bischöfe konnten sich immer auf Sie verlassen, und wir wissen, was wir am TPI und an der Arbeit, die hier in Aus-, Fort-, und Weiterbildung geleistet wird, haben", sagte Rösch. Er selbst habe Felten immer als authentischen, klugen und belesenen Priester, Institutsleiter und Theologen erlebt. „Sie haben es geschafft, dass sich in den vergangenen Jahren viele Menschen, egal ob Kleriker oder Laien, in den Angeboten des TPI wiedergefunden haben", sagte Rösch. Dies sei ihm auch „Dank der Sensibilität für die Themen der Zeit" so gut gelungen. Als Leiter des Instituts habe es Felten geschafft, eine Atmosphäre aufzubauen, die anderen Raum gebe. „Sie wollten nie alles allein machen, sondern haben den Fähigkeiten und Ideen Ihrer Kolleginnen und Kollegen vertraut. Dies zeichnet Leitung aus", sagte Rösch.

Von der guten Zusammenarbeit mit Felten im Verwaltungsrat des TPI berichtete Dr. Wolfgang Fritzen als Vertreter der Trägerdiözesen. „Du bist ein Mensch, der uns bei unserer Arbeit im Verwaltungsrat immer wertvolle Anregungen gegeben hat", sagte Fritzen. Es sei immer konstruktiv beraten worden und Felten sei „ein engagierter Streiter" für das Institut gewesen, der sich den Respekt vieler erarbeitet habe. „Wir danken Dir für das Zutrauen, dass Du immer in uns hattest", sagte Dr. Christoph Rüdesheim im Namen des Teams des TPI. Felten habe dem TPI gut getan. Unter seiner Leitung sei das Institut strategisch weiterentwickelt worden und wieder näher an alle Trägerdiözesen herangerückt. Entwicklungen, auf die künftig aufgebaut werden könne.

Künftiger Leiter des TPI wird zum 1. September Dr. Christoph Rüdesheim. Der 1961 geborene Theologe ist bereits seit April 2004 Dozent am TPI und somit eng mit dem Institut verbunden. Christoph Rüdesheim war von 1988 bis 1994 Pastoralreferent in Mühlheim am Main. Von 1994 bis 2000 war er Assistent von Weihbischof Dr. Franziskus Eisenbach und von 2001 bis 2004 Projektreferent im Dekanat Mainz-Süd. In den Jahren 1991 bis 1993 absolvierte er eine Ausbildung zum geistlichen Begleiter und von 1995 bis 1997 in systematischer Organisationsberatung. Von 2005 bis 2006 machte er eine Ausbildung in Bibliodramaleitung und von 2007 bis 2008 eine Ausbildung in Coaching und Teamentwicklung.

StS (MBN)

 

Vorschau

Sendungsfeier für neue Gemeindereferenten (11.7.)
Gottesdienst mit Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom

Mainz. Vier neue Gemeindereferentinnen und einen Gemeindereferenten wird der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann am Samstag, 11. Juli, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom zu ihrem Dienst beauftragen. Gesendet werden Theresia Bahr (künftiger Einsatzort: Hausen-St. Josef), Vincenzo Caterina (Hainstadt-St. Wendelinus), Natalie Lisson (Pfarrgruppe Heusenstamm), Katja Napp (Pfarrgruppe Worms-Nordstadt) und Stefanie Schwalb (Pfarrgruppe Mörlen). Im Anschluss an den Sendungsgottesdienst ist ein Empfang im Mainzer Priesterseminar vorgesehen.

am (MBN)

Fünfter Internationaler Orgelsommer in Mainz (ab 11.7.)
Domorganist Daniel Beckmann gestaltet das Eröffnungskonzert

