Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 9

vom 12. März 2014

Mainz, 9. März 2014: Kardinal Lehmann eröffnete die Reihe der Fastenpredigten über Papst Franziskus. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 9. März 2014: Kardinal Lehmann eröffnete die Reihe der Fastenpredigten über Papst Franziskus.
Datum:
Mi. 12. März 2014
Von:
MBN
Mainz, 18.3.2014: Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen, Dr. Gertrud Pollak, vollendet am 18. März ihr 60. Lebensjahr. (c) Bistum Mainz / Feldmann
Mainz, 18.3.2014: Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen, Dr. Gertrud Pollak, vollendet am 18. März ihr 60. Lebensjahr.

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Fastenpredigt von Kardinal Lehmann 
  • „Aschermittwoch der Künstler" im Erbacher Hof 
  • Caritas im Bistum Mainz baut Flüchtlingsarbeit aus 
  • Grundsteinlegung für Franziskushaus

Personalien

  • 60. Geburtstag von Dr. Gertrud Pollak (18.3.) 
  • 25. Ortsjubiläum von Pfarrer Helmut Bellinger

Vorschau

  • ZDF-Dokumentation über Papst Franziskus (14.3.) 
  • Benefizkonzert für Mainzer Hospiz (16.3.) 
  • Aktion „Kreuzgänge" in Rüsselsheim (ab 19.3.) 
  • Theaterabend mit Christian Klischat (20.3.) 
  • Akademietagung „Romano Guardini: Der Herr" (22.3.)
Mainz, 5.3.2014: Michael Kißener, Uwe M. Schneede, Cathrin Klingsöhr-Leroy und Olaf Zimmermann (v.l.) im Gespräch beim Aschermittwoch der Künstler in der Bistumsakademie Erbacher Hof. (c) Bistum Mainz / Matschak
Mainz, 5.3.2014: Michael Kißener, Uwe M. Schneede, Cathrin Klingsöhr-Leroy und Olaf Zimmermann (v.l.) im Gespräch beim Aschermittwoch der Künstler in der Bistumsakademie Erbacher Hof.

Berichte

Das „Franziskus-Wunder" braucht die Unterstützung der Gläubigen

Auftakt der Fastenpredigten zum Jahrestag der Papstwahl mit Kardinal Lehmann

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat dazu aufgerufen, Papst Franziskus bei seinem Dienst zu unterstützen. „Wir dürfen Papst Franziskus nicht allein lassen", sagte er am Sonntagabend, 9. März, zum Auftakt der diesjährigen Fastenpredigten im Mainzer Dom. Lehmann warnte vor dem „Papst-Mythos", „als ob der Papst, wenn er nur wollte, alles allein verändern oder besser machen könnte". Diese Vorstellung sei „letztlich ganz unkatholisch".

Weiter sagte er: „Oft denkt man gerade von außen so. Wer die Kirche wirklich kennt, denkt nicht einmal an so etwas. Der Papst braucht uns, noch mehr als bisher. Wir dürfen uns nicht untergründig oder manchmal beinahe unbewusst diesem Papst-Mythos verschreiben." Lehmann wies außerdem darauf hin, dass sich Reformen nicht allein auf Strukturveränderungen beziehen, „sondern sie beginnen bei der Umkehr des einzelnen Menschen zu neuer Wahrheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit".

Die traditionellen Fastenpredigten im Mainzer Dom gehen unter der Überschrift „Ein Jahr Papst Franziskus - Erneuerung und Aufbruch" auf den anstehenden Jahrestag (13. März 2013) der Wahl von Papst Franziskus ein. Lehmann predigte zum Thema „Weltweiter Zeuge christlicher Hoffnung. Die Wahl von Papst Franziskus und ihre Bedeutung für die Weltkirche".

Mit der Wahl des Erzbischofs Jorge Mario Bergoglio von Buenos Aires in Argentinien sei eine dreifache Besonderheit gegeben gewesen, betonte Lehmann. Erstens sei er der erste Nicht-Europäer in der Papst-Geschichte, zweitens sei erstmals ein Angehöriger des Jesuitenordens Papst geworden und die dritte Überraschung sei gewesen, dass er als Jesuit den Namen Franziskus in Erinnerung an Franz von Assisi gewählt habe. Wörtlich sagte Lehmann: „Diese dreifache Überraschung glich insgesamt einer Sensation. Als solche wirkt sie auch noch nach einem Jahr weiter."

