Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 37

vom 15. Oktober 2014

Mainz, 11. Oktober 2014: Kardinal Lehmann regte bei der Diözesanversammlung die Ausarbeitung einer Pastoralen Richtlinie für das Sakrament der Taufe an; links Generalvikar Dietmar Giebelmann, rechts Hildegard Dziuk. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 11. Oktober 2014: Kardinal Lehmann regte bei der Diözesanversammlung die Ausarbeitung einer Pastoralen Richtlinie für das Sakrament der Taufe an; links Generalvikar Dietmar Giebelmann, rechts Hildegard Dziuk.
Datum:
Mi. 15. Okt. 2014
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Kardinal regt Richtlinien zur Taufpastoral an 
  • Stiftertag der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz" 
  • Domdekan besuchte chaldäische Gemeinde in Mainz 
  • Segnung in der Lioba-Schule in Bad Nauheim 
  • Domkapitular Nabbefeld predigte über Sterbehilfe 
  • Richtfest des Franziskushauses in Rödermark 
  • Generalvikar Giebelmann traf polnische Zeitzeugen 
  • Workshop zur Modernismus-Enzyklika „Pascendi" 
  • Archimandrit Youkhana berichtete über Lage im Irak 
  • Schwester Robina Victor ist Missio-Gast im Bistum 
  • Neues Lern- und Medienzentrum in Bensheim

Dokumentation

  • Lehmann würdigt Papst Paul VI. in DBK-Dossier

Vorschau

  • Kabinettausstellung zu Ramon Llull (ab 22.10.) 
  • Rektoratsübergabe an der KH Mainz (22.10.) 
  • Lange Nacht der Heiligen (31.10.)

Berichte

Richtlinien zur Taufpastoral angeregt

Jährliche Sitzung der Diözesanversammlung des Bistums Mainz im Erbacher Hof

Mainz. Bei der jährlichen Diözesanversammlung des Bistums Mainz hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, die Ausarbeitung einer Pastoralen Richtlinie zum Sakrament der Taufe angeregt, ähnlich wie sie bereits zur Firmung erschienen ist. Lehmann sprach zum Auftakt des Treffens am Samstag, 11. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz über die „Grundlinien einer Theologie der Taufe für die Praxis". Dabei plädierte er grundsätzlich dafür, dass die Taufe „wieder sehr viel stärker inmitten der Gemeinde und nicht im Sinne eines Familiengottesdienstes gefeiert wird". Dies müsse jedoch „immer mit Klugheit und Einfühlungsvermögen entschieden werden".

Wörtlich sagte er: „Die Taufe schafft einen neuen Raum der Freiheit des Geistes, die Kirche Jesu. Dies steht in einem krassen Gegensatz zu der heimlichen Annahme, die Taufe sei eher eine Familienangelegenheit als eine Sache der Gemeinde. Wir haben eine viel zu sehr dem Individualismus verfallene Auffassung von Taufe. Eine Taufe, an der die Gemeinde nicht interessiert ist, ist eine kuriose Form. Dadurch dass sie in einer Kirche, einem Kirchenraum geschieht, aber nur innerhalb einer kleinen Gruppe, ist sie noch nicht ausreichend in ihrer kirchlichen Struktur verstanden."

Lehmann betonte, dass der Mensch mit der Taufe allein „noch nicht am Ziel" sei. „Sie ist Gottes Gabe, aber auch unsere menschliche Antwort gehört dazu." Und weiter: „Gerade deshalb aber stellt uns die Taufe in die Sendung. Die Wirklichkeit des neuen Lebens kann nur dann bewahrt werden, wenn sie in unseren täglichen Lebensvollzug zu immer neuer Wirksamkeit kommt. Dies gilt für unser Christsein und für die Zeugenschaft des Glaubens im Alltag."

Das „gemeinsame Priestertum" sei „entscheidendes Fundament des christlichen Lebens", sagte Lehmann. Alle Gemeindemitglieder sollen ihre Fähigkeiten und Begabungen „für den Aufbau des Reiches Gottes in die Gemeinde einbringen". Wörtlich sagte er: „Man kann diese verschiedenen Dienste ‚Charismen' nennen oder sie einfach auch schlicht vom ehrenamtlichen Zeugnis her verstehen. Hier bedürfen wir immer noch einer Vertiefung dessen, was bisher erreicht wurde: Wahrnehmung und Entdeckung von Charismen, Weckung der einzelnen Charismen, echte Delegation von Aufgaben und Befugnissen, Anerkennung des Geleisteten, (Entschädigung, wo möglich und notwendig), öffentlicher Dank, Verständnis für begrenzte Zeit des Engagements, Vertiefung einer neuen Kultur des Ehrenamtes. In diesem Kontext muss ein neues Verhältnis zwischen Amt und Charismen entstehen und eingeübt werden."

