Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 8

vom 25. Februar 2015

SKWORC--GIEBELMANN (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
SKWORC--GIEBELMANN
Datum:
Mi. 25. Feb. 2015
Von:
Pressestelle Mainz
BIBA--STEFFENS--WIESEMANN (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
BIBA--STEFFENS--WIESEMANN

Berichte

  • Bischof von Kattowitz zu Gast
  • Kardinal Lehmann eröffnete Reihe der Fastenpredigten
  • Aschermittwoch der Künstler zu Anton Bruckner

Vorschau

  • 18. Aktion Autofasten startet am 1. März
  • Gedenkveranstaltungen zur Zerstörung von Mainz (27.2.)

Berichte

Bischof von Kattowitz zu Gast

Gespräch mit Generalvikar Giebelmann

Mainz. Zu einer Begegnung mit dem Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, war der Erzbischof von Kattowitz/Polen, Wiktor Skworc, am Freitag, 20. Februar, ins Bischöfliche Ordinariat nach Mainz gekommen. Bereits seit seiner Zeit als Bischof von Tarnow pflegt Skworc gute Beziehungen zum Bistum Mainz. Im Oktober 2011 hatte Papst Benedikt XVI. ihn zum Erzbischof von Kattowitz ernannt.

tob (MBN)

Die „Zeichen der Zeit"

Kardinal Lehmann eröffnete Reihe der Fastenpredigten im Mainzer Dom

Mainz. In seiner Fastenpredigt am Sonntag, 22. Februar, im Mainzer Dom hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, das Anliegen der Pastoralkonstitution „Gaudium et spes" des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) gewürdigt. Neben der Zuwendung zu den Quellen des christlichen Glaubens und der Begegnung mit den nichtkatholischen Christen sei die Aufnahme des Dialogs mit der „Welt" ein wesentliches Anliegen des Konzils gewesen, sagte Lehmann. Das Konzil habe gefragt, „wie man diese ‚Zeichen der Zeit' erkennen und vor allem sie beurteilen kann. Die Kirche will ja betont der Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen nachgehen." Die traditionelle Reihe der Fastenpredigten im Mainzer Dom steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Zum Verhältnis zwischen Kirche und Welt. Die Pastoralkonstituion ‚Gaudium et spes' des Zweiten Vatikanischen Konzils nach 50 Jahren".

Wörtlich sagte der Kardinal: „Die ‚Zeichen der Zeit' sind erstens nicht eindeutig und bleiben damit in ihrer wirklichen Bedeutung schwer interpretierbar. Darum ist es auch zweitens konsequent, dass man die Antwort des Glaubens auf die ‚Zeichen der Zeit' nicht als ohnmächtige Anpassung an das, was ist, verstehen darf, sondern es braucht eine ‚Unterscheidung der Geister', um zu einigermaßen klaren Kriterien zu kommen."

Und weiter: „Es gibt viele ‚Zeichen der Zeit'. Der Streit darüber, was wichtig ist, ist unvermeidlich. Es war nicht zuletzt Papst Johannes XXIII. selbst, der den Mut hatte, drei wichtige solcher Zeichen exemplarisch aufzugreifen: die Armut vieler Völker und ihre Entwicklung, die gleiche Würde der Frau und die Verteidigung und Durchsetzung der Menschenrechte. Man kann dies anreichern und aktualisieren, aber sicher sind es auch heute noch elementare Herausforderungen." Lehmann ging in seiner Fastenpredigt außerdem auf die Entstehung Pastoralkonstitution „Gaudium et spes" sowie auf das Thema der Amibivalenz in der Postmoderne ein.