Mainz. In Mainz findet von Samstag, 11. Juli, bis Samstag, 29. August, zum fünften Mal der Internationale Mainzer Orgelsommer statt. Das Eröffnungskonzert am 11. Juli um 18.30 Uhr im Mainzer Dom gestaltet der Mainzer Domorganist Daniel Beckmann mit Werken von Johann Sebastian Bach, Céar Franck und Louis Vierne. Die sieben weiteren Konzerte des Orgelsommers gestalten Organisten aus Deutschland, Frankreich und den USA; das Schlusskonzert übernimmt Domorganist Beckmann. Außer dem Mainzer Dom wird es in diesem Jahr auch wieder Konzerte in anderen Kirchen geben: in Mainz-St. Stephan (1. August, Beginn: 20.00 Uhr) und in der Augustinerkirche (29. August). Bis auf das Konzert in St. Stephan beginnen alle Konzerte um 18.30 Uhr.

Die Konzerte im Einzelnen:

  • Samstag, 11. Juli: Eröffnungskonzert mit Domorganist Daniel Beckmann - Werke von u.a. Bach, Franck und Vierne
  • Samstag, 18. Juli: mit Markus Eichenlaub, Speyer - Werke von u.a. Mendelssohn Bartholdy, Widor, Bossi, Wagner und Maquaire
  • Samstag, 25. Juli: mit Adam Pajan, Oklahoma (USA) - Werke von u.a. Gjeilo, Jongen, Bach, Mendelssohn Bartholdy, Foote, Gershwin/Pajan und Peeters
  • Samstag, 1. August: mit Johannes Skudlik, Landsberg - Werke von u.a. Bach, Cochereau, Guillou, Franck und Liszt. (Dieses Konzert beginnt um 20.00 Uhr in St. Stephan.) 
  • Samstag, 8. August: mit Thomas Schmitz, Münster - Werke von u.a. Fleury, Whitlock, Buck, Jongen und Dupré
  • Samstag, 15. August: mit Pascal Reber, Straßburg (Frankreich) - Werke von u.a. Bach, Vierne, Widor, Dupré, Fleury und Reber
  • Samstag, 22. August: mit Philippe Lefebvre, Paris (Frankreich) - Werke von u.a. Bach, Mendelssohn Bartholdy, Schumann und Lefebvre
  • Samstag, 29. August: Abschlusskonzert mit Domorganist Daniel Beckmann - Werke von u.a. Bruhns, Clérambault, Breunich, Muffat und Bach. (Dieses Konzert findet in der Augustinerkirche statt.)

Hinweise:

  • Der Eintritt für die Orgelkonzerte beträgt acht bzw. sechs Euro, für Mitglieder des Fördervereins vier Euro. Der Preis für ein Abonnement für alle Konzerte beträgt 42 Euro bzw. 21 Euro für Mitglieder des Fördervereins.
  • Die Karten sind im Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8, Telefon: 06131/253-888, bei der Dominformation, Markt 10, Telefon: 06131/253-412 und an der Abendkasse erhältlich.
  • Weitere Informationen auch im Internet unter www.domorgel-mainz.de  

am (MBN)

 

138. Todestag von Bischof Ketteler (13.7.)
„Gut wirtschaften. TTIP, CETA und mehr - was würde Bischof Ketteler dazu sagen?"

Mainz. „Gut wirtschaften. TTIP, CETA und mehr - was würde Bischof Ketteler dazu sagen?" lautet das Motto des diesjährigen Gottesdienstes anlässlich des Todestages des ehemaligen Bischofs von Mainz, Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler. Der Gottesdienst beginnt am Montag, 13. Juli, um 18.30 Uhr, mit dem Gottesdienst im Ostchor des Mainzer Domes; anschließend wird der Abend im Mainzer Haus am Dom fortgesetzt. Referent im Haus am Dom ist Ralf Welter, Volkswirt und Referent für sozialpolitische Themen der KAB im Bistum Aachen.

In diesem Jahr wird der 138. Todestag Kettelers begangen. Veranstaltet wird der Abend von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Mainz gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern.

am (MBN)

Domkapitular em. Ernst Kalb (c) Bistum Mainz / Blum