Der Kardinal erinnerte außerdem daran, dass die ökumenische Dimension der Taufe „nicht gering geschätzt" werden dürfe. „Es ist ein großer Schatz, dass die Kirchen in hohem Maß trotz aller Trennungen das sakramentale Band der Einheit durch die Taufe erhalten haben." Weiter sagte er: „Alle Einheit geht aus der Taufe hervor. Aber es ist doch ein unvollkommenes Band der Einheit. Diese ist ausgerichtet auf ein weiteres Wachsen in das Maß der Fülle Jesu Christi. Dies fordert uns in ganz besonderer Weise heraus. In diesem Geist und in einer neuen Spiritualität der Taufe müssen wir die Hindernisse zwischen den getrennten Kirchen überwinden und noch mehr eine umfassendere Einheit gewinnen. Dies ist gewiss der noch nicht genügend entdeckte Sinn der ökumenischen Taufanerkennung vom 29. April 2007 im Dom zu Magdeburg."

Er verwies auch auf den Zusammenhang der Taufpastoral mit dem Strukturprozess im Bistum Mainz. Wörtlich sagte er dazu: „Die Strukturen sollen uns ja helfen, die Aufgabe wirklichen Christseins besser in unserer konkreten Lebenswelt vollziehen zu können. Wir haben eingesehen, dass ein Christentum weitgehend in Form der ‚Volkskirche' - wir wollen aber daraus keine Karikatur machen - schon längst im Wandel begriffen ist. Dann werden das entschiedene Christwerden und auch das als Lebenszeugnis sich bewährende Christsein viel wichtiger. Deshalb wollen wir mit diesem Thema auch die neuen Strukturen, die sich in den nächsten Jahren vermutlich nochmals verändern, lebensfähiger und lebensnäher machen. Deshalb ist das Thema auch auf längere Zeit geplant. Es läuft uns nichts davon, wenn wir diese Aufgabe gründlich erfüllen."

Rainer Stephan, Referent für Gemeindekatechese im Seelsorgeamt, berichtete in der anschließenden Aussprache von den bisherigen praktischen Erfahrungen aus dem Bistum. Neben mehreren Werkstattgesprächen in den Regionen ist das Thema „Taufe" im Dekanat Mainz-Süd als Schwerpunkt aufgegriffen worden. „Dort, wo intensiv an dem Thema gearbeitet wurde, haben wir durchaus einen Anstieg der Taufen feststellen können", sagte Stephan. Besonders bewährt habe sich ein ehrenamtlicher Besuchsdienst, der zu Familien geht, um zur Geburt eines Kindes zu gratulieren, berichtete er.

Weiteres Thema des Tages war ein Bericht der Mainzer Delegierten vom vierten bundesweiten Dialogtreffen des Gesprächsprozesses der Deutschen Bischofskonferenz, das im September in Magdeburg stattgefunden hat. Beim geistlichen Impuls zu Beginn der Diözesanversammlung beteten die Teilnehmer für den Verlauf der Außerordentlichen Bischofssynode zum Thema Familie in Rom. Zum Abschluss des Tages feierten die Teilnehmer gemeinsam mit dem Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, die Eucharistie. Geleitet wurde die Sitzung von der Geschäftsführenden Vorsitzenden der Diözesanversammlung, Dr. Hildegard Dziuk.

Die Diözesanversammlung des Bistums Mainz - die es in vergleichbarer Form nur noch im Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt - tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Sie ist nach den Worten des Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, so etwas wie eine „kleine Synode des Bistums" mit seinen rund 750.000 Katholiken. Ihr gehören rund 125 Mitglieder an. Sie setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter der Ordensfrauen, der Ständigen Diakone, der Pastoralreferentinnen und -referenten, der Gemeindereferentinnen und -referenten sowie des Diözesan-Caritasverbandes. Außerdem können bis zu sieben Persönlichkeiten hinzugewählt werden. Die Organe der Diözesanversammlung sind der Vorstand mit dem Bischof als Vorsitzendem, der Diözesan-Pastoralrat (eine Art Hauptausschuss) und neun Sachausschüsse, die bei der konstituierenden Sitzung gebildet wurden.

tob (MBN)

 

Stiftertag der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz"

Hans-Günter Mann und Dr. Werner Veith neu in den Vorstand gewählt

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat den scheidenden Vorstandsmitgliedern der Stiftung Hoher Dom zu Mainz, Anton Issel und Wilhelm Schulze, für ihr zehnjähriges Wirken für die Stiftung gedankt. „Ich sage Ihnen einen herzliches ,Vergelt's Gott‘ für die geleistete Arbeit in der vergangenen Zeit", sagte er beim traditionellen, elften Stiftertag am Mittwoch, 8. Oktober, in der Rheinland-Pfalz Bank in Mainz.

Als neue Vorstandsmitglieder wurden Hans-Günter Mann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mainz und bisher Mitglied im Stiftungsrat, und Caritasdirektor a.D. Dr. Werner Veith gewählt; in ihren Ämtern bestätigt wurden Professor Markus Schächter, ZDF-Intendant a.D., als Vorstandsvorsitzender und der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, als stellvertretender Vorsitzender. Die Amtszeit des Vorstands beträgt fünf Jahre.

