Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 27

vom 15. Juli 2015

Beisetzung (c) Bistum Mainz / Matschak
Beisetzung
Datum:
Mi. 15. Juli 2015
Von:
Mainzer Bistumsnachrichten
Berichte | Vorschau
beisetzung.jpg (c) Bistum Mainz / Matschak
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Berichte

  • Domkapitular em. Prälat Ernst Kalb beigesetzt 
  • Medienempfang der Bistümer Mainz und Limburg 
  • Interview: Ein Jahr Hospiz Fanny de la Roche 
  • Abschiedsvorlesung von Professor Peter Walter
  • Martinus-Schule Weisenau wurde erweitert 
  • Studiennachmittag zu Grabungen in der Johanniskirche

Vorschau

  • Priesterweihe im Mainzer Dom (18.7.) 
  • Sommerreihe der hr1-Sonntagsgedanken (ab 19.7.)  
  • Jubiläum der Kapelle der Maria Ward-Schwestern (25.7.)

 

Berichte

Lehmann: Ein Mann der Schule und der Kirche
Domkapitular em. Ernst Kalb beigesetzt / Pontifikalrequiem im Mainzer Dom

Mainz. Als einen Menschen, der „ganz und gar ein Mann der Schule" und „ganz und gar ein Mann der Kirche" war, hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, den emeritierten Domkapitular Prälat Ernst Kalb gewürdigt. „Ernst Kalb hat durch seinen Einsatz für Schule und Hochschule dem Bistum Mainz einen ganz hohen Dienst erwiesen", sagte Lehmann im Pontifikalrequiem für Ernst Kalb am Montag, 13. Juli, im Mainzer Dom. Kalb, von 1986 bis zum Jahr 2000 Dezernent für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, war am Freitagabend, 3. Juli, verstorben.

In seiner Predigt wies Lehmann darauf hin, dass Kalb stets für Schulen und Hochschulen, „ja für die Belange der Bildung überhaupt" eingetreten sei. „Dies ist auch ein besonderer Gewinn für uns gewesen, weil er stets auf die Eigengesetzlichkeit pädagogischer und schulischer Fragen und Probleme achtete. Damit hat er auch für die Gesamtpastoral der Kirche etwas Entscheidendes zum Ausdruck gebracht: Kirche darf sich nicht nur auf die Pfarrgemeinde beschränken, sondern muss an vielen Orten präsent werden, wo Menschen Gemeinschaft praktizieren, besonders wo es um Gestaltungsfragen des individuellen und gesellschaftlichen Lebens geht. Die Schule ist ein solcher Ort, und zwar ein eminenter", betonte der Kardinal.

Für Kalb habe die Familie und die Beheimatung in der Gemeinde „eine wichtige Rolle gespielt. „Deshalb gehörte es schon früh zum Programm der Mainzer Schulabteilung, mit dem schulischen Religionsunterricht die Katechese der Gemeinde zu stärken. Es liegt auf derselben Linie, dass Herr Domkapitular Kalb in anderer Weise die Lebensräume des Glaubens zu unterstützen suchte. Der Glaube darf nicht nur gelehrt, sondern er muss auch gelebt werden", sagte Lehmann.

Der Kardinal hob hervor, dass für Kalb „immer der einzelne Mensch im Mittelpunkt" gestanden habe. „Der Einzelne fand stets ein offenes Ohr für seine Fragen und Nöte. Mit großer Sorgfalt hat er immer wieder versucht, dem Einzelnen gerecht zu werden und für ihn Lösungswege zu finden, ohne gegenüber anderen ungerecht zu werden. Domkapitular Ernst Kalb hat als echter Pädagoge immer wieder auch den einzelnen Menschen, gerade jungen Lehrerinnen und Lehrern, einen Spielraum zugestanden, in dem sie wachsen und reifen konnten. Er hat jeden immer wieder bestärkt in dem, was er zu leisten imstande war. Ohne die menschlichen Grenzen zu verkennen, hat er darum sehr viele Lehrerinnen und Lehrer ermutigt und ihnen dadurch auch Freude an ihrer Aufgabe vermittelt", sagte Lehmann.

