Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 43

vom 26. November 2014

Mainz, 21.11.2014: Kirchenpräsident Dr. Volker Jung (l.) und Kardinal Karl Lehmann feierten gemeinsam eine Vesper im Mainzer Dom anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Ökumenismusdekrets des Zweiten Vatikanischen Konzils. (c) Bistum Mainz / Matschak
Mainz, 21.11.2014: Kirchenpräsident Dr. Volker Jung (l.) und Kardinal Karl Lehmann feierten gemeinsam eine Vesper im Mainzer Dom anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Ökumenismusdekrets des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Datum:
Mi. 26. Nov. 2014
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Dokumentationen

  • Grußwort des Kardinals bei Bischofseinführung in Erfurt 
  • Predigt von Bischof Ulrich Neymeyr

Berichte

  • Ökumenische Vesper im Mainzer Dom 
  • Podiumsdiskussion zum Zweiten Vatikanischen Konzil 
  • Commerzbank-Stiftung überreichte 10.000 Euro-Spende 
  • Bistum Mainz unterstützt Dorf des Friedens im Sudan

Publikationen

  • Neuerscheinung von Kardinal Lehmann zu Weihnachten

Vorschau

  • Generalvikar weiht neues Zentrum für Vogelsberg (29.11.) 
  • Geistlicher Tag der Diakone (29.11.) 
  • Adventspredigten im Mainzer Dom (ab 30.11.) 
  • Adventsmusiken in der Mainzer Seminarkirche (ab 1.12.) 
  • Tag der offenen Tür an der KH Mainz (2.12.)

Personalien

  • Bundesverdienstkreuz für Gabriele Hufen

Dokumentation

„Beziehung zwischen Mainz und Erfurt wird noch enger"

Grußwort von Kardinal Lehmann bei Amtseinführung von Bischof Neymeyr in Erfurt

Erfurt. Am Samstag, 22. November, ist der bisherige Weihbischof von Mainz, Dr. Ulrich Neymeyr, im Erfurter Dom als neuer Bischof der Diözese Erfurt eingeführt worden. Zu den Konzelebranten des Gottesdienstes gehörte auch der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Lehmann hielt am Ende des Gottesdienstes ein Grußwort, das wir im Folgenden dokumentieren:

Erlauben Sie mir, dass ich in diesem Grußwort nur ein freilich zentrales Thema anspreche, nachdem ich bei anderen Gelegenheiten in Mainz über Ihren neuen Bischof Dr. Ulrich Neymeyr und auch über das theologische Verständnis des Wechsels eines Bischofs zwischen unseren Diözesen gesprochen habe. Jetzt geht es mir um eine kurze Erinnerung an das Verhältnis zwischen dem Bistum Erfurt und dem Bistum Mainz.

Wir sind zunächst einmal eng verbunden durch die Gestalt des großen „Apostels der Deutschen", Erzbischof Bonifatius, der im Jahr 754 auf einer Missionsfahrt ermordet worden ist. Er hat im Jahr 742 das damalige Bistum Erfurt gegründet. Mit anderen Bistümern wie Amöneburg, Fritzlar, Würzburg, Bamberg und Eichstätt waren dies Stützpunkte für die Missionierung vor allem auch mit monastischem Charakter. Manche dieser Bistümer haben nicht lange existiert, andere gibt es noch heute. Bonifatius nennt Erfurt eine „alte Stadt", die man kennt, auch damals als ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Erfurt liegt von Natur aus an einer begünstigten Stelle, spielte im thüringischen Königreich und bei der Christianisierung Thüringens bereits eine Rolle. Bonifatius teilt dem neuen Papst Mitte 742 mit, dass er drei neue Bischöfe bestellt habe und bittet um die Bestätigung. Er nennt Erfurt „ehedem eine Stadt ackerbautreibender Heiden". Papst Zacharias bestätigte in einem Brief diese Gründungen (743). Wir haben auch den Namen des ersten und damals einzigen Bischofs. Das Bistum Erfurt wurde nämlich noch zu Lebzeiten des Bonifatius um 754 wieder aufgehoben und wohl um 780 dem Erzbistum Mainz eingegliedert. Von Kaiser Otto I. der Große (912-973) bis 1802 gehörte Erfurt zum Erzbistum Mainz. Neun Bistümer gehörten damals zur Erzdiözese Mainz. Seit dem Spätmittelalter bis 1807 gab es einen ständig in Erfurt residierenden Weihbischof.

Dies war gewiss nicht immer eine freundschaftliche Beziehung. Denn es war natürlich auch eine Art der Unterordnung mit manchen Rivalitätskämpfen. Schließlich war der Erzbischof von Mainz auch Stadtherr. Aber es ist doch eine über 1200-jährige Geschichte. 1821 kam dann der kirchliche Bezirk von Erfurt zu Paderborn, dem heutigen Erzbistum, zu dem Erfurt gehört.

