Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 30

vom 11. September 2013

Mainz, 6.9.2013: Peter Spohr (l.) überreichte sein Buch über Kloster Einsiedel an Kardinal Karl Lehmann. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 6.9.2013: Peter Spohr (l.) überreichte sein Buch über Kloster Einsiedel an Kardinal Karl Lehmann.
Datum:
Mi. 11. Sept. 2013
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
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Berichte

  • Kardinal Lehmann würdigte das Ehrenamt 
  • Zehntes Stiftertreffen der Ketteler-Stiftung in Ingelheim 
  • Tagung zur Baugeschichte des Mainzer Doms 
  • CDs mit Liedern aus dem neuen „Gotteslob" erschienen 
  • „Gotteslob"-Internetseite des Liturgischen Institutes 
  • Kita Heilig Geist in Mainz-Mombach eingeweiht 
  • Orgel-Segnung in Dieburg 
  • Fünf „BONI-Busse" für das Bistum Mainz 
  • Unterstützung des Fast- und Bettages für den Frieden

Vorschau

  • Saison 2013/2014 der Mainzer Domkonzerte 
  • Sieben Mainzer beim DBK-Gesprächsprozess (13.-14.9.) 
  • Diözesantag für Personal- und Betriebsräte (18.9.) 
  • Treffen der Gruppe „Zivile Konfliktbearbeitung" (20.9.) 
  • Interview zur PWB-Wallfahrt nach Bingen (25.9.) 
  • Interreligiöses Theaterstück in Mainz (25.9.) 
  • Vortrag von Bischof Gmür über Evangelisierung (28.9.) 
  • Angebot für junge Männer im Priesterseminar (16.-17.11.)

Publikationen

  • Neuerscheinung über Pater Dionys Zöhren

Berichte

Ehrenamt lohnt sich

Rede von Kardinal Lehmann bei Aktionswoche des BBE

Mainz. „Wir könnten vieles in unserer Gesellschaft nicht erleben und aufrechterhalten, wenn nicht Millionen Menschen bereit wären, auf allen Gebieten ehrenamtliche Dienste zu verrichten." Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, in seiner Eröffnungsrede bei der zentralen Auftaktveranstaltung der neunten bundesweiten Aktionswoche des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement (BBE) am Dienstag, 10. September, in der Staatskanzlei in Mainz. Es sei notwendig, „dass die vielen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen das Gespräch darüber intensivieren, um das Ehrenamt als bürgerschaftliches Engagement in unserer Zeit noch bekannter und auch attraktiver zu machen". Und weiter: „In diesem Sinne kann man das Ehrenamt nicht genügend loben und anerkennen. Es lohnt sich. Aber selbstverständlich ist nichts mehr."

Lehmann sprach sich gegen eine Bezahlung des Ehrenamtes aus. Wörtlich sagte er: „Eine eher etwas schwierige Entwicklung sehe ich in Tendenzen, die ehrenamtliche Tätigkeit irgendwie zu bezahlen. Eigentlich scheint mir dies ein Widerspruch zu sein. Ich sehe keine Einwände gegen eine Entschädigung gefahrener Kilometer und für echte Auslagen, auch nicht gegen eine Unterstützung von Fort- und Weiterbildung. Auch eine Versicherung gegen Unfall- und Haftpflichtschäden scheint mir plausibel zu sein. Dies ist ein weites Feld, das ich in diesem Rahmen nicht ausführlicher ansprechen muss. Ich sehe in jeder Form einer regelrechten Bezahlung den Anfang einer Zerstörung des Ehrenamtes. Im Kern muss meines Erachtens die Unentgeltlichkeit gewährleistet sein. Manche Organisationen zerstören sich selbst das Engagement, wenn sie mit einer Entlohnung, auch wenn sie nur geringfügig ist, beginnen. Ich glaube auch, dass es ein Irrtum ist, man könne das Ehrenamt durch ein förmliches Entgelt attraktiv machen. Man zerstört es gerade in seinen tiefsten und wichtigsten Wurzeln, nämlich einer freiwilligen, durch nichts zu bezahlenden Motivation."

Kritisch sei es ebenso, „wenn der Staat durch steigende Verschuldung der öffentlichen Haushalte und steigende Kosten im sozialen Bereich und im Gesundheitssektor gekennzeichnet ist. Manchmal liegt die Versuchung nahe, dass unbezahlte Arbeit einige der nicht mehr vom Staat bezahlten Aufgaben übernehmen soll, die in den letzten Jahrzehnten in den Bereich staatlicher Fürsorge fielen", sagte der Kardinal.

Besondere Bedeutung beim ehrenamtlichen Engagement maß Lehmann der Anerkennung und dem Dank für das ehrenamtliche Engagement zu. „Das Ehrenamt ist nicht einfach selbstverständlich. Man darf es auch nicht so behandeln. Darum muss in und vor einer Gemeinschaft deutlich gesagt werden, dass man diesen und jenen Dienst im Rahmen einer Gemeinschaft einer bestimmten Person verdankt, die mit Namen genannt werden muss und die diesen Auftrag innehat." Und weiter: „Gerade wer verborgene Dienste ausübt, die kaum jemand öffentlich wahrnimmt (z.B. Kirchenputz) und diese vielleicht auch über längere Zeit verrichtet, sollte von Zeit zu Zeit - nicht erst am Ende der Tätigkeit - von Seiten der Gemeinschaft öffentliche Anerkennung finden. Es ist schäbig, wenn Dienste dieser Art einfach mit einer Form gleichgültiger Selbstverständlichkeit in Anspruch genommen werden. Dies sollte sich gerade auch im Dank äußern, der zur Anerkennung gehört. Dafür gibt es in jeder Gemeinschaft Zeichen und Symbole, die nicht viel kosten."

tob (MBN)

 

Zehntes Stiftertreffen der Ketteler-Stiftung in Ingelheim

Neue Stiftungen, das Haus St. Martin und die Geschiche der Kaiserpfalz im Blick

Ingelheim. Die Zahl der Treuhandstiftungen unter dem Dach der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung ist in diesem Jahr um vier auf insgesamt 37 gewachsen. Dies hat der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Thomas Karst, beim zehnten Stiftertreffen der Ketteler-Stiftung am Montag, 9. September, in Ingelheim mitgeteilt. Darüber hinaus verwaltet die Stiftung zwei selbständige Stiftungen und zwei testamentarisch errichtete nicht rechtsfähige Stiftungen. Das Wachsen der Ketteler-Stiftung zeige, „dass das Vertrauen von Stiftern in eine kirchliche Stiftung offensichtlich ungebrochen ist", erklärte Karst. Die Kirche sei seit vielen Jahrhunderten eine bewährte Trägerin von Stiftungen und Garant für das Vermächtnis der Menschen, die mit ihrem Vermögen dauerhaft Gutes tun wollten.