Kapital auf 2,8 Millionen Euro angewachsen

Das Stiftungskapital der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz" ist zum Jahresende 2013 auf rund 2,8 Millionen Euro angewachsen, sagte Schulze bei der Erläuterung des Jahresabschlusses; insgesamt habe es im Jahr 2013 Zustiftungen in Höhe von rund 107.000 Euro gegeben; Schulze nannte in diesem Zusammenhang die Erlöse des Golfturniers sowie Zuwendungen aus Testamenten und Geburtstagen sowie die Feierlichkeiten anlässlich des 30-jährigen Bischofs- und 50-jährigen Priesterjubiläums von Kardinal Lehmann im vergangenen Jahr. Schächter kündigte an, dass es am 6. Juli 2015 wieder ein Benefiz-Golfturnier für den Dom geben werde, das dann von Hans-Günter Mann organisiert werde. Im Rahmen der Sitzung informierte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, auch über das neue Lichtkonzept für den Innenraum des Mainzer Domes, das durch die Erträge der Domstiftung finanziert wird. Zudem berichtete er über die bauhistorischen Entdeckungen an der Nordseite des Domes sowie über die Planungen für den Orgelneubau.

Stiftung Hoher Dom zu Mainz

Die „Stiftung Hoher Dom zu Mainz" war am 21. November 2003 von Kardinal Lehmann und dem damaligen ZDF-Intendanten Markus Schächter der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die Stiftung wurde am 22. Januar 2004 errichtet. Sie soll in Ergänzung zum Dombauverein, der 1999 gegründet wurde, den Erhalt der mehr als 1.000 Jahre alten Bischofskirche nachhaltig sichern helfen. Mit der Stiftung soll ein auf Dauer angelegtes Vermögen aufgebaut werden, aus dessen Verzinsung ein verlässlicher Betrag für den baulichen Erhalt des Domes sichergestellt werden soll. „Wie zwei Schwestern" hatte Kardinal Lehmann das Verhältnis von Dombauverein und Domstiftung bei der Gründung bezeichnet. So spricht die Stiftung beispielsweise auch überregional potenzielle Stifter an, während der Dombauverein lokal begrenzt agiert.

Hinweis: Stiftung Hoher Dom zu Mainz, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz - Geschäftsstelle: Bettina Kolbe, Tel.: 06131/253-108, Fax: 06131/253-113, Internet: www.domstiftung-mainz.de  

am (MBN)

 

Domdekan Heckwolf: „Wir vergessen Sie nicht!"

Solidaritätsbesuch bei den chaldäischen Christen in Mainz

Mainz. Mit einem Besuch der chaldäischen Gemeinde in Mainz hat das Bistum Mainz seine Solidarität mit den Mitchristen der verfolgten Gemeinschaft zum Ausdruck gebracht. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, hat am Sonntag, 12. Oktober, gemeinsam mit dem Migrationsbeauftragten des Bistums, Pastoralreferent Joaquim Marques Nunes, und der Referentin für Migration und Integration, Joanna Worytko, den Gottesdienst der Chaldäer in der Pfarrkirche Herz Jesu in Mainz-Mombach besucht. In seinem Grußwort sagte er: „Wir sind zu Ihnen gekommen, um zu zeigen, dass wir an Sie denken." Und weiter: „Wir wissen: Die Christen im Irak, unsere Schwestern und Brüder, sind von der Vernichtung bedroht. Mit ihnen stirbt die Kultur des ganzen Landes. Wir sind bestrebt, unseren Schwestern und Brüdern und allen Notleidenden zu helfen, besonders den Vertriebenen hier bei uns. Und so gut es geht, auch in ihrer Heimat oder an den Orten, zu denen sie geflohen sind. Wir wollen Ihnen sagen: Wir vergessen Sie nicht!"

Die chaldäisch-katholische Kirche ist eine so genannte mit Rom unierte Ostkirche mit ostsyrischem Ritus. Alle zwei Wochen feiert die Gemeinde in Mainz-Herz Jesu Gottesdienst. Dazu reist jeweils der Pfarrer der Stuttgarter Gemeinde, Sizar Majeed, an. Die liturgische Sprache der Gottesdienste ist Aramäisch, Predigt und Gebete sind auf Arabisch. Aufgrund der immer brutaleren Angriffe der Milizen des sogenannten „Islamischen Staates" (IS) auf Andersgläubige und die dadurch immer weiter steigende Zahl der Flüchtlinge hatten die deutschen Bischöfe am Sonntag, 12. Oktober, in den katholischen Gemeinden zu einer Sonderkollekte für die Flüchtlinge im Mittleren Osten aufgerufen.

tob/SDBK (MBN)

 

Segnung in der Lioba-Schule

Generalvikar weihte neuen Naturwissenschaftsraum ein

Bad Nauheim. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Montag, 13. Oktober, den neugestalteten Raum für Naturwissenschaften in der Lioba-Schule in Bad Nauheim eingeweiht. „Die Naturwissenschaften führen die Schülerinnen und Schüler zu Gott, denn aus der Frage nach dem Woher und Wohin leuchtet irgendwann Gott auf", sagte Giebelmann. Der Generalvikar bedankte sich besonders bei den Eltern, die seit Jahren die Entwicklung der Lioba-Schule unterstützen. Nach der Begrüßung des Kollegiums fand auch ein Gespräch mit der Schulleitung statt. Thema waren unter anderem die anstehenden Sanierungsmaßnahmen in der Schule.