Unbeschadet dieses Wechsels gab es auch später engere Beziehungen zwischen dem Bistum Mainz und dem kirchlichen Bereich des heutigen Bistums Erfurt. Ich erinnere mich besonders an die kommunistische Zeit, da es zwischen Mainz und Erfurt eigene Kontakte gab: in der Jugendseelsorge, unter den Studierenden zwischen Mainz und den damaligen Universitäten Jena und Halle, den Seelsorgeämtern und nicht zuletzt den Vertretern der Laienorganisationen, der Räte und - so sagte man damals gerne - des Laienapostolates. Auch heute noch gibt es regelmäßige Kontakte zwischen den diözesanen Räten. Ich selbst hatte, als ich noch nicht Bischof von Mainz war, Kontakte mit Bischof Hugo Aufderbeck und später natürlich intensiv mit Bischof Joachim Wanke, besonders aber auch mit den Professoren des Philosophisch-Theologischen Studiums (1952 gegründet), ganz besonders mit den Professoren Heinz Schürmann und Wilhelm Ernst, später auch mit Lothar Ullrich. Die besondere geschichtliche Beziehung kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass Erfurt und Mainz eine Städtepartnerschaft haben. Seit 1973 gab es das Bischöfliche Amt Erfurt-Meiningen, seit dieser Zeit gab es einen Bischöflichen Apostolischen Administrator, nämlich Hugo Aufderbeck (1973-1981) und Joachim Wanke (zuerst 1980 Weihbischof, seit 1981 Apostolischer Administrator). Nach der Neuordnung in Folge der Deutschen Einheit wurde Erfurt im Jahr 1994 Bistum mit der Zuordnung zum Erzbistum Paderborn.

Wenn nun Ulrich Neymeyr Bischof von Erfurt geworden ist, freuen wir uns bei allem Ab-schiedsschmerz über seine Berufung. Dadurch wird die Beziehung zwischen Mainz und Erfurt auf einem neuen Fundament nun noch enger, zumal auch in seiner Familiengeschichte thüringische Ahnen sind. Dies wollen wir auch über seine Person hinaus als Bistümer dankbar und herzlich bekräftigen, wobei uns auch die Städtepartnerschaft Hilfe und Unterstützung ist. Sie dürfen sich über Ihren neuen Bischof und seine Fähigkeiten freuen. Wir wünschen ihm und allen Katholiken und Christen in Erfurt Gottes reichen Segen und sagen noch einmal von Mainz aus auch ein herzliches Vergelt´s Gott für seinen fruchtbaren Dienst in unserem Bistum. Herzlichen Dank!

(MBN)

 

Als Christen erkennbar sein

Predigt von Bischof Ulrich Neymeyr bei seiner Amtseinführung im Erfurter Dom

Erfurt. Am Samstag, 22. November, ist der bisherige Weihbischof von Mainz, Dr. Ulrich Neymeyr, im Erfurter Dom als neuer Bischof der Diözese Erfurt eingeführt worden. Wir dokumentieren die Predigt des früheren Mainzer Weihbischofs im Wortlaut:

Sehr geehrte Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonischen Dienst,
meine lieben Schwestern und Brüder im Herrn,
liebe Frau Landesbischöfin,
sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin, sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Gäste,

die Geschichte von den zehn Jungfrauen wurde eben deswegen als Evangelium verlesen, weil heute der Gedenktag der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Cäcilia ist, die im Kirchenfenster der Westwand des Erfurter Doms als Schutzpatronin der Kirchenmusik dargestellt ist. Die zehn Frauen, von denen im Evangelium die Rede war, bezeichnen wir heute als Brautjungfern. Der Brauch ist vor allem in Amerika verbreitet, bei uns aber durch unzählige Kinofilme bekannt. Einen Unterschied gibt es allerdings: Die Brautjungfern begleiten heute die Braut und nicht den Bräutigam. Beim Hören der Geschichte Jesu stellt sich unwillkürlich die Frage: Warum mussten die Frauen so lange warten? Was hat den Bräutigam so lange aufgehalten, dass er erst mitten in der Nacht kam? Auch die Bibelforscher machen sich darüber Gedanken. Die Antwort, die mir am besten gefällt, ist: Der Bräutigam musste vor der Hochzeit mit dem Brautvater um den Brautpreis feilschen und das kann länger dauern. Jesus erzählt also eine Geschichte mitten aus dem Leben.