„Wir sind stolz darauf, dass die Ketteler-Stiftung durch ihr Beispiel und ihre Reputation offensichtlich Anstoß gibt für immer neue Stiftungen unter einem gemeinsamen Dach", unterstrich Karst. Er wies darauf hin, dass das am 1. März 2013 erlassene Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes auch für die Stiftungen einige wichtige Verbesserungen mit sich gebracht habe. Dazu führte er unter anderem an, dass die Frist zur zeitnahen Mittelverwendung auf zwei Jahre verlängert wurde, und dass Stiftungen im Jahr ihrer Errichtung und den drei folgenden Jahren (bisher zwei) die Erträge ihrem Vermögen zuführen dürften.

Von zwei Ausnahmen abgesehen, waren alle Stiftungen unter dem Dach der Ketteler-Stiftung bei dem Stiftertreffen vertreten. Karst dankte ihnen nachdrücklich dafür, dass sie durch das Stiften die Sorge um das Stiftungsvermögen und die Förderung des jeweiligen Stiftungszwecks Verantwortung übernommen haben, und schloss in seinen Dank auch die Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung ein, die an dem Treffen teilnahmen.

Der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung, Wilfried H. Mönch, Leiter der Pax Bank in Mainz, berichtete, dass das Stiftungskapital im vergangenen Jahr (2012) um rund 1,5 Millionen Euro auf etwa 11,9 Millionen Euro angestiegen ist. In diesem Jahr seien weitere 300.000 Euro hinzugekommen. Die Stiftungserträge seien nach einem Stillstand während der Finanzkrise wieder gewachsen, im Jahr 2012 auf rund 367.000 Euro, wovon 225.000 Euro für die Stiftungszwecke ausgeschüttet werden konnten. Zur Vermögensstruktur stellte Mönch fest, dass der Hauptteil in Renten besteht (63,8 Prozent), gefolgt von Aktien (18,9 Prozent) und Immobilien (13,9 Prozent). Trotz des sehr niedrigen Zinsniveaus sei es gelungen, die Rentabilität in den beiden letzten Jahren bei drei Prozent zu halten.

Gründungsdirektor und Vorstandsmitglied Wilhelm Schulze wies darauf hin, dass es sich bei den vier neuen Stiftungen um drei karitative Pfarrstiftungen in Bensheim, Löhrbach und Mainz handelt und um eine Stiftung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Gießen. Mit dem Ketteler-Preis seien in diesem Jahr Ehrenamtsinitiativen gefördert worden: ein Projekt „Familienpaten" und ein Projekt „Ehrenamtliche in einer Kita".

Das jährliche Stiftertreffen der im Jahr 2000 gegründeten Ketteler-Stiftung fand zum zweiten Mal außerhalb von Mainz statt. Neben dem Dank an die Stifter und dem informativen und geselligen Austausch haben die Treffen inzwischen auch das Ziel, von der Stiftung geförderte Einrichtungen vor Ort kennen zu lernen. Nachdem 2012 das Caritas-Alten-Pflegeheim St. Elisabeth in Bürstadt Gastgeber und Veranstaltungsort des Treffens war, wurde in diesem Jahr das vom Caritasverband Mainz getragene „Haus St. Martin" in Ingelheim, eine Fördereinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Schwerst-Mehrfachbehinderung, dazu ausgewählt.

Der Vorsitzende des Kuratoriums der Ketteler-Stiftung, Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, betonte bei der Eucharistiefeier in der St. Remigius-Kirche, mit der das Treffen eröffnet wurde, das bleibend gültige Anliegen von Bischof Ketteler, Nöte von Menschen wahrzunehmen und nach Wegen zu suchen, sie zu lindern, werde von der nach ihm benannten karitativen Gemeinschaftsstiftung des Bistums Mainz fortgesetzt. „Hier im Haus St. Martin bewegt mich nicht nur das Leiden der Kinder, sondern auch die Liebenswürdigkeit derer, die hier ihren Dienst tun", bekannte er. Mit dem Leiden und der Begrenztheit des menschlichen Lebens konfrontiert, sähen sie nicht den Behinderten, sondern den Menschen. Dahinter stehe eine geistliche Haltung: Leiden zu akzeptieren und in das Leiden Christi hineinzuwachsen, es anzunehmen.

Der Leiter des Hauses St. Martin, Stefan Lorbeer, stellte den Teilnehmern des Stiftertreffens das Konzept der Einrichtung vor, in der jedes einzelne Kind nach einem individuellen Pflege- und Entwicklungsplan seinen Möglichkeiten entsprechend gefördert wird. Bezugspersonen begleiten die Kinder als Paten. Sie sorgen dafür, dass sie sich zu Hause fühlen. Lorbeer unterstrich: „Die Kinder sind kein Fall, sondern jeweils eine Persönlichkeit. Wir begegnen ihnen auf Augenhöhe, respektieren ihre Würde und ihren Wert." Das Haus St. Martin kann bis zu 50 Mädchen und Jungen aufnehmen, die von rund 100 Fachkräften aus den Bereichen Erziehung, Heilpädagogik und Kinderkrankenpflege betreut werden.

Der frühere Oberbürgermeister von Ingelheim, Dr. Joachim Gerhard, „Botschafter" des Hauses St. Martin, stellte in einem Kurzvortrag die Geschichte der Ingelheimer Kaiserpfalz und ihren durch verschiedene Grabungskampagnen im 20. Jahrhundert zu Tage geförderten heutigen Denkmalbestand vor. Der Pfarrer von St. Remigius, Tobias Schäfer, bekannte: „Mich fasziniert, dass der Ort in der Nachbarschaft der Kirche so viele karitative Funktionen hatte. Dazu verwies er unter anderem auf die Tätigkeit der Augustiner-eremiten im 12. und 13. Jahrhundet, der Jesuiten im 18. Jahrhundert und der Monika-Schwestern im 20. Jahrhundert, die hier eine Zeit lang Niederlassungen unterhielten.