In ihrem Dankwort würdigte auch die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, den Verstorbenen und erinnerte unter anderem daran, dass Kalb auch nach seiner Pensionierung ein hohes Interesse an der Arbeit im Dezernat gehabt habe. Pollak ist Nachfolgerin von Kalb. Der abschließenden Beisetzung auf dem Domfriedhof stand der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, vor. Zu dem Gottesdienst waren neben den Familienangehörigen, Weggefährten und zahlreichen Priestern auch Kardinal Karl-Josef Rauber, Ergenzingen, und der Bischof von Erfurt, Dr. Ulrich Neymeyr, gekommen; beide sind Priester des Bistums Mainz.

Ernst Kalb wurde am 11. Januar 1930 in Oberursel geboren. Er studierte Theologie in Mainz und Innsbruck. Am 24. Juli 1955 wurde er von Bischof Albert Stohr im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Es folgten Stationen als Kaplan in Lampertheim-St. Andreas und Alzey-St. Joseph. Im Jahr 1959 wurde er zum Religionslehrer an der Kreisberufsschule Bergstraße in Lampertheim ernannt, wo er auch als Stadt- und Dekanatsjugendseelsorger wirkte. Bischof Hermann Volk holte Kalb 1964 als Assistenten in die Schulabteilung des Bischöflichen Ordinariates in Mainz. Dort war Kalb als stellvertretender Dezernent für den schulischen Religionsunterricht und die Fort- und Weiterbildung der Religionslehrer zuständig.

1986 übernahm Kalb in der Nachfolge von Domdekan Hermann Berg die Leitung des Dezernates Schulen und Hochschulen. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Mainzer Domkapitels. Mit der Vollendung seines 70. Lebensjahres trat er als Dezernent in den Ruhestand. Für seine Verdienste wurde er mit den Päpstlichen Ehrentiteln „Monsignore" (1986) und „Ehrenprälat" (1990) ausgezeichnet.

am (MBN)

 

Medienempfang der Bistümer Mainz und Limburg
Im Mainzer Priesterseminar ging es um „Kirchliche Berufe und Berufungen"

Mainz. Das gesunkene Interesse junger Menschen an Berufsperspektiven in der Kirche stand im Mittelpunkt des Medienempfangs der Bistümer Mainz und Limburg. Unter der Überschrift „Kirchliche Berufe und Berufungen" hatten der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, und der Apostolische Administrator des Bistums Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, Journalisten und Medienschaffende aus den beiden Bistümern zu der traditionellen Begegnung eingeladen. Rund 130 Teilnehmer waren zum Medienempfang am Donnerstagabend, 9. Juli, ins Bischöfliche Priesterseminar St. Bonifatius in Mainz gekommen.

Der Regens des Mainzer Priesterseminars, Dr. Udo Bentz, stellte gemeinsam mit Carola Daniel, der Bischöflichen Beauftragten für die Pastoralreferentinnen und -referenten im Bistum Mainz, die Zusammenarbeit der pastoralen Berufsgruppen im Mainzer Priesterseminar vor. Als „Haus der Kirchlichen Berufe im Bistum Mainz" sind dort seit einigen Jahren neben der Priesterausbildung auch die Ausbildung der Ständigen Diakone, der Pastoralkurs, den die angehenden Pastoralreferenten absolvieren, das Maria Reinartz-Haus für Gemeindereferenten, die Infostelle „Berufe der Kirche" und das Institut für geistliche Begleitung beheimatet. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Daniel Deckers, verantwortlicher Redakteur für „Die Gegenwart" bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

Bentz, der auch Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz ist, plädierte dafür, „von den Inhalten her zu denken und nicht nur von den Zahlen". Die enge Kooperation der Berufsgruppen, wie sie im Mainzer „Haus der Kirchen Berufe" gesucht werde, gebe es in dieser Ausprägung deutschlandweit nur in Mainz, sagte Bentz. Die Idee, mit der man inzwischen gute Erfahrungen mache, habe sich seit dem Jahr 2000 entwickelt und sei „organisch gewachsen". Daniel wies darauf hin, dass sich junge Menschen heute „massiv rechtfertigen müssen", wenn sie sich für einen kirchlichen Beruf entschieden. „Das hat sich in den letzten zehn Jahren nochmal zugespitzt."