Die weiteren Fastenpredigten

Die Fastenpredigt am zweiten Fastensonntag, 1. März, übernimmt Professor Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, der zum Thema „Die Förderung von Ehe und Familie (GS 47-52)" spricht. Mit „Das Geheimnis des Menschen. Zum Humanismus mit oder ohne Gott (GS 10-22)" ist die dritte Fastenpredigt am 8. März von Monsignore Dr. Anton van Hooff, Aachen/Mainz, überschrieben. Am vierten Fastensonntag, 15. März, spricht schließlich der Mainzer Sozialethiker Professor Dr. Gerhard Kruip zum Thema „Religionen und Kulturen im Konflikt -Schritte zu einer neuen Friedensethik heute (GS 77-90)". Nach den Predigten, die jeweils sonntags um 18.00 Uhr beginnen, findet gegen 18.30 Uhr eine Eucharistiefeier statt.

tob (MBN)

Anton Bruckner - Der Musikant Gottes

„Aschermittwoch der Künstler" in der Bistumsakademie Erbacher Hof

Mainz. Der Komponist Anton Bruckner (1824-1896) stand in diesem Jahr im Mittelpunkt der traditionellen Veranstaltung „Aschermittwoch der Künstler und Publizisten" in der Bistumsakademie Erbacher Hof am 18. Februar. Unter der Überschrift „Anton Bruckner - Der Musikant Gottes" diskutierten der Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der sich intensiv mit den Bruckner-Sinfonien beschäftigt hat, und der Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens, über Leben und Werk des Komponisten. Moderiert wurde der Abend durch den österreichischen Musikwissenschaftler Professor Dr. Otto Biba, der auch Archivdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde Wien ist.

Konkreter Anlass für die Thematik ist das Projekt „Kathedralklänge" des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Dabei wird die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in den nächsten drei Jahren alle neun Sinfonien von Anton Bruckner in den Domen des Landes (Speyer, Worms, Trier und Mainz) aufführen. Auftakt war vergangenen Oktober in Speyer. Im Wormser Dom wird am 23. Juli die dritte Sinfonie aufgeführt, im Mainzer Dom wird am 3. Oktober die sechste Sinfonie zu hören sein. Die Schirmherrschaft des Projektes haben der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, und Staatsministerin Vera Reiß gemeinsam übernommen. Die Bistumsakademie Erbacher Hof ergänzt das Angebot mit einer Akademietagung über Bruckner am 21. und 22. März.

Für ihn habe Bruckner „hochgradig theologische Musik komponiert, die in so ziemlich jeder Note von Gott redet", sagte Wiesemann. „Die Menschen werden berührt durch den sakralen Raum, der durch diese Musik geschaffen wird." Besonders fasziniere ihn an Bruckner „die bedingungslose Kompromisslosigkeit, mit der er Musik gemacht hat", sagte Steffens. Musik brauche immer einen Konzertsaal, der ihr angemessen ist. Und da Bruckners Musik besonders gut in die Kathedralen in Rheinland-Pfalz passe, sei er froh, dass das Projekt „Kathedralklänge" möglich wurde.

Mit den Worten: „Er spielt auf dem Orchester Orgel" charakterisierte Biba das sinfonische Werk Bruckners. Er wies darauf hin, dass der Beiname „Musikant Gottes" von einem gleichnamigen, biographischen Singspiel über ihn aus dem Jahr 1924 stammt. Für Bruckners Zeitgenossen sei seine Frömmigkeit „noch überhaupt nichts Besonderes" gewesen, sagte Biba. Daher sei sein Glaube in einer ersten Biographie kurz nach Bruckners Tod kaum vorgekommen.

Zu Beginn hatte der Direktor der Bistumsakademie, Professor Dr. Peter Reifenberg, die rund 300 Gäste im Ketteler-Saal begrüßt, unter anderen Staatsministerin Reiß, Kulturstaatssekretär Walter Schumacher und den Geschäftsführer des Kultursommers Rheinland-Pfalz, Professor Dr. Jürgen Hardeck.

