Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 23

vom 26. Juni 2013

Mainz, 24.6.2013: Generalvikar Dietmar Giebelmann und Oberrechtsrätin (Mitte) Heike Knauff (2.v.r.) mit dem neuen MAV-Vorstand: (v.l.) Wolfgang Volk, Susanne Metzger und Elmar Frey. (c) Bistum Mainz / Matschak
Mainz, 24.6.2013: Generalvikar Dietmar Giebelmann und Oberrechtsrätin (Mitte) Heike Knauff (2.v.r.) mit dem neuen MAV-Vorstand: (v.l.) Wolfgang Volk, Susanne Metzger und Elmar Frey.
Datum:
Mi. 26. Juni 2013
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Vorschau

  • Priesterweihe im Mainzer Dom (29.6.) 
  • 25. Todestag von Kardinal Hermann Volk (1.7.) 
  • Vortrag zu Erzbischof von Breidbach-Bürresheim (2.7.) 
  • Podiumsdiskussion zu Papst Franziskus (8.7.) 
  • Kirchenmusikalische Ausbildung im Bistum Mainz

Berichte

  • Neuer MAV-Vorstand bei Generalvikar Giebelmann 
  • Theologentag mit Kardinal Lehmann

MBN vor 40 Jahren

  • Arbeit der Caritas im Bistum Mainz

Vorschau

Priesterweihe im Mainzer Dom (29.6.)

Kardinal Karl Lehmann weiht zwei Diakone zu Priestern

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, weiht am Samstag, 29. Juni, im Mainzer Dom zwei Diakone zu Priestern. Geweiht werden Frank Lindenberger, Dreieich-Götzenhain-St. Marien, und Ludwig Michael Siemes, Rödermark-Urberach-St. Gallus. Der Gottesdienst unter der Überschrift „Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes" beginnt um 9.30 Uhr im Hohen Dom zu Mainz. Ab 14.30 Uhr spenden die Neupriester den Primizsegen in der Seminarkirche.

Frank Lindenberger wurde am 25. Dezember 1974 geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Postverkehrsmann und arbeitete zunächst als Sachbearbeiter bei der Deutschen Post. Von 2007 bis 2011 studierte er Theologie am Studienhaus St. Lambert bei Bad Neuenahr, dem Seminar für „Spätberufene". Nach seiner Diakonenweihe 2012 war er Diakon in Mainz-Hechtsheim; als Kaplan geht er an die Basilikapfarrei nach Seligenstadt.

Ludwig Michael Siemes, geboren am 10. Juni 1974, arbeitete nach seiner Ausbildung zum Energieelektroniker zunächst selbstständig in der Telekommunikationsbranche. Auch er studierte von 2007 bis 2011 Theologie am Studienhaus St. Lambert bei Bad Neuenahr. Sein Diakonatspraktikum absolvierte Siemes in Mainz-Bretzenheim; als Kaplan wird zunächst in Langen-St. Jakobus tätig sein.

am (MBN)

 

25. Todestag von Kardinal Hermann Volk (1.7.)

Gottesdienst mit Kardinal Karl Lehmann / Vortrag von Professor Peter Walter

Mainz. Anlässlich des 25. Todestages von Kardinal Hermann Volk (1903-1988) feiert Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, am Montag, 1. Juli, um 7.00 Uhr einen Gottesdienst im Mainzer Dom. Um 18.00 Uhr findet dann in der Bistumsakademie Erbacher Hof eine Gedenkstunde zu Ehren des früheren Bischofs von Mainz statt. Professor Peter Walter, Freiburg, ehemaliger Bischofskaplan von Kardinal Volk, wird Volk in einem Vortrag würdigen. Außerdem wird im Rahmen des Abends eine vom Mainzer Künstler Karl-Heinz Oswald geschaffene Büste von Kardinal Hermann Volk, die der Bildhauer noch zu Lebzeiten Volks anfertigte, im Innenhof des Erbacher Hofes neu präsentiert.

am (MBN)

 

Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach-Bürresheim und die Mainzer Aufklärung

Neuerscheinung und Vortrag zum 250. Jubiläum des drittletzten Mainzer Erzbischofs (2.7.)