Kardinal Lehmann hatte in seiner Begrüßung davor gewarnt, „immer nur auf die Priesterberufungen und Priesterweihen zu schauen". Dies könne „blind machen für andere Dinge". Er verwies darauf, dass es im Bistum Mainz mit Gemeindereferenten, Pastoralreferenten und Ständigen Diakonen rund 1.000 Mitarbeiter in der Seelsorge gebe. „So viele Mitarbeiter in der Pastoral hatten wir noch nie." Das sei ein „neuer Reichtum" für die Kirche. Weihbischof Grothe bekräftigte in seinem Schlusswort die Notwendigkeit der pastoralen Berufe, da die Menschen nicht nur Hunger nach Materiellem hätten, sondern auch nach dem, für was Seelsorger da seien. Grothe berichtete von einer Umfrage unter pastoralen Mitarbeitern, wonach Mitarbeiter im kirchlichen Dienst „überdurchschnittlich" zufrieden seien.

tob (MBN)

 

„Wir blicken auf ein gutes erstes Jahr zurück"
Seit einem Jahr nimmt das Hospiz Fanny de la Roche in Offenbach Gäste auf

Offenbach. Vor rund einem Jahr, am 2. Juli 2014, kamen die erste Gäste ins Hospiz Fanny de la Roche in Offenbach. Die Einrichtung in Trägerschaft der Stiftung Heilig Geist-Hospital (HGH), Bensheim, war am 20. Juni 2014 eröffnet worden. Das Hospiz in Offenbach ist das zweite stationäre Hospiz in katholischer Trägerschaft im Bistum Mainz neben dem Hospiz in Mainz-Drais. Die Namensgeberin des Hospizes, Fanny de la Roche, war die erste Oberin des 1851 von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler gegründeten Ordens der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung. Im Interview zieht die Leiterin des Hospizes, Margarete Stirner, eine Bilanz des ersten Jahres.

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Frau Stirner, wie war das erste Jahr?

Margarete Stirner: Wir blicken auf ein gutes erstes Jahr zurück. Am 2. Juli 2014 begrüßten wir im Hospiz Fanny de la Roche unsere ersten von bislang 104 Gästen, die von uns betreut und begleitet wurden. 91 davon sind verstorben, fünf haben wir in ihr häusliches Umfeld entlassen können und acht Gäste leben derzeit in unserer Einrichtung.

MBN: Wie lange wohnen die Gäste bei Ihnen?

Stirner: Der durchschnittliche Aufenthalt beträgt rund 27 Tage, wobei der kürzeste Aufenthalt ein Tag und der längste über fünf Monate war. Unser jüngster Gast war 18 Jahre alt, unser ältester Gast hatte das 90. Lebensjahr überschritten. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 72 Jahren.

MBN: Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind tagtäglich mit Krankheit, Sterben und Tod konfrontiert. Das ist sicher eine Grenzerfahrung ...

Stirner: ... ja, das ist sicherlich so. Aber: Bevor es los ging, konnten sich die Mitarbeiter einen Monat lang kennenlernen und als Team finden. Sie brachten Ideen für die anstehenden Aufgaben ein und bereiteten sich auf die neuen beruflichen Herausforderungen vor. Dies ermöglichte uns einen guten Einstieg in unsere Arbeit, denn wenige Tage nach der Eröffnung waren wir voll belegt.

MBN: Wie würden Sie die Atmosphäre im Hospiz beschreiben?

Stirner: Wir sind mit der Maßgabe angetreten, dass das Hospiz Fanny de la Roche ein Haus voller Leben sein soll. Hier ist ein würdevolles Leben bis zum Tod möglich. Und dieses Leben ist erfüllt von Freude und Leid, von Tränen, aber auch von Lachen, von Kennenlernen, von Abschiednehmen und von Loslassen. Das fast schon familiäre Zusammenleben führt zu wunderbaren Begegnungen, die wir als große Bereicherung erfahren. All unsere Gäste, aber auch ihre Angehörigen und Freunde sind Teil unseres gemeinsamen Hospizlebens.

MBN: Ist das Hospiz in Offenbach also „angekommen"?

Stirner: Ja, das kann ich bestätigen. Wir sind sowohl in der Stadt Offenbach als auch im Kreis Offenbach, aber auch über diese Grenzen hinaus ein fester Partner in der palliativen Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen. Es bestehen eine enge Zusammenarbeit und ein reger Austausch mit den ambulanten Hospizdiensten aus Stadt und Kreis, ebenso verhält sich das mit den benachbarten Krankenhäusern, mit den Teams der „Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung" und dem Palliativnetz Offenbach.

MBN: Bekommen Sie auch Rückmeldungen aus der Bevölkerung?