tob (MBN)

 

Einsatz für würdevolle Begleitung von Sterbenden

Predigt von Domkapitular Jürgen Nabbefeld bei der Dionysius-Wallfahrt

Ockenheim. „Wir dürfen uns als Christen in die Debatte um die sogenannte aktive Sterbehilfe nicht nur mit Argumenten einmischen, sondern auch durch die Tat." Das sagte der Mainzer Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld in seiner Predigt bei der Dionysius-Wallfahrt am Sonntag, 12. Oktober, im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim. „Wir müssen uns engagiert einsetzen für eine würdevolle Begleitung der Sterbenden und für eine würdevolle Verabschiedung der Verstorbenen", betonte Nabbefeld, der im Bischöflichen Ordinariat in Mainz Dezernent für Weiterbildung ist.

Deutlich sprach er sich gegen die sogenannte aktive Sterbehilfe aus: „Es muss meines Erachtens bei dem Tabu bleiben: keine Tötung auf Verlangen. Wenn wir einmal anfangen, Ausnahmen zu machen, weitet sich das aus. Gottes Gebot ‚Du sollst nicht töten' muss seine Gültigkeit behalten." Nabbefeld wies darauf hin, dass der Begriff „aktive Sterbehilfe" irreführend sei, denn „bei diesem Begriff geht es nicht darum, Menschen beim Sterben zu helfen, es geht bewusst und gezielt darum, ihren Tod herbeizuführen". Davon müsse ganz grundsätzlich die Sterbebegleitung unterschieden werden: „Sie meint den medizinischen, pflegerischen, menschlichen und seelsorglichen Beistand, wenn die Zeit zum Sterben gekommen ist."

Die Arbeit der Hospize und der Ehrenamtlichen in Hospizgruppen sei ein wesentlicher Beitrag für eine solche Sterbebegleitung. Nabbefeld verwies auf den Freiburger Moraltheologen Eberhard Schockenhoff, von dem der Satz stammt: „Gerade in der letzten Phase des Sterbens ist die Erfahrung eines eigenen Lebenssinnes nur möglich, wenn sie von der Solidarität und Nähe anderer Menschen getragen wird." Außerdem erinnerte er an das Wirken von Mutter Teresa, die sich „wie kaum jemand" der Sterbenden angenommen habe. Aufgrund ihres Engagements habe sie sagen können: „Gebt uns die Sterbenden." Jeder einzelne Christ müsse sich fragen, ob er dies selbst sagen könne, schloss Nabbefeld.

tob (MBN)

 

„Älter werden im Quartier"

Richtfest des Franziskushauses in Rödermark

Rödermark. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Donnerstag, 9. Oktober, am Richtfest für das Franziskushaus in Rödermark teilgenommen. Unter der Federführung des Caritasverbandes Offenbach entsteht hier eine Wohneinrichtung für Menschen unterschiedlichen Alters; die Veranstaltung stand unter dem Motto „Älter werden im Quartier". In seiner Ansprache betonte Giebelmann, dass Kirche und Gesellschaft die Aufgabe hätten, „immer neue Formen des gemeinschaftlichen Lebens für Menschen unterschiedlichen Alters zu finden".

am (MBN)

 

„Fragt uns, wir sind die letzten"

Generalvikar Dietmar Giebelmann traf polnische Zeitzeugen

Ilbenstadt. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Donnerstag, 9. Oktober, im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt polnische Zeitzeugen - Überlebende der nationalsozialistischen Ghettos und der Konzentrationslager - getroffen. Unterstützt vom Maximilian Kolbe-Werk waren die Zeitzeugen auf Einladung des Bistums Mainz in der Wetterau zu Gast. Giebelmann dankte den Zeitzeugen bei der Begegnung für ihr Lebenszeugnis und für ihren Dienst der Versöhnung.

am (MBN)

 

Internationaler Workshop zur Modernismus-Enzyklika „Pascendi"

Tagung auf Einladung von Professor Arnold im Institut für Mainzer Kirchengeschichte

