Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 6

Wiesbaden, 7.2.2019: Gruppenbild beim Jahresempfang der Hessen-Caritas im Rocalli-Haus in Wiesbaden (c) Caritas
Wiesbaden, 7.2.2019: Gruppenbild beim Jahresempfang der Hessen-Caritas im Rocalli-Haus in Wiesbaden
Datum:
Mi. 13. Feb. 2019
Von:
am (MBN)

Die Bilder zu den aktuellen MBN finden Sie am Ende dieser Seite zusammengefasst in einer Galerie.

Personalie

  • Dezernentin Dr. Gertrud Pollak geht in den Ruhestand

Bericht

  • Kohlgraf beim Jahresempfang der Hessen-Caritas

Vorschau

  • Kirchen laden zur Aktion „Autofasten“ ein (6.3.-20.4.)
  • Ausstellung zum Aschermittwoch der Künstler (6.3.)

MBN vor 40 Jahren

  • „Kardinal Volk bleibt im Amt

Personalie

Erste Dezernentin des Bistums Mainz

Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen, geht in den Ruhestand

Mainz. Die langjährige Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, geht zum 1. März in den Ruhestand. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird die Verdienste Pollaks im Rahmen eines festlichen Abendessens mit Wegbegleitern, Freunden und Mitarbeitern am Freitag, 22. Februar, im Erbacher Hof in Mainz würdigen. Die Feierstunde beginnt um 17.00 Uhr mit einem Abendlob in der St. Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofes. Anstelle von persönlichen Geschenken bittet Pollak um Spenden zugunsten des Projektes „Mainzer Domorgel“. Aktuell ist die Leitung des Dezernates Schulen und Hochschulen zusammen mit dem Dezernat Weiterbildung, das seit Februar vakant ist, ausgeschrieben.

In Schulen wirkt Kirche in die Gesellschaft

Im Jahr 2000 hatte Pollak den Bereich des Dezernates Schulen und Hochschulen übernommen. Zuvor war sie im Bistum Mainz bereits seit 1989 Direktorin und Dozentin für Dogmatik an der Fachakademie zur Ausbildung von Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten. 24 kirchliche Schulen aller Schularten – angefangen von Grundschulen über Förder- und Berufsschulen bis zu Gymnasien – mit rund 10.000 Schülerinnen und Schülern und 1.000 Lehrerinnen und Lehrern stehen in der Verantwortung ihres Dezernates. Dazu kommen der Religionsunterricht an fast 1.000 Schulen auf dem Gebiet des Bistums Mainz mit etwa 3.000 Religionslehrkräften und die Schulpastoral, sowie Fortbildung und Begleitung der Lehrkräfte und der schulpsychologische Dienst.

Pollak betont, dass die Bildungsangebote von Kirche in weiten Kreisen der Gesellschaft hohe Akzeptanz erfahren – sei es im Religionsunterricht, sei es an Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Pollak ist sich sicher, dass kirchliche Schulen – trotz demographischer Veränderungen – für Schüler und Eltern weiterhin attraktiv bleiben. „Es sind gute Schulen, die gemäß unserem Motto ,Den Menschen stärken‘ eine besondere Förderung mit jedem Schüler suchen. Es sind Schulen, an denen christliche Werte eine Rolle spielen und Christ-Sein gelebt wird.“

„Natürlich sind unsere Schulen keine Bastionen einer heilen Welt. Die Probleme der Gesellschaft gibt es auch bei uns. Diese versuchen wir, im Sinne jedes Kindes gut zu lösen“, sagt Pollak. Sie ist überzeugt, dass kirchliche Schulen den „Wert der Religion in einer Gesellschaft sichern helfen“. Deswegen ist ihr auch an einer „guten Elternarbeit“ gelegen, um die Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder zu stärken und deren „religiöses Interesse“ wach zu halten.