Das Profil von Papst Franziskus sei bereits in seiner inzwischen veröffentlichten Ansprache bei der Generalkongregation vor dem Konklave zum Ausdruck gekommen, sagte Lehmann. Entscheidende Punkte seien damals gewesen: „Keine um sich selbst kreisende Kirche, keine bloße Selbstbezogenheit der Kirche, sie verkündet nur das Licht Jesu Christi, in der Evangelisierung muss sie aus sich herausgehen." Kardinal Bergoglio hatte damals wörtlich gesagt: „Was den nächsten Papst angeht: (Es soll ein Mann sein), der aus der Betrachtung Jesu Christi und aus der Anbetung Jesu Christi der Kirche hilft, an die existenziellen Enden der Erde zu gehen, der ihr hilft, die fruchtbare Mutter zu sein, die ‚aus der süßen und tröstenden Freude der Verkündigung des Evangeliums‘ lebt."

Papst Franziskus sei „durch und durch Seelsorger", sagte Lehmann. „Er hat ein starkes Fundament dafür in seinem tiefen persönlichen Glauben. Dieser wurzelt von Kind auf im religiösen Leben seiner Familie." Bei aller Offenheit und Kommunikationsbereitschaft sei er jedoch „ein stiller Mann", betonte der Kardinal. Wörtlich sagte er: „Er sucht nicht aufgeregt einen Gesprächspartner nach dem anderen auf. Er hält sich eher zurück. Er ruht - so hat man den Eindruck - sehr in sich, aber nicht im Sinne einer esoterischen Weltvergessenheit und Selbstverliebtheit. Denn wenn er auf jemanden zugeht oder andere ihm begegnen, ist er sofort wach. Wenn manche ihn als scheu bezeichnen, darf man nicht das Interesse und die Sensibilität für andere Menschen übersehen, die ihn still prägen. Er macht kein Aufheben von sich."

Kardinal Lehmann verwies außerdem auf die umfassende Bedeutung der Rede von den „Armen", wie sie für Papst Franziskus prägend sei. „Wenn Kardinal Bergoglio und der heutige Papst Franziskus von den ‚Armen' redet, dann meint er gewiss zuerst die materiell Bedürftigen und an den Rand der Gesellschaft gedrängten Menschen. Er hat ja gerade auch in den argentinischen Wirtschaftskrisen das Elend vieler Bevölkerungsteile hautnah erlebt. Deswegen gibt es ja auch gegenüber einem rücksichtslosen Kapitalismus, wie wir ihn kaum mehr kennen, in seinem Schreiben ‚Evangelii gaudium' sehr harte Worte, die man eigens interpretieren muss. Aber es wäre ein grotesker Irrtum, wenn man übersehen würde, dass das biblisch orientierte Wort von den ‚Armen' auch alle Menschen einbezieht, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben kennen oder sich nur um eine irdische Sicht ihres Lebens kümmern. Arm kann man auch sein, wenn man sehr reich ist."

Deswegen sei es unbedingt notwendig, bei den Äußerungen des Papstes das ganze Spektrum im Blick zu haben: „Das hat auch zur Folge, dass man die Tätigkeit der Kirche nicht einfach - so notwendig dies ist - von der Diakonie und Caritas, auch nicht von der Sorge allein um die materiell Armen her versteht. Der Papst weiß, dass diese umfassende Bekämpfung von Armut im weitesten Sinne nur durch den intensiven Einsatz von Menschen möglich ist, die tief im Evangelium wurzeln. Deswegen schätzt er in ‚Evangelii gaudium' zur Überraschung vieler die Verkündigung des Evangeliums, die Predigt in höchstem Maß. Dies hat manche völlig aus dem Verständnis von Papst Franziskus geworfen, weil sie dies nicht erwartet haben."