Stirner: Wir erfahren insgesamt großes Interesse und Unterstützung unserer Arbeit. So durften wir uns bei unterschiedlichen Veranstaltungen vorstellen und über unsere Arbeit berichten. Besonders schön ist es, dass auch junge Menschen sich mit dem Thema Sterben und Tod auseinandersetzen - sei es im Rahmen der Firmvorbereitung, im Religionsunterricht, im Rahmen einer Ausbildung zur Kranken- oder Altenpflegerin, sei es während eines Freiwilligen Sozialen Jahres. Dass das Hospiz gut angenommen ist, erfahren wir auch durch einen regelmäßigen Spendeneingang und die Übernahme von Patenschaften, ohne die die Realisierung der Hospizarbeit kaum möglich wäre.

MBN: Warum?

Stirner: Ein fester Teil der Kosten, zurzeit noch zehn Prozent, muss durch Spenden erbracht werden. Daher freuen wir uns, dass wir im Jahr 2014 einen Spendeneingang in Höhe von rund 120.000 Euro erhalten haben und 2015 bisher bereits etwa 80.000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen sind.

MBN: Welche Pläne haben Sie?

Stirner: Vor wenigen Wochen wurde eine Trauergruppe ins Leben gerufen, die von der zuständigen Seelsorgerin und einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin begleitet wird. Obwohl in der Stadt und dem Kreis vielfach ähnliche Angebote bestehen, sind wir gerne dem Wunsch von Angehörigen gefolgt, sie in ihrer Trauer weiter im Hospiz zu begleiten. Diese Arbeit möchten wir festigen und gegebenenfalls erweitern. Und für unsere weitere Arbeit wünschen wir uns die erforderliche Kraft und Gottes Segen, damit wir auch in Zukunft unsere Arbeit mit viel Engagement und Freude fortsetzen und so die uns anvertrauten Menschen unterstützen können.

Hinweis: www.hospiz-fanny-de-la-roche.de   

am (MBN)

 

Würdigung von Professor Peter Walter
Abschiedsvorlesung in Freiburg / Festschrift mit Laudatio von Kardinal Lehmann

Freiburg. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat den Freiburger Dogmatiker, Professor Dr. Peter Walter, anlässlich seiner Verabschiedung an der Universität Freiburg mit einer Laudatio in einer Festschrift gewürdigt. Bei Walters Abschiedsvorlesung am Freitag, 10. Juli, überreichte der Leiter des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte, Professor Dr. Claus Arnold, den „Mainzer Band" einer insgesamt dreibändigen Festschrift mit dem Obertitel „Syngrammata". In diesem Band („Peter Walter. Syngrammata. Gesammelte Schriften zu Theologie und Kirche am Mittelrhein") würdigt Lehmann Professor Walter, der ab 1983 sein erster Bischofskaplan gewesen war.

Der achtseitige Beitrag steht unter der Überschrift „Professor Dr. Peter Walter zum Dank". Herausgegeben wurde der Band von Professor Arnold in der Reihe „Beiträge zur Mainzer Kirchengeschichte". Peter Walter ist Mainzer Diözesanpriester und unter anderem seit 2005 Präsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte.

Lehmann schreibt: „Es war eine gute Fügung, dass Peter Walter sehr schnell auf die Habilitation hin nach Freiburg an die Albert Ludwigs-Universität berufen wurde, und zwar für das Fach der Dogmatik und der Dogmengeschichte. Hier darf an das Erbe erinnert werden, das er bei aller selbstständigen Ausrichtung seiner Forschungen mit den bekannten Freiburger Theologen Friedrich Stegmüller und Helmut Riedlinger, seinem unmittelbaren Vorgänger, gemeinsam hat." Und weiter: „Peter Walter hat sich bei aller historischen Akribie und methodischen Strenge nie im elfenbeinernen Turm eines bloß historischen Rückblicks eingeschlossen. Er hat sich, gerade auch im Zusammenhang der von ihm stets hoch geschätzten Lehre, vielen heutigen Fragen gewidmet. Die Kenntnis der Theologiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts hat er ungewöhnlich bereichert."