Pollak hat zahlreiche Kontakte zur Bildungspolitik auf Landes- und Bundesebene sowie zur evangelischen Kirche gehalten. „Es ist wichtig, dass wir als Bistum Mainz in alle bildungspolitischen Entwicklungen in Rheinland-Pfalz und Hessen involviert sind“, sagt sie. In ihren Verantwortungsbereich fällt auch die Katholische Hochschule (KH) in Mainz; als bischöfliche Hochschuldezernentin stand sie außerdem in engem Austausch zur Katholisch-Theologischen Fakultät in Mainz und zu den theologischen Instituten in Gießen und Darmstadt, wo junge Menschen für das Lehramt Katholische Religion ausgebildet werden.

Großes überdiözesanes Engagement

Auch überdiözesan ist Pollak vielfach engagiert gewesen: Sie war von 2012 bis 2017 Mitglied im Vorstand der bundesweiten Konferenz der Leiterinnen und Leiter der katholischen Schul- bzw. Hochschuldezernate. 2006 bis 2009 war sie deutsche Vertreterin in der römischen Kommission des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) zu Religion und Schule und von 2001 bis 2011 Beraterin der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz

Schönstatt-Bewegung als geistliche Heimat

Als ihre „geistliche Heimat“ nennt Pollak die Schönstatt-Bewegung. Seit 2007 ist sie Mitglied der Generalleitung des in vier Kontinenten vertretenen Säkularinstituts „Frauen von Schönstatt“. Bereits nach ihrem Theologie-Studium war sie von 1984 bis 1986 als Bildungsreferentin in einem internationalen Projekt der Schönstatt-Bewegung in Vallendar tätig. „Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Ich habe hier verstanden, was Weltkirche bedeutet, und konnte erleben, wie Kirche in anderen Ländern Gesellschaft prägt oder auch nicht.“ Zudem war sie von 1992 bis 1999 Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Säkularinstitute in Deutschland und in diesem Zeitraum auch Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). In diese Jahre fällt ihre Teilnahme als Expertin an der Weltbischofssynode in Rom 1994 zum Thema „Das geweihte Leben und seine Sendung in Kirche und Welt“.

Gertrud Pollak wurde am 18. März 1954 in Geislingen an der Steige geboren. Sie studierte in Freiburg i.Br. Germanistik und Katholische Theologie für den Unterricht an Gymnasien. Danach absolvierte sie eine Ausbildung zur Pastoralreferentin (1986 bis 1989). 1986 wurde sie mit einer Dissertation bei Professor Dr. Karl Lehmann - damals schon Bischof von Mainz - im Fach Dogmatik zur Doktorin der Theologie promoviert. Von 1989 bis 1999 war sie Direktorin und Dozentin für Dogmatik an der Fachakademie zur Ausbildung von Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten in Mainz. Im Januar 2000 wurde Pollak in der Nachfolge von Domkapitular Prälat Ernst Kalb Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz. Damit war sie die erste Frau im Bistum Mainz, die Mitglied der Dezernentenkonferenz geworden ist.

am (MBN)

Bericht

Soziale Arbeit braucht digitale Tools und digitale Kompetenzen

Jahresempfang der Hessen-Caritas zu Jahresthema „Sozial braucht digital“

Wiesbaden. Caritas und Freie Wohlfahrtspflege müssen sich für den digitalen Wandel fit machen, um auch in Zukunft nah bei den Menschen zu sein. So lautete ein Fazit beim Jahresempfang der Hessen-Caritas am Mittwoch, 6. Februar, in Wiesbaden. „Soziale Arbeit braucht digitale Tools und digitale Kompetenzen“, sagte Eva Maria Welskop-Deffaa, für Sozial- und Fachpolitik zuständiges Vorstandsmitglied des Deutschen Caritasverbandes bei der Vorstellung der Caritas-Jahreskampagne „Sozial braucht digital“. Turnusgemäß ging der Vorsitz der Hessen-Caritas vom Fuldaer Diözesancaritasdirektor Markus Juch auf den Mainzer Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick über.

