Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 4

vom 29. Januar 2014

Mainz, 23. Januar 2014: Eröffnung der Ausstellung über Zeugnisse der NS-Verbrechen im Mainzer Dom (v.l.n.r.): Generalvikar Dietmar Giebelmann, Landtagspräsident Joachim Mertes und Dr. Peter-Otto Ullrich von der ökumenischen Arbeitsgruppe
Mainz, 23. Januar 2014: Eröffnung der Ausstellung über Zeugnisse der NS-Verbrechen im Mainzer Dom (v.l.n.r.): Generalvikar Dietmar Giebelmann, Landtagspräsident Joachim Mertes und Dr. Peter-Otto Ullrich von der ökumenischen Arbeitsgruppe "Gedenktag 27. Januar".
Datum:
Mi. 29. Jan. 2014
Von:
MBN
Mainz, 23.1.2014: Über das Thema
Mainz, 23.1.2014: Über das Thema "Minijob" tauschten sich im Mainzer Haus am Dom rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete aus.

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Berichte

  • Kardinal Lehmann predigte beim Frankfurter Karlsamt 
  • Pontifikalamt mit Nuntius Nikola Eterović in Ingelheim 
  • Ausstellung zum Gedenktag 27. Januar im Mainzer Dom 
  • Diskussionsabend zum Thema Minijob 
  • Orgelweihe in Einhausen-St. Michael 
  • Bischof Jaroslaw Pryriz zu Gast im Ordinariat 
  • Generalvikar überreichte Fusionsdekret in Büdingen

Personalien

  • Bletgen wird Geschäftsführer am Rochus-Krankenhaus

Vorschau

Benefizsitzung „Best of Gunsenumer Fassenacht" (18.2.) 
Termin der Pilgerreise nach Israel verschoben (11.-20.11.)

Mainz, 23. Januar 2014: Bischof Jaroslaw Pryriz (links) zu Besuch bei Generalvikar Dietmar Giebelmann. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 23. Januar 2014: Bischof Jaroslaw Pryriz (links) zu Besuch bei Generalvikar Dietmar Giebelmann.

Berichte

Im Zwiespältigen das Gute nicht vergessen

Kardinal Lehmann sprach in Frankfurt zum Sinn der Karlsverehrung

Frankfurt. Vor einfachen Urteilen hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, am Samstagabend, 25. Januar, im traditionellen Karlsamt im Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus gewarnt. Im Blick auf Karl den Großen, der mit diesem Gottesdienst alljährlich geehrt wird, betonte Lehmann, das Zweideutige und Zwiespältige, aber auch die grundlegenden Reformen in Bildung und Kultur gehörten untrennbar zu einer kritischen Würdigung des großen Kaisers am Vorabend seines 1200. Todestages.

Im überfüllten Dom mahnte Lehmann vor mehr als 1.200 Gläubigen, die Segnungen durch die Herrschaft Karls des Großen zu sehen und gleichzeitig die Abgründe von Gewalt nicht zu verkennen. Wie alle Menschen sei auch Kaiser Karl der Große letztlich auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen, dem allein ein Urteil zustehe. Lehmann verwies darauf, dass es Karl gelungen sei, „durch das Frankenreich eine neue Einheit und auch einen neuartigen Führungsstil zu schaffen". Vieles habe Bestand bis heute, etwa die Rettung vieler griechischer, römischer und frühchristlicher Kulturschätze, die Reform der Bildung dank der Gründung von Bibliotheken und Schulen oder die immer noch unterschätzte einheitsstiftende Erneuerung einer gemeinsamen Schrift. Damit sei er sicher aus der Zeit heraus ein „Vater Europas" und dennoch „ganz gewiss kein Vorbild für das Europa von heute".

Dennoch bleibe festzuhalten, dass Karl der Große auch ein „großer Beschützer der Kirche" war, unterstrich der Kardinal. Die Erneuerung des Glaubens, die Einhaltung eines vorbildlichen Lebens seien ihm immer wichtig gewesen: „Mitten in der Schwäche des Menschen sah Karl im Glauben eine Hilfe zum Finden von Einheit und Solidarität." Im politischen Sinne sei Karl der Große aber keine Leitfigur, betonte Lehmann, heute sehe man die Mischung von Gutem und Bösem deutlicher. Ein „fein säuberliches Urteil" sei nicht immer möglich. Deshalb sei „vielleicht diese Ambivalenz im damaligen und auch heutigen Leben der Kirche eine gute und weise Lösung".