Mainz. Am 5. Juli 1763, also vor 250 Jahren, wurde Emmerich Joseph Freiherr von Breidbach-Bürresheim (1707-1774) zum drittletzten Mainzer Erzbischof und Kurfürsten gewählt. Er gilt als großer Reformer unter den Mainzer Kurfürsten des 18. Jahrhunderts. Der Mainzer Historiker Dr. Sascha Weber hat jetzt eine Monographie über Erzbischof Emmerich Joseph vorgelegt, die er im Rahmen eines Vortrages am Dienstag, 2. Juli, um 20.00 Uhr in der Mainzer Martinus-Bibliothek vorstellen wird. Dazu wird die Martinus-Bibliothek in einer kleinen Ausstellung Drucke und Graphiken aus seiner Zeit und dazu ein repräsentatives zeitgenössisches Gemäldeporträt aus Privatbesitz zeigen. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei.

Die Reformen des Kurfürsten Emmerich Joseph zielten nach Angaben von Dr. Weber „auf die Trennung von Kirche und Staat, die Verstaatlichung des Schulwesens und die Beschneidung von Macht und Wohlstand der Klöster und Orden". Die Reformen des Erzbischofs waren umstritten und stießen auf breiten Widerstand in der Bevölkerung. Das Mainzer Domkapitel bemühte sich nach seinem Tod 1774, sein Reformwerk aufzuheben. Der Nachfolger des Kurfürsten Friedrich Karl Joseph Freiherr von Erthal, der zunächst Wortführer der konservativen Mehrheit im Bistum war, konnte die Reformen nur verlangsamen und führte sie später weiter. Insgesamt habe die Aufklärung in Mainz früher eingesetzt als im Rest des katholischen Deutschlands, hebt Weber hervor: „Der frühe Einfluss der Aufklärer in Mainz führte in den 1760er und 1770er Jahren zu einer Vorreiterrolle und Vorbildfunktion für die anderen katholischen Territorien des Reiches."

Hinweise:

  • Sascha Weber: Katholische Aufklärung? Reformpolitik in Kurmainz unter Kurfürst-Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach-Bürresheim (1763-1774). (Quellen und Abhandlungen zur Mittelrheinischen Kirchengeschichte 132). Mainz 2013. 405 Seiten, 36,00 Euro. ISBN: 978-3-92913567-1. Das Werk kann am Vortragsabend zu einem Sonderpreis erworben werden.
  • Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz, Grebenstraße 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de

Hinweis für die Redaktionen: Zur Vorstellung des Buches findet am Montag, 1. Juli, ein Pressegespräch statt, zu dem gesondert eingeladen wird.

tob (MBN)

 

Papst Franziskus - ein Kirchenreformer? (8.7.)

Diskussion mit Kardinal Lehmann, Professor Sievernich und ZDF-Chefredakteur Frey

Mainz. „Papst Franziskus - ein Kirchenreformer?" ist eine Diskussionsveranstaltung am Montag, 8. Juli, um 18.15 Uhr in der Johannes Gutenberg-Universität Mainz überschrieben. Dabei werden der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, ZDF-Chefredakteur Dr. Peter Frey und Professor Dr. Michael Sievernich SJ, der Papst Franziskus persönlich kennt, über die Erwartungen an das Pontifikat sprechen. An die kurzen Statements der Teilnehmer schließt sich eine Diskussion an, die von Professor Dr. Gerhard Kruip, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, moderiert wird. Die Begrüßung übernimmt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität, Professor Dr. Georg Krausch. Veranstaltungsort ist der Hörsaal RW1 im Haus Recht und Wirtschaft der Universität (Jakob Welder-Weg 9). Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Veranstalter des Abends ist die Katholisch-Theologische Fakultät in Kooperation mit der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Lateinamerika (IAGLA).