Worauf kommt es ihm bei dieser Geschichte an? Geht es darum, wach zu bleiben dafür, dass der Bräutigam wiederkehrt, im übertragenen Sinn Jesus Christus am Ende der Welt und ihrer Geschichte? Nun sind auch die klugen Jungfrauen eingeschlafen. Geht es darum, einen langen Atem mitzubringen, durchzuhalten im Bekenntnis zu Jesus Christus? Solche Fragen sind auch heute für Christen aktuell. Deswegen ist es ganz gut, dass hier am Erfurter Dom die zehn Jungfrauen, von denen Jesus erzählt, als große Steinfiguren jeden begrüßen, der durch das Triangelportal den Dom betritt.

Ich möchte aber eine andere Spur verfolgen, um die Gleichniserzählung Jesu zu interpretieren. Immerhin hat diese Spur der Evangelist Matthäus gelegt, der die Geschichte aufgeschrieben hat. Allerdings ist seine Idee durch die heutige Übersetzung des Neuen Testamentes oft verwischt. Martin Luther aber hat sie bewahrt. Er hat sich nämlich getraut, eine entsprechende Stelle im Matthäus-Evangelium wörtlich zu übersetzen. Da heißt es: „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz dumm wird, womit soll man's salzen?" (Mt 5,13) Die törichten oder dummen Jungfrauen entsprechen also Salz, das seinen Geschmack verloren hat. Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen, weil es sich seiner Umgebung angepasst hat. So ist auch der Aufruf Jesu zu verstehen: „Habt Salz in euch!" (Mk 9, 50) Die auf Jesus Christus hoffen, die daraus leben, dass seine Maßstäbe die gültigen sind, die damit rechnen, dass er am Ende der Welt und ihrer Geschichte steht, die sind von dieser Haltung her motiviert und geprägt, ihr Leben und ihre Welt zu gestalten. Sie sind nicht einfach nur ein frommer Teil der Gesellschaft, der im Verborgenen seine Religion praktiziert. Sie sind auch nicht nur gläubige Menschen, die es Gott überlassen, eine bessere Welt zu schaffen, sondern der Glaube an Jesus Christus ist für sie der ständige Antrieb, die Welt besser zu verlassen, als wir sie angetroffen haben. Dies gilt zunächst und zuerst für das Zeugnis der Tat, das heute mehr denn je die Menschen beeindruckt. Geredet wird viel, versprochen wird viel. Die Menschen wollen zu Recht Taten sehen.

Es geht aber nicht nur um einzelne konkrete Taten, sondern auch um Lebenswerke. Ich denke an eine Mutter, die gefragt wurde, ob sie bei der Vorbereitung ihrer Tochter auf die Firmung als Katechetin mitarbeitet. Heute - 15 Jahre später - leitet sie ehrenamtlich die gesamte Firmvorbereitung in der Gemeinde. Ich denke an einen erfolgreichen IT-Manager, der kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag beschloss, eine Ausbildung zum Pflegeheimleiter zu machen. Er investierte sein Vermögen in ein Altenwohnheim, das er als evangelischer Christ im Geist von Pfarrer Kneipp als christliche Einrichtung führt. Ich denke an einen 57-jährigen Weihbischof, den der Dompropst von Erfurt besucht, um ihm mittzuteilen, dass ihn das Domkapitel zum Bischof gewählt hat, und der nach kurzer Überlegung sagt: „Ich bin bereit. - adsum - Hier bin ich."

Die Aufforderung, Salz der Erde zu sein, betrifft aber auch das Zeugnis des Wortes. Paulus schreibt im Brief an die Kolosser: „Eure Worte seien immer freundlich, doch mit Salz gewürzt, denn ihr müsst jedem in der rechten Weise antworten können." (Kol 3,6) Die mit Salz gewürzten Worte sind die Sätze, die mit: „Ich..." anfangen, also die Sätze, in denen wir nicht diskutieren und argumentieren, sondern persönliches Zeugnis von unserem Glauben geben. Das ist nicht immer einfach, aber wir müssen uns als gläubige Christen zu erkennen geben. Ich ermutige die Jugendlichen, die ich firme, in der Schule zu sagen, dass sie in der Kirche gefirmt wurden und zwar ohne den Zusatz, „weil meine Eltern darauf bestanden haben" oder „weil meine Oma sonst einen Herzinfarkt bekommt", sondern ohne Einschränkung oder gar mit dem Zusatz: „weil es mir wichtig ist". Dann sind die Worte - um mit Paulus zu sprechen - „mit Salz gewürzt" (Kol 3,6).

