Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 7

vom 19. Februar 2015

RAUBER--LEHMANN (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
RAUBER--LEHMANN
Datum:
Do. 19. Feb. 2015
Von:
Pressestelle
GARDEGOTTESDIENST (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
GARDEGOTTESDIENST

Berichte

  • Bischofskonferenz würdigt Kardinal Rauber
  • Gottesdienst für die Garden im Mainzer Dom
  • Brockmöller beim Katholischen Bibelwerk eingeführt

Ankündigungen

  • Kardinal Lehmann eröffnet Fastenpredigten (22.2.)
  • Priesterjubiläen im Monat März

Berichte

„Hochverdient für die Weltkirche"

Deutsche Bischofskonferenz würdigt Kardinal Karl Josef Rauber

Vatikan. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat den am Samstag, 14. Februar, in das Kardinalkollegium aufgenommenen früheren Nuntius, Erzbischof Dr. Karl Josef Rauber, als Persönlichkeit mit seelsorglichem Eifer und diplomatischem Engagement gewürdigt. Bei einem Empfang der Deutschen Bischofskonferenz und des Bistums Mainz im Campo Santo Teutonico im Vatikan zu Ehren von Kardinal Rauber, sagte Kardinal Marx: „Wir freuen uns mit Ihnen, dass Ihr Engagement und Ihre diplomatische Perfektion in besonderer Weise durch den Heiligen Vater anerkannt werden. Ihre vielfältigen Stationen in Belgien, Luxemburg und Griechenland, Uganda, der Schweiz und Ungarn sowie als Präsident der Päpstlichen Diplomatenakademie zeugen davon, dass Sie mit Herz und Verstand für die Universalkirche gearbeitet haben."

Die Vielfalt der Aufgaben zeige, was Kardinal Rauber geprägt habe: „Sie sind als Diplomat des Heiligen Stuhls bis heute Seelsorger und Priester geblieben. Das zeichnet Sie aus. Wer Ihre bescheidene Art und Ihre Herzlichkeit kennt, der weiß um einen Menschen, der immer den Blick für die anderen Menschen hatte, gerade auch für die Ausgebeuteten und Benachteiligten", sagte Kardinal Marx. Als Mitglied im Kardinalskollegium sei der Rat von Kardinal Rauber von besonderer Bedeutung: „Diplomatischer Rat und entsprechende Erfahrungen sind für die Arbeit der Kirche unerlässlich."

Kardinal Karl Lehmann würdigte Erzbischof Rauber als hochverdiente Persönlichkeit für die Weltkirche. „Wir dürfen froh sein, dass Papst Franziskus unter den von ihm besonders geehrten Persönlichkeiten, die bereits über 80 Jahre alt sind, Karl Josef Rauber ausgewählt hat. Er hat sich im Dienst der Weltkirche und der Päpste in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts besonders ausgezeichnet: durch Unbestechlichkeit und Unabhängigkeit des Urteils, Offenheit und Freimut im Umgang miteinander und Bescheidenheit und Demut im Auftreten", sagte Kardinal Lehmann. Er fügte hinzu: „Aus vielen Gesprächen der letzten Jahrzehnte in Rom weiß ich, dass auch unter seinen Kollegen ihn viele hoch schätzen und ihn gerne in Rom an anderer Stelle gesehen hätten. Papst Franziskus hat nun getreu seinem Gesamtprogramm einen selbstlosen Diplomaten im Dienst der Kirche geehrt. Man darf darin gewiss so etwas wie eine späte Anerkennung sehen." Dankbar, sagte Kardinal Lehmann, schaue er auf die lebendige Beziehung, die Kardinal Rauber über die Jahrzehnte hinweg zu einem Heimatbistum Mainz aufrechterhalten habe.

Erzbischof Karl Josef Rauber ist am 14. Februar im Rahmen eines öffentlichen Konsistoriums im Petersdom mit 19 weiteren Bischöfen von Papst Franziskus in das Kardinalskollegium aufgenommen worden. Derzeit gibt es zehn deutsche Kardinäle: Kardinal Karl Lehmann (Mainz), Kardinal Reinhard Marx (München und Freising), Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln), Kardinal Gerhard Ludwig Müller (Vatikan) gehören zu den Papstwählern. Kardinal Joachim Meisner, Kardinal Friedrich Wetter, Kardinal Walter Brandmüller, Kardinal Paul-Josef Cordes, Kardinal Walter Kasper und Kardinal Karl Josef Rauber sind über 80 Jahre alt und zählen nicht mehr zu den Konklaveteilnehmern.

