Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 1

vom 9. Januar 2013

Berlin, 6.1.2013: Die Sternsinger aus dem Bistum Mainz im Schloss Bellevue. (c) Kindermissionswerk
Berlin, 6.1.2013: Die Sternsinger aus dem Bistum Mainz im Schloss Bellevue.
Datum:
Mi. 9. Jan. 2013
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Sternsinger aus Sprendlingen in Schloss Bellevue 
  • Bundespräsident empfing Mainzer Sternsinger 
  • Vier Sternsinger aus Nieder-Olm im Kanzleramt 
  • Sternsinger-Empfang bei Angela Merkel 
  • Kardinal Lehmann empfing Sternsinger im Ordinariat 
  • Übersicht zur Sternsinger-Aktion im Bistum Mainz 
  • Nachdruck der Gutenberg-Bibel für Kardinal Lehmann 
  • Volker Bouffier besuchte Sozialzentrum Viernheim

Personalien

  • P. Wolfgang Öxler zum Erzabt von St. Ottilien gewählt 
  • Antje Schwebler wird Leiterin des Ketteler-Kollegs

Vorschau

  • Neujahrsempfang des Mainzer Bischofs (12.1.) 
  • Professor Walter spricht über das Konzil (16.1.) 
  • Ausstellung über Häftlinge im KZ Dachau (ab 17.1.) 
  • Reihe über Konzilstheologen im Erbacher Hof (ab 17.1.) 
  • Einführung über „Christliche Patientenvorsorge" (18.1.)

Publikationen

  • Buch über Mainz-St. Christoph erschienen 
  • Professor Reiser stellte neues Jesus-Buch des Papstes vor

Dokumentationen

  • Weihnachtspredigt von Kardinal Lehmann 
  • Predigt des Mainzer Bischofs zum Jahresschluss

Terminvorschau

  • Ein Blick ins Jahr 2013

Berichte

Ein Stern verbindet Generationen

Auch Sternsinger aus Sprendlingen-St. Laurentius waren bei Bundespräsident Gauck

Berlin. Für Eva Ranecky ist heute ihr verstorbener Opa dabei. Denn der hat vor über 20 Jahren einen goldenen Holzstern gebastelt. Einen Stern für die Sternsinger der Pfarrei St. Laurentius in Dreieich-Sprendlingen. „Opi-Stern" nennt sie ihn. Und dieser Stern ist am Dreikönigstag 2013 beim deutschen Staatsoberhaupt - etwas ganz besonders für die 18-Jährige. Denn sie gehört zu den 44 Jugendlichen aus elf Pfarreien aus dem Bistum Mainz, die von Bundespräsident Joachim Gauck am Sonntag, 6. Januar, im Schloss Bellevue in Berlin empfangen werden. Ein Dankeschön für die Mainzer, denn in der Diözese war am 28. Dezember 2011 die vergangene Aktion Dreikönigssingen eröffnet worden. „Da war der Stern auch schon dabei", sagt Eva.

Dass Eva gemeinsam mit der elfjährigen Hanna Martin und dem dreizehnjährigen Felix Machner mit in Berlin dabei sein darf, ist ebenfalls ein Dankeschön. Denn die drei hatten bei der Sternsinger-Eröffnung in Mainz vor einem Jahr auf der Aktionsbühne Gespräche moderiert und Texte im Dom vorgetragen. In Schloss Bellevue wird Felix dem Bundespräsidenten ein Buch über den Mainzer Dom als Geschenk des Mainzer Bischofs Kardinal Karl Lehmann übergeben. Hanna bei dem Spiel mitmachen, das Gauck den Schwerpunkt der 55. Aktion Dreikönigssingen erklärt: Gesundheit für Kinder in aller Welt.

Am Vorabend beim Abendessen im St. Michaels-Heim, wo die Sternsinger aus dem Bistum Mainz untergebracht sind, ist Hanna noch ganz entspannt. „Aber wenn ich im Bett liege, werde ich sicher ganz aufgeregt sein", sagt sie zwischen zwei Gabeln Kartoffelbrei. Felix kann seinen Text sicher, was er auch bei der Probe am Abend beweist. Eva ist gespannt darauf, wie der Bundespräsident mit den Kindern umgeht, wenn die Medien weg sind. Gemeindereferentin Susanne Mohr, die die kleine Truppe begleitet, hofft, dass Gauck als ehemaligem evangelischer Pastor die christliche Botschaft der Sternsinger wichtig ist. Und damit alle perfekt aussehen, hat sie extra ein Bügeleisen eingepackt. „Schließlich sollen unsere Gewänder auf den Fotos nicht verknittert aussehen."

„Das war ein Empfang für Kinder"

Nach dem Frühstück geht es am Dreikönigstag, 6. Januar, zur Kirche St. Ansgar, wo alle gemeinsam einen Gottesdienst feiern. Danach weiter ins nahe Schloss Bellevue, hier verwandeln sich die Mädchen und Jungen in 44 kleine Könige. Um 11.40 Uhr ziehen die Mainzer Sternsinger bei leichtem Nieselregen durch den Park zum Tor des Schlosses. Dort klopfen sie an die Tür, Bundespräsident Joachim Gauck tritt mit Daniela Schadt hinaus und begrüßt die Mainzer Sternsinger herzlich. Es wird gesungen, der Segen wird angeschrieben, danach geht es drinnen weiter. „Majestäten und königliche Hoheiten", nennt Gauck die Kinder und freut sich sichtlich über den Besuch aus dem Bistum Mainz.

Nach dem offiziellen Teil gibt es Kakao und Butterbrezel, Gauck schreibt Autogramme auf goldene Kronen und Karten, erfüllt alle Fotowünsche. Eva jedenfalls ist total begeistert. „Er hat so gut und verständlich für uns Kinder gesprochen. Den könnte ich mir gut als meinen Opa vorstellen", sagt sie. Auch Felix hat souverän das Geschenk an Gauck übergeben, Hanna ohne Hänger ihren Text gesprochen. Sie fand alles „einfach gut". Für Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Markus W. Konrad waren die Mainzer Mädchen und Jungen „gute Repräsentanten für alle Sternsinger in Deutschland". Tobias Sattler, Referent für die Sternsinger im Bischöflichen Jugendamt, ist fasziniert, wie „entspannt und zugewandt" sich der Bundespräsident gezeigt habe. „Unsere Kinder waren auch wirklich gut", findet er. Währenddessen plaudert Susanne Mohr mit Daniela Schadt und erzählt ihr, dass sie bei den Proben stets ihr Double gewesen sei. „Kann ich Sie mieten?", habe Schadt gefragt, freut sie sich.