Zum Abschluss des Gottesdienstes sprach der Kardinal auch die aktuelle Situation des Bistums Limburg an und dankte den Gläubigen für ihre Geduld in einer schwierigen Zeit, in der der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, eine Auszeit außerhalb des Bistums verbringt. Er hoffe „mit ihnen sehr, dass es in baldiger Zeit eine gute Lösung für das Bistum, für die Kirche in Deutschland und auch für den Bischof selbst" gebe. Einen herzlichen Dank richtete Lehmann ausdrücklich an Weihbischof Thomas Löhr, Generalvikar Wolfgang Rösch, Stadtdekan Johannes zu Eltz und die Frankfurter Katholiken für ihr Mittun in dieser Situation.

Zum 1200. Todestag Karls des Großen erinnert die katholische Stadtkirche Frankfurt mit ihrem traditionellen Karlsamt an den Patron der Stadt und des Kaiserdoms. An lässlich des Jubiläums war Kardinal Lehmann Hauptzelebrant und Gastprediger in dem Gottesdienst im Kaiserdom - hier wurden im Mittelalter die deutschen Kaiser gewählt: Einen vergleichbaren Gottesdienst gibt es außer in Frankfurt nur in der Karlsstadt Aachen.

dw (MBN)

 

Gedenkfeier zum 1.200 Todestag Karls des Großen

Pontifikalamt mit Nuntius Eterović und Kardinal Lehmann in der St. Remigiuskirche

Ingelheim. Zum Gedenken an den 1.200. Todestag Karls des Großen hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, zusammen mit dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, am Sonntag, 26. Januar, ein Pontifikalamt in der Pfarrkirche St. Remigius in Ingelheim gefeiert. Lehmann verwies bei der Begrüßung darauf, dass der König der Franken und Langobarden, der am 28. Januar 814 in Aachen starb, sich mindestens drei Mal in Ingelheim aufgehalten und in St. Remigius auch Gottesdienst gefeiert hat. Die Kirche wurde bis ins zehnte Jahrhundert als Palastkapelle der von Karl dem Großen erbauten Kaiserpfalz genutzt. Der Kardinal hieß eine Reihe von Ehrengästen namentlich willkommen, an erster Stelle den Apostolischen Nuntius Eterović, der dieses Amt im Herbst 2013 angetreten hat.

In seiner Festpredigt machte sich Eterović den Ruf Jesu zur „Umkehr" zu eigen. Diese Aufforderung sei an die Gemeinschaft der Christen gerichtet und an alle Völker. Mit der Taufe seien viele europäische Völker in die Geschichte der Welt eingetreten, wobei deren politische und gesellschaftliche Anführer eine große Rolle spielten, „besonders die christlichen Fürsten und Könige". So habe Karl der Große eine wichtige Rolle beim Aufbau eines geeinten Europas und bei der Ausbreitung des Evangeliums gespielt. Die Kirche von Rom sei für diese Leistung dankbar. Sichtbar werde dies in der Basilika St. Peter, wo Papst Leo III. den fränkischen König am Weihnachtstag des Jahres 800 zum Kaiser krönte.

Das heutige Europa habe noch genauso die Begegnung mit Jesus Christus und die Umkehr nötig. Angesichts vieler ungetaufter Frauen und Männer sei die Kirche zur Neuevangelisierung verpflichtet. Zu diesem Ziel habe die Bischofssynode bereits zwei spezielle Versammlungen organisiert, als deren Ergebnis Papst Franziskus die pastorale Umgestaltung der ganzen Kirche und eine erneuerte missionarische Dynamik gefordert habe. Eterović nannte vier Bereiche, in denen der Ruf zur Umkehr wirksam werden müsse: die ökumenische Umkehr, die Umkehr zum Frieden, die Umkehr zur Freiheit und die Umkehr zur Gerechtigkeit. Die Einheit der Christen in Europa, die leider in drei große Blöcke geteilt seien - Katholiken, Protestanten, Orthodoxe -, wäre „ein großes Zeichen für die Welt und würde die Glaubwürdigkeit des christlichen Zeugnisses verstärken".