Kardinal Lehmann wies auch ausdrücklich auf die Rolle von Papst Benedikt XVI. hin. „Das Franziskus-Wunder wäre nicht möglich geworden - und das geht bisher immer noch etwas unter -, ohne den Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. Vielleicht war dies die aufregendste und am meisten unerwartete Entscheidung von Papst Benedikt XVI. Es brauchte einen großen Mut, nach über 500 Jahren in einer ganz anderen Zeit eine solche Entscheidung zu treffen. Viele haben sie nicht verstanden und bedauern bis heute den Abschied von Benedikt XVI." In seinem Hirtenwort zur Österlichen Bußzeit hatte Lehmann im vergangenen Jahr die Verdienste von Benedikt XVI. eigens gewürdigt.

Weitere Fastenpredigten mit Sievernich, Kruip und Klaschka

Die Fastenpredigt am zweiten Fastensonntag, 16. März, übernimmt Professor Dr. Gerhard Kruip, Mainz, der zum Thema „An der Seite der Armen - die lateinamerikanischen Wurzeln von Papst Franziskus" spricht. Mit „Die spirituell-theologische Situation in Lateinamerika, aus der Papst Franziskus stammt", ist die dritte Fastenpredigt am 23. März von Professor Dr. Michael Sievernich SJ, Frankfurt/St. Georgen, überschrieben. Am vierten Fastensonntag, 30. März, spricht schließlich Prälat Bernd Klaschka, Geschäftsführer des Bischöflichen Werkes Adveniat, zum Thema „Das Verhältnis der Kirche in Deutschland zu den Kirchen in Lateinamerika: Austausch der Gaben als weltkirchliche Erfahrung". Nach den Predigten, die jeweils sonntags um 18.00 Uhr beginnen, findet gegen 18.30 Uhr eine Eucharistiefeier statt.

tob (MBN)

 

Künstler am Rande des Abgrunds

„Aschermittwoch der Künstler" in der Bistumsakademie Erbacher Hof

Mainz. Unter der Überschrift „Der ,Große Krieg‘ (1914-1918) - Kunst und Künstler am Rande des Abgrunds" stand am Mittwoch, 5. März, die traditionelle Veranstaltung „Aschermittwoch der Künstler und Publizisten" in der Bistumsakademie Erbacher Hof. Im Rahmen des Abends stellte Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy, Direktorin des Franz Marc-Museums in Kochel am See, die Ausstellung „1913 - Bilder vor der Apokalypse" vor.

Dabei widersprach sie der gängigen These, dass man im Werk des Malers Franz Marc „seismographische Vorahnungen des kommenden Krieges" erahnen könne. Marc habe den Krieg „nicht vorausgeahnt, sondern die vielfältigen Spannungen dieser Zeit mit in seine Kunst aufgenommen". Gleichwohl habe Marc, der zu den bedeutendsten Malern des Expressionismus in Deutschland gehört, dem ausbrechenden Krieg positiv gegenüber gestanden, da er sich davon eine „Reinigung bzw. Läuterung der Gesellschaft" erwartete.

Professor Dr. Uwe M. Schneede, Kunsthistoriker und langjähriger Direktor der Hamburger Kunsthalle, sagte, dass der damalige Kriegsbegriff ein anderer war als heute. „Krieg stand als Metapher für ein erneuerndes Ereignis, nicht für ein großes Morden", sagte Schneede. Die künstlerische Avantgarde habe auf gesellschaftliche Veränderungen durch den Krieg gehofft. Künstler wie Max Beckmann oder Otto Dix wollten „um der Kunst willen" im Krieg Extreme des Lebens erfahren, „Erfahrungen, die sie im Atelier nicht hatten". In den Werken der Künstler, die als Soldaten den Krieg erlebten, sei nach den ersten Kriegserfahrungen dann auch „persönlich erlebte Kriegsgewalt" eingeflossen. Der Historiker Professor Dr. Michael Kißener, Mainz, wies auf den „fragmentarischen Zustand" der Gesellschaft des deutschen Kaiserreiches hin. Sie habe aus scharf voneinander abgegrenzten Milieus bestanden, die durch die Monarchie, den Nationalismus und eine starke Militarisierung zusammengehalten worden sei. „Je länger der Krieg allerdings dauerte, desto brüchiger wurden diese Klammern", betonte Kißener.

Moderiert wurde der Abend von Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates. Zu Beginn hatte der Direktor der Bistumsakademie, Professor Dr. Peter Reifenberg, die Gäste begrüßt.