Mainz. 1907 hat Papst Pius X. die Enzyklika „Pascendi Dominici gregis" veröffentlicht, die sich gegen den sogenannten Modernismus in der Katholischen Kirche wandte. Die weltweiten Reaktionen auf dieses Dokument standen im Mittelpunkt eines internationalen Workshops von Kirchenhistorikern, der von Sonntag, 12., bis Dienstag, 14. Oktober, im Institut für Mainzer Kirchengeschichte in Mainz in der Heringsbrunnengasse stattfand. Der Leiter des Institutes, Professor Dr. Claus Arnold, hatte zu dem Treffen zwölf Wissenschaftler aus Italien, Frankreich und Deutschland eingeladen. Es war der zweite Workshop des bis 2016 laufenden Projektes mit dem Titel „Rezeption und Anwendung der Enzyklika Pascendi, wie sie sich in den Berichten von Diözesanbischöfen und Ordensoberen bis 1914 widerspiegelt". Thematisch ging es um eine erste Bewertung der bisher vorgelegten Berichte, die sich den Reaktionen in rund zwei Dutzend Ländern in Europa und dem amerikanischen Kontinent widmen. Finanziert wird das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Arnold, der für das Projekt Deutschland und die Schweiz bearbeitet, fasste in seinem Beitrag die Grundzüge der deutschsprachigen Reaktionen zusammen. Bei der Bischofskonferenz 1907 in Köln habe damals eine innere Spaltung vermieden werden können. Grundsätzlich sei hervorgehoben worden, dass die Bischöfe die Enzyklika akzeptierten, aber nicht als besonders relevant für Deutschland ansahen. Unter anderem machte Arnold darauf aufmerksam, dass der damalige Mainzer Bischof, Georg Heinrich Maria Kirstein, die scholastische Tradition in seinem Priesterseminar hervorgehoben habe, die den Klerus seiner Diözese immun gegen den Modernismus mache. Professor Arnold ist Leiter der Abteilung Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde an der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität.

tob (MBN)

 

Archimandrit Youkhana im Ordinariat

Bericht über die Lage der Christen im Nordirak

Mainz. Archimandrit Emanuel Youkhana von der assyrischen Kirche des Ostens hat den Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, bei einem Besuch im Bischöflichen Ordinariat Mainz über die Situation der Christen im Nordirak informiert. Youkhana ist Leiter der christlichen Hilfsorganisation „Christian Aid Program Nohadra Iraq" (CAPNI), die er 1993 mitgegründet hat und die in der nordirakischen Stadt Dohuk aktiv ist. Giebelmann sicherte ihm die finanzielle Unterstützung seiner Arbeit durch das Bistum Mainz zu. Youkhana gehört zu den sogenannten Nestorianern, die nicht mit Rom uniert sind. An dem Treffen am Freitag, 10. Oktober, nahmen auch der Missionsdirektor des Bistums, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, die Missio-Referentin Stefanie Völkl, und die Referentin für Integration und Migration, Joanna Worytko, teil.

Youkhana berichtete davon, dass im Nordirak allein 140.000 Christen auf der Flucht seien. Auch die Jesiden seien vertrieben worden. „In der Stadt Mossul gibt es durch die Vertreibungen nach einer 2000-jährigen christlichen Tradition seit Juni kein Glockengeläut und keine Gottesdienste mehr", berichtete der Archimandrit. Es gebe Familien, die in den letzten zehn Jahren bereits zum vierten Mal aus der Stadt vertrieben worden seien. Seine Hilfsorganisation unterstütze die Flüchtlinge in der Stadt Dohuk mit Lebensmitteln, Kleidung, aber auch Heizmaterial angesichts des bevorstehenden Winters. Außerdem versuche CAPNI den traumatisierten Kindern durch verschiedene Angebote „ihre Lebensfreude wiederzugeben". Youkhana dankte für die materielle Unterstützung des Bistums. Dankbar sei er aber auch für die Solidarität und das Gebet der deutschen Christen für die verfolgten Menschen im Irak.

tob (MBN)

 

Schwester Robina Victor berichtet von ihrer Arbeit in Pakistan

Missio-Gast zu Besuch bei Domdekan Heckwolf / Noch bis 16. Oktober im Bistum

Mainz. Bei einer Begegnung mit dem diesjährigen Missio-Gast, Schwester Robina Victor OP aus Pakistan, hat sich der Missionsdirektor des Bistums Mainz, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, über deren Arbeit informiert. Schwester Robina ist stellvertretende Leiterin der katholischen Mädchenschule „St. Catherine's High School" in der Stadt Faisalabad mit rund 1.050 Schülerinnen, von denen 800 muslimisch sind.

„Vor allem wollen wir mit unserer Arbeit die Werte des Evangeliums weitergeben", sagte Schwester Robina. Da die Schule eine große Tradition in der Stadt habe, sei auch die Akzeptanz für die Einrichtung sehr groß. Allerdings sei in ihrer Stadt immer auch die Angst vor Angriffen von Taliban präsent. „Es gibt bewaffnete Wachleute in der Schule und auch in den Kirchen oder im Bischofshaus", berichtete sie.

Heckwolf sagte ihr bei dem Treffen am Dienstag, 14. Oktober, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz die finanzielle Unterstützung für das Waisenhaus zu, dass an die Schule angeschlossen ist. Am Sonntag, 26. Oktober, dem „Sonntag der Weltmission", findet in den deutschen Gemeinden die Kollekte für das Hilfswerk Missio statt.