Der Frieden sei ein Geschenk Gottes und zugleich Auftrag, ihn zu gestalten. Dazu verwies der Nuntius auf die oft tragische Geschichte Europas. Der Beginn des Ersten Weltkriegs liege 100 Jahre zurück und der des Zweiten Weltkriegs 75 Jahre. Beide traurigen Ereignisse begründeten vielfältige Zerstörungen und vor allem den Verlust unzähliger Menschenleben. Gott sei Dank gebe es in der Europäischen Union keine Kriege mehr. Aber verschiedene Länder - „so auch mein Heimatland Kroatien" - hätten in jüngerer Vergangenheit die Schrecken des Krieges kennen gelernt. Es gebe noch Orte der Unsicherheit und Instabilität in Europa, wo die Gewalt aufflammen könne, „wenn nicht von Seiten der demokratischen Länder der Europäischen Union effektive Hilfe kommt, weil ihnen das Schicksal aller Menschen auf unserem Kontinent zu Herzen geht". Dazu stellte er die aktuelle Situation in der Ukraine heraus.

Bezüglich der Umkehr zur Freiheit erinnerte Eterović auch an den Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren, die einst die Teilung Europas und der Welt in zwei feindliche Blöcke gekennzeichnet habe. Auch nach dem Mauerfall sei es notwendig, die authentische Freiheit zu bewahren und zu fördern. Europa kenne das aus christlichen Wurzeln gewachsene Modell des Sozialstaates. Dieser sei auf das Gemeinwohl, auf den Fortschritt aller Bewohner und mit besonderer Aufmerksamkeit auf die Armen und Hilfsbedürftigen ausgerichtet. Der Nuntius führte die Sozialprinzipien der Solidarität und Subsidiarität an und mahnte: „Es sollte der Versuchung widerstanden werden, dieses menschliche und christliche Erbe zu verlieren zugunsten der Ansprüche des blinden Kapitals und des Profits um jeden Preis."

Zu den Liturgen des Gottesdienstes gehörten neben Eterović und Lehmann der Pfarrer von St. Remigius, der frühere Leiter der Katholischen Akademie Trier und jetzige Nuntiaturmitarbeiter, Pfarrer Jürgen Doetsch, Tobias Schäfer, Kaplan Christian Feuerstein, Pfarrer i. R. Karlhans Gerber und Diakon Thomas Metzler. Musikalisch gestaltet wurde die Eucharistiefeier durch den Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und durch Regionalkantor Alexander Müller an der Orgel.

Empfang in der Saalkirche

Im Anschluss an den Gottesdienst gab der Ingelheimer Oberbürgermeister Ralf Claus für die Ehrengäste und zahlreiche weitere Besucher auf dem Gelände der ehemaligen Königshalle (Aula Regio) und der benachbarten evangelischen „Saalkirche" einen Empfang. Dieses Gotteshaus hatte im zehnten Jahrhundert die etwa 400 Meter entfernte St. Remigiuskirche als Pfalzkirche abgelöst. Claus unterstrich die besondere Bedeutung, die die Ingelheimer Kaiserpfalz für Karl den Großen hatte. Heute sei sie eine der am besten erforschten Kaiserpfalzen. Dies sei das Verdienst seines Vorgängers Dr. Joachim Gerhard, der heute Erster Vorsitzender des Historischen Vereins Ingelheim ist. Zugleich wies er auf zahlreiche Ausstellungen und Gedenkveranstaltungen in den Nachbarstaaten hin und bekannte: „Wir wollen Karl den Großen niemanden abspenstig machen, ihn auch nicht überhöhen."

In einem Kurzvortrag erläuterte der Leiter der Forschungsstelle Kaiserpfalz, der Archäologe Holger Grewe, anschließend die Ausgrabungen in der Kaiserpfalz und im Turm der Remigiuskirche. Dort wurden ein Taufbecken und Reste von Steinsarkophagen gefunden. Grewe zeigte viele Querverbindungen zu den Kaiserpfalzen in Aachen, Frankfurt und Paderborn auf.