Das Wirken eines engagierten Katholiken und privaten Wohltäters stellte Schäfer besonders heraus. Nachdrücklich würdigte er die Persönlichkeit des kurpfälzischen Generals Anton Otto von Closs, der sich hier 1722 niederließ und ein größeres Gelände mit Hofgut erwarb. Er setzte sich dafür ein, wie Schäfer berichtete, dass sich hier Jesuiten niederließen und vermachte ihnen bei seinem Tod im Jahr 1737 sein Vermögen. Vor allem habe er mit seinem Vermögen eine Armenspeisung ins Leben gerufen und eine Armenstiftung gegründet, die bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bestand. Darauf wollte Pfarrer Schäfer anlässlich des Stiftertreffens aufmerksam machen. Zu seinem Andenken sei in der Remigiuskirche ein Epitaph (Bildnis mit Text) geschaffen worden.

Sk (MBN)

 

„Baustelle durch die Jahrhunderte"

Tagung zum Thema „Der Westturm des Mainzer Domes im Wandel der Geschichte"

Mainz. Eine Generalsanierung des Mainzer Domes möchte der Vorsitzende des Domkapitels, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, für die Zukunft ausschließen. Bei einer Tagung der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz zum Thema „Baustelle durch die Jahrhunderte - Bewahren und Erneuern", bei der der Westturm des St. Martin-Domes im Blickpunkt stand, erklärte Heckwolf am Samstag, 7. September, im Haus am Dom: „Mein Ziel ist, dass es in Zukunft keine Generalsanierung mehr braucht, sondern dass kontinuierlich am Erhalt des Domes gearbeitet wird." Wichtiger als der Bau sei ihm allerdings das, was in seinem Innern geschieht, fügte er hinzu, und verwies damit vor allem auf die Gottesdienste in der mehr als 1.000 Jahre alten Kathedrale.

Heckwolf, der im Rahmen der aktuellen Domsanierung seit 2001 auch Vorsitzender der Dombaukommission ist, hielt den abschließenden Vortrag der von der Akademie in Kooperation mit dem Domkapitel veranstalteten Tagung und berichtete über den spektakulären Austausch der Turmspitze am Westturm im Juli dieses Jahres, der als größte Herausforderung der Mainzer Domrenovierung im 21. Jahrhundert gewertet wurde. Der Domdekan berichtete unter anderem, wie 25 Tonnen roter Mainsandstein aus einem Steinbruch in Umpfenbach bei Miltenberg nach Mainz transportiert wurden. Er lenkte das besondere Augenmerk auf die moderne Technik, die den Kraftakt ermöglichte, die schweren Steine nach Mainz zu bringen und die von den Steinmetzen der Dombauhütte gefertigte, rund 7,5 Meter hohe und 20 Tonnen schwere Kopie der Turmspitze mit einem Großkran in zwei Teilen nach oben in rund 83 Meter Höhe zu bringen.

Die Kunsthistorikerin und Steinbildhauerin Katja Schröck von der TU Dresden erläuterte am Vormittag mittelalterliche Baubetriebsdarstellungen und ermöglichte den Tagungsteilnehmern anhand der unterschiedlichen Werkzeuge einen Vergleich von mittelalterlicher und moderner Bautechnik. Zuvor hatte die Mainzer Kunsthistorikerin Dr. Juliane Schwoch die Baugeschichte des Westturms dargelegt, der bei der Weihe im Jahr 1239 fertig gestellt war. Der Baumeister habe oberrheinische Bauformen und Gliederungen gewählt und mit niederrheinischer Formensprache ausgeführt. Der Turm setzt sich aus zwei romanischen und einem gotischen Geschoss zusammen, das Franz Ignaz Neumann (1733-1785), Sohn von Balthasar Neumann, nach dem durch einen Blitzschlag ausgelösten Brand von 1767 mit einem barocken feuersicheren Turmhelm aus Steinen krönte (1774), wie er bis heute erhalten war. Aus statischen Gründen versah er den Turm mit eisernen Ringankern und schmückte ihn mit kleinen Türmchen (Fialen), Vasen, Engelsköpfen und Girlanden, stellte Schwoch fest.

Unter dem Titel „Gotisch - Barock - Modern" zeigte der Darmstädter Kunsthistoriker Dr. Meinrad von Engelberg auf, dass Neumann der Denkweise „Bauen aus dem Vorhandenen" gefolgt sei. Als Spezialist für Steinkonstruktionen nach französischem Muster (dazu verwies Engelberg auf das Pantheon in Paris) habe er die Kombination aus Stein- und Eisenbau auf den Mainzer Dom übertragen. Als weiteres maßgebliches Vorbild nannte er die Kuppel des Petersdoms in Rom, die 1754 aufgerissen war. Sie sei damals mit eisernen Zugbändern gesichert worden. Dabei habe er sich auch von der Kritik seines Hauptkonkurrenten, des Mainzer Barockbaumeisters Johann Valentin Thoman (Architekt unter anderem der Peterskirche und des Osteiner Hofs in Mainz) nicht beirren lassen. Von Engelberg kam zu dem Fazit, dass Neumanns Wiedererrichtung des Dom-Westturms „weder barock noch gotisch", sondern von einer „imponierenden Modernität" geprägt war.

Aus dem Bereich der Bauforschung stellte Ulrich Klein vom Institut für Bauforschung und Dokumentation in Marburg die photogrammetrische Bestandsaufnahme des westlichen Querhauses des Mainzer Domes vor. Er präsentierte auch eine Reihe von Steinmetzzeichen - unter anderem einen Vogelkopf -, die ab 1500 fast ausschließlich aus der Kreuzesform entwickelt wurden. Wichtige Erkenntnisse liefere auch die Kartierung von Steinmaterial, Steinbearbeitung und Steinzustand, berichtete er. Die Kartierung der Bauphasen bezeichnete Klein als „Königsdisziplin". Er gab auch Hinweise auf die bisher wenig beachtete Renovierung des Mainzer Domes in den Jahren 1845/1846, die einen Umschwung zu neugotischen Formen gebracht habe, zum Beispiel durch die Umwandlung von Obelisken am Westturm zu Fialen. Die damalige „Entneumannisierung" des Domes sei noch wenig erforscht, da Bauunterlagen dazu fehlten, bedauerte er.