Diese freundlichen Worte, von den Paulus spricht, sind in den Figuren der klugen Jungfrauen am Triangelportal des Erfurter Doms Stein geworden. Sie versteckten ihre Hoffnungskrüge nicht, sondern halten sie dem Betrachter froh entgegen. Ihr Gesichtsausdruck zeigt, dass sie mit sich selbst im Einklang sind und eine erfreuliche Perspektive für ihr Leben haben. Fast möchte man sie fragen: Was macht euch so froh?

BiP (MBN)

 

Berichte

„Wichtigste Quelle des ökumenischen Aufbruchs"

Vesper mit Lehmann und Jung anlässlich 50 Jahre „Unitatis Redintegratio"

Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat das Ökumenismus-Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils, „Unitatis Redintegratio", als eine der „wichtigsten Quellen des ökumenischen Aufbruchs" gewürdigt. Von dieser Quelle aus könne man „neuen Anlauf und Schwung nehmen", „um aus mancher Enge und aus mancher Enttäuschung wieder in ein freies und weites Feld der Gemeinsamkeit und der Aussöhnung zu gelangen. Dies ist auch die beste Vorbereitung für das Reformationsgedenken im Jahr 2017", sagte Lehmann in einer Vesper am Freitag, 21. November, im Mainzer Dom. Das Ökumenismus-Dekret war an diesem Tage vor 50 Jahren verabschiedet und veröffentlicht worden. Lehmann feierte die Vesper gemeinsam mit dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung.

Weiter sagte Lehmann, dass „wir nicht in einer ökumenischen Eiszeit sind". „Aber es droht sicher manchmal die Gefahr der Müdigkeit. Wir müssen die ökumenischen Errungenschaften auch an weitere Generationen weitergeben." Es wäre fatal, wenn „eine resignierende Grundstimmung sich gegen ihre letzte Absicht daran beteiligen würde, das immer noch brennende ökumenische Feuer löschen zu helfen". „Unter der Asche glüht es noch", betonte der Kardinal. Und weiter: „Das Leid und der Schmerz der Ökumene verlangen nach einer gediegenen Überwindung, die sich wirklich bewährt."

In seiner Predigt betonte Jung, dass er „als protestantischer Theologe großen Respekt vor der Kursänderung habe, die damals vollzogen wurde". Er bezeichnete das Ökumenismus-Dekret als einen „wichtigen Schritt" der Katholischen Kirche, „um überhaupt mit den anderen christlichen Kirchen ins Gespräch zu kommen und so in die Ökumenische Bewegung des 20. Jahrhunderts einzutreten". Leitender Gedanke des Dekrets sei, dass Christinnen und Christen durch die Taufe „in Christus miteinander zu einer Einheit verbunden sind". „Dies wurde inzwischen im Jahr 2007 durch die Erklärung zur wechselseitigen Taufanerkennung von elf Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen eindrucksvoll bekräftigt. Die Taufe ist das Sakrament der Einheit, übrigens einer von Christus her gestifteten unverlierbaren Einheit. Und es ist und bleibt natürlich nach wie vor ein großer Schmerz, dass es uns nicht gelingt, dieser Einheit sichtbare Gestalt zu geben", sagte der Kirchenpräsident.

Anlässlich des Reformationsgedenkens im Jahr 2017 wünsche er sich, dass die nächsten Jahre „Jahre sind, die uns ökumenisch weiterbringen", betonte Jung. „Sie sind es dann, wenn wir gemeinsam auf Christus schauen, wenn wir die Herzen zu ihm bekehren, wenn wir uns inspirieren lassen von der Einheit, die uns in ihm geschenkt ist. Das ist eine Einheit, die uns zusammenhält mit all unseren Unterschieden. Ja mehr noch, die uns auch helfen kann, Verschiedenheit nicht nur anzunehmen, sondern auch als Geschenk zu verstehen, wenn wir auf gemeinsamem Grund stehen", sagte er.

am (MBN)

 

Akademietagung zum Konzil: „Der Tiber fließt in den Rhein"

Podiumsdiskussion mit Kardinal Lehmann und Julia Klöckner zum Abschuss

Mainz. Stimmen aus vier Generationen gab es bei einem Podiumsgespräch unter der Überschrift „50 Jahre nach dem Konzil - Hoffnungen und Enttäuschungen" zu hören. Im Hildegard-Saal des Erbacher Hofes in Mainz tauschten sich am Sonntagmorgen 23. November, aus: der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, die CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende in Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, Ingeborg Schillai, Vorsitzende der Diözesanversammlung Limburg, Pater Laurentius Höhn OP aus Mainz-St. Bonifaz und Christoph Acker, Priesteramtskandidat aus dem Bistum Fulda. Das Gespräch war Abschluss der dreitägigen Akademietagung „Der Tiber fließt in den Rhein. Das Zweite Vatikanische Konzil in den mittelrheinischen Bistümern".