Gottesdienst mit Lehmann im Mainzer Dom

Zuvor hatte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, einen Gottesdienst im Mainzer Dom gefeiert, in dem auch das Aschenkreuz ausgeteilt wurde. In seiner Predigt unterstrich Lehmann, dass „uns das Aschenkreuz zeigt, dass wir zu dieser Erde gehören". „Wir sind Teil dieser Erde und sollten eine grundlegende Solidarität mit ihr üben", betonte der Kardinal. Aschermittwoch als Beginn der Österlichen Bußzeit sei zudem mit dem Begriff der Umkehr verbunden, sagte Lehmann weiter. Auf einem einmal eingeschlagenen Weg umzukehren, sei oft schwierig: „Oft brauchen wir jemanden, der uns bei der Umkehr an die Hand nimmt." Eine gelungene Umkehr könne Freude und Zufriedenheit schenken, sagte der Kardinal.

am (MBN)

 

Caritas im Bistum Mainz baut Flüchtlingsarbeit aus

Investitionen von rund 200.000 Euro in den kommenden zwei Jahren

Mainz/Worms/Offenbach/Gießen/Darmstadt. Die Caritas im Bistum Mainz baut ihre Arbeit mit Flüchtlingen aus und investiert zu diesem Zweck in diesem und im kommenden Jahr insgesamt gut 200.000 Euro. So werden die fünf Bezirkscaritasverbände Mainz, Worms, Offen-bach, Gießen und Darmstadt Projekte im Umfang von jeweils rund 15.000 Euro pro Jahr ins Leben rufen, gemeinsam finanziert vom Caritasverband für die Diözese Mainz (DiCV), der Wil-helm Emmanuel von Ketteler-Stiftung und den Bezirkscaritasverbänden selbst. Dabei soll die Förderung von ehrenamtlichem Engagement eine besondere Rolle spielen. Zudem richtet der DiCV eine zusätzliche Referentenstelle im Umfang von 16 Stunden pro Woche zur Unterstüt-zung der Arbeit mit Flüchtlingen im Bistum und zur Migrationsarbeit in Hessen ein. „Weltweit sind so viele Menschen auf der Flucht wie seit 1994 nicht mehr. Als Christen ist es unsere Aufgabe, uns um Menschen zu kümmern, die aus einer Notsituation heraus ihre Heimat verlassen mussten. Wir möchten helfen, diesen Flüchtlingen wieder eine Perspektive zu geben", sagte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick am Dienstag, 11. März. Ziel sei es, die Flüchtlingsarbeit nachhaltig zu sichern und weiter zu entwickeln.

Die Caritas im Bistum Mainz hat bereits in den vergangenen Monaten durch Initiativen auf die steigenden Flüchtlingszahlen reagiert. In Rheinhessen in der Gemeinde Dittelsheim-Heßloch zum Beispiel sind seit Januar vier junge pakistanische Flüchtlinge im ehemaligen Pfarrhaus der Pfarrgemeinde St. Jakobus untergebracht. Eine Mitarbeiterin des Caritasverbands Worms unter-stützt die von der Verbandsgemeinde Westhofen zugewiesenen Flüchtlinge, erste Hürden zu nehmen, begleitet aber vor allem Ehrenamtliche in der Pfarrgemeinde, die sich für die Flüchtlinge einsetzen. „Ich bin beeindruckt, von wie vielen Ecken Unterstützung für diese Menschen kommt", sagte der Wormser Caritasdirektor Georg Diederich. Auch in Alzey-Heimersheim werden voraussichtlich Flüchtlinge in einem leer stehenden Pfarrhaus unterkommen. Die Pfarrgemeinde hat sich bereit erklärt, die Menschen zu begleiten. Die Anmietung soll über die Kreisverwaltung erfolgen.