Interessante Bezüge zum biblischen Turmbau zu Babel (Genesis 11, 1-9) und dessen Rezeptionsgeschichte stellte der Kunsthistoriker Dr. Stefan Bürger, Privatdozent an der TU Dresden, her. Als evangelischer Theologe verwies er darauf, dass im Blick auf den „Mythos Babel", der Bau von Kirchtürmen lange zwiespältig betrachtet worden sei. Einerseits seien Türme Symbole des Strebens nach Gott gewesen, andererseits aber auch „Metaphern einer kollektiven Sühneleistung". In seinem Vortrag „Traum und Trauma des Turmbaus zu Babel. Türme als technische und kommunikative Herausforderung" legte er dar, wie wichtig die sprachliche und nonverbale Verständigung für das Gelingen eines Baus waren und sind. Eine wichtige Rolle habe im Mittelalter der „Parlier" (heute der Polier) gespielt, der als Sprecher für Verständigung und Absprachen zu sorgen hatte. Der Turm des Straßburger Münsters (1439 fertig gestellt), mit 142 Metern damals das höchste Gebäude der Welt, habe als „Himmelstreppe" lange als Sinnbild zur Überwindung des Babel-Traumas gegolten. Im Jahr 1459 haben sich die Bauhütten im Reich, wie er darlegte, eine verpflichtende gemeinsame Hüttenordnung gegeben, auf die die Handwerker einen Eid ablegen mussten.

Studienleiterin Dr. Felicitas Janson, die die Tagung vorbereitet hatte, leitete und moderierte, erklärte zum Abschluss, es sei erstaunlich, wie vielfältig die Verknüpfungen der Baugeschichte des Mainzer Domes seien, die die kunstgeschichtliche Betrachtung zu Tage gefördert habe. Die Referenten bekannten, dass sie in diesem Sinn durch die Tagung selbst viel gelernt hätten. Bürger plädierte unter diesem Aspekt in der Schlussrunde für einen stärkeren interdisziplinären Austausch und mehr Aufmerksamkeit für das Prozesshafte des Bauens und Renovierens.

Sk (MBN)

 

CDs mit Liedern aus dem neuen Gotteslob erschienen

Übergabe an Kardinal Lehmann / 111 Gesänge aus dem Eigenteil des Bistums

Mainz. Die gerade erschienenen CDs mit Liedern aus dem neuen Gesangbuch „Gotteslob" sind am Rande der Dezernentenkonferenz an den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, übergeben worden. Bei einem Fototermin am Dienstag, 10. September, im Mainzer Bischofshaus überreichte Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher die drei CDs zusammen mit Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor. Der Kardinal würdigte die Aufnahmen mit dem Titel „Singt Gott den neuen Lobgesang", die 111 neue oder eher unbekannte Gesänge aus dem Mainzer Eigenteil des neuen Gotteslobes enthalten. Die Einführung des neuen ‚Gotteslob' in insgesamt 38 deutschsprachigen Diözesen ist für Advent vorgesehen.

An den Aufnahmen dazu haben insgesamt elf Chöre aus verschiedenen Regionen des Bistums, fast alle Regionalkantoren sowie ein Bläserensemble aus Heidesheim und eine Instrumentalgruppe aus Seligenstadt mitgewirkt. Die drei CDs sind ab sofort im Institut für Kirchenmusik oder im Infoladen des Bistums Mainz zum Preis von zehn Euro erhältlich. Herausgegeben werden die CDs mit rund drei Stunden Laufzeit vom Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz in Zusammenarbeit mit den Abteilungen Öffentlichkeitsarbeit und Katholische Rundfunkarbeit.

In seinem Geleitwort schreibt Lehmann: „Es ist mir ein Anliegen, dass alle, die Gottesdienste vorbereiten und gestalten, das Repertoire der neuen und weniger bekannten Lieder im Mainzer Eigenteil des neuen ‚Gotteslob' im Laufe der Jahre kennenlernen und für die Gottesdienstgestaltung nutzen. Die Aufnahmen der CD helfen und motivieren dazu."

Diözesankirchenmusikdirektor Drescher hebt in seiner Einleitung hervor: „Die CD ‚Singt Gott den neuen Lobgesang...' soll in erster Linie eine Arbeitshilfe sein, um den Mainzer Eigenteil des neuen ‚Gotteslob' (ab Nr. 700) besser kennenzulernen. Zielgruppe sind insbesondere alle, die Gottesdienste vorbereiten und gestalten, also Pfarrer, Diakone, Pastoral- und gemeindereferenten/innen, Leiter/innen von Wortgottesdiensten, Chor- und Scholaleiter/innen, Kantoren/innen, Leiter/innen von Instrumentalgruppen verschiedener Art und Organisten/innen. Ihnen soll durch die Vermittlung eines ersten Höreindruckes die Einführung der Gesänge erleichtert werden. Auf der CD wird knapp die Hälfte der im Mainzer Eigenteil des neuen ‚Gotteslob' enthaltenen ca. 230 Lieder und anderen Gesänge musikalisch vorgestellt."

Hinweis: Erhältlich ist die CD zum Preis von zehn Euro im Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Adolf Kolping-Straße 10, 55116 Mainz, Tel.: 06131/234032, Fax: 06131/236352, E-Mail: kirchenmusik@bistum-mainz.de oder im Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-888, E-Mail: infoladen@bistum-mainz.de  

tob (MBN)

 

„Gotteslob" im Internet

Angebot des Deutschen Liturgischen Instituts

Trier. Informationen und Anregungen zum neuen katholischen Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob" bietet die neue Internetseite gotteslob.liturgie.de., wie das Deutsche Liturgische Institut in einer Pressemitteilung am Donnerstag, 5. September, mitgeteilt hat. Das Deutsche Liturgische Institut in Trier ist eine Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz zur Förderung des Gottesdienstes der katholischen Kirche in Deutschland und im deutschen Sprachgebiet und unterstützt die Bistümer bei der Einführung des neuen Buches. Es versteht sich als Schnittstelle von wissenschaftlicher Theologie und liturgischer Praxis, von kirchlichen Institutionen und Gemeinden.

Im Advent 2013 ist es soweit: Katholiken in Deutschland, Österreich und Südtirol werden erstmals ihr neues Gebet- und Gesangbuch in den Händen halten. Da ergeben sich viele Fragen: Was ist neu im „Gotteslob"? Wie ist das neue Buch eigentlich entstanden? Welche Begleitpublikationen für Musiker und Seelsorger gibt es? Was können Gemeinden tun, um das Buch bei sich einzuführen? Welches Lied passt für den nächsten Sonntag oder im Kindergarten? Auf diese und viele weitere Fragen bietet gotteslob.liturgie.de Antworten und entsprechende Arbeitshilfen.