Weitere Termine von Schwester Robina im Bistum Mainz:

  • Mittwoch, 15. Oktober:
    vormittags: Besuch in der JVA Rockenberg
    20.00 Uhr: Nieder-Ramstadt, St. Michael, Vortrags- und Begegnungsabend
  • Donnerstag, 16. Oktober:
    vormittags: Schulbesuch in der Albertus Magnus-Schule in Viernheim
    16.00 Uhr: Reichelsheim, Maria Verkündigung, Treffen mit Firmlingen und Aktion „Mauern einreißen für Religionsfreiheit"
    19.00 Uhr: Neustadt, St. Karl Borromäus, Vortrags- und Begegnungsabend

Hinweis: Weitere Informationen bei Missio-Diözesanreferentin Stefanie Völkl, Telefon: 06131/253-269, E-Mail: missio@bistum-mainz.de, Internet: www.missio-hilft.de  

tob (MBN)

 

Neues Lern- und Medienzentrum in Mainz eingeweiht

Giebelmann weihte auch Haus „Schwester Hedwig" in Bensheim

Mainz/Bensheim. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 10. Oktober, die Kreuze für die neuen Räume des Lern- und Medienzentrums der Maria Ward-Schule in Mainz gesegnet. Das Zentrum war mit der Unterstützung des Bistums Mainz errichtet worden. An der Feierstunde nahmen auch die Leiterin der Maria Ward-Schule, Dr. Andrea Litzenburger, und Kulturstaatssekretär Hans Beckmann teil. „Das Kreuz ist für uns Christen ein Zeichen der Treue Gottes", sagte Giebelmann in seiner Ansprache.

Wichtiger Teil des neuen Schulkonzeptes

Bereits am Montag, 6. Oktober, hatte Giebelmann das Haus Schwester Hedwig, das neue Lernzentrum der Liebfrauenschule in Bensheim, eingeweiht. „Das Lernzentrum ist ein wichtiger Teil des Schulkonzeptes der Liebfrauenschule: die Mädchen können hier das Lernen selbstständig gestalten", sagte Giebelmann. Der Bau des Lernzentrums war vom Förderverein der Schule mit 750.000 Euro unterstützt worden.

am (MBN)

 

Dokumentation

Lehmann: „Ich bin überzeugt, dass wir ihn bisher verkannt haben"

Internetdossier der Deutschen Bischofskonferenz zur Seligsprechung von Papst Paul VI.

Mainz/Bonn. Papst Franziskus spricht am kommenden Sonntag, 19. Oktober, auf dem Petersplatz in Rom Papst Paul VI. selig, der von 1963 bis 1978 im Amt war. Zum Anlass der Seligsprechung gibt es auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz www.dbk.de ab sofort ein Dossier, in dem sich Kardinal Karl Lehmann (Mainz) als Zeitzeuge mit der Person Papst Paul VI. auseinandersetzt. Im Folgenden dokumentieren wir den Text von Kardinal Lehmann:

Das Interesse für die Selig- und Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. (1958-1963) und Johannes Paul II. (1978-2005), die Papst Paul VI. (1963-1978) gleichsam einrahmen, hat die Würdigung des Lebens und Wirkens des Konzilspapstes ein bisschen verdeckt. Die Seligsprechung am Sonntag, 19. Oktober 2014, gibt Gelegenheit, dies wenigstens in einigen Grundzügen nachzuholen.

Papst Paul VI. mit dem bürgerlichen Namen Giovanni Battista Montini wurde am 26. September 1897 in Concesio bei Brescia in der Lombardei als Sohn eines Zeitungsverlegers und Politikers geboren. Das Bürgertum von Brescia ist sich bis heute seiner Geschichte und Kultur bewusst, was man beim Vater Montini und auch noch in der Familie gut wahrnehmen kann. Der Sohn wurde bereits 1920 zum Priester geweiht und absolvierte anschließend in der Päpstlichen Diplomatenakademie in Rom seine Studien, besonders durch Doktorate in Kirchenrecht und Philosophie.

Die einzige Auslandsstelle verbrachte er an der Nuntiatur in Warschau (1923). Bald wurde er Mitarbeiter im vatikanischen Staatssekretariat, wo er 1937 (Substitut) bzw. 1952 (Pro-Sekretär) sehr hohe Aufgaben übernahm. Bis heute bleibt es unklar, warum Papst Pius XII. den von ihm geschätzten Montini 1954 zum Erzbischof von Mailand ernannte. Er wurde erst vier Jahre später von Papst Johannes XXIII. zum Kardinal erhoben. Er hat sich in Mailand mit großer Kraft der Großstadtseelsorge gewidmet, besonders auch der Arbeiterwelt. In Rom hatte er während seiner diplomatischen Tätigkeit viele Jahre die katholische Studentenschaft in Rom und ganz Italien (FUCI) als sehr geschätzter Geistlicher Assistent begleitet.