Der Caritasverband Offenbach hat zum 1. März 2014 eine Vollzeitstelle zur Begleitung von Flüchtlingen im Kreis Groß-Gerau geschaffen, zunächst befristet auf ein Jahr. Eine gemeinsame Bewerbung mit der Diakonie läuft im Kreis Offenbach, wo insgesamt sechs Stellen zur Betreu-ung von Flüchtlingen ausgeschrieben sind. Eine Flüchtlingsfamilie aus Mazedonien mit sechs Kindern könnte demnächst in einer frei stehenden Diakonswohnung des Dekanatszentrums Dreieich unterkommen. Die Verhandlungen mit dem Kreis Offenbach laufen. „Flucht und Ver-treibung sind ureigene Caritas-Themen. Es ist uns wichtig, uns hier zu engagieren", sagte der Offenbacher Caritasdirektor Bernd Bleines.

Der Caritasverband Gießen hat 2013 sein Angebot für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ausgebaut. So wurden im Oktober in Gießen kurzfristig 15 zusätzliche Plätze und entsprechend zusätzliche Stellen geschaffen, so dass nun in den fünf Clearinggruppen der Einrichtung insge-samt 63 Jugendliche untergebracht sind. Neben weiteren differenzierten Jugendhilfeangeboten ist St. Stephanus „Erstaufnahmeeinrichtung" für diese jungen Flüchtlinge. Nach diesem durch-schnittlich 100 Tage dauernden Clearingverfahren werden diese in Folgeeinrichtungen in Hessen verlegt, etwa in betreute Wohngruppen. Bereits seit etwa anderthalb Jahren kommen aber mehr junge Flüchtlinge als an Kommunen und Landkreise weiter vermittelt werden können. „Uns war es wichtig, hier schnell und unbürokratisch zu helfen. Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und dem katholischem Netzwerk in Gießen ist uns das gelungen", sagte der Gießener Caritasdirektor Joachim Tschakert.

Der Caritasverband Darmstadt plant, eine Viertelstelle im Bereich der Flüchtlingsarbeit zu schaffen. So könnten etwa niedrigschwellig Sprachkurse und Patenschaften für Flüchtlinge organisiert werden. Die Einbindung von ehrenamtlichen Helfern soll eine große Rolle spielen. „Über die Koordinierungsstelle und ehrenamtliche Helfer möchten wir effizient Hilfen für die Flüchtlinge organisieren", sagte der Darmstädter Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer. Die Stiftung Juvente Mainz, korporatives Mitglied des Caritasverbands Mainz, ist in der Flüchtlingsunterkunft Zwerchallee in Mainz für die psychosoziale Betreuung von rund 130 Flüchtlingen und für die Verwaltung der Unterkunft verantwortlich. Deutschunterricht und Hausaufgabenhilfe - teils in Zusammenarbeit mit externen Initiativen und Ehrenamtlichen - erleichtern den Flüchtlingen den Neustart in Deutschland. Ein wichtiges Ziel ist es, die Flüchtlinge auch bei der Suche nach einer Wohnung im städtischen Raum zu unterstützen. Auch die Malteser Werke sind in Mainz in der Flüchtlingsarbeit aktiv.

Die Jahreskampagne des Deutschen Caritasverbands „Weit weg ist näher als du denkst - weltweite Solidarität" nimmt ebenfalls verstärkt Flüchtlinge in den Blick. So kann zum Beispiel die Caritas-Ausstellung „Syrische Flüchtlinge in Jordanien und im Libanon - unterwegs mit Caritas international" unter info@caritas-bistum-mainz.de ausgeliehen werden.

Hinweis: Weitere Informationen zur Jahreskampagne des Deutschen Caritasverbandes unter www.globale-nachbarn.de

jik (MBN)

 

Grundsteinlegung für Franziskushaus

Segnung mit Generalvikar Dietmar Giebelmann

Rödermark. Am Montag, 10. März, hat der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, den Grundstein für das neue Franziskushaus in Rödermark-Urberach gesegnet. „Älter werden im Quartier - gemeinschaftlich und selbstbestimmt leben" laute das Konzept des Hauses, betonte der Caritasdirektor des Bezirkes Offenbach, Michael Klein. „Dieses Haus liegt mitten im Ort", sagte Giebelmann. „Hier wird niemand abgeschoben, sondern alle gehören dazu." Die Einweihung des Hauses und der Erstbezug sind noch für dieses Jahr vorgesehen.

tob (MBN)

 

Personalien

Den Wert von Religion in der Gesellschaft sichern helfen

Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen, wird 60 Jahre alt (18.3.)