„Wer sich bisher im Internet über das neue Gebet- und Gesangbuch informieren wollte, stieß auf ganz unterschiedliche Angebote - von Verlagen, Diözesen und Privatpersonen", erklärt Lucia Szymanowski, die beim Deutschen Liturgischen Institut für die Einführungsmaßnahmen zum neuen Buch mitverantwortlich ist. „Nun bietet das Deutsche Liturgische Institut zentral kompetente und verlässliche Auskunft", sagt Szymanowski.

Das neue Gotteslob besteht aus einem gemeinsamen Stammteil aller Diözesen Deutschlands, Österreichs und des Bistums Bozen-Brixen und einem (jeweils verschiedenen) Eigenteil der einzelnen Diözesen. Je nach Umfang des Eigenteils umfasst es zwischen 1200 und 1300 Seiten. Zehn Jahre lang haben Fachleute aus Theorie und Praxis an dem Buch gearbeitet. Das neue „Gotteslob" ist das Nachfolgewerk des 1975 erstmals erschienenen Einheitsgesangbuches „Gotteslob". Es will sowohl Gebet- und Gesangbuch für den Gottesdienst als auch Hausbuch für Familie und Alltag sein. Die Erstauflage aller Ausgaben liegt bei rund vier Millionen Exemplaren.

PM (MBN)

 

Einweihung der Kita Heilig Geist in Mainz-Mombach

Dank an den Oberbürgermeister für die gute Zusammenarbeit

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Montag, 9. September, die neue Kindertagesstätte Heilig Geist in Mainz-Mombach eingeweiht. Knapp 100 Kinder werden in der Einrichtung betreut. Giebelmann dankte besonders dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling für die gute Zusammenarbeit. „Die Schaffung von Plätzen für die Erziehung unserer Kinder ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, bei der alle, besonders auch die Kirche und die Kommunen zusammenarbeiten müssen." Die Kita Heilig Geist werde als Familienzentrum die Sorge um die Familie in den Blick nehmen, betonte der Generalvikar.

tob (MBN)


Orgel-Segnung in Dieburg

Festgottesdienst mit Generalvikar Giebelmann

Mainz. Im Rahmen eines Festgottesdienstes am Vorabend des Festes Mariä Geburt weihte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, am Samstag, 7. September, die neue Orgel in der Gnadenkapelle in Dieburg. Die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul hatte es in weniger als drei Jahren möglich gemacht, die neue Orgel von der Firma „Matz und Luge" bauen zu lassen. Giebelmann betonte, dass die neue Orgel das Gebet und die Liturgie in der Gnadenkapelle verstärken werde und die Gebete und Bitten der Menschen vor Gott trage. „Dieburg mit seiner Gnadenkapelle ist ein wichtiger Ort für unser Bistum", sagte der Generalvikar. „Hier erfahren die Gläubigen Stärkung und Zusammenhalt durch den Glauben."

tob (MBN)

 

Fünf „BONI-Busse" für das Bistum Mainz

Übergabe in Paderborn / Bundesweit rund 45 neue Fahrzeuge pro Jahr

Paderborn. Fünf neue „BONI-Busse" fahren künftig durch das Bistum Mainz. Vertreter der Katholischen Kirchengemeinden St. Sebastian in Michelstadt, St. Marien in Buseck, St. Albertus in Gießen sowie St. Gottfried und St. Michael in Butzbach haben am Freitag, 6. September, im Bonifatiushaus in Paderborn die Fahrzeuge in Empfang genommen. Das Bonifatiuswerk trägt zwei Drittel der Anschaffungskosten, rund 19.000 Euro pro Fahrzeug. Das Diaspora-Hilfswerk unterstützt auf diese Weise das Glaubensleben katholischer Christen, die sich in einer Minderheitensituation befinden. Insgesamt fördert das Bonifatiuswerk rund 45 „BONI-Busse" im Jahr und hat dafür für das Jahr 2013 860.000 Euro an Spendengeldern bereitgestellt.

„Wir brauchen den ‚BONI-Bus', um unsere Gemeindemitglieder zusammenzuholen und Gemeinschaftserlebnisse zu ermöglichen, sei es bei den Pfadfindern, in der Seniorenarbeit, bei Pfarrfahrten oder bei Aktionen der Ministranten und Sternsinger", bedankte sich Pfarrer Eberhard Heinz im Namen der beiden Gemeinden St. Gottfried und St. Michael in Butzbach.

Für die Gemeinde St. Marien in Buseck nahmen Karl Hochscheid und Reinhard Katzaner die „BONI-Bus" entgegen. „Wir haben bereits zwei Fahrzeuge im Einsatz, eines davon wird nun ersetzt. Hauptsächlich werden die Fahrzeuge für Gottesdienstfahrten sowie für unsere Jugendgruppen und Pfadfinder eingesetzt", sagte Hochscheid.

In der 7.000 Mitglieder großen St. Albertus-Gemeinde in Gießen dient das Fahrzeug ebenfalls der Jugendarbeit und steht auch für Seniorenfahrten und für die Kindertagesstätten zur Verfügung. „Wir freuen uns sehr über das neue Fahrzeug. Jetzt können wir unseren älteren Mitmenschen endlich wieder Versorgungsfahrten anbieten", sagte Kirchenvorstandsmitglied Friedrich Korschiz.

„Der ‚BONI-Bus' ist ein wichtiger Begleiter unserer Gemeindearbeit. Ohne ihn könnte vieles nicht organisiert werden", bedankte sich der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christian Resch stellvertretend für die Kirchengemeinde St. Sebastian in Michelstadt.

„Dank der ‚BONI-Busse' ist vielfältiges kirchliches Engagement auch in Regionen möglich, in denen kaum katholische Christen leben", sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen. Auch die Wenigen könnten so aktiv Zeugnis von ihrem Glauben mitten in der Gesellschaft geben. „Die ‚BONI-Busse' bringen die Menschen in der Diaspora zusammen. Sie helfen mit, dass Gemeinschaft im Glauben dort entstehen kann, wo katholische Gläubige vereinzelt und verstreut über weite Entfernungen leben, denn keiner soll alleine glauben", fügte Austen hinzu.

