Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 7

vom 20. Februar 2013

Ingelheim, 14.2.2013: Startveranstaltung zur
Ingelheim, 14.2.2013: Startveranstaltung zur "Aktion Autofasten" in Ingelheim
Datum:
Mi. 20. Feb. 2013
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Personalien

  • Monsignore Klaus Mayer wird 90 Jahre alt (24.2.)
  • Wolfgang Fischer in den Ruhestand verabschiedet

Berichte / Dokumentationen

  • Hilfe für Vergewaltigungsopfer 
  • Positionspapier der AG Katholischer Krankenhäuser 
  • Aschermittwoch der Künstler 
  • Auftaktveranstaltung zum Autofasten (24.2.-24.3.)

Vorschau

  • Fastenpredigten der Mainzer Dominikaner (ab 19.2.) 
  • Dommuseum beteiligt sich bei „Reif für Kultur" (22.2.) 
  • Akademietagung zu Paul Ricœur (22.-23.2.) 
  • Erwachsenenfirmung im Mainzer Dom (23.2.) 
  • Dankgottesdienst für Papst Benedikt XVI. (24.2.)

Personalien

Monsignore Klaus Mayer wird 90 Jahre alt (24.2.)

Generalvikar Dietmar Giebelmann überbringt Grüße und Glückwünsche des Bistums

Mainz. Der frühere Pfarrer von Mainz-St. Stephan, Monsignore Klaus Mayer, vollendet am Sonntag, 24. Februar, sein 90. Lebensjahr. Aus diesem Anlass findet in der St. Stephans-Kirche am Fest des hl. Willigis um 11.00 Uhr ein Gottesdienst statt; Monsignore Mayer hält den Gottesdienst und wird predigen. Nach der Predigt überbringt der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, die Grüße und Glückwünsche des Bistums Mainz. Im Anschluss an den Gottesdienst ist ein Empfang im Gemeindezentrum der Pfarrei vorgesehen.

Das „Chagall-Abenteuer"

Das „Chagall-Abenteuer" nennt Monsignore Mayer die Geschichte, die er vor 40 Jahren mit einem Brief an den Künstler Marc Chagall ins Rollen brachte, und die untrennbar mit dem langjährigen Pfarrer von Mainz-St. Stephan verbunden ist. Gleichwohl möchte er nicht auf dieses „Chagall-Abenteuer" reduziert werden. „Meine Hauptaufgabe war immer, der Pfarrer von St. Stephan zu sein und dabei waren mir Verkündigung und Liturgie sehr wichtig", betont Mayer. Eine ganz wesentliche Aufgabe seiner Amtszeit war daneben auch die Außenrestaurierung der Kirche, „die nach den großen Kriegsschäden nur notdürftig zusammengeflickt war". Insgesamt 28 Jahre hat sich die Außenrestaurierung hingezogen, die 1968 mit der Rettung des Kreuzgangs begann.

Seit dem Einbau des ersten Chagall-Fensters am 23. September 1978 erläutert Monsignore Mayer die Friedensbotschaft der Fenster in seinen Meditationen, unermüdlich und bis heute in großer Regelmäßigkeit. „Die erste Meditation fand zwei Tage nach dem Empfang des ersten Fensters statt und stand unter der Überschrift ‚Gedanken zum Fenster'", erzählt Mayer. „Schon beim ersten Blick auf die Chagall-Fenster in Jerusalem und Zürich war mir klar, dass die Fenster ‚Bibel pur' sind, und dass in ihnen eine große Chance liegt, die Bibel zu verkünden, so wie es mir in meinem Pfarrerberuf aufgegeben ist."

Mit den Meditationen habe er die Möglichkeit, „Menschen zu erreichen, die wir sonst in der Kirche nicht erreichen", erläutert Mayer. „Das ist eine beglückende Aufgabe, die mir zugedacht worden ist, und die ich mir nicht ausgesucht habe. Solange ich noch krabbeln kann, muss ich das tun." Fast eine halbe Million Menschen hat er persönlich mit seinen Meditationen erreicht, wie er aus seinen akribischen Aufzeichnungen weiß. „Am Anfang habe ich das als Arbeitsnachweis verstanden", sagt Mayer, „denn ich hatte nicht nur Freunde und musste mich dafür rechtfertigen". Im vergangenen Jahr ist eine DVD mit einer Chagall-Meditation von Monsignore Mayer erschienen.