„Anna, denk an das Klavier", sagt Gauck als sich der Empfang dem Ende zuneigt. Dann gehen alle zwei Zimmer weiter, wo Anna Kobinger aus Riedstadt auf dem Flügel in Schloss Bellevue das Stück „Juni" von Fanny Hensel zum besten gibt. „Das war wirklich ein Empfang für Kinder", sagt Konrad.

Sternsinger kamen aus elf Pfarreien des Bistums

Die Sternsinger, die Bundespräsident Joachim Gauck besuchten, kamen aus dem Dekanat Alsfeld, aus Darmstadt (Pfarrei Elisabeth und evangelische Martin Luther-Gemeinde Darmstadt), aus Dieburg (Pfarrei St. Peter und Paul), Riedstadt-Goddelau (Pfarrei St. Bonifatius), Groß-Zimmern (Pfarrei St. Bartholomäus), Kelsterbach (Pfarrei Herz Jesu), Dreieich-Sprendlingen (Pfarrei St. Laurentius), Urberach (Pfarrei St. Gallus), Mainz-Ebersheim (Pfarrei St. Laurentius) und Zornheim (Pfarrei St. Bartholomäus).

Der Empfang der Sternsinger beim jeweiligen Bundespräsidenten hat Tradition. Bei der Premiere 1983 empfing der damalige Bundespräsident Karl Carstens die Kinder in der Villa Hammerschmidt in Bonn. Auch die Nachfolger, Roman Herzog, Johannes Rau, Horst Köhler und Christian Wulff, begrüßten die Sternsinger. Seit 2005 reisen Kinder aus einem jeweils anderen Bistum nach Berlin. Im vergangenen Jahr waren Sternsinger aus dem Bistum Essen zu Gast im Schloss Bellevue.

am (MBN)

 

„Ihr seid nicht zu klein, um große Taten zu tun"

Bundespräsident Gauck empfing erstmals die Sternsinger im Schloss Bellevue

Berlin. Es war ein Sternsingertag der präsidialen Premieren im Schloss Bellevue. Die Wichtigste zuerst: Bei seinem ersten Termin des Jahres, pünktlich zum Dreikönigsfest am Sonntag, 6. Januar, hat Bundespräsident Joachim Gauck die Sternsinger empfangen. Und das zum ersten Mal. 44 Kinder und Jugendliche aus elf Pfarrgemeinden des Bistums Mainz vertraten in Berlin die 500.000 Mädchen und Jungen, die derzeit als Sternsinger unterwegs sind. Das war es dann auch schon fast an nüchternen Nachrichten. Denn der Sternsinger-Empfang beim ersten Mann im Staat und seiner Lebenspartnerin Daniela Schadt hätte bunter und herzlicher fast nicht sein können.

„Majestäten und königliche Hoheiten: So viel Glanz und Gloria gibt es hier selten, wir freuen uns sehr, dass ihr hier seid." So begrüßte Bundespräsident Joachim Gauck die kleinen und großen Könige in einem Saal des Schlosses, in dem er sonst mit Staatsgästen zu speisen pflegt. Heute tischte der Bundespräsident erst mal jede Menge Lob auf: „Wir empfinden tiefe, innere Freude über euren Besuch. Denn ihr tut ein Werk, dass man ohne Worte versteht." „Ihr seid nicht zu klein, um große Taten zu tun." „Ich müsste mich eigentlich ganz tief vor euch verbeugen." „In dem, was ihr tut, gebt ihr den Erwachsenen ein Vorbild." Mit diesen und anderen Sätzen würdigte der Bundespräsident die Sternsingeraktion. Vor allen dankte er den Kindern für den Segen. „Christus mansionem benedicat. Christus segne dieses Haus" hatte Elina Halbig (9) kurz zuvor mit Kreide an das Portal des Schlosses geschrieben. Das übrigens auch mit einer Premiere: Denn erstmals hatte die Königsschar ein eigenes, siebenköpfiges Sternsinger-Orchester mitgebracht.

Und noch etwas hatten die Könige für den Bundespräsidenten im Gepäck. Samuel Wendt (10) aus Groß-Zimmern überreichte ihm einen Erste-Hilfe-Kasten. Und damit Dinge, die Kinder im diesjährigen Beispielland Tansania gut gebrauchen können, die aber zu häufig fehlen. Etwa einen Verband für Wunden, eine Infusion gegen von schmutzigem Wasser verursachten Durchfall, eine Spritze für Impfungen, Tabletten oder Trostpflaster. Im Sinne des Aktionsmottos „Segen bringen, Segen sein. Für Gesundheit in Tansania und weltweit!" widmete der Bundespräsident auch seine Spende der Versorgung von Kleinkindern in der „Under-Five-Clinic" in Nanyamba im Südosten Tansanias.

Ein Zeichen der Wertschätzung für die Sternsinger

Dafür dankte Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger" - und für die präsidiale Einladung. „Wir freuen uns, dass Sie die gute Tradition Ihrer Vorgänger fortführen. Das ist ein Zeichen der Wertschätzung für alle Sternsingerinnen und Sternsinger." Und Pfarrer Simon Rapp, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), ergänzte: „Das Lob motiviert Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, in ihrer Freizeit weiterhin von Haus zu Haus zu gehen, den Segen zu bringen und Spenden für Kinder in Not zu sammeln."

Gesungen, gesegnet, gesammelt: Damit war die Mission der Mainzer Sternsinger im Schloss Bellevue eigentlich erfüllt. Samuel hatte da aber noch was auf dem Herzen: „Wir wünschen uns, dass Sie mit uns ein Botschafter für die Kinder in der Welt sind." Nicht nur das sicherte Bundespräsident Gauck zu. Er erfüllte anschließend jeden einzelnen Fotowunsch, beantworte die Kinder-Fragen zum Beispiel über das Christsein in der ehemaligen DDR, gab Autogramme auf Kronen und Sterne. Dann führte der Präsident die kleinen Könige noch höchstpersönlich durch „sein Schloss".

Kronen spiegelten sich in den Kronleuchter, bunte Gewänder glitten über das Parkett und die feinen Teppiche. Dann machte die königlich-präsidiale Schar plötzlich vor einem Flügel halt. Um den Empfang zu beenden, wie er begann: mit einer Premiere. Sternsingerin Anna Kobinger (12) aus Riedstadt gab im Gewand ein spontanes, klassisches Klavierkonzert für den ehrlich entzückten Joachim Gauck, seine Gemahlin und die Königskinder. Die waren ebenfalls restlos begeistert - vom Bundespräsidenten, vom Schloss und einem Morgen, den die Kinder und Jugendlichen nicht vergessen werden. Guido Hesse (10) aus Alsfeld war sich jedenfalls sicher: „Das war der schönste Tag in meinem Sternsinger-Leben!"