PM (MBN)

 

Bistum Mainz unterstützt Tag des Fastens und Betens für den Frieden

Kardinal Lehmann bittet Pfarreien, sich dem Aufruf von Papst Franziskus anzuschließen

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat die Pfarreien im Bistum Mainz mit einem Schreiben am Donnerstag, 5. September, gebeten, den Friedensappell von Papst Franziskus zu unterstützen. In dem Brief schreibt Lehmann: „Papst Franziskus hat beschlossen, für die ganze Kirche am kommenden 7. September einen Tag des Fastens und Betens für den Frieden in Syrien, im Nahen Osten und in der ganzen Welt anzusetzen. Es ist der Tag vor dem Fest der Geburt Marias, der Königin des Friedens. Der Papst sagt eindringlich: ‚Niemals wird der Gebrauch der Gewalt zum Frieden führen. Krieg weckt Krieg, Gewalt weckt Gewalt! Mit all meiner Kraft rufe ich die Konfliktparteien auf, der Stimme des eigenen Gewissens zu folgen, sich nicht in egoistischen Interessen zu verschließen, sondern den Anderen als Bruder zu betrachten'."

Weiter schreibt Lehmann: „Auch wenn dieser Aufruf zeitlich knapp kommt und gewiss in den Gemeinden immer schon wieder um den Frieden in dieser Region gebetet wird, so bitte ich doch, dass wir den Aufruf des Heiligen Vaters befolgen. Wir können vor allem die Gottesdienste am Samstag und Sonntag in dieser Intention vorbereiten und gestalten. Die Deutsche Bischofskonferenz hat uns dafür einige Hilfen angeboten, einmal die Ansprache des Heiligen Vaters beim Angelus am 1. September, wo der Aufruf auch formuliert ist, dann aber vor allem auch gottesdienstliche Elemente (Lesungen, Fürbitten usw.) und auch große Gebete um den Frieden. Ich bitte Sie sehr herzlich, sich dem Aufruf des Heiligen Vaters anzuschließen, bedanke mich dafür und bleibe in der Hoffnung, dass das Friedensgebet auf ein gutes Echo stößt."

tob (MBN)

 

Vorschau

Saison 2013/2014 der Mainzer Domkonzerte

Auftakt zum Bischofsjubiläum von Kardinal Lehmann am 5. Oktober

Mainz. Das Jahresprogramm der Mainzer Domkonzerte 2013/2014 beginnt am Samstag, 5. Oktober, mit dem Festkonzert zum 30. Bischofsjubiläum und Goldenen Priesterjubiläum des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann. Auf dem Programm steht die Uraufführung von „Psalm 97 - Der Herr ist König" von Regionalkantor Thomas Gabriel sowie die Sinfonie Nr. 2 op. 52 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Gabriel habe den Psalm in „eine ganz tolle und unglaublich klangvolle Tonsprache gebracht", hebt der Mainzer Domkapellmeister Karsten Storck hervor, der die Leitung des Konzertes übernimmt.

Die Chöre am Mainzer Dom werden dabei von Solisten, dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz und Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel begleitet. Beginn ist um 19.00 Uhr. Der Vorverkauf für das Festkonzert beginnt am Montag, 9. September. Der Eintritt beträgt zehn Euro bzw. ermäßigt fünf Euro.

Insgesamt finden sich fünf chorsinfonische Konzerte im Jahresprogramm, das natürlich auch wieder bewährte Reihen enthält wie „Wort & Klang" im Advent, die samstäglichen Orgelmatineen, a-capella-Chorkonzerte und die vierte Auflage des Internationalen Orgelsommers im Jahr 2014. Neu hinzu kommt die Reihe „Psallite Deo - Knabenchöre zu Gast im Hohen Dom zu Mainz". Den Auftakt machen die Augsburger Domsingknaben am 18. Mai 2014. Zum 200. Geburtstag von Guiseppe Verdi führt die Musica Sacra als einzige in diesem Jahr in Mainz die „Messa da Requiem" des Komponisten auf. Auch die Kooperation mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz wird in der kommenden Spielzeit fortgesetzt.

Zu den beliebtesten Konzerten des Jahresprogramm gehört inzwischen das Neujahrskonzert des Domorganisten mit den Mainzer Dombläsern, „bei dem wir wieder ein Feuerwerk im Dom zünden wollen, um das neue Jahr gebührend zu begrüßen", sagt Domorganist Daniel Beckmann. Zum Internationalen Orgelsommer kann Beckmann im kommenden Jahr unter anderen Ben van Oosten aus Den Haag, Stephen Tharp aus New York und Wolfgang Seifen aus Berlin an der Mainzer Domorgel begrüßen. In der neuen Programmbroschüre stellen Domkapellmeister Storck und Domorganist Beckmann die einzelnen Programmpunkte ausführlich vor.

Die Konzerte in der Übersicht:

  • 5. Oktober, 19.00 Uhr:
    Festkonzert zum 30. Bischofsjubiläum und Goldenen Priesterjubiläum von Kardinal Lehmann
  • ab 2. November:
    Orgelmatineen, jeweils am ersten Samstag des Monats um 12.00 Uhr
  • 17. November, 17.00 Uhr:
    Messa da Requiem von Guiseppe Verdi
  • ab 30. November:
    Wort & Klang, jeweils samstags um 12.00 Uhr
  • 22. Dezember, 17.00 Uhr:
    Domkonzert zu Weihnachten
  • 1. Januar 2014, 17.00 Uhr:
    Neujahrskonzert mit den Mainzer Dombläsern und Domorganist Beckmann
  • 16. März 2014, 16.00 Uhr:
    Chormusik zur österlichen Bußzeit
  • 6. April 2014, 17.00 Uhr:
    Domkonzert zur Passionszeit
  • 18. Mai 2014, 17.00 Uhr:
    Konzert der Augsburger Domsingknaben
  • 27. & 28. Juni 2014, jeweils 20.00 Uhr:
    Sinfoniekonzert des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz
  • 26. Juli bis 13. September 2014:
    Internationaler Orgelsommer

Hinweise:

  • Karten für die Domkonzerte sind erhältlich im Infoladen des Bistums Mainz (Heiliggrabgasse 8), Tel.: 06131/253-888, in der Dominformation (Markt 10), Tel.: 06131/253-412 und an der Abendkasse.
  • Ansprechpartner für die Chöre am Dom ist Domkapellmeister Karsten Storck, Leichhof 26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-371, E-Mail: domchor@bistum-mainz.de, Internet: www.mainzer-domchor.de
  • Domorganist Daniel Beckmann, Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel.: 06131/253-474, E-Mail: domorganist@bistum-mainz.de, Internet: www.domorgel-mainz.de  

tob (MBN)

 

Sieben Mainzer beim Gesprächsprozess (13.-14.9.)