SDBK (MBN)

Domdekan Heckwolf: Gott verbürgt, dass das Leben nicht verglüht

Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im Dom

Mainz. „Gott vergisst die Namen der Toten nicht. Er hält sie in seinem Gedächtnis lebendig: sie selbst, nicht nur irgendetwas von ihnen, nicht nur ihr Wollen, ihre Ideale, nicht nur das, was sie geleistet haben. Gott verbürgt, dass ihr Leben nicht wie eine ausgebrannte Rakete im Weltall verglüht, sondern bleibt." Das sagte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, in seiner Predigt beim diesjährigen Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im Mainzer Dom.

Heckwolf predigte am Sonntag, 15. Februar, bei einer Eucharistiefeier mit den Mitgliedern der Mainzer Fastnachtskorporationen und -vereine im vollbesetzten Mainzer Dom. Der traditionelle Gottesdienst mit Domdekan Heckwolf im Mainzer Dom fand in diesem Jahr zum 19. Mal statt.

Ausgangspunkt seiner Predigt war die große Trauer der Menschen über den Tod von Jürgen Dietz, der unter anderem als „Bote vom Bundestag" über Jahrzehnte in der Fastnacht präsent war. Irgendwann stelle jeder Mensch einmal die Frage, was nach dem Tod geschehe, sagte Heckwolf. Allerdings würden auch nicht wenige denken: „Was kümmern uns die Toten? Mit den Problemen der Lebenden haben wir genug zu tun." Ein Christ könne sich dieser Frage nicht entziehen.

Wörtlich sagte der Domdekan: „Ja, es ist eine Tatsache: Am Tod kommen wir nicht vorbei. Die ganze Brutalität des Todes liegt darin, dass wir nicht mehr mit den Toten leben können, dass sie keinen Blick, keinen Händedruck mehr erwidern, kein Sterbenswort mehr sagen. Der Tod zieht eine Grenze, an der die Lebenden stehen bleiben müssen. An dieser Grenze sprechen Christen von der Auferstehung. Sie sagen nicht ‚Das war's!'. Sie glauben und hoffen: Das war es noch nicht."

Der Grund für den Glauben an die Auferstehung von den Toten sei Jesus. „Er hat sich mit dem Tod und seinen Vorboten mit Angst, Krankheit und Schuld - nicht abgefunden. Er hat nicht gesagt: ‚Das war's...!' Er ergriff Partei für das Leben", sagte der Domdekan. Und weiter: „Er heilte und ermutigte, wo er konnte. Er litt mit den Trauernden. Wo Menschen dem Tod nahe oder verfallen waren und alle ihre Hoffnungen begraben hatten und vielleicht mit Tränen in den Augen sagten ‚nichts mehr zu machen, das war's', da schuf er Leben. Er spürte die Mächte des Todes mitten im Leben auf - und geriet deshalb in Konflikt mit ihnen. Ihm blieb der Tod nicht erspart - sein furchtbarer Tod - aber selbst im Tod hielt er sich an den, für den er gelebt hatte - an Gott, den Gott der Lebenden, nicht der Toten. Gott hat ihn dem Tod entrissen."

Durch Jesus habe Gott sich „mit den Toten verbündet", sagte Domdekan Heckwolf. Er deutete einen Satz aus der Todesanzeige von Jürgen Dietz als „kleines Zeichen dieser Hoffnung". Der Hinweis zur Beisetzung „Jürgens Wunsch war bunte Kleidung" sei „vielleicht ein kleines Zeichen - bei aller Trauer - einer stillen Freude, einer Freude, die am Aschermittwoch nicht endet".