Rund 800 Millionen Euro, mehr als 63.000 Projekte

Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 814 Millionen Euro wurden seither gesammelt, über 63.000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 54. Aktion zum Jahresbeginn 2012 sammelten die Mädchen und Jungen aus 11.529 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 42,4 Millionen Euro. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe.

Hinweis: Alle Informationen zur 55. Aktion Dreikönigssingen auf der Website www.sternsinger.de

mk (MBN)

 

„Ich war aufgeregt wie bei meiner ersten Achterbahnfahrt"

Vier Sternsinger aus Nieder-Olm waren im Berliner Bundeskanzleramt dabei

Berlin/Nieder-Olm. „Nice to see you - schön, Dich zu sehen." Sophia Rosch (12), Sternsingerin aus Nieder-Olm, winkt einem Sternsinger aus Passau zu. „Das sind unsere neuen englischen Freunde. Wir sprechen Englisch miteinander, da wir deren und die unsere Dialekte nicht verstehen", sagt sie. Im Zug nach Berlin hatten sie sich kennengelernt, jetzt treffen sie sich beim Abendessen im St. Michaels-Heim wieder. Sophia ist gemeinsam mit Eileen Kalt (16), Cicely Nyguyen (13), Sophie Stenner (11) sowie ihrer Begleiterin Lara Bruck (18) von der Pfarrgruppe Nieder-Olm bei Mainz beim Sternsinger-Empfang der Bundeskanzlerin dabei - am Donnerstag, 3. Januar, sind sie in die Bundeshauptstadt gekommen.

Die Mädchen aus der Pfarrgruppe Nieder-Olm hatten sich am Sternsinger-Wettbewerb der Aktion Dreikönigssingen beteiligt und beim Preisrätsel die richtige Lösung gefunden. Bei der anschließenden Ziehung der diözesanen Gewinner hatten sie zudem das nötige Losglück. „Gelost haben wir dann, wer mit nach Berlin darf", erzählt Lara. Die vier gehören zur Pfarrei St. Georg, was sie auch auf ihren goldenen Holzstern geschrieben haben, den sie morgen mit ins Bundeskanzleramt nehmen. „Den haben wir gestern Abend noch neu gebastelt, weil er kaputt gegangen war", sagt Cicely. „Ist er nicht schön?"

Nach dem Abendessen wird mit 108 Sternsingern aus ganz Deutschland der Ablauf des Empfangs bei der Bundeskanzlerin geübt. Natürlich sind auch Eileen, Sophie, Sophia, Cicely und Lara dabei, singen die Lieder kräftig mit, die sie zuvor daheim geübt haben. Und voller Stolz stehen sie auf, als gefragt wird, welches der Bistümer einen Kardinal hat. „Karl Kardinal Lehmann heißt unser Bischof", rufen sie selbstbewusst. Dann wird der Ablauf samt Foto mit der Bundeskanzlerin geübt. „Zwei Sternsinger links, zwei rechts und den Stern nicht vor die Kanzlerin halten", sagt Stefan Rüben von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom Kindermissionswerk. Geprobt werden auch die Spendenübergabe der Kanzlerin oder das Anschreiben des Segens. Pressesprecher Thomas Römer gibt noch Tipps zum Umgang mit Presse: „Bleibt bei den Interviews immer ganz entspannt." Und dann sprechen Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger", und Pfarrer Simon Rapp, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), den Abendsegen. „Jetzt sind wir doch ganz schön aufgeregt", gesteht Sophie, bevor sie ins Bett gehen.

Am Freitagmorgen, 4. Januar, beim Frühstück sind die vier dann wieder ganz entspannt, legen sogar einen Rap hin. Den singen sie auch in Nieder-Olm, um sich bei ihren Rundgängen zu motivieren. „Wir sind die drei Weisen aus dem Morgenland", ertönt im rhythmischen Sprechgesang an ihrem Tisch. Dann geht es in die Busse der Bundespolizei, die die ganze Gruppe zur Kirche St. Ansgar bringen, wo alle gemeinsam einen Gottesdienst feiern. Von dort aus fahren die Sternsinger ins Bundeskanzleramt - hier verwandeln sich die Mädchen und Jungen im Info-Saal in Kaspar, Melchior und Balthasar. „Wer will ein schwarzes Gesicht?", fragt Lara ihre Gruppe, aber die Mädchen möchten nicht. Schnell wird noch etwas getrunken, an den Umhängen gezupft und die Kronen und Turbane gerückt. Dann müssen sich alle Bistümer dem Alphabet nach aufstellen - die Spannung steigt.

Pünktlich um 11.00 Uhr kommt die Kanzlerin, der Empfang beginnt und alles läuft wie am Schnürchen. Nach 45 Minuten ist es vorbei, der Segen wird an die Wand des Bundeskanzleramtes geschrieben, die Bundeskanzlerin verabschiedet sich. Eileen, Sophia, Sophie, Cicely und Lara sind jedenfalls ganz begeistert. „Die Bundeskanzlerin hat uns ein frohes neues Jahr gewünscht. Und gefragt, was wir in unserem Weihrauschschiffchen haben", erzählen sie. „Ich war aufgeregt wie bei meiner ersten Achterbahnfahrt, habe mich dann aber ganz schnell beruhigt", sagt Sophie. „Die Kanzlerin war sehr nett und offen, hat auch alle Lieder mitgesungen und immer witzige Kommentare gemacht", berichtet Sophia, die beim großen Gruppenbild direkt neben der Kanzlerin stand. Anschließend werden Eileen und Cicely noch vom Südwestrundfunk interviewt, bevor sie in der Kantine des Bundeskanzleramtes zu Mittag essen. Am Nachmittag werden die vier noch den Segen in die Sächsische Landesvertretung bringen, bevor es am Samstag wieder nach Nieder-Olm geht.

am (MBN)

 

„Ihr seid Könige der Barmherzigkeit"

Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt 108 Sternsinger aus ganz Deutschland

Berlin. Ein weißer Geländewagen, mit Blinklicht, rotem Kreuz und einer Trage - und das mitten im Bundeskanzleramt. Noch nie stand ein Krankenwagen in der Machtzentrale. Aber Bundeskanzlerin Angela Merkel ging es bei ihrem ersten Termin des Jahres keinesfalls schlecht. Ganz im Gegenteil. „Ich freue mich über euren Besuch. Mit euch beginnt das Jahr farbenfroh, das macht Mut." Freudig empfing die Bundeskanzlerin am Freitag, 4. Januar, 108 Sternsinger aus ganz Deutschland.