Gottesdienst mit Lehmann im Mainzer Dom

Zuvor hatte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, gemeinsam mit Bischof Wiesemann einen Gottesdienst im Mainzer Dom gefeiert, in dem auch das Aschenkreuz ausgeteilt wurde. „Mitten im Glück des Menschen wohnt bei uns ein Stachel der Melancholie: Wie schnell kann alles vorbei sein", sagte Lehmann in seiner Predigt. „Es ist wichtig, dass unser Glaube diese Spannung aushält." Und weiter: „Gott ist mit uns in dieser Flüchtigkeit des Lebens. Darum können wir uns auch freuen. Alles, was er angenommen hat, das hat er auch geheilt." Der Glaube nehme uns nicht die Zweideutigkeit des Lebens: „Nichts soll durch den Glauben verdrängt werden", sagte Lehmann. Die Annahme dieser Zweideutigkeit gehöre zum Aschermittwoch. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Mainzer Domchor unter Leitung von Domkantor Michael Kaltenbach sowie dem Mainzer Domorganisten Daniel Beckmann an der Orgel.

Hinweis: www.kathedralklänge.de und www.ebh-mainz.de/akademie 

tob (MBN)

Vorschau

„Wir leben auf großem Fuß, was unsere Mobilität angeht"

Mainz. Bereits zum 18. Mal laden in diesem Jahr die Kirchen mit Projektpartnern der Umweltverbände und der Verkehrsbetriebe zur Aktion Autofasten (www.autofasten.de) ein, die vom 1. bis 29. März stattfinden wird. Ziel der Aktion ist es, die alltägliche Nutzung des Autos zu hinterfragen und klimafreundlichere Verkehrsalternativen auszuprobieren. Eine Anmeldung ist während der gesamten Aktionszeit möglich. Um an der Verlosung teilzunehmen, ist eine Anmeldung bis zum Wochenende unter www.autofasten.de erforderlich.

Der Fußabdruck auf dem diesjährigen Aktionsplakat für das Autofasten erinnere daran, „dass wir sicherlich auf zu großem Fuß leben, was unsere Mobilität angeht", sagte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann. Die Fastenzeit sei ein guter Rahmen, sich darauf zu besinnen, was wirklich notwendig ist, sagte er bei einem Pressegespräch am Donnerstag, 19. Februar, in der Katholischen Jugendzentrale (KJZ) am Ballplatz in Mainz. „Um eine Entschleunigung des Lebens zu erreichen, ist eine Bewusstseinsänderung notwendig", sagte Giebelmann.

Dr. Klaus-Volker Schütz, Propst für Rheinhessen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), verwies darauf, dass es ein gestiegenes Interesse am Verzicht auf das Auto gebe: „Rund 15 Prozent der Fasteninteressierten nehmen das Thema Mobilität in den Blick." Und weiter: „Wir alle sind aufgefordert, uns mit unserem Mobilitätsverhalten auseinanderzusetzen. Das Autofasten ist ein kleiner Baustein dazu."

Als wichtige Multiplikatoren bezeichnete Roland Horne von der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz die Teilnehmer der Aktion Autofasten. Durch sie werde das Thema in Begegnungen und Gesprächen in die Gesellschaft getragen. Er wies darauf hin, dass etwa „die Hälfte aller Verkehrswege nicht länger als fünf bis sieben Kilometer lang sind". Deswegen sei es notwendig, auf die Alternativen zum Auto hinzuweisen und alte Gewohnheiten aufzubrechen.

Heiko M. Ebert, Referent für Marketing und Wirtschaftsführung des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN), sagte, dass alle beteiligten Verkehrsverbünde für den Monat März eine vergünstigte Monatskarte anbieten, zum Preis von 56,80 Euro. „Das ganze Netz zu diesem Preis bekommt man sonst nicht." Als kleine Hilfestellung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion stellen Verkehrsverbünde außerdem Gratistickets- oder verbilligte Netzkarten zur Verfügung. Außerdem werden unter allen angemeldeten Teilnehmern zum Abschluss der Aktion Fahrräder und Bahncards verlost.

Alois Bauer, Referent für Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz, sagte, dass die Veranstalter mit einem leichten Anstieg der Teilnehmerzahlen rechnen. Bis zum 18. Februar hatten sich bereits 1.112 Teilnehmer angemeldet. 2014 waren es rund 1.700 Teilnehmer gewesen. Dr. Franz-Jakob Hock, Umweltbeauftragter des Bistums Mainz, moderierte das Pressegespräch. Zuvor hatten sich die Teilnehmer für ein Pressefoto vor einer Straßenbahn am Fastnachtsbrunnen versammelt.