Am 21. Juni 1963 wurde er als Paul VI. Nachfolger von Johannes XXIII. Mit großer Entschlossenheit setzte er das Konzil fort. Dies gilt nicht nur für seine große Aufmerksamkeit für das Konzilsgeschehen, sondern besonders auch für die Verwirklichung der nachkonziliaren Reformen bis zu seinem Tod am 6. August 1978. Er hat als Papst die für die Kirche schwierigen, aufgestauten Probleme der Moderne erkannt und die „Zeichen der Zeit" nüchtern zur Kenntnis genommen. Er bereiste als erster Papst die Welt, baute Brücken zur Orthodoxie, zum Judentum und galt rasch durch seinen Einsatz für Evangelisierung, Frieden, Entwicklung und Gerechtigkeit als der erste moderne Papst. Er hat selbst durch zusätzliche eigene Studien, zum Beispiel die nachkonziliare Reform der Liturgie sehr verantwortungsvoll und zügig verwirklicht. Die sogenannte Ostpolitik, die in den 1970er Jahren durch eine gewisse weltpolitische Entspannung möglich wurde, wurde besonders in Deutschland kritisch betrachtet. Der Papst wollte jedoch durch eine Entspannung im Verhältnis zu den kommunistischen Staaten spürbare Erleichterungen für die Kirchen vor Ort erreichen. Er hat jedoch von Anfang an, gerade auch bei seinem UN-Besuch, stets Gewissens- und Religionsfreiheit gefordert. Mit Jugoslawien kam es 1966 sogar zu einem Konkordat. Die Erforschung dieser Zeit ist noch im Gange. Es gab sogar 1974 einen Nuntius in Kuba. Aussichtslos war die Lage allein in Albanien. Paul VI. neigte jedenfalls zum Dialog, selbst mit Moskau und mit China. Er betonte zu seiner Zeit bereits sehr deutlich, die Kirche müsse noch mehr eine Kirche der Armen werden. Im Jahr 1964 hat er - auch sonst ein Mann der Gesten und Symbole - die Tiara, die dreifache Krone des Papstes, die ihm das Erzbistum Mailand zu seiner Wahl geschenkt hatte, für immer abgesetzt und zugunsten der Armen verkauft.

Paul VI. hat große Dokumente verfasst und veröffentlicht. Dazu gehört seine auch heute noch wichtige Antrittsenzyklika „Ecclesiam Suam" über die Kirche und den Dialog, zumal mit der modernen Welt. Als er 1968 die Enzyklika „Humanae Vitae" zu den Fragen von Ehe und Familie heute, besonders aber zu den schwierigen Fragen von Empfängnisverhütung und Geburtenregelung, veröffentlichte, war er sich des großen Gewichts der Sache sehr bewusst. „Schweigen können wir nicht. Reden ist problematisch. Solche Fragen hat die Kirche seit Jahrhunderten nicht lösen müssen." Er hat die Einsamkeit seiner Entscheidung angenommen: „Und bei Entscheidungen sind wir ganz allein. Entscheidungen zu treffen ist nicht so leicht wie Studieren. Aber wir müssen ja etwas sagen. Was? ... Gott muss uns erleuchten." Der Papst war über das überwiegend kritische Echo in der Weltkirche für den Rest seines Lebens - immerhin noch zehn Jahre - tief enttäuscht und schwer getroffen. Bis heute gilt er für viele als der „Pillenpapst". Man muss aber zugleich betonen, dass dies wenige Zeilen in einer lehrreichen Enzyklika zu Ehe und Familie sind, was leider bis heute nicht genügend beachtet wird. Aber deswegen darf man viele Errungenschaften unter diesem Pontifikat nicht vergessen: die Schaffung des erneuerten Messbuches 1969, der Weltfriedenstage, der Abteilung für Moderne Kunst im Vatikanischen Museum, der Bischofssynode, seine Äußerungen zum Frieden und zur Entwicklung der Völker (Enzyklika „Populorum Progressio"). Unvergessen sind seine ökumenischen Akzente, z. B. die Reise ins Heilige Land, die Begegnungen mit dem Ökumenischen Patriarchen Athenagoras in Istanbul und in Rom.

Man wirft Paul VI. oft Zwiespältigkeit und Unentschlossenheit vor. Er hat sich in Wirklichkeit aber den Schwierigkeiten des Dialogs der Kirche mit der Moderne gestellt und keine ein-fachen Lösungen begünstigt. Gewiss waren nicht alle seine Eingriffe während des Konzils glücklich, aber sie sind durchaus nachvollziehbar. Manchmal war er bei der erdrückenden Fülle von Problemen geradezu schwermütig. Ich bin überzeugt, dass wir ihn bisher verkannt haben. Jörg Ernesti hat uns eine ehrenrettende, gewiss auch nüchterne und objektive Biografie geschenkt (Paul VI. Der vergessene Papst, Freiburg i. Br. 2012). Die Seligsprechung muss in diesem Zusammenhang gesehen werden. Paul VI. hatte nicht die Ausstrahlung von Johannes XXIII. und nicht die suggestive Wirkung von Johannes Paul II. Aber er hatte trotz manchen Zögerns eine im Kern richtige und mutige Linie. Der deutsche Kirchenhistoriker Georg Schwaiger hat ihm mit folgenden Worten ein schönes Denkmal gesetzt: „Zu Lebzeiten viel-fach verkannt, nicht selten auch angefeindet, verklärt sich das Bild dieses Papstes zum respektvollen Verstehen seiner Persönlichkeit und seines Handelns. Die eine Gruppe hatte ihn als progressistisch geschmäht, die andere als zu konservativ angegriffen. Paul VI. hat sich nicht leicht gelebt. Aber es sind die besten Päpste gewesen, die an der Last ihres Amtes schwer getragen haben." (Papsttum und Päpste im 20. Jahrhundert, München 1999) Die Seligsprechung eines auch religiös vorbildlichen Papstes gibt eine Gelegenheit, im Bild dieses Papstes einiges wiedergutzumachen

SDBK/MBN

 

Vorschau

Kabinettausstellung zum Werk von Ramon Llull (ab 22.10.)