In den Fürbitten beteten die Gläubigen unter anderem für die Teilnehmer des Rosenmontagszuges und alle Einsatzkräfte. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel, dem „Wonnegauer Blasorchester" (Hofkapelle der Mainzer Prinzengarde) aus Osthofen unter Leitung von Matthias Merkelbach, und dem „Projektchor der Mainzer Fastnachtskorporationen" unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck.

tob (MBN)

Brockmöller beim Katholischen Bibelwerk eingeführt

Festakt für frühere Mitarbeiterin der TPI in Mainz mit Bischof Dr. Gebhard Fürst

Stuttgart. „Unschätzbare Dienste, dass die Heilige Schrift zu den Menschen kommt", leistet das Katholische Bibelwerk nach Überzeugung von Dr. Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Beim Festakt zur Einführung von Dr. Katrin Brockmöller als neue Direktorin des Bibelwerks würdigte Fürst am Freitag, 13. Februar, in Stuttgart, dass das Bibelwerk im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils wichtige Aufgaben der Bibelpastoral wahrnehme. Fürst ist kraft Amtes als Bischof von Rottenburg-Stuttgart Schirmherr des Katholischen Bibelwerks e.V. Brockmöller, die aus der Diözese Passau stammt, war bisher Dozentin am Theologisch-Pastoralen Institut (TPI) für berufsbegleitende Bildung der Diözesen Limburg, Mainz und Trier mit Sitz in Mainz.

Der Vorsitzende des Vereins, der Tübinger Professor Dr. Michael Theobald, stellte in seinem biblisch orientierten Vortrag über die alttestamentliche Weisheitsliteratur eine Verbindung her zwischen dem scheidenden Direktor Dr. Franz Josef Backhaus und der neuen Direktorin, die beide zu dieser Literatur wissenschaftlich gearbeitet haben.

Backhaus, der als Priester der Diözese Münster wieder eine Pfarrstelle in seiner Heimat übernimmt, habe in der Geschäftsstelle Stuttgart eine „Kultur der Ermöglichung" gepflegt: „Kreativität durfte trotz der Finanzzahlen nicht gehemmt werden", zitierte Theobald den scheidenden Direktor. Im Blick auf ihren theologischen Werdegang zeichne Katrin Brockmöller eine breit gefächerte Leidenschaft für die Bibel aus, sagte der Vorsitzende über die neue Direktorin.

Brockmöller erinnerte mit einem Wort von Papst Gregor dem Großen daran, dass das Verständnis der Bibel als ein fortdauernder, offener Prozess zu verstehen sei: „Die Schrift wächst mit den Lesenden." Das Bibelwerk könne diesen Wachstumsprozess begleiten und fördern. Seine Erfahrungen beim Bibelwerk fasste Backhaus zusammen in dem Bild, dass der Verein dafür sorge, dass „Gottes Wort unter den Menschen nicht obdachlos wird, sondern Wohnung findet in Herzen und Köpfen".

Das Katholische Bibelwerk e.V.

Hauptziel des Bibelwerks ist, laut Leitbild, „die Botschaft der Bibel wissenschaftlich verantwortet zu erschließen und lebensnah erfahrbar zu machen für die persönliche Bibellektüre, für die Arbeit mit der Bibel in Gemeinden und Gemeinschaften, ... in Erwachsenenbildung, Religionsunterricht und an Hochschulen und für die Gestaltung von Gottesdiensten".

Bekannt ist das Bibelwerk zum einen durch seine Mitgliederzeitschriften „Bibel und Kirche", „Bibel heute" und durch das historisch-archäologische Magazin „Welt und Umwelt der Bibel". Zum anderen erreicht es viele Interessierte durch seine Kurse zur Erschließung der Bibel und verschiedene Materialien zu den im Gottesdienst verwendeten Bibeltexten.

Neben der Erarbeitung von Medien zum Bibelverständnis sind die Mitarbeitenden des Katholischen Bibelwerks e.V. auch direkt in der Bildungsarbeit tätig, etwa bei der Vorbereitung von Bibelwochen und -seminaren sowie bei Katholikentagen.

Das Katholische Bibelwerk ist als eingetragener Verein organisiert und nimmt im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz bibelpastorale Aufgaben wahr. Es wird durch einen ehrenamtlichen Vorstand geleitet, der die hauptamtliche Direktion mit Aufgaben der Geschäftsführung beauftragt.

Dem Verein Katholisches Bibelwerk gehören rund 16 000 Mitglieder in ganz Deutschland an. In jeder Diözese gibt es eine Diözesanleitung. Geschäftsstelle und Sitz des Vereins sind seit dessen Gründung im Jahr 1933 in Stuttgart. Der ebenfalls in Stuttgart ansässige Verlag gleichen Namens hat die Rechtsform einer GmbH und eigene Strukturen.

Hinweis: www.bibelwerk.de 

PM (MBN)

Ankündigungen

Fastenpredigten im Mainzer Dom (ab 22.2.)