In der Saalkirche trugen sich der Apostolische Nuntius und Kardinal Lehmann auch in das Goldene Buch der Stadt ein. Die Gedenkfeier endete mit einem ökumenischen Mittagsgebet, das die Pfarrerin der Saalkirchengemeinde, Anne Waßmann-Böhm, und Pfarrer Schäfer als Liturgen gestalteten und mit dem gemeinsamen Segen abschlossen. An der neuen Skinner-Orgel spielte Kantor Carsten Lenz. Mit der Gedenkfeier wurde eine Veranstaltungsreihe eröffnet, die von den katholischen Kirchengemeinden St. Remigius und St. Michael in Kooperation mit der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz und dem Weiterbildungszentrum Ingelheim (WBZ) getragen wird.

Sk (MBN)

 

Zeugen für das Gedenken werden

Mertes und Giebelmann eröffneten Ausstellung zum „Gedenktag 27. Januar" im Dom

Mainz. „Die Ausstellung will uns nicht nur zu Besuchern werden lassen, sondern sie will uns Zeugen werden lassen." Das sagte der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, anlässlich der Ausstellungseröffnung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am Donnerstagabend, 23. Januar, im Mainzer Dom. Da es bald keine Zeitzeugen der Verbrechen des Nationalsozialismus mehr geben werde, sei es wichtig, dass die Menschen mit solchen Ausstellungen „ermutigt werden, zu Zeugen für das Gedenken zu werden", sagte Giebelmann. Für ihn gehörten die Begegnungen mit den Zeitzeugen im Bistum Mainz „zu den eindrücklichsten Erfahrungen eines jeden Jahres".

Die Ausstellung mit dem Titel „Wenn ihr schweigt, werden die Steine schreien. Zeugnisse der NS-Verbrechen" wurde von der ökumenischen Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar" aus dem Bischöflichen Ordinariat Mainz vorbereitet. Es ist mittlerweile die elfte Ausstellung, die von der Arbeitsgruppe vorbereitet worden ist. Zusätzlich zur Ausstellung gibt es wieder ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Diskussionen und Gottesdiensten, die sich ebenfalls mit den Zeugnissen der NS-Verbrechen auseinandersetzen. Die Ausstellung ist bis Montag, 28. Januar, im Dom zu sehen und anschließend von Donnerstag, 30. Januar, bis Sonntag, 23. Februar, in der Mainzer Christuskirche. Von Dienstag, 25. Februar, bis Sonntag, 16. März, wird die Ausstellung dann in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Mainz gezeigt.

„Wir dürfen nicht aufhören, uns zu erinnern", betonte der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, Joachim Mertes. Er dankte der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar" in seinem Grußwort für ihr Engagement. „Mit dieser Ausstellung und ihrem Rahmenprogramm leistet die ökumenische Arbeitsgruppe einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus in der Stadt Mainz und im Land Rheinland-Pfalz." Nachdrücklich sprach sich Mertes für ein lebendiges Gedenken aus. Wörtlich sagte er: „Ich bin überzeugt: Es muss und es kann uns gelingen, kommenden Generationen eine glaubhafte und in die Zukunft weisende Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Gedenkens zu vermitteln."

Alois Bauer von der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar" erläuterte anschließend die 15 Stellwände der Ausstellung, die in die drei Bereiche „Grundlagen", „Zeugen und Zeugnisse" und „Impulse" gegliedert ist. Gezeigt wird unter anderem das Schicksal von Ruta Wermuth-Burak und Ignacy Golik, die schon mehrmals zu Zeitzeugenbesuchen im Bistum Mainz waren. Vorgestellt wird auch die von Emanuel Ringelblum angelegte Sammlung von Zeugnissen und Dokumenten aus dem Warschauer Getto, die in Metallbehältern und Milchkanistern vergraben worden war und daher teilweise erhalten ist. Ellen Ullrich von der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar" hatte die Besucher der Ausstellungseröffnung begrüßt. Sie betonte, dass „die Ausstellung exemplarisch verschiedenste Orte aufsucht, an denen Verbrechen verübt wurden. Seinen Ursprung hatte das Grauen in unserem Land, aber es reichte weit darüber hinaus."