Kardinal Lehmann wies zu Beginn darauf hin, dass die Vorbereitung des Zweiten Vatikanischen Konzils von 1958 bis 1962 „für mich unheimlich wichtig war. Das war ein echter Aufbruch." Er sei davon überzeugt, dass vor allem „der intensive Dialog, der beim Konzil geführt wurde, die Wurzel für die tiefe Fruchtbarkeit des Konzils ist". Im weiteren Verlauf würdigte der Kardinal außerdem die Predigten von Papst Franziskus: „Die morgendlichen Predigten von Franziskus in Santa Marta sind frische, spirituelle Impulse, die auch sprachlich gekonnt sind. Schon allein das schafft eine Aufbruchsstimmung und einen besonderen Mut."

Julia Klöckner erzählte, dass sie ohne die Prägung durch einen ihrer Lehrer, „bestimmt nicht Theologie studiert hätte". Trotz des Konzils habe sie (Jahrgang 1972) nach der Kommunion in ihrer Heimatgemeinde noch nicht die Möglichkeit gehabt, als Mädchen Messdienerin zu werden. So wie das Konzil die Frage nach den „Zeichen der Zeit" gestellt habe, müsse sie als Politikerin auch „die ‚Zeichen der Zeit' erkennen und sehen, ob die Menschen noch unsere Sprache verstehen".

Für Ingeborg Schillai (Jahrgang 1950) war das Konzil „ein Großereignis im Fernsehen". Besonders prägend sei für sie gewesen, dass „die Kirche plötzlich anders aussah, und dass plötzlich deutsch gesprochen wurde". Pater Laurentius Höhn OP wies darauf hin, dass die Konzilstexte sehr idealistisch seien. Gerade beim Blick auf die Nöte und Sorgen im eigenen Umfeld sei es auch wichtig, dass die Menschen bei einem so großen Anspruch „kein schlechtes Gewissen" bekommen. „Für mich ist das Konzil ein historisches Ereignis", sagte Christoph Acker (Jahrgang 1988). Euphorie und Ernüchterung des Konzils könne er nur anhand der Texte nachvollziehen.

Veranstalter war die Bistumsakademie Erbacher Hof in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte. Die Begrüßung hatte Professor Dr. Joachim Schmiedl aus Vallendar übernommen. Der Direktor der Bistumsakademie Erbacher Hof, Professor Dr. Peter Reifenberg, moderierte das Gespräch. Anschließend feierte der Kardinal im Mainzer Dom die 11.30 Uhr-Messe.

tob (MBN)

 

10.000 Euro für die Stiftung Hoher Dom zu Mainz

Astrid Kießling-Taskin überreichte Spende der Commerzbank-Stiftung

Mainz. Im Mainzer Dom hat die Geschäftsführerin der Commerzbank-Stiftung, Astrid Kießling-Taskin, am Donnerstag, 20. November, einen Spendencheck in Höhe von 10.000 Euro an Markus Schächter, Vorsitzender der Stiftung Hoher Dom zu Mainz und ehemaliger Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF), überreicht. Schächter dankte der Commerzbank-Stiftung für ihr Engagement: „Die Spenden der Commerzbank-Stiftung sind uns eine große Hilfe, um anstehende Renovierungs- und Sanierungsarbeiten am Mainzer Dom vornehmen zu können."

„Der Erhalt des kulturellen Erbes ist ein wichtiger Fördergrundsatz für die Commerzbank-Stiftung. Wir freuen uns, dass wir mit unserer abermaligen Spende einen nachhaltigen Beitrag zur Wahrung einer mehr als 1.000-jährigen Geschichte leisten können", sagte Kießling-Taskin anlässlich der Spendenübergabe, die im Rahmen einer Dom-Führung stattfand. Die in Frankfurt ansässige Commerzbank-Stiftung gehört zu den Gründungsstiftern der Stiftung Hoher Dom zu Mainz. Mehr als 100.000 Euro hat sie seit 2004 für den Erhalt des Mainzer Wahrzeichens gespendet.

PM (MBN)

 

Bistum Mainz unterstützt weiterhin Dorf des Friedens

Sudanesischer Bischof Paride Taban zum Gespräch im Bischöflichen Ordinariat

Mainz. Das Bistum Mainz unterstützt weiterhin das Dorf des Friedens-Projekt in Kuron/Südsudan („Holy Trinity Peace Village of Sudan") von Paride Taban, emeritierter Bischof der sudanesischen Diözese Torit. Das sagte Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, der auch Missionsdirektor des Bistums Mainz ist, bei einem Gespräch mit Bischof Taban am Montag, 24. November, im Bischöflichen Ordinariat Mainz. An dem Gespräch nahmen auch Missio-Referentin Stephanie Völkl und Alois Bauer vom Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden teil.