Mainz. Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, vollendet am Dienstag, 18. März, ihr 60. Lebensjahr. Im Januar 2000 hatte sie diese Aufgabe übernommen. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, wird Pollak im Rahmen eines festlichen Abendessens mit Wegbegleitern, Freunden und Mitarbeitern am Donnerstag, 27. März, um 18.00 Uhr im Erbacher Hof in Mainz würdigen. Zuvor feiert der Kardinal um 17.00 Uhr mit den Gästen der Feier einen Gottesdienst in der St. Bernhard-Kapelle.

„Unsere Schulen sind keine Bastionen einer heilen Welt."

Dr. Gertrud Pollak hat einen großen Verantwortungsbereich: Allein 27 Schulen aller Schularten - angefangen von Grundschulen über Förder- und Berufsschulen bis zu Gymnasien - mit rund 10.800 Schülerinnen und Schülern und 1.000 Lehrerinnen und Lehrern stehen in der Verantwortung ihres Dezernates. Dazu kommen der Religionsunterricht und die Schulpastoral an fast 1.000 Schulen auf dem Gebiet des Bistums Mainz mit knapp 3.000 Religionslehrkräften. Nicht zu vergessen die Fortbildung und Begleitung der Lehrkräfte und der schulpsychologische Dienst. „Das Bistum Mainz ist ein Schulbistum", zitiert Pollak Kardinal Lehmann. Sie weiß: Nirgends wirkt Kirche in der Breite mit so hoher Akzeptanz in die Gesellschaft hinein wie an Schulen - sei es im Religionsunterricht, sei es an Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Pollak ist sich sicher, dass kirchliche Schulen - trotz demographischer Veränderungen - für Schüler und Eltern weiterhin attraktiv bleiben. „Es sind gute Schulen, die gemäß unserem Motto ,Den Menschen stärken‘ einen besonderen Umgang mit jedem einzelnen Schüler pflegen. Es sind Schulen, an denen christliche Werte und Christ-Sein gelebt werden."

„Natürlich sind unsere Schulen keine Bastionen einer heilen Welt. Die Probleme der Gesellschaft gibt es auch bei uns. Diese versuchen wir, im Sinne jedes einzelnen Kindes gut zu lösen", sagt Pollak. Sie ist überzeugt, dass kirchliche Schulen den „Wert der Religion" in einer Gesellschaft sichern helfen. Deswegen ist ihr auch an einer „guten Elternarbeit" gelegen, um die Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder zu stärken und deren „religiöses Interesse" wach zu halten.

Pollak hält zahlreiche Kontakte zur Bildungspolitik auf Landes- und Bundesebene sowie zur evangelischen Kirche. „Es ist wichtig, dass wir als Bistum Mainz in alle bildungspolitischen Entwicklungen in Rheinland-Pfalz und Hessen involviert sind", sagt sie. Aus diesem Grund ist Pollak in ihrem Dezernat ein regelmäßiger Austausch mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtig. „Nur so können wir alle über die so unterschiedlichen Belange auf dem Laufenden bleiben." In ihrem Dezernat möchte sie eine „flache Hierarchie". „Ich will, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sagen, was sie denken. Wir können auch streiten, dann aber in versöhnter Verschiedenheit wieder zusammenarbeiten."

In Pollaks Verantwortungsbereich fallen auch die Katholische Hochschule in Mainz; als bischöfliche Hochschuldezernentin steht sie außerdem in engem Austausch zur Katholisch-Theologischen Fakultät in Mainz und zu den theologischen Instituten in Gießen und Darmstadt, wo junge Menschen für das Lehramt Katholische Religion ausgebildet werden. „Ich bin daher sehr viel unterwegs", sagt sie.

Als ihre „geistliche Heimat" nennt Pollak die Schönstatt-Bewegung, der sie in vielfältiger Weise verbunden ist. Bereits nach ihrem Theologie-Studium war sie von 1984 bis 1986 als Bildungsreferentin in einem internationalen Projekt der Schönstattbewegung in Vallendar tätig. „Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Ich habe hier kapiert, was Weltkirche bedeutet, und konnte erleben, wie Kirche in anderen Ländern Gesellschaft prägt." Anstelle von persönlichen Geschenken bittet deshalb Pollak um Spenden für den Ausbau der Kinder- und Jugendräume im internationalen Schönstattzentrum „Belmonte" in Rom.