Klaus Mayer wurde am 24. Februar 1923 in Darmstadt als Sohn eines jüdischen Kauf-manns geboren. Dort lebte er bis 1934; sein Vater war ein Jahr zuvor nach Argentinien emigriert. Mayer fand Unterschlupf im Internat des Benediktinerklosters Ettal in Oberbayern. Als „Mischling ersten Grades", wie es damals hieß, stand Klaus Mayer in ständiger Lebensgefahr. Als das Gymnasium in Ettal durch die Nationalsozialisten aufge-löst wurde, holte Mayer 1942 die Reifeprüfung am damaligen Adam Karillon-Gymnasium (heute Rabanus Maurus-Gymnasium) in Mainz nach. Wegen seiner Abstammung lebte er in ständiger Angst, verhaftet und in ein Konzentrationslager deportiert zu werden. Er tauchte unter als Hilfsarbeiter in einer Holzhandlung. In seiner 2007 erschienenen Autobiographie („Wie ich überlebte. Die Jahre 1933 bis 1945") hob er besonders die Bedeutung seiner Mutter hervor. Bei der Vorstellung des Buches sagte er: „Nur Dank Gottes und der Hilfe meiner Mutter habe ich diese Schreckensjahre in Deutschland überlebt."

Nach dem Krieg trat Mayer in das Mainzer Priesterseminar ein. Er wurde am 30. Juli 1950 durch Bischof Dr. Albert Stohr in Mainz zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren wurde er 1958 Pfarrer in Gau-Bickelheim. Von 1965 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1991 leitete er die Pfarrei St. Stephan.

Die Chagall-Fenster von St. Stephan

Am 10. April 1973 hatte Mayer den Künstler Marc Chagall in einem Brief angefragt, Kir-chenfenster für die Mainzer Kirche St. Stephan zu schaffen. Der damals bereits 86-jährige Chagall schuf das erste Fenster 1978 zum Thema „Gott der Väter". Es folgten acht weitere Fenster zur biblischen Heilsgeschichte und zum Lob der Schöpfung. Nach dem Tod Chagalls (1985) hat der Leiter des Ateliers Jacques Simon in Reims, Charles Marq, der als Glaskünstler die meisten Fensterentwürfe Chagalls umgesetzt hatte, das Werk Chagalls mit 19 Fenstern im Langhaus und Westchor fortgesetzt (bis zum Jahr 2000). Die Fenster von St. Stephan werden jährlich von rund 200.000 Menschen besucht. Sie sind mit fast 180 Quadratmetern das größte Glaskunstwerk, das der Künstler je geschaffen hat und das einzige Kunstwerk, das er einer deutschen Kirche gewidmet hat. Seit 1978 hat Monsignore Mayer in über 3.530 Meditationen inzwischen fast 490.000 Besucher der St. Stephans-Kirche direkt angesprochen.

Mayer wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem wurden ihm das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, der Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz und die französische Auszeichnung „L'Ordre des Arts et des Lettres au grade d'Officier de la Republique française" verliehen. Die Stadt Mainz zeichnete ihn bereits am Tag nach der Einweihung des ersten Chagall-Fensters mit der Gutenberg-Plakette aus. Es folgten 1983 die Gutenberg-Büste und 1991 der Ehrenring der Stadt Mainz; im Jahr 2005 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Mainz ernannt. 1985 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den päpstlichen Titel Monsignore. Im Jahr 2000 erfolgte die Eintragung in das Goldene Buch des Jüdischen Nationalfonds in Jerusalem. Zuletzt war Mayer im Jahr 2011 für sein Engagement gegen Rechtsextremismus und für eine starke Demokratie mit dem Jakob Steffan-Preis des Vereins „Rheinhessen gegen Rechts" ausgezeichnet worden.

Hinweise:

  • Die Termine der Chagall-Meditationen von Monsignore Mayer werden regelmäßig auf der Internetseite von St. Stephan veröffentlicht unter www.st-stephan-mainz.de  
  • Die DVD mit einer Chagall-Meditation ist in der Stephans-Kirche zum Preis von 14,90 Euro erhältlich. Sie kann auch beim Studio Tonmeister, Marc Chagall Straße 57, 55127 Mainz-Drais bestellt werden.
  • Buchpublikationen von Monsignore Mayer zu den Chagall-Meditationen sind im Echter Verlag in Würzburg erschienen; Bildmeditationen im Kunstverlag Maria Laach. „Der kleine Kunstführer St. Stephan in Mainz" ist im Verlag Schnell & Steiner in Regensburg erschienen.

tob (MBN)

 

„Mit Begeisterung erklärt er liturgische Vollzüge"