Kardinal Lehmann hebt außerdem Walters Lehrtätigkeit hervor: „Peter Walter ist nicht nur ein herausragender Lehrer in den Vorlesungen und Seminaren, sondern er ist auch ein großer Förderer der Studierenden. So gibt es seit dem Jahr 1994 über 30 abgeschlossene Dissertationen und acht abgeschlossene Habilitationsschriften. Dies ist angesichts der zahlreichen Belastungen ein ganz großer Dienst an der Theologie von heute und besonders auch an der qualitativen Heranbildung eines guten theologischen Nachwuchses."

tob (MBN)

 

Martinus-Schule Weisenau erweitert
Segnung der neuen Räume durch Generalvikar Giebelmann

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 10. Juli, gemeinsam mit Pfarrer Christian Nagel die Erweiterungsräume der Martinus-Schule in Mainz-Weisenau eingeweiht. Für die Erweiterung des Nachmittagsbereichs wurden ein Ganztagsraum mit einer Küche mit Nebenräumen sowie ein Mehrzweckraum errichtet. An der Feier nahm auch die Dezernentin für Schulen und Hochschulen, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, teil.

am (MBN)

 

„Der Römerzeit schon an mehreren Stellen sehr nahe gekommen"
Gut besuchter Studiennachmittag zu den Grabungen in der Johanniskirche

Mainz. Der „Alte Dom" fasziniert die Mainzer. Das zeigte sich erneut am Freitag, 10. Juli, im Mainzer Haus am Dom. Der große Saal war voll besetzt, es mussten sogar Interessenten abgewiesen werden. Die Besucher erlebten tatsächlich einen spannenden Studiennachmittag zu „Ergebnissen und offenen Fragen zur Grabung in der Johanniskirche Mainz". Auf der gemeinsamen Tagung der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) des rheinland-pfälzischen Kulturministeriums, der Bistumsakademie Erbacher Hof und des Evangelischen Dekanates Mainz berichteten fünf Forscher über ihre bisherigen Erkenntnisse.

Einleitend betonten Dr. Felicitas Janson, Studienleiterin am Erbacher Hof, und GDKE-Direktor Thomas Metz, dass es sich bei den Grabungen nach wie vor um „work in process" handele. Dass es also viel zu früh sei, um etwa schon an eine Publikation zu denken. „Wir müssen erst Ergebnisse abwarten, dann können wir ein Planungskonzept erarbeiten", sagte Metz. Wie treffend der Begriff „work in process" hier ist, bewiesen Dr. Marion Witteyer, die Leiterin der Mainzer Archäologie, und ihr Grabungsleiter Ronald Knöchlein: Erst vor wenigen Tagen haben sie das Fragment eines frühchristlichen Grabsteins mit einer allerdings stark beschädigten Inschrift gefunden. Sinngemäß könnte der Text übersetzt lauten: „Den Eltern entrissen" oder „Die Eltern entrissen", erläuterte Witteyer. „Möglicherweise stammt der Grabstein aus dem fünften Jahrhundert. Aber das steht noch nicht fest. Wir hoffen, dass wir einen weiteren Rest dieser Inschrift finden." Die Bedeutung sei enorm: „Wir kennen keine Parallelen im frühchristlichen römischen Deutschland. Selbst in Trier haben wir nichts Vergleichbares gefunden."

Professor Dr. Ludger Körntgen von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz schilderte in seinem Referat über die Funktion und die Nutzung des „Alten Doms" in der Überlieferung zur frühen Mainzer Kirchengeschichte, dass Mainz lange vor dem im Jahr 1009 erstmals vollendeten Bau des Martinsdoms einen international bekannten Ruf als bedeutende Bischofsstadt am Rhein hatte. Das gehe unter anderem aus einer Schrift von Jonas von Susa, der 659 verstorben ist, hervor. Darin wird berichtet, dass der heilige Columban, ein aus Irland stammender Pilger, am Mainzer Rheinhafen an Land ging, um Verpflegung für sich und seine Gefolgschaft zu suchen. Er schritt direkt zum Dom, um darin zu beten. Dort traf er prompt den Bischof. Als dieser erfuhr, dass Columban ein Pilger war, der mit anderen Mönchen auf dem Rhein reiste, beschenkte er sie reichlich. Das zeige, so Körntgen, dass der Mainzer Bischof über eine entsprechende Infrastruktur verfügt haben müsse. Auch der Dichter Venantius Fortunatus lasse durch seine lobende Verse über den Mainzer Bischof Sidonius um das Jahr 565 darauf schließen, dass die Bischofsstadt Mainz an Bedeutung und Ansehen gewonnen hatte. Wahrscheinlich hatte es vor Sidonius rund 100 Jahre lang keinen Bischof in Mainz gegeben, erläuterte Körntgen. Sidonius war laut Venantius ein großer Bauherr; von einem Dom ist allerdings nicht die Rede.