Die weiteren Termine:

  • Sonntag, 26. Januar, 19.00 Uhr:
    Ökumenischer Gottesdienst
    Evangelische Studierendengemeinde Mainz, Am Gonsenheimer Spieß 1
  • Montag, 27. Januar, 15.00 Uhr:
    Podiumsgespräch mit unter anderen dem Zeitzeugen Heinz Hesdoerffer sowie mit Landtagspräsident Joachim Mertes
    Evangelische Studierendengemeinde Mainz, Am Gonsenheimer Spieß 1
  • Dienstag, 28. Januar, 20.00 Uhr:
    Film „Studentischer Widerstand an einer deutschen Universität 1943" / Einführung von Hochschulpfarrer Dr. Christoph Klock
    Katholische Hochschulgemeinde Mainz, Saarstraße 20
  • Sonntag, 2. Februar, 12.15 Uhr:
    Mittags-Talk zum Thema „Widerstand und Ergebung" - Zeugnisse des politischen und militärischen Widerstands im Dritten Reich
    Katholische Hochschulgemeinde Mainz, Saarstraße 20

Stichwort: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27.1.)

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in Deutschland ein nationaler Gedenktag anlässlich der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch sowjetische Truppen. An diesem Tage wird der Menschen gedacht, die zur Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) verfolgt und getötet wurden.

Eingeführt wurde der Gedenktag am 3. Januar 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Bei seiner Proklamation sagte er: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken."

tob (MBN)

 

Brüchige Brücke

Diskussionsabend im Mainzer Haus am Dom zum Thema Minijob

Mainz. „Im Vordergrund wirtschaftlichen Handelns muss der Mensch stehen und nicht der Profit. Der Mensch muss sich durch Arbeit verwirklichen können und darf nicht durch die Bedingungen der Arbeit erniedrigt werden. Die meisten Minijobber, die ich kenne - die Studenten einmal abgezogen -, wollen eigentlich einen Beruf und nicht einen Job. Sie wollen einen Beruf, der sie erfüllt, sie ernährt und auch langfristig absichert." Das sagte Hans-Georg Orthlauf-Blooß bei der Veranstaltung „Abstellgleis Minijob - Welche Weichen werden gestellt? - Bundestagsabgeordnete beziehen Stellung", die am Donnerstag, 23. Januar, im Mainzer Haus am Dom stattfand.

Orthlauf-Blooß ist Leiter der Regionalstelle Mainz des Referates Berufs- und Arbeitswelt im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Zu dem Abend hatten neben dem Referat das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Rheinland-Pfalz gemeinsam eingeladen.

Weiter wies Orthlauf-Blooß darauf hin, dass es in Deutschland über sieben Millionen Minijobs gebe. Ursprünglich seien diese als „Brücke in normale Arbeitsverhältnisse" forciert worden, erwiesen sich aber oft als „brüchig". „Minijobs sind für viele eine Niedriglohnfalle ohne entsprechende langfristige Absicherung", betonte er. Das „Schreckgespenst Altersarmut" werde für viele „reale Wirklichkeit werden", wenn nicht „Anreize für diese Art geringfügiger Beschäftigung zurückgeschraubt werden".

In einem von der SWR-Journalistin Claudia Deeg moderierten Gespräch nahmen anschließend vier rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete zum Thema Stellung. Ursula Groden-Kranich (CDU) betonte, dass man beim Thema Minijob sensibel für die Altersabsicherung bleiben müsse. Doris Barnett (SPD) wies auf die Durchsetzung des von der Regierungskoalition ausgehandelten Mindestlohns hin. Tabea Rößner (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, dass viele Beschäftigte in einem Minijob keine „Brücke in eine reguläre Arbeit" gefunden hätten. Alexander Ulrich (Die Linke) sprach sich dafür aus, dass jedes Beschäftigungsverhältnis sozialversicherungspflichtig sein müsse.