Von Garmisch-Partenkirchen bis Waren an der Müritz: aus allen Himmelsrichtungen waren Sternsingerdelegationen aller Bistümer in die Bundeshauptstadt gereist. Sie vertraten dabei die 500.000 kleinen Könige, die derzeit als Sternsinger unterwegs sind. Und neben Kronen, Sternen und Sammeldosen hatten sie eben noch einen geländegängigen Krankenwagen mitgebracht. „Segen bringen, Segen sein. Für Gesundheit in Tansania und weltweit!" Mit dieser Botschaft war der weiße Krankentransportwagen, der im Bundeskanzleramt vor dem Sternenkreis der Bundesländer Platz fand, seit September in bundesweit über 100 Schulen und Gemeinden unterwegs. Denn dieses Jahr machen sich die Sternsinger mit der 55. Aktion Dreikönigssingen stark dafür, dass Kinder weltweit gesünder leben können.

Für diesen Einsatz dankte die Bundeskanzlerin den Sternsingern: „Ihr arbeitet dafür, ihr singt dafür, und das in eurer Freizeit." Dank des tollen Einsatzes würden viele Kinder in der Welt überhaupt erst medizinische Versorgung finden. „Ihr seid Könige der Barmherzigkeit. Ihr hört zu, ihr bringt den Menschen Hoffnung und Zuversicht", lobte Merkel die Kinder und Jugendlichen.

„Kinder haben ein Recht auf Gesundheitsvorsorge"

In die deutsche Machtzentrale bringen die Sternsinger immer auch eine politische Botschaft. Diese überbrachte Pfarrer Simon Rapp, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ): „Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Gesundheitsvorsorge", so Rapp. Er bat die Kanzlerin um Unterstützung, dieses Recht durchzusetzen: „Helfen sie mit, dass Kinder in der ganzen Welt die Chance auf Gesundheit und damit auf Bildung und eine lebenswerte Zukunft bekommen", sagte Rapp. Politik könne einen Beitrag leisten, dass alle Kinder und Jugendlichen zum Arzt gehen könnten, wenn sie krank sind - ob in Deutschland oder in Tansania. Dort, im Beispielland der 55. Aktion Dreikönigssingen, ist die Kindersterblichkeit besonders hoch und die Gesundheitsvorsorge sehr schlecht, berichtete Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger". „Im ganzen Land gibt es nur 110 Kinderärzte. Jedes zehnte Kind erreicht nicht einmal das fünfte Lebensjahr. Der Aufbau von Krankenhäusern oder auch die Finanzierung eines Krankenwagens: Die Sternsinger helfen mit den gesammelten Spenden, dass es Kindern und Jugendlichen besser geht", sagte Krämer.

Und so gab die Bundeskanzlerin ihre Spende für die Anschaffung von Medikamenten und Impfstoffen in einem Landkrankenhaus in Kilimahewa im Osten Tansanias. Die einzige Gesundheitsstation im Umkreis von 40 Kilometern stellt die medizinische Versorgung von Babys, Kindern und Müttern sicher. Stellvertretend für alle nahmen Sternsinger aus der Gemeinde St. Michael in Höfingen / Gebersheim (Bistum Rottenburg-Stuttgart) die Gabe der Kanzlerin an. Und taten dann auch das, was sie in allen Häusern tun: den Segen bringen. „Wir wünschen ihnen Gesundheit und viel Kraft, um zu regieren. Es möge Gott sie immerdar auf seinen Wegen führen", wünschte Sebastian (9). Und Gero (13) schrieb den Segen „Christus segne dieses Haus" in den Sternenkreis der Bundesländer - vis-à-vis des Krankenwagens, der - jetzt von der bunten Schar aus kleinen Königen umringt - immer noch zu Fuße der großen Treppe stand.

Der Wagen wird übrigens im Frühjahr seinen Dienst aufnehmen - in einem Krankenhaus in Tansania. „So können viele, die sonst bis zu 50 Kilometer laufen oder mit dem Bus fahren müssten, versorgt werden", erklärte Sternsinger Theresa Dercks (12) aus Mahlow der Kanzlerin. Als Erinnerung überreichte sie der Kanzlerin einen kleinen Krankenwagen aus Holz. Heute musste kein Arzt im Kanzleramt aktiv werden. Das rote Alarm-Licht des Krankenwagens blieb aus. Dafür leuchteten umso mehr Kronen, Sterne und fröhliche Kinderaugen. Besonders die von Ferdinand Patt. Der jetzt zehn Jahre alte Geburtstags-König aus Chemnitz bekam ein persönliches Geschenk von Angela Merkel. Aber Ferdinand ist sicher: „Hier zu sein war das schönste Geschenk, was ich mir vorstellen kann."

Rund 800 Millionen Euro, mehr als 63.000 Projekte

Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 814 Millionen Euro wurden seither gesammelt, über 63.000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 54. Aktion zum Jahresbeginn 2012 sammelten die Mädchen und Jungen aus 11.529 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 42,4 Millionen Euro. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe.

Hinweis: Alle Informationen zur 55. Aktion Dreikönigssingen finden Sie auf der Website www.sternsinger.de

mk (MBN)

 

Segenswünsche für das neue Jahr

Kardinal Lehmann empfing Sternsinger im Bischöflichen Ordinariat

Mainz. Eine Sternsingergruppe der Martinus-Schule in der Weißliliengasse in Mainz ist am Dienstag, 8. Januar, vom Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, den Mitgliedern der Dezernentenkonferenz und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bischöflichen Ordinariat in Mainz empfangen worden. Die Sternsinger überbrachten ihre traditionellen Segenswünsche zum neuen Jahr und sammelten Spenden für Not leidende Kinder in der Welt.

Kardinal Lehmann dankte den Kindern für ihren Einsatz. Er bezeichnete das Engagement der Sternsinger als „eine tolle Sache". Die 55. Aktion Dreikönigssingen steht unter der Überschrift „Segen bringen, Segen sein". Bundesweit beteiligen sich daran rund 500.000 Mädchen und Jungen, im Bistum Mainz sind es rund 10.000.

Hinweis: www.sternsinger.de  

tob (MBN)

 

Sternsinger aus dem Bistum Mainz bei Bundespräsident Gauck (6.1.2013)

45 Kinder und Jugendliche aus elf Pfarreien der Diözese sind Gast im Schloss Bellevue

Mainz/Berlin. 45 Sternsinger aus dem Bistum Mainz besuchen am Sonntag, 6. Januar 2013, Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin. Zum Auftakt um 11.45 Uhr werden sie ihren Segen an das große Portal von Schloss Bellevue, Amtssitz des Bundespräsidenten, schreiben. Die Sternsinger kommen aus elf Pfarrgemeinden im Bistum Mainz und vertreten die 500.000 Mädchen und Jungen, die sich rund um den Jahreswechsel überall in Deutschland auf den Weg zu den Menschen machen, um Spenden für Not leidende Kinder in aller Welt sammeln. Im Bistum Mainz sind insgesamt rund 10.000 Sternsinger unterwegs.