Treffen auf Einladung der Bischofskonferenz in Stuttgart zum Thema „Liturgia"

Stuttgart/Mainz. Die deutschen Bischöfe laden am 13. und 14. September 2013 zum dritten Gesprächsforum ein, das in Stuttgart stattfindet und unter dem Leitwort „Dem Heiligen begegnen - heute Gott verehren" steht. Dabei geht es um eine Betrachtung des kirchlichen Grundvollzuges „Liturgia". Der Gesprächsprozess der deutschen Bischöfe ist ein geistlicher Prozess, bei dem bis zum Jahr 2015 aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage nachgegangen wird, vor welchen Herausforderungen die Kirche in ihren wesentlichen Selbstvollzügen steht, und welcher Bezug dabei zu den richtungsweisenden Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils besteht. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat in Rücksprache mit den diözesanen Gremien folgende Vertreter benannt:

• Dr. Gloria Behrens, Sprecherin des Katholikenrates und Mitglied in weiteren Gremien
• Constanze Coridaß, BDKJ-Vorsitzende und Mitglied des Katholikenrates
• Pfarrer Heiner Döll, Langen
• Dr. Hildegard Dziuk, geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung
• Helge Ingo Franz, Mitglied des Katholikenrates und des Pastoralrates
• Pfarrer Dr. Christoph Klock, Sekretär des Priesterrates, Mitglied des Pastoralrates
• Diakon Wolfgang Ludwig, Sprecher der Berufsgruppe der Ständigen Diakone, Mitglied des Pastoralrates

Von der Bistumsleitung wird Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr an dem Treffen teilnehmen.

Hinweis: www.dbk.de/themen/gespraechsprozess  

tob (MBN)

 

„Fluchtweg Sucht?" (18.9.)

Diözesantag für Personal- und Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen

Mainz. Der traditionelle Diözesantag für Personal- und Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen im Bistum Mainz am Mittwoch, 18. September, steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Fluchtweg Sucht? Prävention und Strategien im Umgang mit suchtgefährdeten Beschäftigten". Der vom Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz veranstaltete Tag findet von 9.00 bis 16.30 Uhr im Erbacher Hof in Mainz statt.

Am Vormittag steht um 9.30 Uhr ein Impulsreferat von Diplom-Psychologin Margarete Szilpok auf dem Programm, die zum Thema „Ich bin doch nicht süchtig? Begrifflichkeit, Phänomenologie, Suchtverhalten, Umgangsformen und Prävention im betrieblichen Kontext" spricht. Anschließend sind Erfahrungsberichte aus Betrieben in Kurzstatements vorgesehen - ein Statement wird beispielsweise Birgit Müller, Suchtbeauftragte in der Personalleitung bei der Wormser Firma Resolit, sprechen. Für den Nachmittag sind fünf Workshops sowie ein Schluss-Impuls von Pfarrer Wolfgang Thrin, Seelsorger und Therapeut in der Klinik Schloss Falkenhof, Bensheim, vorgesehen.

Hinweis: Weitere Informationen und Online-Anmeldung auf der Internetseite des Referats Berufs- und Arbeitswelt www.arbeitswelt-bistum-mainz.de  

am (MBN)

 

„Mit Liedern gegen Panzer?" (20.9.)

Veranstaltung der Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main

Mainz. Die Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main lädt am Freitag, 20. September, von 16.00 bis 19.00 Uhr zu ihrer nächsten Veranstaltung ein. Professor Dr. Karsten Brüggemann, Tallinn, spricht zum Thema „Mit Liedern gegen Panzer? Der Kampf der Balten für Freiheit und Unabhängigkeit"; Brüggemann ist Professor für Estnische und Allgemeine Geschichte an der Universität Tallinn. Die Veranstaltung findet in der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6, in Mainz statt. Zur Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main gehört auch die Pax Christi-Bistumsstelle Mainz sowie das Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz.

Hinweis: www.gewalt-loest-keine-konflikte.de

am (MBN)

 

Drei Fragen - drei Antworten (25.9.)

Pfarrer Markus Lerchl über die Arbeit des Päpstlichen Werkes für Geistliche Berufe

Mainz/Bingen. Am Mittwoch, 25. September, veranstaltet das Päpstliche Werk für Geistliche Berufe (PWB) im Bistum Mainz eine Wallfahrt zur Rochuskapelle in Bingen. Der Tag steht unter der Überschrift „Pilger sind wir Menschen". Im Interview erläutert Pfarrer Markus Lerchl, der als Subregens des Mainzer Priesterseminars auch Leiter der Diözesanstelle Berufe der Kirche und des PWB im Bistum Mainz ist, die Anliegen der Gebetsgemeinschaft.

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Als Leiter der Diözesanstelle Berufe der Kirche informieren Sie über die kirchlichen Berufe. Das besondere Anliegen des PWB ist das Gebet um geistliche Berufungen. Was macht eine geistliche Berufung überhaupt aus?

Pfarrer Markus Lerchl: Eine geistliche Berufung ist viel mehr als ein „Job". Sie ist Freundschaft mit Jesus Christus, also eine Lebenshaltung: Jesus steht an erster Stelle. Aus der Beziehung zu ihm gestalte ich mein Leben. Für viele heißt das, sich deshalb in einem kirchlichen Beruf dafür zu engagieren, dass ihre Mitmenschen auch zu Jesus finden. Auch hier sind sie mit ihrer ganzen Person gefordert, nicht nur mit rhetorischem oder pädagogischem Geschick. Eine geistliche Berufung nimmt immer den ganzen Menschen in ihren Dienst, ob als Priester, als Pastoral- oder Gemeindereferent(in) oder auch im Orden.

MBN: Messbar sind die „Erfolge" einer Gebetsgemeinschaft ja in der Regel nicht. Welches Selbstverständnis liegt dem PWB als Gebetsgemeinschaft zugrunde?

Lerchl: Es gibt aus meiner Sicht zwei Hauptanliegen. Zum einen tatsächlich Gott um Menschen zu bitten, die ihr Leben ganz in seinen Dienst stellen und deshalb einen kirchlichen Beruf ergreifen. Das zweite Anliegen ist, den Gedanken in den Gemeinden wach zu halten, dass geistliche Berufungen nicht „vom Himmel fallen", sondern dass die Gemeinden eine große Verantwortung für junge Menschen haben: Dort begegnen diese nämlich zuerst Glaubenden, die ihr Christsein selbstverständlich leben. Das wirkt ansteckend. Der Glaube junger Menschen entzündet sich oft an überzeugenden Vorbildern - genauso wie die Frage nach der eigenen Berufung.

MBN: Am Mittwoch, 25. September, laden Sie zu einer Wallfahrt zur Rochuskapelle in Bingen ein. Was erwartet die Teilnehmer?