Vor fast 250 Gästen aus Landespolitik und Gesellschaft sowie aus den drei Bistümern Fulda, Limburg und Mainz verwies Welskop-Deffaa unter anderem auf eine „Omnipräsenz digitaler Plattformen“, der sich die Caritas mit ihren Angeboten nicht entziehen könne. Auch auf eine Zusammenarbeit mit „dem Kollegen Roboter“ und zunehmend hybride Sozialräume gelte es sich einzustellen. „Wir müssen Streetworker auch zu Tweetworkern machen“, sagte sie im Wiesbadener Roncalli-Haus. Es brauche bei diesem Prozess die Unterstützung der Politik, aber auch eine Zusammenarbeit mit Forschung und Wissenschaft.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf rief dazu auf, die Digitalisierung nicht nur unter technischen oder wirtschaftlichen Aspekten zu sehen, sondern als „ein Prozess, der gestaltet werden will und den viele Kräfte mit gestalten“. Er betonte, wie sehr digitale Technologien Menschen unterstützen können, etwa im Falle einer Behinderung. Zugleich mahnte er: „Dass ‚digital‘ nicht ‚unsozial‘ wird – dafür braucht es das Bewusstsein, dass Digitalisierung auch bedeuten kann: Menschen werden ausgeschlossen. Soziale Teilhabe bedeutet auch Teilhabe an den digitalen Möglichkeiten und Zugang zur digitalen Welt.“

Die Notwendigkeit einer „sozialen Dimension der Digitalisierung“ benannte auch der neue hessische Staatsminister für Soziales und Integration, Kai Klose. Zugleich betonte er die „Kraft der Kooperation“ zwischen Landesregierung, freier Wohlfahrtspflege und Kirchen, etwa beim Kampf gegen Armut und Ungleichheit. „Keiner von uns kann die gewaltigen sozialen Aufgaben der Zukunft alleine bewältigen.“

Die Hessen-Caritas ist die Arbeitsgemeinschaft der drei hessischen Diözesancaritasverbände Fulda, Limburg und Mainz. Sie vertritt die sozialpolitischen Interessen der Caritas sowie ihrer Mitglieder gegenüber dem Land Hessen, den politischen Parteien, den hessischen kommunalen Spitzenverbänden, den Sozialleistungsträgern und sonstigen Behörden auf Landesebene. Überdies wirkt sie in der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e.V. mit. Die Hessen-Caritas ist in nahezu allen Feldern der sozialen Arbeit aktiv. In mehr als 1300 Einrichtungen der Hessen-Caritas unterstützen insgesamt 32.000 ehrenamtlich und rund 28.000 hauptamtlich Mitarbeitende pro Jahr etwa 700.000 Bürgerinnen und Bürger.

jik (MBN)

Vorschau

„Mobilitätsgewohnheiten überprüfen“ (6.3.-20.4.)

Kirchen laden wieder zur Aktion „Autofasten“ ein / Erstmals Gruppenanmeldungen

Mainz. Die Katholische Bistümer, darunter das Bistum Mainz, sowie Evangelische Landeskirchen in Deutschland und in Luxemburg rufen auch in der Fastenzeit 2019 dazu auf, einmal auszuprobieren, wie viel Auto wirklich nötig ist. Die Klima-Aktion „Autofasten“ findet 2019 bereits zum 22. Mal statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können in der Zeit vom 6. März bis 20. April selbst entscheiden, wie lange sie die eigenen Mobilitätsgewohnheiten überprüfen. Die beteiligten Kirchen laden dazu ein, das Auto durch Radfahren, Busse und Bahnen zu ersetzen oder einfach zu Fuß gehen. Wenn das Auto nicht zu ersetzen ist, bieten sich als Alternativen: spritsparend fahren, Elektromobile ausprobieren, Fahrgemeinschaften bilden oder das Auto, etwa im Rahmen von Car-Sharing, mit anderen teilen. Ab sofort ist eine Anmeldung unter www.autofasten.de möglich; erstmals können sich auch Gruppen statt Einzelpersonen beteiligen.