Die Sternsinger, die Bundespräsident Gauck besuchen, kommen aus folgenden Pfarreien bzw. Dekanaten des Bistums Mainz:

Hessen

  • Dekanat Alsfeld
  • Pfarrei Darmstadt-St. Elisabeth und evangelische Martin Luther-Gemeinde Darmstadt (ökumenische Gruppe)
  • Pfarrei Dieburg-St. Peter und Paul
  • Pfarrei Goddelau-St. Bonifatius (Riedstadt)
  • Pfarrei Groß-Zimmern-St. Bartholomäus
  • Pfarrei Kelsterbach-Herz Jesu
  • Pfarrei Sprendlingen-St. Laurentius 
  • Pfarrei Urberach-St. Gallus

Rheinland-Pfalz

  • Pfarrei Mainz-Ebersheim-St. Laurentius
  • Pfarrei Zornheim-St. Bartholomäus

Der Empfang der Sternsinger beim jeweiligen Bundespräsidenten hat Tradition. Bei der Premiere 1983 empfing der damalige Bundespräsident Karl Carstens die Kinder in der Villa Hammerschmidt in Bonn. Auch die Nachfolger, Roman Herzog, Johannes Rau, Horst Köhler und Christian Wulff, begrüßten die Sternsinger. Seit 2005 reisen Kinder aus einem jeweils anderen Bistum nach Berlin. Im vergangenen Jahr waren Sternsinger aus dem Bistum Essen zu Gast im Schloss Bellevue.

Empfang bei Bundeskanzlerin Merkel am 4. Januar

Vier Kinder aus der katholischen Pfarrgruppe Nieder-Olm werden am Freitag, 4. Januar 2013, um 11.00 Uhr das Bistum Mainz beim Sternsinger-Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin vertreten. Die Mädchen und Jungen hatten sich am Sternsinger-Wettbewerb der 55. Aktion Dreikönigssingen beteiligt und beim Preisrätsel die richtige Lösung gefunden. Bei der anschließenden Ziehung der diözesanen Gewinner hatten sie zudem das nötige Losglück. Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus" ins Bundeskanzleramt. Kanzlerin Merkel empfängt die 108 kleinen Könige aus allen 27 katholischen Diözesen bereits zum achten Mal.

Sternsinger bei Kardinal Lehmann und den Ministerpräsident Beck und Bouffier

Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, empfängt am Samstag, 5. Januar 2013, um 17.00 Uhr Sternsinger im Mainzer Bischofshaus. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck empfängt am Mittwoch, 9. Januar, Sternsinger aus den Bistümern Limburg, Mainz, Trier und Speyer um 15.00 Uhr in der Mainzer Staatskanzlei; die Gruppe aus dem Bistum Mainz kommt aus der Pfarrgruppe Schwabenheim. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier empfängt die Jungen und Mädchen aus den Bistümern Fulda, Limburg und Mainz am Montag, 14. Januar 2013, um 10.00 Uhr in der Staatskanzlei in Wiesbaden; die Gruppe aus dem Bistum Mainz kommt aus der Pfarrei Laubach-St. Elisabeth.

Die 55. Aktion Dreikönigssingen des Kindermissionswerks steht unter dem Leitwort „Segen bringen, Segen sein. Für Gesundheit in Tansania und weltweit!". Mit dem Motto will das Kindermissionswerk deutlich machen, dass jedes Kind das Recht auf eine medizinische Versorgung hat. Beispielland der diesjährigen Aktion ist Tansania.

Aussendungs- und Dankgottesdienste im Bistum Mainz

In folgenden Orten im Bistum Mainz finden Aussendungsfeiern für Sternsinger statt:

  • Oberhessische Dekanate: Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, am Donnerstag, 28. Dezember, um 11.00 Uhr, Pfarrkirche St. Peter und Paul in Lauterbach, Adolf Spieß-Straße 6, 36341 Lauterbach.
  • Dekanate Dreieich, Rodgau und Seligenstadt: Gottesdienst mit Weihbischof Neymeyr am Freitag, 4. Januar 2013, in der Pfarrkirche St. Margareta in Froschhausen, Steinweg 25, 63500 Seligenstadt-Froschhausen.

Dankfeier für Sternsinger:

  • Dekanat Erbach: Gottesdienst mit Weihbischof Neymeyr am Sonntag, 13. Januar 2013, um 10.00 Uhr in der Pfarrei St. Margareta in Seckmauern, Maihohl 3, 64750 Lützelbach-Seckmauern.

2011/2012 sammelten Mainzer Sternsinger rund 1,35 Millionen Euro

Bei der 54. Aktion zum Jahreswechsel 2011/2012 sammelten die 304 Sternsingergruppen aus dem Bistum Mainz rund 1,35 Millionen Euro. Deutschlandweit sammelten die Mädchen und Jungen aus 11.529 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 42,4 Millionen Euro. Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 814 Millionen Euro wurden seither gesammelt, über 63.000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe.

Hinweise für die Redaktionen:

  • Bitte beachten Sie, dass für den Termin in Schloss Bellevue eine Akkreditierung erforderlich ist: Die Akkreditierung endet am Freitag, 4. Januar 2013, 10.00 Uhr. Journalistinnen und Journalisten ohne Akkreditierungsausweis des Bundespresseamtes melden sich bitte unter Angabe von Name, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort und Medium bei der Pressestelle des Bundespräsidialamtes an, E-Mail: akkreditierung@bpra.bund.de, Fax: 030 2000-1926. Journalistinnen und Journalisten mit Akkreditierungsausweis des Bundespresseamtes melden sich bitte namentlich und mit dem Hinweis an, dass sie jahresakkreditiert sind.
  • Alle Informationen zur 55. Aktion Dreikönigssingen auf der Internetseite www.sternsinger.de - aktuelle Pressemitteilungen, digitale Pressemappen, O-Töne und Beiträge für den Hörfunk sowie Grafiken und aktuelle Fotos zu den Veranstaltungen stehen dort zum Download zur Verfügung: www.sternsinger.de/pressedownload
  • Weitere Informationen und Kontakt: Kindermissionswerk „Die Sternsinger", Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Thomas Römer, Stephanstr. 35, 52064 Aachen, Telefon: 0241/446124, E-Mail: roemer@kindermissionswerk.de, Internet: www.kindermissionswerk.de
  • Außerdem Informationen sowie Kontakte zu Sternsingergruppen in Pfarreien des Bistums beim Bischöflichen Jugendamt Mainz, Referat Religiöse Bildung, Tobias Sattler, Telefon: 06131/253-626, E-Mail: tobias.sattler@bistum-mainz.de, Internet: www.bdkj-mainz.de  

am (MBN)

 

Weihnachtsgeschichte für Kardinal Lehmann

Mainzer Wirtschaftsdezernent Sitte übergab Nachdruck aus Gutenberg-Bibel

Mainz. Der Dezernent für Wirtschaft, Stadtentwicklung, Liegenschaften und Ordnungswesen der Stadt Mainz, Beigeordneter Christopher Sitte, hat dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, einen Nachdruck der Eingangsverse der Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas-Evangelium übergeben; die Weihnachtsgeschichte stammt aus der 42-zeiligen Gutenberg-Bibel. Die Übergabe des einseitigen, handkolorierten Exemplars fand am Dienstag, 18, Dezember, vor Journalisten im Bischofshaus in Mainz statt.