Lerchl: Gemäß dem Leitwort „Pilger sind wir Menschen" steht am Vormittag der heilige Rochus im Mittelpunkt: Wir beginnen um 9.30 Uhr am Hildegardforum, ziehen von dort zur Rochuskapelle, wo wir um 10.30 Uhr die Eucharistie feiern. Nach dem Mittagessen beschäftigen wir uns in einem „köstlichen" Vortrag mit der heiligen Hildegard, bevor die Wallfahrt um 14.45 Uhr mit einer Andacht schließt. Das Gebet um Berufungen wird als „roter Faden" den Tag durchziehen.

Hinweis: Weitere Informationen bei der Diözesanstalle Berufe der Kirche / PWB, Bischöfliches Priesterseminar, Augustinerstraße 34, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-536, E-Mail: berufederkirche@bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

„Anders als du glaubst" (25.9.)

Theaterstück in der Elisabeth von Thüringen-Schule

Mainz. „Anders als du glaubst. Theaterstück über Juden, Christen, Muslime und den Riss durch die Welt" heißt eine Aufführung der „Berliner Compagnie", die am Mittwoch, 25. September in der Aula der Mainzer Elisabeth von Thüringen-Schule (Rektor Plum-Weg 14) stattfindet. Veranstalter ist neben der Schule das Referat „Interreligiöser Dialog mit den Muslimen" im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Der Eintritt beträgt fünf Euro.

am (MBN)

 

„Neue Evangelisierung im neuen Pontifikat" (27.-28.9.)

Tagung des Internationalen Instituts für missionswissenschaftliche Forschungen

Mainz. „Neue Evangelisierung im neuen Pontifikat" heißt eine Tagung, die das Internationale Institut für missionswissenschaftliche Forschungen in Kooperation mit der Bistumsakademie Erbacher Hof veranstaltet. Sie findet von Freitag, 27., bis Samstag, 28. September, im Mainzer Haus am Dom statt. Im Rahmen der Tagung hält der Basler Bischof, Dr. Felix Gmür, am Freitag um 19.30 Uhr einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Neue Evangelisierung in Europa". Im Faltblatt zu der Veranstaltung heißt es zum weiteren Programm: „Im Ausgang vom programmatischen Profil von Papst Franziskus greift das Symposion das Thema der letzten Bischofsynode (2012) auf und soll es mit Blick auf andere Kontinente, vor allem aber mit Blick auf Europa zukunftsbezogen fruchtbar machen und das missionarische Potenzial im gegenwärtigen Kontext ausloten."

Hinweis: Es wird um eine Anmeldung bis zum 20. September gebeten. Weitere Informationen - auch zum genauen Programmablauf - im Internet unter www.ebh-mainz.de unter der Rubrik „Akademie".

am (MBN)

 

„Wen sucht ihr?" (16.-17.11.)

Wochenende für junge Männer im Mainzer Priesterseminar

Mainz. Das Bischöfliche Priesterseminar in Mainz lädt junge Männer ab 16 Jahren von Samstag, 16., bis Sonntag, 17. November, zu einem Informationswochenende ein. Im Rahmen des Wochenendes unter der Überschrift „Wen sucht ihr?" (Joh 18,4) besteht unter anderem die Möglichkeit, die Seminaristen im Mainzer Priesterseminar kennen zu lernen und mit ihnen sowie mit der Leitung des Hauses ins Gespräch zu kommen. Neben geistlichen Angeboten ist außerdem ein Ausflug, eine Besteigung von St. Stephan sowie eine Informationsrunde zu Theologiestudium und Priesterausbildung vorgesehen.

Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung (bis 10. November erbeten) beim Bischöflichen Priesterseminar, Subregens Markus Lerchl, Augustinerstraße 34, 55116 Mainz, Telefon: 06131/266211, E-Mail: info@bpsmainz.de oder markus.lerchl@bistum-mainz.de, Internet: www.bpsmainz.de

am (MBN)

 

Publikationen

Neuerscheinung über Pater Dionys Zöhren

Autor Peter Spohr überreichte Buch über Kloster Einsiedel an Kardinal Lehmann

Mainz. Der Autor Peter Spohr hat am Freitag, 6. September, den dritten Band über Maria Einsiedel persönlich an den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, überreicht. Das Buch „Maria Einsiedel. Pater Dionys, ein (fast) unbekannter Märtyrer und die Geschichte des Klosters" ist vor kurzem erschienen. Zuvor hatte Spohr bereits die Bände „Maria Einsiedel - Geschichte der Wallfahrt" und „Maria Einsiedel - Geschichte der Wallfahrtskapelle und ihrer beiden Gnadenbilder" veröffentlicht.

In seinem Grußwort schreibt Lehmann: „Mit dem dritten Band über das ehemalige Kloster Maria Einsiedel hat Peter Spohr wahrhaftig ein Werk vollendet. Wie kaum ein anderer hat er sich der Geschichte und der Bedeutung des Wallfahrtsortes Maria Einsiedel verschrieben - und diese Liebe spricht aus allen Zeilen des so kenntnis- und detailreich zusammengestellten Werkes. Unzählige Originalzeugnisse lassen die Geschichte regelrecht wiederaufstehen. An dieser Dokumentation wird zukünftig kein Historiker mehr vorbei können."

Besonders wertvoll werde der Band durch die Dokumentation von Leben und Sterben des Kapuzinerpaters Dionys Zöhren (1903-1943), der im Konzentrationslager Dachau an Typhus gestorben ist. Wörtlich schreibt Lehmann: „Wohl nirgends sonst ist eine so lückenlose Dokumentation der Vita und des Sterbens zu finden. Diese Seiten führen uns zugleich eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte vor Augen - die Tagebuchaufzeichnungen schildern ein Grauen, das nahezu unvorstellbar ist. Umso wichtiger, wenn wir unsere Augen nicht vor dieser Epoche verschließen. Zugleich bilden die Notizen aus dem KZ Dachau ein Glaubenszeugnis besonderer Art, wenn die Gefangenen in all den Bedrängnissen nicht in Glaubenszweifel geraten und so zum Vorbild werden können."

Hinweis: Peter Spohr, Maria Einsiedel. Pater Dionys, ein (fast) unbekannter Märtyrer und die Geschichte des Klosters. Ancient Mail Verlag, Groß-Gerau 2013. 14,90 Euro, 316 Seiten. ISBN 978-3-95652-007-5.

tob (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 30 vom 11. September 2013

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