Das Dorf des Friedens versteht sich als Keimzelle für die Friedensbildung im Sudan, in dem seit Jahrzehnten Bürgerkrieg herrscht. Taban lädt Menschen aus den verschiedenen Stämmen und Klans des Sudans ein, in dem Dorf ein friedliches Miteinander vorzuleben. Das Dorf ist inzwischen zu einem Vorbild für Friedensarbeit geworden, 2013 wurde Bischof Taban mit dem UNO-Friedenspreis ausgezeichnet. Aktuell ist es Taban wichtig, das Dorf wirtschaftlich unabhängig zu machen: Umgesetzt werden derzeit eine Bienen-Farm sowie eine Teakbaum-Plantage.

Bischof em. Paride Taban hat Anfang 2003 mit der Realisierung des Dorfes des Friedens, das in der sudanesisch-äthiopischen Grenzregion gelegen ist, begonnen. Die Anregung für das Projekt hatte Taban in den 1990er-Jahren bei zwei Besuchen in dem Friedens-Kibbuz „Neve Shalom/Wahat al-Salam" in Israel bekommen. Dort leben und arbeiten Juden, Moslems und Christen miteinander. Taban ist mittlerweile der wichtigste Mediator bei Konflikten im Südsudan. Das Dorf war bereits vom ehemaligen Missionsdirektor des Bistums Mainz, Udo Mechlinski, unterstützt worden, der das Projekt auch besucht hat.

am (MBN)

 

Publikationen

„Weihnachten - Die Kraft eines verkannten Festes"

Neuerscheinung von Kardinal Lehmann im Verlag Katholisches Bibelwerk

Mainz/Stuttgart. „Weihnachten - Die Kraft eines verkannten Festes" heißt eine Neuerscheinung des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, die jetzt im Verlag Katholisches Bibelwerk in Stuttgart erschienen ist. Auf 112 Seiten sind 14 Texte des Kardinals zu Advent und Weihnachten enthalten, die seit dem Jahr 2005 für Zeitungen, Radioansprachen oder Predigten entstanden sind. Begleitet wurde die Herausgabe des Buches durch die Mitarbeit der persönlichen Referentin von Kardinal Lehmann, Dr. Claudia Sticher.

Über die „revolutionäre Kraft" von Weihnachten schreibt der Kardinal in einem einleitenden Text: „Weihnachten verdankt sich zutiefst einer Revolution im Gottesverständnis. ‚Gott' thront im biblischen Verständnis bei aller Weltüberlegenheit nicht selig in sich selbst, sondern er wendet sich aus freien Stücken der Geschichte zu: durch sein Wort, in der Tat der Schöpfung, durch seine Weisungen und die Botschaft der Propheten. Es ist ein ständiger Herabstieg Gottes, bis er schließlich in seinem Sohn unter uns Wohnung nimmt. Näher kann Gott nicht zu uns kommen. Der einziggeborene ‚Sohn' ist das äußerste, tiefste und letzte Wort Gottes für uns."

In seinem Vorwort schreibt Lehmann: „Gewiss hat auch der Verkünder, wenn er über viele Jahre hinweg an diesen Festtagen mehrfach gefordert ist, Mühe mit der Notwendigkeit einer kontinuierlichen, doch immer wieder frischen Betrachtung dieser zentralen Glaubensinhalte. Wegen des stärkeren Gottesdienstbesuchs - gerade auch sonst eher distanzierter Christen - sowie eines höheren Interesses in der Öffentlichkeit und den Medien ist aber diese intensive Zuwendung zu den fundamentalen Wahrheiten umso notwendiger. Ich habe deswegen in meinem Dienst als Priester und Bischof immer sehr darauf geachtet, diese große Chance zu nutzen. Dies gilt nicht nur für die allgemeine Verkündigung in den Gottesdiensten, vor allem im Mainzer Dom, sondern für Betrachtungen zu den Festen im Radio, im Fernsehen und auch in den Printmedien. Ich habe mich bemüht, zwar die stets bleibende Identität der Festgeheimnisse zu wahren, aber dieser Grundbotschaft des Glaubens immer auch einige neue Impulse für heute zu entlocken."

Hinweis: Karl Kardinal Lehmann, Weihnachten - Die Kraft eines verkannten Festes. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2014, 112 Seiten, 10,00 Euro. ISBN 978-3-460-32133-5

tob (MBN)

 

Vorschau

Drei Fragen - drei Antworten

Einweihung des neuen „Hauses der katholischen Kirche im Vogelsberg" (29.11.)