Gertrud Pollak wurde am 18. März 1954 in Geislingen an der Steige geboren. Sie studierte in Freiburg i.Br. Germanistik und Katholische Theologie für den Unterricht an Gymnasien. Danach absolvierte sie eine zusätzliche Ausbildung zur Pastoralreferentin (1986 bis 1989). 1986 wurde sie durch Professor Dr. Karl Lehmann - damals schon Bischof von Mainz - im Fach Dogmatik zur Doktorin der Theologie promoviert. Von 1989 bis 1999 war sie Direktorin und Dozentin für Dogmatik an der Fachakademie zur Ausbildung von Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten in Mainz. Im Januar 2000 wurde Pollak in der Nachfolge von Domkapitular Prälat Ernst Kalb Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz. Damit ist sie die erste und bisher einzige Frau im Bistum Mainz, die Mitglied der Dezernentenkonferenz geworden ist.

am (MBN)

 

25. Ortsjubiläum von Pfarrer Bellinger

Generalvikar Giebelmann würdigte Behindertenseelsorger

Mainz. Am Sonntag, 9. März, hat Pfarrer Helmut Bellinger sein 25. Jubiläum als Pfarrer der Pfarrei St. Petrus Canisius in Mainz-Gonsenheim gefeiert. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, dankte Pfarrer Bellinger für seinen Dienst in der Gemeindeseelsorge und in der Behindertenarbeit. Seit 1985 ist Bellinger Behindertenseelsorger im Bistum. „Noch bevor das Wort von der Inklusion Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft aufnahm, war St. Petrus Canisius der Ort des gemeinsamen Zusammenlebens", betonte Giebelmann.

tob (MBN)

 

Vorschau

Obertshausener in Rom (14.3.)

ZDF-Dokumenation über Papst Franziskus mit Beteiligung aus dem Bistum

Vatikan/Obertshausen. Im Rahmen einer 45-minütigen ZDF-Dokumentation ziehen die Autoren Jürgen Erbacher und Jan Frerichs eine Bilanz des ersten Jahres der Amtszeit von Papst Franziskus. Der Film „Tango im Vatikan. Papst Franziskus verändert die Kirche" wird am Freitag, 14. März, um 0.15 Uhr im ZDF gesendet. Für die Dreharbeiten begleitete das Filmteam auch eine Pilgergruppe um Pfarrer Norbert Hofmann aus Obertshausen bei ihrem Romaufenthalt im Januar. Wiederholt wird die Dokumentation unter anderem im Sender Arte am Dienstag, 18. März, um 20.15 Uhr, dann unter dem Titel „Aufbruch im Vatikan. Ein Jahr Papst Franziskus"

tob (MBN)

 

Benefizkonzert für Mainzer Hospiz (16.3.)

Konzert mit Domchor, Domkantorei und Mädchenchor im Mainzer Dom

Mainz. Der Erlös aus dem Domkonzert „Cantate Domino" mit geistlicher Chormusik zur österlichen Bußzeit am Sonntag, 16. März, um 16.00 Uhr geht an das Mainzer Hospiz. Unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und Domkantor Matthias Bartsch werden der Domchor, die Domkantorei und der Mädchenchor am Dom und St. Quintin gemeinsam mit Domorganist Daniel Beckmann geistliche Werke unter anderen von Palestrina, di Lasso und Brahms aufführen. Der Eintritt ist frei, um eine großzügige Spende für das Hospiz wird gebeten.

tob (MBN)

 

„Wenn ein Fremder wohnt in Eurem Lande" (ab 19.3.)

Rüsselsheimer Betriebsseelsorge veranstaltet wieder die Aktion „Kreuzgänge"

Rüsselsheim. Unter der Überschrift „Wenn ein Fremder wohnt in Eurem Lande" stehen die diesjährigen „Kreuzgänge durch Rüsselsheim". Ab dem 19. März laden die katholische Regionalstelle für Arbeitnehmer und Betriebsseelsorge Rüsselsheim/Bergstraße und die evangelische Pfarrstelle Gesellschaftliche Verantwortung jeweils mittwochs um 19.00 Uhr zu vier ausgewählten Orten in Rüsselsheim ein, an denen die Situation von „Fremden" deutlich werden soll. Zum Abschluss findet in der Karwoche ein ökumenischer Gottesdienst statt.