In der anschließenden Runde „Fachleute kommentieren" sprachen sich Christine Gothe (Dienstleistungsgewerkschaft ver.di) und Petra Erbrath (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Diözesanverband Trier) für eine Abschaffung der Minijobs aus, da es dafür keine politische Rechtfertigung gebe. Felix Harth (Kreishandwerksmeister Mainz-Bingen) sagte, dass „Unternehmen, die ausschließlich geringfügig Beschäftigte haben, für mich keine Unternehmen sind". Zwar seien im Handwerksbereich auch Minijobber beschäftigt - beispielsweise als Studenten oder Praktikanten. Im Handwerk brauche man aber niemanden, der 13 Stunden in der Woche arbeite. Nötig seien vielmehr gut ausgebildete Mitarbeiter, die 40 Stunden in der Woche arbeiteten. Zum Abschluss folgte eine Diskussion mit dem Publikum.

am (MBN)

 

Orgelweihe in Einhausen

Vesper mit Generalvikar Giebelmann in St. Michael

Einhausen. Im Rahmen einer feierlichen Vesper hat der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, am Sonntag, 26. Januar, die neue Orgel der Pfarrkirche St. Michael in Einhausen eingeweiht. „Die Orgel als Königin der Instrumente stellt sich nicht in die Mitte, sondern sie ist Dienerin", betonte Giebelmann. „Denn in der Mitte steht der Altar, und die Orgel führt die Menschen zum Altar." Die von Orgelbauer Tilmann Späth gebaute Orgel wurde im Weihegottesdient von Regionalkantor Gregor Knop, Bensheim, gespielt.

tob (MBN)

 

Generalvikar empfing Jaroslaw Pryriz

Bischof aus ukrainisch griechisch-katholischer Eparchie Sambir-Drohobytsch

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Donnerstag, 23. Januar, Bischof Jaroslaw Pryriz von der ukrainisch griechisch-katholischen Eparchie Sambir-Drohobytsch mit Sitz in Sambir zu einem Gespräch empfangen. Der Bischof dankte dem Bistum Mainz für die kontinuierliche finanzielle Unterstützung. Giebelmann sagte dem Bischof weiterhin Hilfe aus dem Bistum Mainz für den Aufbau der Diözese zu.

Der Redemptorist war ab 2005 Generalvikar der Eparchie und wurde 2006 zum Weihbischof geweiht. Er war seit April 2010 Koadjutor des erkrankten Diözesanbischofs Julian Woronowsky und hat mit dessen Rücktritt an Weihnachten 2011 die Leitung der Diözese übernommen. Die Eparchie (Diözese) Sambir-Drohobytsch wurde 1993 gegründet. Von den rund 600.000 Einwohnern sind etwa zwei Drittel katholisch. Die rund 400 Pfarreien werden von etwa 250 aktiven Priestern betreut.

Der mit Rom unierten Kirche des byzantinischen Ritus (Katholische Ostkirche) gehören heute rund 5,2 Millionen Gläubige in der Ukraine, Polen, den USA, Südamerika, Australien und Westeuropa an. Begleitet wurde der Bischof von Pfarrer Ivan Machuzhak, dem Kanzler der Apostolischen Exarchie für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien.

tob (MBN)

 

Fusion in Büdingen

Gottesdienst mit Generalvikar Giebelmann

Büdingen. Im Rahmen eines Gottesdienstes überreichte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, die Urkunde über die Zusammenführung der beiden Pfarrkuratien St. Bonifatius, Büdingen, und St. Josef, Düdelsheim, zur neuen Pfarrkuratie St. Bonifatius an Pfarrer Wolfram Schmidt, der auch Dekan des Dekanates Wetterau-Ost ist. Der Gottesdienst fand am Sonntag, 26. Januar, in der Büdinger Remigiuskirche statt. Die Pfarrkuratie St. Josef in Düdelsheim hatte den Antrag auf Auflösung und Übernahme in die Pfarrei Büdingen gestellt. Mit der Verschlankung der Strukturen wollen die Gemeinden ihre Kräfte bündeln.

tob (MBN)

 

Personalien

Erfahrener Klinikmanager

Frank Bletgen wird Geschäftsführer für das St. Rochus-Krankenhaus Dieburg

Dieburg. Den Verantwortlichen ist es gelungen, Dipl.-Kfm. Frank Bletgen, einen sehr erfahrenen Klinikmanager, als Geschäftsführer für das St. Rochus-Krankenhaus Dieburg zu gewinnen. Bletgen, der seit rund 20 Jahren erfolgreich in verschiedenen Krankenhausgruppen und Krankenhäusern deren wirtschaftliche Steuerung und Unternehmensentwicklung sowie die Projektleitung zu deren Restrukturierung und Reorganisation verantwortet hat, wird am 1. Februar mit der Arbeit beginnen.