Seit Ende November wird die Weihnachtsgeschichte aus der Gutenberg-Bibel in einem eigens errichteten Verkaufsstand vor dem Gutenberg-Museums sowie unter anderem in vielen Mainzer Hotels und in der Touristik Centrale Mainz angeboten. Sitte hatte beim Verkaufsstart Ende November dieses Jahres unterstrichen, dass dieses Angebot auch zukünftig ein erfolg- und ertragreiches Instrument insbesondere für den Förderverein des Gutenberg-Museums darstellen könnte. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Mainz hatte für die Anschubfinanzierung gesorgt.

am (MBN)

 

 

„Eine Ermutigung für unser Land"

Ministerpräsident Volker Bouffier besuchte das Katholische Sozialzentrum Viernheim

Viernheim. Anlässlich seines traditionellen Vorweihnachtsbesuchs in einer kirchlichen Einrichtung hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier am Mittwoch, 19. Dezember, das Katholische Sozialzentrum Viernheim besucht. Im Katholischen Sozialzentrum sind die Lebensmittelausgabe „Viernheimer Tafel", der Kleiderladen der Arbeiterwohlfahrt sowie die Kinderkleiderkammer „Jacke wie Hose" des Vereins „Haus des Lebens untergebracht, der Frauen in Schwangerschaftskonfliktsituationen unterstützt. Bouffier sprach gemeinsam mit dem Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, und dem Pfarrer der Pfarreien St. Michael/St. Hildegard, Angelo Stipinovich, mit den Kunden und den Ehrenamtlichen des Sozialzentrums. Das Zentrum befindet sich in Trägerschaft der Pfarrei St. Michael in Viernheim.

Bouffier dankte den Ehrenamtlichen „für das, was Sie hier leisten". Es sei „grandios und eine Ermutigung für unser Land, wenn einer mehr macht, als er muss". Der Ministerpräsident bezeichnete das Sozialzentrum als eine „Brücke vom Überfluss zum Mangel". Giebelmann dankte der hessischen Landesregierung dafür, „dass wir in Viernheim von Ihnen immer wieder Unterstützung erfahren haben". „Wir sind als Kirche für alle Menschen von Viernheim da", sagte er. „Es ist eine Ehre für uns, dass unser Landesvater uns besucht", sagte Stipinovich. Er wies darauf hin, dass das Katholische Sozialzentrum vor allem von Spenden und Mitteln der Sparkassenstiftung finanziert worden sei. Bouffier überreicht Stipinovich eine Geldspende in Höhe von 2.500 Euro für das Sozialzentrum, das im kommenden Jahr durch ein „Wasch-Café" erweitert werden soll. Im Anschluss an den Rundgang weihte Bouffier mit Giebelmann die neue „Vesperstube" des Sozialzentrums ein.

am (MBN)

 

Personalien

Pater Wolfgang Öxler zum Erzabt von St. Ottilien gewählt

Seit 2011 im Bistum Mainz als Prior im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim tätig

St. Ottilien/Ockenheim. Die 102 wahlberechtigten Mönche von St. Ottilien haben Pater Wolfgang Öxler OSB am 17. Dezember 2012 zum siebten Erzabt von St. Ottilien gewählt. Öxler war seit 2011 im Bistum Mainz als Prior der Gemeinschaft im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim tätig. Für den neuen Erzabt gilt eine unbefristete Amtszeit. Die Abtsbenediktion wird der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa am Sonntag, 20. Januar, vornehmen. Öxler folgt auf Abt Jeremias Schröder, der im Oktober zum Präses der Kongregation gewählt worden war.

Wolfgang Öxler, geboren 1957 in Dillingen (Diözese Augsburg), ist Erzieher und Religionspädagoge. Die Hochschulreife erreichte er auf dem zweiten Bildungsweg an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Dillingen. Sein Theologiestudium absolvierte er von 1981 bis 1987 an der Ludwigs Maximilian-Universität in München. Als Diakon wirkte er in den Jahren 1987 und 1988 in Altenstadt bei Schongau und am Aktionszentrum Benediktbeuern.

Öxler gehört seit 1979 den Missionsbenediktinern von St. Ottilien an und hat 1983 die feierlichen Gelübde abgelegt. Die Priesterweihe erhielt er 1988. Anschließend war er als Lehrer und Präfekt am Rhabanus Maurus-Gymnasium und im Internat des Ordens tätig und wechselte als Kursleiter 1991 an das Exerzitienhaus St. Ottilien. Im Jahr 2011 übernahm er die Leitung der Gemeinschaft auf dem Jakobsberg bei Bingen, für die jetzt ein Nachfolger gefunden werden muss.

Hinweis: www.ottilien.de

tob/pm (MBN)

 

Neue Leiterin des Ketteler-Kollegs und -Abendgymnasiums

Antje Schwebler folgt auf Rolf-Jürgen Renard / Verabschiedung am 31. Januar

Mainz. Antje Schwebler wird neue Leiterin des Ketteler-Kollegs und -Abendgymnasiums in Mainz. Die 52-jährige Gymnasiallehrerin tritt am 1. Februar die Nachfolge von Oberstudiendirektor i.K. Dr. Rolf-Jürgen Renard an, der am Tag zuvor in den Ruhestand entlassen wird. Kurz vor Beginn der Weihnachtsferien informierte Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Leiterin des Dezernats Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat im Bistum Mainz, das Lehrerkollegium der Erwachsenenbildungseinrichtung über diese Personalentscheidung. Die Verabschiedung von Dr. Rolf-Jürgen Renard findet am 31. Januar um 16.30 Uhr statt.

Schwebler ist noch bis zum Ende des Schulhalbjahrs zweite stellvertretende Schulleiterin des Mainzer Gymnasiums am Kurfürstlichen Schloss. Bevor sie dieses Amt antrat, unterrichtete die Lehrerin für Mathematik und Sport zwölf Jahre lang am Gutenberg-Gymnasium in Mainz. Das Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium ist eine Einrichtung des Zweiten Bildungswegs. Es hat sich unter anderem dadurch einen Namen gemacht, dass es als erste Schule in Rheinland-Pfalz Abitur-online eingeführt hat.

bm (MBN)

 

Vorschau

Neujahrsempfang von Kardinal Lehmann (12.1.)