Alsfeld. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, wird am Samstag, 29. November, das neue „Haus der katholischen Kirche im Vogelsberg" einweihen. Die Einweihung findet im Rahmen eines Vesper-Gottesdienstes um 16.00 Uhr in der Einrichtung (Im Grund 13) in Alsfeld statt. Im Interview erläutert die Dekanatsreferentin des katholischen Dekanates Alsfeld, Pastoralreferentin Hedwig Kluth, das Konzept des neuen Hauses.

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Wer ist im neuen „Haus der katholischen Kirche im Vogelsberg" untergebracht?

Hedwig Kluth: Das neue Haus ist das um- und ausgebaute Pfarrhaus der Pfarrgemeinde St. Christophorus. Bisher waren hier die Wohnung des Alsfelder Pfarrers und Dekan des Dekanates Alsfeld, Jerzy Dmytruk, das Pfarrbüro der Pfarrei und das Dekanatsbüro untergebracht. Jetzt finden Besucherinnen und Besucher in dem Haus auch die Katholische Jugendzentrale, die Arbeitsstelle für Religionspädagogik und sämtliche Büros des Caritaszentrums im Vogelsberg. Die Baumaßnahmen hatten im Oktober 2013 begonnen, die neuen Büros konnten bereits im Juli 2014 bezogen werden. Die Kosten für die Bauarbeiten betrugen rund eine Million Euro.

MBN: Können Sie etwas zu den Beweggründen für das neue „Haus der katholischen Kirche im Vogelsberg" erzählen?

Kluth: Im neuen Haus sind jetzt alle Dienststellen des Bistums Mainz und des Caritasverbandes unter einem Dach vereint. Für die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pastoral und in der Caritas ist die Vernetzung im flächenmäßig größten, hinsichtlich der Zahl der Katholiken aber kleinsten Dekanat des Bistums Mainz eine große Herausforderung. Von der räumlichen Nähe und den „vielen kleinen Dienstwegen" erhoffen wir uns einen enormen Synergieeffekt. Und nicht zuletzt dient das Haus einer engeren Kooperation zwischen Seelsorge und Caritas - ganz im Sinne des Bistumsziels „Sozialpastoral".

MBN: Welche Erwartungen verknüpfen Sie mit dem neuen Haus?

Kluth: Wir hoffen sehr, dass es uns in Zukunft immer besser gelingt, der katholischen Kirche in unserer Region ein Gesicht zu geben. Das gemeinsame zentrale Haus soll Ausgangsort und Denkstube für die Seelsorge in der Region des Vogelsberges sein. Es soll ein Ort sein, wo Vernetzung stattfindet.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.katholisch-alsfeld-homberg.de

am (MBN)

 

Geistlicher Tag der Diakone (29.11.)

Vortrag und Gottesdienst mit Kardinal Lehmann

Mainz. Im Mainzer Priesterseminar findet am Samstag, 29. November, ab 8.30 Uhr der traditionelle „Geistliche Tag der Diakone" mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, statt. Der Tag beginnt mit einer Laudes in der Seminarkirche in der Augustinerstraße. Um 9.30 Uhr steht ein Vortrag von Kardinal Lehmann mit anschließendem Gespräch auf dem Programm. Um 11.00 Uhr ist in der Seminarkirche eine Eucharistiefeier vorgesehen, bei der Hanyo Bohatschek, Mainz, Nico Göth, Reinheim, und Vincenzo Linardi, Dreieich, die Institutio erteilt wird. Mit der Institutio beauftragt der Bischof die Kandidaten zu Lektorat und Akolythat: Lektor ist der Vorleser oder Vorbeter beim Gottesdienst, Akolyth bedeutet Altardiener. Am Nachmittag findet im Priesterseminar die Vollversammlung der Ständigen Diakone statt, die mit einer Vesper in der Seminarkirche beschlossen wird. Bischöflicher Beauftragter für den Ständigen Diakonat ist Pfarrer Markus Warsberg.

am (MBN)

 

Adventspredigten im Mainzer Dom (ab 30.11.)

Thema „Religionsfreiheit als Menschenrecht"/ Auftakt am ersten Advent

Mainz. Die Reihe der Adventspredigten im Mainzer Dom steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Religionsfreiheit als Menschenrecht". Den Auftakt macht am Sonntag, 30. November, der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Er spricht zum Thema „Das Ringen um die Religionsfreiheit auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil". Die Predigt am zweiten Adventssonntag, 7. Dezember, übernimmt Pater Professor Dr. Felix Körner SJ aus Rom. Seine Predigt ist mit „Die religiöse Freiheit im Islam" überschrieben. Zum Abschluss spricht am Sonntag, 14. Dezember, die Bürgermeisterin und frühere Bundestagsabgeordnete Ute Granold aus Klein-Winternheim. Ihr Thema lautet: „Die Gefährdung der Christen im Nahen Osten durch Verletzungen der Religionsfreiheit". Die Adventspredigten beginnen jeweils um 18.00 Uhr. Im Anschluss findet eine Eucharistiefeier statt.

tob (MBN)

 

Adventsmusiken in der Mainzer Seminarkirche (ab 1.12.)