Zahlreiche Kooperationspartner

Getragen wird das „Autofasten" unter anderem von den Bistümern Mainz und Trier sowie in diesem Jahr erstmals auch vom Bistum Fulda, von den Evangelischen Kirchen im Rheinland, in Hessen-Nassau und in der Pfalz sowie vom Rat christlicher Kirchen im Großherzogtum Luxemburg. Unterstützt wird das Autofasten durch die Regierungen des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz, Hessen und Luxemburg. Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen in der Aktions-Region beteiligen sich mit besonderen Angeboten, erstmals beteiligt sich in diesem Jahr auch der Rhein-Main Verkehrsverbund (RMV). Beteiligt sind auch Fahrradverleiher, Car-Sharing-Unternehmen, der Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der NABU, das Mouvement écologique, Greenpeace Luxembourg, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und viele mehr.

Erstmals unterstützt auch die Akademie der Versicherer im Raum der Kirche die Aktion Autofasten. Die Akademie gibt unter anderem das Verzeichnis der derzeit 42 Autobahnkirchen in Deutschland heraus. Im Pressetext der Akademie heißt es dazu: „Das Anliegen der Autobahnkirchen passt gut zu der Aktion Autofasten der evangelischen und katholischen Kirchen." Und weiter: „Wer in Autobahnkirchen Rast gemacht hat, der fährt danach gelassener, rücksichtsvoller und damit auch energiesparender weiter. Vielleicht hat er aber auch einen Ansporn bekommen, sein Mobilitätsverhalten grundsätzlich zu überdenken."

Hinweis: Ansprechpartner im Bistum Mainz ist Alois Bauer vom Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz, Telefon 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de - Weitere Informationen zur Aktion auch bei der Geschäftsstelle „Autofasten", Rosemarie Radant, Mustorstraße 2, 54290 Trier, Telefon 0651/7105600, Internet www.autofasten.de 

tob (MBN)

Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag der Zerstörung von Mainz (27.2.)

Ökumenisches Friedensgebet in St. Stephan / Gedenken bei Klarissen-Kapuzinerinnen

Mainz. In diesem Jahr jährt sich am Freitag, 27. Februar, zum 70. Mal das größte Bombardement, das Mainz im Zweiten Weltkrieg erlitten hat. Mit verschiedenen Veranstaltungen wird der Zerstörung der Stadt gedacht. Zum Zeitpunkt der Bombardierung im Jahr 1945 werden um 16.43 Uhr in allen katholischen und evangelischen Kirchen der Stadt die Glocken läuten. In St. Stephan findet um 19.30 Uhr ein Gedenkkonzert mit einem ökumenischen Friedensgebet statt, an dem auch der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, teilnimmt. Zur Aufführung kommt das Oratorium „in terra pax" von Frank Martin. Mitwirkende sind die Chöre am Mainzer Dom, das Philharmonische Staatsorchester Mainz sowie Solisten unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck. Der Eintritt ist frei.

Um 18.00 Uhr findet im Kloster der Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung der traditionelle Gedenk- und Friedensgottesdienst der Gemeinschaft statt. Im Gewölbekeller des Klosters starben damals 41 Schwestern. Bereits um 11.00 Uhr findet eine Kranzniederlegung durch Oberbürgermeister Michael Ebling am neu gestalteten Mahnmal St. Christoph statt. Dabei wird der Sprecher der Initiative St. Christoph, Stefan Schmitz, die neue Gestaltung des Mahnmals vorstellen und der Öffentlichkeit übergeben. Die Pfarrkirche St. Christoph war bei dem Bombenangriff fast vollständig zerstört worden und dann in den 1960er Jahren zu einem Mahnmal umgestaltet worden. Die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt findet um 17.00 Uhr im Frankfurter Hof statt. Die Gedenkrede wird der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, Joachim Mertes, halten.

tob (MBN)

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