Zu den Bauforschungen und Untersuchungen im „Alten Dom" erläuterte Professor Dr. Matthias Untermann aus Heidelberg, dass die Existenz eines „Alten Doms" wissenschaftlich lange umstritten war. Jetzt zeige sich, dass der Mainzer Kunsthistoriker Dethard von Winterfeld mit seiner Sicht Recht hatte. Es gab vor dem 1009 eingeweihten Dom einen Vorgängerbau. Ein Modell war vor zwei Jahren in der großen Hatto-Schau im Dom- und Diözesanmuseum gezeigt worden. Vergleiche mit Grabungen im Bereich der Johanniskirche in den 1950er-Jahren - nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg - hatten die Existenz eines „Alten Doms" vermuten lassen. Nun sei sie Gewissheit.

„Ich kenne keine Kirche, die so seltsam aussieht und deren Bedeutung darum lange Zeit unterschätzt wurde", sagte Untermann. „Die Kirche hat kein Fundament; sie ist quasi von Wasser getragen." Der Versuch, verschiedene Bauphasen zusammenzutragen, ergibt ein sehr buntes Gefüge. Die Bausubstanz reicht von der Zeit Bischof Hattos (um 900) hinaus bis in merowingische, spätantike und römische Zeit. Und es gibt viele Besonderheiten, die es noch zu erforschen gilt. Auch das Alter des Baus könne noch nicht bestimmt werden. Für den „Alten Dom" und sein Umfeld deute vieles darauf hin, dass sich hier schon in römischer Zeit das Zentrum der Stadt befand, stellte der Grabungsleiter Knöchlein in seinem Beitrag fest. „Im Untergrund von St. Johannis sind wir der Römerzeit schon an mehreren Stellen sehr nahe gekommen", sagte er.

Für die evangelische Kirche nahmen Dekan Andreas Klodt, Präses Birgit Pfeiffer und Gregor Ziorkewicz, Stadtkirchenpfarrer an St. Johannis, an dem Studiennachmittag teil. Die Ausgrabungen und bauhistorischen Untersuchungen im „Alten Dom" finden seit Sommer 2013 statt. Die Johanniskirche ist seit 1830 Gottesdienstort der Evangelischen Kirche. Sie gilt als eine der ältesten Kirchenbauten nördlich der Alpen. Das Mainzer Bistum unterstützt die Grabungen. Das hatte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, bei einer internationalen Fachtagung Anfang April dieses Jahres untermauert: Das Bistum stellte 100.000 Euro für weitere Grabungen zur Verfügung.

ath (MBN)

 

Vorschau

Priesterweihe im Mainzer Dom (18.7.)
Kardinal Karl Lehmann weiht vier Diakone zu Priestern

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, weiht am Samstag, 18. Juli, im Mainzer Dom vier Diakone zu Priestern. Geweiht werden Daniel Sebastian Kretsch, Gambach-Mariä Himmelfahrt, Tobias Hermann Roßbach, Wald-Michelbach-St. Laurentius, David Christopher Schroth, Langen-St. Jakobus, und Kai Rudolf Wornath, Neustadt (Breuberg)-St. Karl Borromäus. Der Gottesdienst unter der Überschrift „Herr, du weißt alles. Du weißt, dass ich dich liebe" (Joh 21,17) beginnt um 9.30 Uhr im Hohen Dom zu Mainz. Ab 14.30 Uhr spenden die Neupriester den Primizsegen in der Seminarkirche.

Daniel Sebastian Kretsch, geboren 1985 in Wetzlar, studierte katholische Theologie und Geschichte an der Justus Liebig-Universität in Gießen und trat 2007 ins Mainzer Priesterseminar ein. Nach seiner Weihe wird er als Kaplan in der Pfarrgruppe Wormser Dom St. Peter und Worms-St. Martin tätig sein.

Tobias Hermann Roßbach (geboren 1968 in Mannheim) studierte Biologie in Darmstadt und absolvierte eine Ausbildung zum Blumen- und Zierpflanzengärtner, die er als Gärtnermeister abschloss. 2008 trat er ins Mainzer Priesterseminar ein und wird als Kaplan nach Langen-St. Jakobus gehen.