Zuletzt war er als Leiter im Bereich „Strategieentwicklung und Entgeltverhandlungen" im Rahmen der Unternehmensentwicklung für das Klinikum Darmstadt tätig. Seine Erfahrungen und Vernetzungen in der regionalen Krankenhausversorgung, mit Krankenkassen und mit dem Hessischen Sozialministerium prädestinieren ihn für die neue und schwierige Aufgabenstellung in Dieburg.

„Wir werden die Versorgungsangebote im St. Rochus in Kooperationen mit anderen Krankenhäusern, vor allem aber mit den niedergelassenen Ärzten weiterentwickeln und ausbauen. Der kirchliche Charakter des Hauses soll dabei weiter gestärkt werden. Wir werden aber auch, um dem St. Rochus eine Zukunft und Perspektive sichern zu können, schwierige und schmerzhafte Entscheidungen treffen müssen", betont der neue Geschäftsführer.

Stiftungs- und Kuratoriumsvorstand, Pfarrer Alexander Vogl und Bürgermeister Dr. Werner Thomas, sowie Pfarrer Angelo Stipinovich für das Bistum Mainz sind überzeugt, dass sie mit Frank Bletgen einen sehr kompetenten Geschäftsführer für St. Rochus gewonnen haben und sichern ihm für diese schwierige Aufgabe ihre uneingeschränkte Unterstützung zu.

Pfarrer Angelo Stipinovich
27. Januar 2014

(MBN)

 

Vorschau

Best of Gunsenumer Fassenacht (18.2.)

Benefizveranstaltung für die Stiftung Martinus-Schule Mainz-Gonsenheim

Mainz. Am Dienstag, 18. Februar, veranstaltet die Stiftung Martinus-Schule Mainz-Gonsenheim ihre vierte Benefiz-Fastnachtssitzung in der „Narhalla Gonsenheim" (Große TGM-Turnhalle). Wie schon in den beiden vergangenen Jahren konnte auch für 2014 Andreas Schmitt als Sitzungspräsident gewonnen werden. Neben ihm als „Obermessdiener" treten auch Aktive der Eiskalten Brüder und weitere Größen der Mainzer Fastnacht auf. Auch das Lehrerkollegium sowie Schülerinnen und Schüler der Martinus-Schule Mainz-Gonsenheim haben einen Beitrag vorbereitet.

Beginn der „Kurzsitzung" (rund drei Stunden) ist um 19.11 Uhr (Saalöffnung: 18.11 Uhr). Sitzungskarten sind zum Preis von 15 Euro in den Vorverkaufsstellen Gonsenheimer Lottoecke Ute Janz, Pfarrer Grimm-Straße, und Nimmerland-Kinderbuchhandlung, Breite Straße, erhältlich. Der Reinerlös der Sitzung ist für die Stiftung Martinus-Schule Mainz-Gonsenheim bestimmt.

PM (MBN)

 

Termin der Israelpilgerreise verschoben (11.-20.11.)

Reisemotto: „Ich freute mich, als man sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern"

Mainz. Der Termin der Pilgerreise nach Israel, die die Pilgerstelle des Bistums Mainz anbietet, wurde verschoben. Die Reise findet jetzt vom 11. bis 20. November statt; sie steht unter dem Motto „Ich freute mich, als man sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern". Die Reiseleitung hat Veronika Mauer-Bender von der Pilgerstelle des Bistums, die geistliche Leitung liegt bei Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld.

Hinweis: Beratung und Anmeldung bei der Pilgerstelle des Bistums Mainz, Postfach 1560, 55005 Mainz, Telefon: 06131/253-495, E-Mail: pilgerstelle@bistum-mainz.de

am (MBN)