Hinweis: www.kath.theologie.uni-mainz.de

tob (MBN)

 

Kirchenmusikalische Ausbildung im Bistum Mainz

Neue Kurse beginnen im Dezember / 15. September ist Anmeldeschluss

Mainz. Am 1. Dezember beginnen wieder neue kirchenmusikalische Ausbildungskurse im Bistum Mainz, an denen junge Menschen ab 13 Jahren mit musikalischer Vorbildung teilnehmen können. Die Gemeinden sind eingeladen, kirchenmusikalischen Nachwuchs im Bistum zu entdecken und zu fördern. Ansprechpartner dafür ist seit 65 Jahren das Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz mit seinen Regionalkantoreninnen und -kantoren.

Angeboten werden folgende Ausbildungsformen: Orgelspiel (C- und D-Prüfung), Chorleitung (C- und D-Prüfung) und Kinderchorleitung (D-Prüfung). Das Unterrichtsangebot beinhaltet je nach Ausbildungsform als weitere Fächer: Liturgik, Liturgiegesang, Singen und Sprechen, Tonsatz, Gehörbildung, Partiturspiel, Musikgeschichte und Orgelkunde. Der Unterricht wird von den Regionalkantoren des Bistums Mainz und weiteren Lehrbeauftragten möglichst wohnortnah durchgeführt. Dabei wird auf die jeweils vorhandene musikalische Vorbildung eingegangen. Anmeldeschluss ist der 15. September 2013.

Hinweis: Nähere Informationen beim Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz unter Telefon 06131/234032 und im Internet unter www.kirchenmusik-bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Berichte

Dank für Engagement

Giebelmann empfing neuen MAV-Vorstand

Mainz. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat den neuen Vorstand der Mitarbeitervertretung (MAV) des Bischöflichen Ordinariates Mainz zu einem ersten Gespräch getroffen. Das Treffen mit der Vorsitzenden, Susanne Metzger, und den Stellvertretern, Wolfgang Volk und Elmar Frey, fand am Montag, 24. Juni, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz statt.

Die MAV-Wahlen hatten am Mittwoch, 12. Juni, stattgefunden, die Wahlbeteiligung betrug 25 Prozent. Die 13 Mitglieder der MAV des Bischöflichen Ordinariates, zu der unter anderem auch die Katholischen Jugendzentralen im Bistum Mainz, die regionalen Bildungswerke, Dekanatsbüros, Redanturen oder die Gemeinden anderer Muttersprachen gehören, vertreten rund 850 Wahlberechtigte.

Giebelmann dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sich für die Wahl als Kandidaten zur Verfügung gestellt hatten. Er betonte, dass der „Dritte Weg" eine starke MAV erfordere, und dass die Mitarbeit in der MAV einen wichtigen Dienst an der Dienstgemeinschaft bedeute. Giebelmann dankte auch allen Mitgliedern der bisherigen MAV, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Wiederwahl stellen konnten und überreichte ihnen eine Dankurkunde des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann.

Stichwort: „Dritter Weg"

Der so genannte „Dritte Weg" ist der kirchliche Sonderweg, um Fragen des kirchlichen Dienst- und Arbeitsrechtes ohne die bei Tarifverhandlungen üblichen Mechanismen von Streik und Aussperrung gemeinsam zu regeln. Der kirchliche Dienst steht unter dem Leitbild der Dienstgemeinschaft, das mit dem Konfrontationsmodell des Tarifvertragssystems unvereinbar ist. Das Leitbild der Dienstgemeinschaft wurzelt in der Überzeugung, dass Dienstnehmer wie Dienstgeber sich in gleicher Weise der Kirche und ihrem Sendungsauftrag verpflichtet wissen. Der „Erste Weg" ist durch die einseitige Festlegung von Arbeitsbedingungen durch den Arbeitgeber gekennzeichnet. Der „Zweite Weg" bezeichnet das Modell des Tarifvertragssystems.