Am Autofasten sind beteiligt: die Evangelischen Kirchen im Rheinland und in Hessen-Nassau, die Bistümer Trier, Mainz und Fulda, die Erzbistümer Luxemburg und Köln sowie der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen. Unterstützt wird die Aktion durch die Regierungen des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz und Luxemburg. Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen in der Aktions-Region beteiligen sich mit besonderen Angeboten. Beteiligt sind auch Fahrradverleiher, Car-Sharing-Unternehmen, der Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der NABU, das Mouvement écologique, Greenpeace Luxembourg, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC),  der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und viele mehr.

Hinweis: www.autofasten.de

am (MBN)

 

Aschermittwoch der Künstler (6.3.)

Eröffnung der Ausstellung „Vertraut und fremd – Vulgata 77“

Mainz. Im Rahmen des diesjährigen Aschermittwochs der Künstler und Publizisten am Mittwoch, 6. März, eröffnen der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und Bundesministerin a.D. Annette Schavan die Ausstellung „Vertraut und fremd – Vulgata 77. Zeitgenössische Zugriffe auf die Bibel“. Die Feierstunde zur Sonderausstellung im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum beginnt um 15.00 Uhr. Zur Eröffnung sprechen der Kurator der Ausstellung, Dr. Johannes Rauchenberger, Graz, und Co-Kuratorin Birgit Kita vom Dommuseum. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Stiftung „Bibel und Kultur“ und dem KULTUM Graz.

Um 17.00 Uhr feiert der Bischof Kohlgraf im Mainzer Dom eine Eucharistiefeier mit Austeilung des Aschenkreuzes. Anschließend sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um 18.30 Uhr in den Erbacher Hof eingeladen. Hier sprechen die an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstler zu der Frage „Faszination Bibel – Begegnung mit zeitgenössischer Kunst“. Erwartet werden Guillaume Bruère, Claudia Schink, Keiko Sadakane, Julia Krahn und Alois Neuhold. Moderiert wird das Gespräch von Dr. Jakob Johannes Koch, Kulturreferent der Deutschen Bischofskonferenz.

Hinweis: Zur Teilnahme an den Veranstaltungen (außer dem Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf) ist eine persönliche Einladung erforderlich. Weitere Informationen auch im Internet unter www.dommuseum-mainz.de und www.ebh-mainz.de                                

am (MBN)

MBN vor 40 Jahren

„Kardinal Volk bleibt im Amt“ ist eine kurze Meldung in den Bistumsnachrichten überschrieben: „Kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahres im Dezember 1978 hatte der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, in einem Schreiben an Papst Johannes Paul II. gemäß den von Papst Paul VI. erlassenen Richtlinien über die Amtszeit der Bischöfe sein Amt zur Verfügung gestellt. In einem Schreiben vom 23. Januar 1979 hat Kardinalstaatssekretär Villot die Entscheidung des Papstes mitgeteilt, die Amtszeit von Kardinal Volk um weitere zwei Jahre zu verlängern. Mit dieser Entscheidung wolle der Papst nicht nur die bisherige verdienstvolle Tätigkeit von Kardinal Volk würdigen, sondern auch den Bitten um Verlängerung seiner Amtszeit entsprechen, die an ihn herangetragen worden seien.“

Bei einer Sitzung des Katholikenrates im Bistum Mainz ging es unter anderem um wirksamere Hilfen für Schwangere in Not: „Vermutlich 50.000 Kinder werden in der Bundesrepublik Deutschland das Jahr des Kindes nicht erleben, weil sich unser sozialer Rechtsstaat nicht in der Lage sieht, Schwangeren in sozialer Notlage so zu helfen, dass sie nicht abtreiben. Wir fordern daher von Staat und Gesellschaft, darauf zu achten, dass bis zur Beseitigung des gesetzlichen Rechtfertigungsgrundes der sogenannten sozialen Notlage diese nicht als Ersatz für die verfassungswidrige ‚Fristenlösung’ missbraucht wird. Dies stellte der Katholikenrat im Bistum Mainz auf seiner Sitzung am 10. Februar in Mainz unter Leitung seines Sprechers Heinz F. Benner in Anwesenheit von Weihbischof Wolfgang Rolly in einem einstimmig angenommenen Antrag fest.