Ansprachen von Generalvikar Giebelmann und Dr. Hildegard Dziuk

Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, lädt am Samstag, 12. Januar, um 11.00 Uhr zu seinem traditionellen Neujahrsempfang in den Erbacher Hof in Mainz. Neben dem Kardinal werden der Dezernent für die Pastoralen Räte, Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, und die Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung, Dr. Hildegard Dziuk aus Darmstadt, sprechen. Zum Neujahrsempfang sind unter anderen eingeladen: die Mitglieder des Domkapitels und der Dezernentenkonferenz, die Ordensoberen und die Leitungen der Geistlichen Gemeinschaften, die Mitglieder des Diözesan-Pastoralrates, des Diözesan-Kirchensteuerrates, der Verbände im Bistum Mainz und der diözesanen Einrichtungen sowie der Dekanatsräte der insgesamt 20 Dekanate im Bistum Mainz.

Hinweis für die Redaktionen: Pressevertreter sind beim Neujahrsempfang herzlich willkommen.

tob (MBN)

 

Vortrag über das Zweite Vatikanische Konzil (16.1.)

Abend mit Professor Walter im Darmstädter Bildungszentrum NR 30

Darmstadt. „Was hat das Zweite Vatikanische Konzil gebracht, und was ist daraus geworden?" ist ein Vortrag von Professor Dr. Peter Walter am 16. Januar im Bildungszentrum NR 30 in Darmstadt überschrieben. Der Vortrag des Freiburger Dogmatikers beginnt um 19.30 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt drei Euro.

tob (MBN)

 

Ausstellung über Häftlinge des KZ Dachau (17.1.-7.2.)

„Namen statt Nummern" ist im Offenen Haus im Evangelischen Forum zu sehen

Darmstadt. Die internationale Wanderausstellung „Namen statt Nummern" über Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau ist von Donnerstag, 17. Januar, bis Donnerstag, 7. Februar, in Darmstadt zu sehen. Um an das Schicksal einzelner Gefangener zu erinnern ist seit 1999 ein Gedächtnisbuch mit über 140 Lebensgeschichten in verschiedenen Sprachen angelegt worden, das laufend erweitert wird. Im Rahmen der Ausstellung werden 22 Lebensbilder gezeigt. Oberbürgermeister Jochen Bartsch wird die Schau, die um Biografien von vier aus Darmstadt stammenden Häftlingen erweitert worden ist, am 17. Januar um 18.00 Uhr im Offenen Haus des Evangelischen Forums (Rheinstraße 31) eröffnen. Getragen wird die Ausstellung von der Darmstädter Geschichtswerkstatt, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, dem Förderverein Projekt Osthofen und der Evangelischen Erwachsenenbildung.

tob (MBN)

 

Theologen des Zweiten Vatikanischen Konzils (ab 17.1.)

Reihe der Mainzer Bistumsakademie Erbacher Hof mit Karl Rahner

Mainz. „Wegweiser in die Zukunft. Theologen des Zweiten Vatikanischen Konzils" heißt eine Akademie-Reihe im Erbacher Hof in Mainz, die am Donnerstag, 17. Januar, mit einem Abend über Karl Rahner beginnt. Um 19.00 Uhr wird Professor Dr. Albert Raffelt aus Freiburg Rahner unter der Überschrift „Kärrnerarbeit für die Kirche" vorstellen. Den zweiten Abend gestaltet Weihbischof Professor Dr. Peter Henrici SJ aus Bad Schönbrunn am Donnerstag, 31. Januar, über Hans Urs von Balthasar. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19.00 Uhr. Es wird jeweils ein Kostenbeitrag von drei Euro erhoben, Studierende haben freien Eintritt.

Neben Rahner und von Balthasar als „Klassiker der deutschsprachigen Theologie" widmet sich die Reihe im Laufe des Jahres auch der französischen Theologie. Am Donnerstag, 7. März, referiert Dr. Anton van Hooff aus Aachen über Henri de Lubac und Privatdozent Dr. Ulrich Engel OP aus Berlin spricht am Dienstag, 16. April, über Yves Congar. Den Abschluss bildet am Mittwoch, 22. Mai, einen Abend über Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI., der vom gerade ernannten Regensburger Bischof, Professor Rudolf Voderholzer, gestaltet wird.

tob (MBN)

 

Einführung über „Christliche Patientenvorsorge" (18.1.)

Abend mit Professor Johannes Reiter im Erbacher Hof in Mainz

Mainz. Im Rahmen eines Akademievortrages wird der Mainzer Moraltheologe, Professor Dr. Johannes Reiter, am Freitag, 18. Januar, im Erbacher Hof in Mainz eine Einführung zur „Christlichen Patientenvorsorge" der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland geben. Der Vortrag beginnt um 17.00. Es wird ein Kostenbeitrag von fünf Euro erhoben.

tob (MBN)

 

Publikationen

„Capella - Pfarrkirche - Mahnmal"

Neues Buch über Mainz-St. Christoph an Kardinal Lehmann übergeben

Mainz. Dr. Matthias Dietz-Lenssen hat gemeinsam mit Michael Bonewitz dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, das jetzt erschienene Buch „St. Christoph zu Mainz. Capella - Pfarrkirche - Mahnmal" übergeben. Die Übergabe fand vor Journalisten am Dienstag, 18. Dezember, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz statt. Dietz-Lenssen, Autor der Publikation, und Bonewitz, in dessen Verlag der Band erscheint, wurden begleitet vom Herausgeber Stefan Schmitz und Pfarrer Michael Baunacke von der City-Seelsorge Mainz. Die notwendigen Forschungsarbeiten und die Herstellung des Buches wurden durch die Unterstützung von Schmitz ermöglicht. Der Erlös des Buches kommt St. Christoph zugute.

Mit dem Buch wird erstmals die gesamte Geschichte der Kirche und ihres Umfelds - von den ältesten Grabungsfunden bis zur aktuellen kommunalpolitischen Diskussion - thematisiert. In seinem Grußwort schreibt Kardinal Lehmann: „Die wechselvolle Geschichte der Ruinenkirche St. Christoph wird mit diesem Büchlein nun dokumentiert und erläutert. Viele Jahrhunderte spiegeln sich mit all ihren Geschehnissen in der Gestalt von St. Christoph - am augenfälligsten das Zerstörerische des Krieges. Es ist ein Zeichen der Hoffnung, wenn immer noch und hoffentlich noch weit in die Zukunft hinein St. Christoph ein Ort des Gedenkens und des Gebets und damit in allem Zerstörerischen ein unübersehbares Zeichen der Hoffnung ist."