Über 500 Vertreter setzen sich im Bistum in den Mitarbeitervertretungen im Rahmen des „Dritten Weges" unter anderem für arbeitsrechtliche Fragen kirchlicher Mitarbeiter ein. Die einzelnen MAVen sind in der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der MAVen (DiAG-MAV) zusammengeschlossen. Aus den verschiedenen Arbeits- und Berufsgruppen im Bistum werden Vertreter in die DiAG-MAV entsandt. Die Amtsperiode aller Mitarbeitervertretungen beträgt vier Jahre.

am (MBN)

 

Sorgfältige Textarbeit ans Herz gelegt

Traditioneller Theologen-Tag mit Kardinal Lehmann

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat den Theologie-Studierenden im Bistum Mainz eine sorgfältige Textarbeit zum Verständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ans Herz gelegt. Beim traditionellen Theologen-Tag für die Studierenden aller Ausbildungsstätten im Bistum Mainz am Mittwoch, 29. Juni, sagte der Kardinal wörtlich: „Gerade in dieser Rückschau wird wiederum deutlich, wie die Konzilsaussagen auch heute noch wirksam sind und künftig fruchtbar werden können. Es gibt im Konzil gewiss unscheinbare und manchmal auch vergessene Texte, die uns jedoch durchaus etwas zu sagen haben. Dabei muss auch der Weg zum endgültigen Text sorgfältig durchschritten werden. Wichtig dafür sind nicht nur die einzelnen Redaktionsstufen und die Abänderungsanträge, sondern auch einzelne Reden und nicht zuletzt die Berichte der Kommissionen (Relationes). Es ist noch viel zu tun. Wenn wir uns nicht den Prozess und die Motive der Transformation der Texte vergegenwärtigen, können wir die neuen und oft noch ungewohnten Erkenntnisse nicht recht verstehen, ermessen und festhalten."

Das Treffen, das im Mainzer Priesterseminar stattfand, stand in diesem Jahr unter der Überschrift „Mit der Tradition ins Heute. 50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil". Lehmann ging in seinem Referat auf das fünfte Kapitel der Kirchenkonstitution „Lumen Gentium" des Konzils ein, in dem es um „Das Leben des Christen als Berufung zur Heiligkeit und Gerechtigkeit" geht (Lumen Gentium 39-42). Zur Einführung wurde ein Film über das Konzil gezeigt, den das studentische Vorbereitungsteam mit Zeitzeugeninterviews aus dem Bistum Mainz und Archivmaterial über das Konzil gestaltet hatte. Bei den anschließenden Workshops wurden verschiedene Themen des Konzils wie Liturgie, Ökumene oder Mission von Fachreferenten näher vorgestellt. Nach einem Gottesdienst in der Seminarkirche endete der Tag mit einem gemeinsamen Abendessen im Priesterseminar.

tob (MBN)

 

MBN vor 40 Jahren

Ausführlich wird in den MBN über die Arbeit der Caritas im Bistum Mainz berichtet. In der Überschrift heißt es: „530 Einrichtungen, über 21.800 Betten und Plätze und 3.000 Mitarbeiter werden von ihr unterhalten und bezahlt." Und weiter: „Caritas ist seit langem zu einem Begriff geworden für die Hilfe in fast allen menschlichen Notsituationen." Im Einzelnen werden unter anderem folgende Einrichtungen benannt: „Die aufwändigsten Einrichtungen der Caritas im Bistum Mainz sind 81 geschlossene Einrichtungen mit rund 6.320 Betten und rund 2.000 Mitarbeitern. Dazu gehören 37 Altenwohn-heime, Pflege- und Erholungsheime, zwölf Krankenhäuser, neun Heime für Kinder und Jugendliche, sieben Erholungsheime für Kinder und Erwachsene, je sechs Jugendwohnheime und Schulinternate, ein Müttergenesungs-, ein Familienerholungsheim, eine Fachklinik für suchtkranke Männer und ein Wohn- und Übernachtungsheim.