Er verlangt eine Rückbesinnung auf die Menschenwürde auch des ungeborenen Lebens, die Streichung der sogenannten Notlagenindikation, eine deutliche Distanzierung von politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen, die ein ‚Recht auf Abtreibung’ propagieren und damit den Schutz des ungeborenen Lebens untergraben. Gefordert werden weiter, verstärkte Bemühungen, Schwangeren in sozialen Notlagen nachhaltiger als bisher zu helfen sowie die Schwangerenberatung wirksamer, den Willen der staatlichen Gemeinschaft und der Kirche glaubhafter zu machen, den Schutz des ungeborenen Lebens ernsthaft zu wollen.

Zurückgestellt wurde ein Antrag über die Begründbarkeit der Gewissensentscheidung von Kriegsdienstverweigerern, da der Katholikenrat sich bisher keine eigene Meinung bilden konnte. Weihbischof Wolfgang Rolly stellte fest, das Papier des Zentralkomitees der deutschen Katholiken dazu sei missverständlich. Eine undiskutierte Übernahme des Papiers bringe weder einen Gewinn für das Bistum noch für die jungen Menschen. Beschlossen wurde, so schnell wie möglich eine ganztägige Diskussion über dieses Thema anzuberaumen, zu der auch Militärseelsorger und Berater von Zivildienstleistenden eingeladen und eine theologische Aussage über beide Dienste vorgelegt werden sollen. Der 65-köpfige Katholikenrat ist die Vertretung der Laien aus den Dekanaten und Verbänden und hat die Aufgabe, die Anliegen der Katholiken des Bistums in der Öffentlichkeit zu vertreten.“

Unter der Überschrift „Leistung der Frau in Kirche, Verband und Betrieb anerkennen“ berichten die MBN über ein KAB-Seminar in Heppenheim: „Der volle Einsatz der Frau in allen Bereichen der Gesellschaft ist eine notwendige Voraussetzung für die optimale Gestaltung unserer Welt. Das setzt die Anerkennung der Leistung der Frau in Kirche, Verband und Betrieb voraus. Dies waren die Leitgedanken eines Wochenendseminars, zu dem das Frauenforum der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Mainz vom 2. bis 4. Februar nach Heppenheim ins Haus am Maiberg eingeladen hatte.

Die Überbetonung des mütterlichen Elements der Frau sei eine nicht akzeptable Verkürzung des Frau-Seins, erläuterte dazu KAB-Sekretärin Resi Hörnig, Würzburg. Allgemein habe sich inzwischen eine umfassendere Sicht und Darstellung der Frau durchgesetzt, die ein nicht mehr wegzudenkender Faktor im Wirtschaftsleben sei. Die notwendige Ergänzung Mann und Frau werde in allen Bereichen erkannt und entsprechend gefördert. Dennoch gebe es Gruppen von Frauen, denen die Anerkennung ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leistung weitestgehend versagt werde, in erster Linie den Hausfrauen. Die Situation der Kirche werde heute auch bestimmt durch den Stellenwert, den die Frau in ihr einnehme, betonte Hörnig. Um ihren Dienst in der Kirche richtig zu verstehen, sei es wichtig, dass die Frauen sich auf sich selbst besännen. Die Mitarbeit der Frau in den katholischen Verbänden sei unverzichtbar, da ihr frauliches Empfinden starke Impulse gebe. So sei die KAB mit ihren Zielgruppen - verheiratete und alleinstehende Arbeitnehmerin, alleinerziehende Mutter und Arbeitnehmerin, verheiratete und später wieder berufstätige Frau oder junge Arbeitnehmerin - auf das Engagement der Frau angewiesen. Die rund 70 Teilnehmer, darunter auch Männer und Jugendliche, forderten eine noch stärkere Berücksichtigung der Interessen dieser Frauen bei den Bildungsangeboten. Auch sollten in den Vorständen aller Ebenen Frauen vertreten sein.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 3 vom 12. Februar 1979

Bilder in druckfähiger Qualität zu den MBN Nr. 6/2019

Mi. 13. Feb. 2019
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