David Christopher Schroth, geboren 1987 in Langen, studierte Jura an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sowie Philosophie und katholische Theologie an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt und in Rom. Nach seiner Priesterweihe wird Schroth als Kaplan in Bad Nauheim-St. Bonifatius tätig sein.

Kai Wornath wurde 1974 in Erbach im Odenwald geboren und studierte Geschichts- und Politikwissenschaften in Darmstadt und war nach dem Zweiten Staatsexamen und dem Referendariat am Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim tätig. Ab 2008 studierte er katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und arbeitete parallel als Lehrer am Ketteler-Kolleg. Wornath wird als Kaplan in der Pfarrgruppe Bürstadt eingesetzt.

am (MBN)

 

Mit Popsongs auf Sinnsuche (ab 19.7.)
Sommerreihe der hr1-Sonntagsgedanken zum Thema „Lieben, hassen und verzeihen"

Frankfurt. Die traditionelle Sommerreihe der hr1-Sonntagsgedanken - „Mit Popsongs auf Sinnsuche" - steht in diesem Jahr unter dem Motto „Lieben, hassen und verzeihen". Die Verkündigungssendung im ersten Radioprogramm des Hessischen Rundfunks startet am Sonntag, 19. Juli, mit einem Beitrag der evangelischen Pfarrerin Ksenija Auksutat zu dem Song „Love is a battlefield" von Pat Benatar. Die Songinterpretationen aus christlicher Sicht waren in den vergangenen Jahren auf große Resonanz bei den Hörerinnen und Hörern gestoßen. In diesem Jahr findet die Sommerreihe der „hr1-Sonntagsgedanken" vom 19. Juli bis 6. September statt. Die rund neunminütigen Beiträge werden immer sonntags um 7.45 Uhr in hr1 (UKW 94,4 oder 99,0 MHz) ausgestrahlt.

Die Termine in der Übersicht:

  • 19. Juli: Pfarrerin Ksenija Auksutat, Bensheim - Pat Benatar: Love Is A Battlefield
  • 26. Juli: Pastoralreferent Stefan Herok, Limburg - Leonard Cohen: Suzanne
  • 2. August: Pfarrer Stephan Krebs, Darmstadt - Carrie Underwood: Two Black Cadillacs
  • 9. August: Diplom-Theologe Sebastian Pilz, Fulda - Tracy Chapman: Baby can I hold you tonight
  • 16. August: Pfarrer Johannes Meier, Sontra - Peter Gabriel: Mercystreet
  • 23. August: Clemens Scheitza, Frankfurt - Udo Lindenberg: Ein Herz kann man nicht reparieren
  • 30. August: Pastor Thomas Zels, Marburg - Leona Lewis: Forgiveness
  • 6. September: Pastoralreferentin Stephanie Rieth, Mainz-Kastel - Andreas Bourani: Auf anderen Wegen

Hinweise:

Die Beiträge können auf der Internetseite www.hr1.de als Podcast heruntergeladen werden.
Informationen rund um die Beiträge und die Autorinnen und Autoren gibt es
auch auf den Homepages der Kirchen unter www.rundfunk-evangelisch.de und www.kirche-hr.de.
bh (MBN)

 

Ort des Gottesdienstes und Gebets (25.7.)
Kapelle zu den Heiligen Drei Königen wurde vor 150 Jahren geweiht

Mainz. Vor 150 Jahren wurde die Kapelle zu den Heiligen Drei Königen der Maria Ward-Schwestern/Congregatio Jesu in Mainz durch den damaligen Bischof von Mainz, Wilhelm Emmanuel von Ketteler, geweiht. Die Weihe fand am 20. Juli 1865 statt. Aus diesem Anlass feiert der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, am Sonntag, 25. Juli um 10.30 Uhr einen Festgottesdienst. Am Nachmittag um 16.00 Uhr wird eine Bild-Präsentation „Unsere Kapelle seit 1865" gezeigt; der Tag schließt um 18.00 Uhr mit einer Vesper. In der Einladung heißt es: „Die Kapelle ist bis heute ein Ort des Gottesdienstfeierns und Betens für Generationen von Schwestern, Lehrkräften, Schülerinnen und Gästen geblieben."

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.mws-mainz.de  und unter der E-Mail: mainz@congregatiojesu.de 

am (MBN)

medienempfang.jpg (c) Bistum Mainz / Matschak
Margret Stirner (c) Bistum Mainz