Bei den 267 halboffenen Einrichtungen mit über 15.500 Plätzen und fast 700 Mitarbeitern stehen die 200 Kindergärten weit an der Spitze. Sie bieten fast 13.250 Plätze und benötigen rund 680 Mitarbeiter. Dazu kommen eine Tagesstätte für geistig behinderte Kinder mit 32, eine Spielstube in einem sozialen Brennpunkt mit 18 Plätzen. In den 64 Altentages- und Begegnungsstätten stehen 1.725 Plätze zur Verfügung. Nur langsam werden die alten Gemeindekrankenpflege-Stationen - noch immer gibt es rund 90 mit etwa 100 Mitarbeiterinnen, vor allem Ordensfrauen im Bistumsgebiet - von modern konzipierten Sozialstationen abgelöst. Es sind nach der Bewährung des ersten vor drei Jahren errichteten Modells für Rheinland-Pfalz jetzt drei mit 22 Mitarbeitern." Gegliedert war der Caritasverband damals in fünf Bezirksverbände (Gießen, Offenbach, Darmstadt, Mainz und Worms) mit zwölf Außenstellen.

Eigene Artikel widmen sich der Caritas-Hilfe für Spätaussiedler und Landfrauen. Darin heißt es: „Rund 80 Prozent der Spätaussiedler aus den Ostgebieten sind katholisch. Der Caritasverband ist daher zur Hilfe besonders verpflichtet. Er leistet sie über den ihm angeschlossenen Katholischen Lagerdienst. Dieser hat im Bistum Mainz vier Landeswohnlager in Gießen, Büdesheim, Langen und Osthofen. Sie sind zurzeit mit 775 Personen belegt. Dazu kommen zwölf Kreiswohnlager, den Kreis-Caritasstellen zugeordnet sind. In ihnen leben augenblicklich 1.340 Menschen. Bisher hat der Katholische Lagerdienst über 2.650 Spätaussiedler beraten und ihnen auch finanziell geholfen. So befindet sich beim Diözesan-Caritasverband Mainz seit vielen Jahren die Melde- und Leitstelle für spätausgesiedelte Kinder und Jugendliche für die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Sie weist die nicht deutsch sprechenden Kinder in die im Meldebereich bestehenden drei katholischen Förderschulen mit 240 Plätzen ein."

Zu den „Sonderkuren für Landfrauen, Mütter behinderter Kinder und gehörlose Mütter", die von der Caritas vermittelt werden, heißt es: „Bäuerinnen sind oft durch übermäßige Arbeitsbelastung besonders stark von Abnutzungserscheinungen an Herz-, Kreislauf- und Knochensystem bedroht. Ältere Landfrauen weisen dreimal soviel Kreislaufschäden auf wie ihre Altersgenossinnen in der Stadt. In den Müttergenesungsheimen wurde ein spezielles Angebot entwickelt, das den Bedürfnissen dieser Frauen entspricht."

Die Bistumsnachrichten berichten außerdem, dass „1973 fast 1,4 Millionen D-Mark an Zuschüssen aus Kirchensteuermitteln für den Neubau oder die Modernisierung der vom Caritasverband der Diözese Mainz getragenen Kindergärten vorgesehen" sei. Weiter heißt es: „1970 beliefen sich die Ausgaben dafür auf 422.000 D-Mark, stiegen in den beiden folgenden Jahren auf 630.000 und 900.000 D-Mark an. Zurzeit gibt es im Bistumsgebebiet 200 Kindergärten, 129 im hessischen und 71 im rheinland-pfälzischen Teil. Nur 102 Kindergärten entsprechen den derzeitigen Richtlinien, 35 müssen neu gebaut werde. Auch die Schlüsselzuweisung je Platz zu den Betriebskosten musste von 250 auf 350 D-Mark in 1972 erhöht werden. Auch diese Zuschüsse werden aus Kirchensteuermitteln bezahlt."

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 5 vom 6. Juni 1973