Traditionelle Reihe „Zum Verhältnis zwischen Kirche und Welt"

Mainz. Die traditionellen Fastenpredigten im Mainzer Dom stehen in diesem Jahr unter der Überschrift „Zum Verhältnis zwischen Kirche und Welt. Die Pastoralkonstituion ‚Gaudium et spes' des Zweiten Vatikanischen Konzils nach 50 Jahren". Nach den Predigten, die jeweils sonntags um 18.00 Uhr beginnen, findet gegen 18.30 Uhr eine Eucharistiefeier statt. Den Auftakt macht am 22. Februar der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Er spricht zum Thema „Christliche Weltverantwortung zwischen Ghetto und Anpassung".

Die Fastenpredigt am zweiten Fastensonntag, 1. März, übernimmt Professor Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, der zum Thema „Die Förderung von Ehe und Familie (GS 47-52)" spricht. Mit „Das Geheimnis des Menschen. Zum Humanismus mit oder ohne Gott (GS 10-22)" ist die dritte Fastenpredigt am 8. März von Monsignore Dr. Anton van Hooff, Aachen/Mainz, überschrieben. Am vierten Fastensonntag, 30. März, spricht schließlich der Mainzer Sozialethiker Professor Dr. Gerhard Kruip zum Thema „Religionen und Kulturen im Konflikt - Schritte zu einer neuen Friedensethik heute (GS77-90)".

Am fünften Fastensonntag, 22. März, findet traditionell ein Domkonzert zur Passionszeit statt: Um 17.00 Uhr führen die Chöre am Mainzer Dom mit Solisten und Orchester unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach auf.

tob (MBN)

Priesterjubiläen im Bistum Mainz

Drei Geistliche begehen 65. bzw. 70. Jahrestag ihrer Weihe

Mainz. Drei Geistliche aus dem Bistum Mainz begehen im Laufe des Monats März ein Priesterjubiläum. Geistlicher Rat Guido Becker wurde gemeinsam mit Monsignore Wilhelm Heiniger vor 65 Jahren (4. März), zum Priester geweiht. Geistlicher Rat Richard Kopp wurde vor 70 Jahren (31. März), noch während des Zweiten Weltkriegs, zum Priester geweiht.

Wilhelm Heininger wurde am 18. Juli 1923 in Mainz geboren. Bischof Albert Stohr weihte ihn am 4. März 1950 in Mainz zum Priester. Es folgten Stationen als Kaplan in Jügesheim, Eppertshausen, Nieder-Olm, Worms-Liebfrauen und Mainz-Finthen. 1958 wurde er Krankenhauspfarrer in Worms. Im Jahr 1964 wurde er Pfarrer in Friedberg. Im Dekanat Wetterau-West war er für mehrere Amtszeiten Dekan. 1994 trat Heininger in den Ruhestand. Im Jahr 1978 war er zum Geistlichen Rat und 1985 zum Monsignore ernannt worden. 1988 wurde er Ehrendomkapitular der Kathedrale von Lomza/Polen.

Guido Becker wurde am 27. August 1925 in Mainz geboren. Bischof Albert Stohr weihte ihn am 4. März 1950 in Mainz zum Priester. Anschließend war er Kaplan in Bingen, Seligenstadt, Mainz-Mombach, Offenbach-Bürgel und am Mainzer Dom. Im Jahr 1960 wurde er Pfarrer am Mainzer Dom und St. Quintin. 1984 übernahm er zusätzlich noch die Pfarrei St. Ignaz. Becker wurde 1981 zum Geistlichen Rat ernannt und trat 1993 in Ruhestand.

Richard Kopp wurde am 6. März 1922 in Klein-Krotzenburg geboren. Kurz vor Kriegsende wurde er am Karsamstag, 31. März 1945, im Mainzer Dom durch Bischof Albert Stohr zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Heppenheim, Mainz-Mombach und Wald-Michelbach wurde Kopp 1956 Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde in Wald-Michelbach. 1971 wechselte er nach Nieder-Mörlen und wurde im Jahr 1985 vom Mainzer Bischof, Karl Lehmann, zum Geistlichen Rat ernannt. 1991 trat Kopp in den Ruhestand und wirkte danach noch als Pfarradministrator in Mainz-Gonsenheim (1991), Bingen-Dromersheim (1993) sowie als Pfarrmoderator in Ober-Hilbersheim (1994 bis 1996).

tob (MBN)

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