Mainzer Martinus-Bibliothek zeigt besondere Drucke und seltene Handschriften

Mainz. Mit einer Kabinettausstellung würdigt die Mainzer Martinus-Bibliothek das Werk des mallorquinischen Philosophen, Logikers, Dichters und Theologen Ramon Llull (1232/33-1316), der durch eine Mainzer Edition seiner Werke einen besonderen Bezug zur Gutenberg-Stadt hat. Bei der Vernissage wird der Mainzer Buchwissenschaftler Dr. Franz Stephan Pelgen, am Dienstagabend, 21. Oktober, um 18.15 Uhr in die Ausstellung einführen. Der Vortrag unter der Überschrift „Die Mainzer Llullausgabe im Mainzer Verlagswesen des 18. Jahrhunderts" findet in der Martinus-Bibliothek (Grebenstraße 8) statt und ist Teil der „Bibliothekstage Rheinland-Pfalz 2014". Die Ausstellung wird - bei freiem Eintritt - bis zum 6. Februar 2015 in der Martinus-Bibliothek gezeigt.

Von der geplanten Gesamtausgabe der Llullus-Werke erschienen immerhin acht Bände, die zwischen 1720 und 1742 in der Mayerschen Druckerei von Johann Georg Häffner in Mainz gedruckt wurden. Mit diesem „typografischen Meisterwerk" hat Mainz damals wieder zur europäischen Spitzendruckkunst aufgeschlossen. Besonders beeindruckend sind die teilweise ausklappbaren Farbtafeln, die in einem im 18. Jahrhundert noch schwer zu realisierenden Vierfarbdruck entstanden sind. In der Kabinett-Ausstellung, die vom Direktor der Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, konzipiert und realisiert worden ist, werden außerdem frühere Llull-Drucke aus dem Bestand der Martinus-Bibliothek gezeigt. Besonders hervorzuheben sind auch eine katalanische Handschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und eine um 1300 entstandene Pergamenthandschrift, das einzige Exemplar seiner „Ars demonstrativa" in Katalanisch und damit ein echtes Unikat.

tob (MBN)

 

Rektoratsübergabe an der KH (22.10.)

Professor Dr. Martin Klose wird Nachfolger von Professor Peter Orth

Mainz. An der Katholischen Hochschule (KH) Mainz findet anlässlich der Rektoratsübergabe am Mittwoch, 22. Oktober, eine Festveranstaltung statt. Neuer Rektor der KH wird mit dem Beginn des Wintersemester Professor Dr. Martin Klose, er tritt die Nachfolge von Professor Peter Orth an; neue Prorektorin wird Professorin Dr. Susanne Schewior-Popp, sie ist Nachfolgerin von Professorin Ruth Remmel-Faßbender. Im Rahmen der Festveranstaltung sind unter anderem Grußworte von Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, und Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, vorgesehen.

am (MBN)

 

Die Lange Nacht der Heiligen (31.10)

Mainzer Dommuseum setzt in diesem Jahr auf starke Frauen

Mainz. Bereits zum dritten Mal lädt das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz zu einer „Langen Nacht der Heiligen" ein. Am Freitag, 31. Oktober, geht es von 18.00 bis 23.00 Uhr in diesem Jahr vor allem um weibliche Heilige wie Thekla, Hildegard oder Elisabeth. Auf dem Programm stehen Führungen, Musik, Lesungen und Vorträge.

Wie in den letzten beiden Jahren können die Besucher beispielweise bei Führungen mit Taschenlampen durch den nächtlichen Dom streifen und auf Spurensuche gehen: Ein Rundgang widmet sich neben weiblichen Heiligen heute weitgehend vergessenen Frauen, die im Dom begraben liegen. Ruhe und Besinnung finden die Besucher bei Harfenbegleitung in der romanischen Memorie des Mainzer Dom. Und auch für „Speis‘ und Trank rund ums Thema Heilige" ist gesorgt.

Hinweis: Der Eintritt beträgt sechs Euro, ermäßigt vier Euro, eine Familienkarte kostet zwölf Euro. Karten können bereits jetzt im Museums-Shop (Dienstag bis Freitag, 10.00 bis 17.00 Uhr; Samstag und Sonntag 11.00-18.00 Uhr) erworben werden. Eine telefonische Karten-Reservierung ist unter 06131/253-346 möglich. Weitere Informationen auch im Internet unter www.dommuseum-mainz.de

am (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 37 vom 15. Oktober 2014

5 Bilder