Hinweis: Dr. Matthias Dietz-Lenssen, Stefan Schmitz (Hrsg.): St. Christoph zu Mainz. Capella - Pfarrkirche - Mahnmal. Mit Beiträgen von Pfarrer Michael Baunacke, Dr. Joachim Glatz, Dr. Kathrin Nessel und Andreas Schnell. Verlag Bonewitz. 2012, 160 Seiten, zahlreiche Fotos. ISBN: 978-3-9813999-3-6, 14,90 Euro. Internet: www.bonewitz.de

am (MBN)

 

Erster Papst, der programmatisch historisch-kritische Exegese betreibt

Professor Reiser stellte dritten Band des Jesus-Buches von Papst Benedikt XVI. vor

Mainz. „Benedikt XVI. ist der erste Papst in der Geschichte, der programmatisch die historisch-kritische Exegese betreibt." Das sagte Professor Dr. Marius Reiser am Montagabend, 17. Dezember, im Erbacher Hof in Mainz. Weiter sagte Reiser: „Der Papst kann sich und seine Arbeit vor der historisch-kritischen Methode verantworten. Dieses Geschäft hat kein Papst so gut betrieben und verteidigt wie Benedikt XVI. Das sollten ihm die Wissenschaftler, besonders die deutschen, danken." Er verwies darauf, dass „die tonangebenden Exegeten" das Jesus-Buch des Papstes „als Generalangriff auf ihr Fach verstehen". Diese Angriffe bezeichnete Reiser als „überzogen und unverständlich". Der Neutestamentler würdigte den dritten Band des Jesus-Buches („Jesus von Nazareth. Prolog - Die Kindheitsgeschichten") von Papst Benedikt XVI. im Rahmen einer Akademieveranstaltung der Bistumsakademie Erbacher Hof.

Das besondere Anliegen des Papstes sei es, „die Gestalt und die Botschaft" von Jesus von Nazareth darzustellen. Neu daran sei, dass der Papst die „Gestalt" Jesu darstellen wolle. „Es gibt immer nur Bücher über die Botschaft Jesu, aber seine Gestalt scheint immer mehr zu verblassen", sagte Reiser. Selbst wenn das Jesus-Buch des Papstes in dieser Hinsicht unvollkommen sei, „muss man hoffen, dass andere das Anliegen weiterführen", betonte Reiser.

Grußwort von Kardinal Lehmann

Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, bezeichnete in seinem Grußwort das Jesus-Buch des Papstes als „ausgezeichnete Hinführung zu Advent und Weihnachten, aber auch als Herausforderung für die Exegese, wenn sie sich darauf einlässt". Es sei „ein wichtiger Beitrag zu Leistungsfähigkeit und Grenzen der Exegese", sagte Lehmann. „Wenn der Papst mit diesem Buch dazu ermutigt, die Texte der Bibel mit neuen Augen zu lesen, dann hat er uns eine große Hilfe geleistet." Der Kardinal würdigte auch den „erstaunlich einfachen Stil", der eine große Tiefe habe.

Kardinal Lehmann dankte Professor Reiser „für die behutsame Interpretation". Weiter sagte er: „Sie haben etwas getan, was in der mittelalterlichen Hermeneutik eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich beim Interpretieren eine positive Einstellung zu dem Werk zu haben, das man interpretiert." Diese Behutsamkeit sei eng verbunden mit dem eigenen exegetischen Weg Reisers, der unter anderem mit seinem Werk „Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift" einen „wichtigen Beitrag zur Exegese" geleistet habe. In seiner Begrüßung hatte Studienleiter PD Dr. Ralf Rothenbusch darauf hingewiesen, dass sich der Papst in seinem Buch mehrfach auf Arbeiten von Professor Reiser bezieht.

Hinweis: Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.): Jesus von Nazareth. Prolog - Die Kindheitsgeschichten. Verlag Herder, Freiburg 2012. 176 Seiten, 20,00 Euro. ISBN 978-3-451-34999-7.

tob (MBN)

 

Dokumentationen

„Gott wurde klein erfunden, damit der Mensch groß würde"

Predigt vom Kardinal Lehmann zu Weihnachten im Mainzer Dom

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat am Dienstag, 25. Dezember, im Mainzer Dom gepredigt. Die Überschrift zu seiner Predigt lautet: „ ‚Gott wurde klein erfunden, damit der Mensch groß würde' - Gedanken zur Macht und Ohnmacht des Menschen". Im Folgenden dokumentieren wir die Predigt des Kardinals im Wortlaut:

Verehrte, liebe Schwestern und Brüder im Herrn!

Die Geschichte und die Politik ist in vieler Hinsicht von der Gier und dem Streit um Macht gekennzeichnet. Diese kann viele Formen annehmen. Es gibt nicht nur die kriegerische Auseinandersetzung mit der Überlegenheit von Waffen, sondern es gibt auch den Propagandakrieg, mit dem man den Ruf eines Gegners ruinieren kann.

Es ist bezeichnend, dass nicht wenige Denker, Wissenschaftler und Weise Aussagen über die Macht eher etwas scheuen. Jedenfalls kann man beobachten, dass sie sich eher im vorgerückten Alter zur Frage der Macht äußern. Dabei fällt auf, dass öfter eine Haltung eingenommen wird, die die Macht nicht nur in ihren Gefahren und Versuchungen darstellt, sondern Macht als solche moralisch grundsätzlich korrumpiert sieht. Die menschliche Erfahrung oft eines längeren Lebens hat offensichtlich hier Wirkung gezeigt: Macht ist böse.

Nun wissen wir alle, dass die Ausübung von Macht zum Menschen gehört. Dies fängt schon bei einfachen Dingen an. Wo wir stehen und etwas aus eigener Initiative betreiben, kann kein anderer sein. Wir engen durch unser eigenes Tun auch den Wirkraum anderer Menschen ein. Dies kann eine Form von Macht sein. Darum muss die Ausübung von Macht immer geregelt werden, vor allem durch das Recht begrenzt werden. Wenn die Spielregeln des Umgangs mit Macht verletzt werden, kommt es rasch zu Willkür, ruinösem Wettbewerb und Vernichtungsstrategien. Kriege sind „nur" ein Sonderfall dieses Verhaltens.

Oft beschreiben wir die Geschichte in der Perspektive der Macht. Die Sieger nehmen die erste Stelle ein. Die Opfer werden nur kurz, wenn überhaupt, erwähnt. Darum müssen wir die Geschichte oft auch mit einer anderen Optik betrachten, nämlich aus de

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 1 vom 9. Januar 2013

11 Bilder