Angebot von Studierenden der Theologie und der Kirchenmusik

Mainz. An fünf Terminen laden Studierende der Theologie und der Kirchenmusik im Dezember zu rund 30-minütigen Adventsmusiken in die Mainzer Seminarkirche ein. Dabei wird Musik von der historischen Stumm-Orgel von verschiedenen Instrumentalisten, Schola- und Chorgesang sowie betrachtenden Texten zum Advent ergänzt. Den Auftakt macht am Montag, 1. Dezember, die Orgelklasse von Domorganist Daniel Beckmann. Die weiteren Termine finden am Dienstag, 2. Dezember (Chormusik und Orgel), Dienstag, 9. Dezember (Orgel- und Flötenmusik), Montag, 15. Dezember (Orgelimprovisationen und Gregorianik), sowie am Dienstag, 16. Dezember (Orgelimprovisationen), statt. Beginn ist jeweils um 17.00 Uhr.

am (MBN)

 

Tag der offenen Tür an der KH Mainz (2.12.)

Informationen über Zulassungsvoraussetzungen, Auswahlverfahren und Studieninhalte

Mainz. Am Dienstag, 2. Dezember, findet von 10.00 bis 14.00 Uhr in der Katholischen Hochschule (KH) Mainz ein Tag der offenen Tür statt. Im Laufe des Tages ist es möglich, sich über Zulassungsvoraussetzungen, Auswahlverfahren oder Studieninhalte und
-ablauf zu informieren. Neben Informations- und Fragerunden in den Fachbereichen Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege sowie Praktische Theologie sind die Besucher eingeladen, an Fachvorträgen und Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Im Rahmen der Vorträge werden die Fachbereiche auch über Berufsfelder und -perspektiven informieren. Zudem besteht die Möglichkeit zum Austausch mit Lehrenden und Studierenden der KH.

Hinweis: Weitere Informationen zum Tag der offenen Tür im Internet unter www.kh-mz.de sowie unter Telefon 06131/28944140

am (MBN)

 

Personalien

Gabriele Hufen mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Staatsministern Irene Alt überreichte die Auszeichnung / Vorsitzende des SkF Mainz

Mainz. Für ihr großes ehrenamtliches Engagement im Bereich der Frauenpolitik hat Irene Alt, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen in Rheinland-Pfalz, am Donnerstag, 13. November, Gabriele Hufen aus Mainz das Bundesverdienstkreuz überreicht. Hufen ist Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Mainz. An der Verleihung nahm auch der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling, teil.

Gabriele Hufen war seit 1997 für den SkF an verschiedenen Stellen aktiv, seit 1999 gehört sie den Werkstattgesprächen der Frauenhauskoordinierungsstelle an und von 2009 bis 2013 war sie Mitglied des Landesfrauenrates. Außerdem engagierte sich die heute 64-Jährige stark im Bereich „Gewalt gegen Frauen und Mädchen" und wirkte hier auf Landesebene in verschiedenen Gremien mit - unter anderem war Hufen bei der Entwicklung des Präventions- und Interventionskonzepts beteiligt, das dem rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) zugrunde liegt. Im Rahmen des RIGG machte sich Hufen auch für die Kinder der von Gewalt betroffenen Frauen stark.

„Gerade wenn es um den Bereich der Prävention, Intervention und Beratung bei Gewalt gegen Frauen und Mädchen geht, sind Sie in unserem Land eine große Stütze. Sie leisten mit ihrem ehrenamtlichen Engagement nicht nur einen wertvollen Beitrag für die Frauenpolitik, sondern darüber hinaus für unser gesamtes gesellschaftliches Zusammenleben", sagte Alt in ihrer Laudatio. „Sie haben nachhaltige Spuren hinterlassen. Dafür gebührt Ihnen Dank und Anerkennung. Die Auszeichnung heute ist ein deutliches Zeichen des Dankes und der Anerkennung der Gesellschaft, für die sie so viel vorangetrieben haben. Sehr viele Menschen in diesem Land sind dankbar für das, was Sie geleistet haben - vor allem von Gewalt betroffene Frauen."

PM (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 43 vom 26. November 2014

5 Bilder