Die Termine im Einzelnen:

  • 19. März: „Gegen das Vergessen: Zwangsarbeiter in Rüsselsheim". Mitgestaltung: „Initiative Stolpersteine" - Treffpunkt: Melanija-Anlage/Ecke Johann Sebastian Bach-Straße 63, gegenüber der Unterführung
  • 26. März: „Arbeiter gerufen - Menschen gekommen. Arbeitsmigration in den 1960er-Jahren". Mitgestaltung: „gruppo italiano" - Treffpunkt: Bahnhofsplatz
  • 2. April: „‚Grenzenlose‘ Ausbeutung - Situation von Wanderarbeitern". Mitgestaltung: „Faire Mobilität e.V." - Treffpunkt: Am Sommerdamm/Parkplatz Opel Stadion
  • 9. April: „Weit weg ist näher als du denkst! Die Situation von Flüchtlingen und Asylsuchenden in Rüsselsheim". Mitgestaltung: Arbeitskreis Asyl und Caritaszentrum Rüsselsheim - Treffpunkt: Rathausplatz
  • 16. April: „Wenn ein Fremder wohnt in Eurem Lande, den sollt ihr nicht unterdrücken, denn Ihr seid selbst Fremde gewesen in Ägyptenland" (Lev 19,33 ff). Liturgischer Abschluss in der Karwoche zu den „Kreuzgängen durch Rüsselsheim" - Rüsselsheim, evangelische Matthäuskirche, Böllenseeplatz 14

Hinweis: Weitere Informationen bei Ingrid Reidt von der Regionalstelle für Arbeitnehmer und Betriebsseelsorge Rüsselsheim, Telefon: 06142/1616600, E-Mail: ingrid.reidt@bistum-mainz.de, Internet: www.arbeitswelt-bistum-mainz.de  

am (MBN)

 

„König der Himmel - drei Tage bis zur Ewigkeit" (20.3.)

Theaterabend mit Christian Klischat im Mainzer Ketteler-Kolleg

Mainz. Mit „König der Himmel - drei Tage bis zur Ewigkeit" ist am Donnerstag, 20. März, um 18.00 Uhr ein Theaterabend mit Christian Klischat im Mainzer Ketteler-Kolleg überschrieben. Der Schauspieler Christian Klischat hat 1996 sein Abitur im Kettler-Kolleg gemacht. Bekannt geworden ist er unter anderem durch Fernsehproduktionen wie „Tatort" und „Soko Leipzig" oder auch die Nibelungenfestspiele in Worms. Die Inszenierung für den Mainzer Theaterabend stammt von Götz Brandt. Der Abend findet im Rahmen der Feierlichkeiten „50 Jahre Ketteler-Kolleg" in diesem Jahr statt. Am 4. April wird es eine eigene Feierstunde zum Jubiläum des Kollegs geben.

Hinweis: Karten sind erhältlich an der Abendkasse: fünf Euro und drei Euro für Schüler und Studenten. Weitere Informationen im Internet unter www.ketteler-kolleg.de und www.christianklischat.de

tob (MBN)

 

Romano Guardini: Der Herr (22.3.)

Akademietagung im Mainzer Haus am Dom

Mainz. „Romano Guardini: Der Herr. Betrachtungen über die Person und das Leben Jesu Christi" heißt eine Akademietagung im Mainzer Haus am Dom, die am Samstag, 22. März von der Bistumsakademie Erbacher Hof veranstaltet wird. Referenten des Tages sind Professor Dr. Jean Greisch, Paris, und Professor Marius Reiser, Mainz. Greisch spricht um 9.30 Uhr zum Thema „Unser Leben - welch ein seltsames Ding! Romano Guardinis ,Herr‘ und die zeitgenössische Phänomenologie", Reiser um 11.30 Uhr zu „Die Gestalt Jesu bei Romano Guardini". Dazwischen ist eine Textlektüre aus dem Buch „Der Herr" von Guardini vorgesehen.

am (MBN)