Wolfgang Fischer in den Ruhestand verabschiedet / Empfang im Haus am Dom

Mainz. Der langjährige Liturgiereferent im Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariates Mainz, Wolfgang Fischer, ist am Montag, 19. Februar, in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Leiter des Seelsorgeamtes, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, würdigte Fi-scher „für seine theologische Kompetenz, die er mit Leidenschaft energisch und impulsiv in jede Diskussion einbringen kann". „Mit großer Begeisterung erklärt er liturgische Vollzüge, so dass sich diese Begeisterung auf seine Zuhörer überträgt. Unermüdlich hat er viele angeleitet, Liturgie zu feiern. Seine Vorschläge zur Gestaltung liturgischer Feiern sind kreativ, geistreich und originell", sagte Heckwolf in seiner Predigt in einem Gottesdienst in der Ostkrypta des Mainzer Domes.

Fischer war seit 1996 Liturgiereferent im Bischöflichen Ordinariat. Beim anschließenden Empfang im Mainzer Haus am Dom wies Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann darauf hin, dass es Fischer immer ein Anliegen gewesen sei, „die Vielzahl und die Vielgestaltigkeit der Liturgie zum Leben zu verhelfen".

Wolfgang Fischer, 1951 in Stuttgart geboren, studierte nach dem Abitur (1969) Theologie und Erziehungswissenschaften an den Universitäten Tübingen und Würzburg. Anschließend erwarb er zusätzliche journalistische Kenntnisse - unter anderem beim Institut zur Förderung des publizistischen Nachwuchses (ifp), der Katholischen Journalistenschule, in München. Seit 1978 war er als Mitarbeiter der Katholischen Fernseharbeit beim ZDF verantwortlich für die Gottesdienstübertragungen.

am (MBN)

 

Berichte / Dokumentationen

Hilfe für Vergewaltigungsopfer

Minister Schweitzer und katholische Krankenhausvertreter trafen sich zum Austausch

Mainz. Opfer einer Vergewaltigung werden in allen katholischen rheinland-pfälzischen Krankenhäusern bestmöglich versorgt. Dazu gehört nicht nur die medizinische Versor-gung, sondern auch die Beratung sowie die Information über die Möglichkeiten einer Empfängnisverhütung durch die Pille danach. Präparate, die unter Berücksichtigung des neuesten Standes der medizinischen Wissenschaft eine Empfängnis verhindern, aber nicht abtreibend wirken, können von Ärzten in katholischen Krankenhäusern verordnet werden.

Das ist das Ergebnis eines Gesprächs über die Versorgung von Vergewaltigungsopfern in den katholischen Krankenhäusern des Landes, zu dem sich in Mainz Gesundheitsminister Alexander Schweitzer und die Träger der katholischen Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz am Donnerstag, 14. Februar, trafen. An dem Gespräch nahm auch der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, teil. Die öffentliche Diskussion um die Versorgung einer verge-waltigten Frau durch zwei katholische Kliniken in Köln hat Minister Schweitzer veranlasst, mit den Vertretern der katholischen Krankenhäuser ein Gespräch über die Situation in Rheinland-Pfalz zu führen.

Minister Schweitzer und die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Kran-kenhäuser in Rheinland-Pfalz, Dr. Birgit Kugel, bekräftigten den Konsens zwischen Land und katholischen Krankenhäusern, dass das Wohl der betroffenen Frauen im Mittelpunkt sowohl bei der medizinischen Versorgung als auch bei Bewältigung der Folgen einer Ver-gewaltigung stehen müsse. Die Versorgung erfolgt in katholischen Krankenhäusern, je nach Gegebenheit im jeweiligen Krankenhaus, im Zusammenwirken mit spezialisierten Ärzten, Seelsorgern, Psychologen sowie Mitarbeitern des krankenhaus- bzw. -träger-eigenen Sozialdienstes oder auch in Kooperation mit anderen Krankenhäusern.

Die katholischen Krankenhäuser dokumentieren forensisch relevante Befunde und ko-operieren - soweit die Frau es wünscht - mit allen zuständigen staatlichen Stellen. Sie begrüßen den Ausbau von Netzwerken zur Anonymen Spurensicherung (ASS) und werden sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten daran beteiligen.

PM (MBN)

 

Hilfen für Vergewaltigungsopfer

Positionspapier der AG Katholischer Krankenhäuser Rheinland-Pfalz

Trier/Mainz. Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Katholischer Krankenhäuser hat am Freitag, 15. Februar, ein Positionspapier zum Thema „Hilfen für Vergewaltigungsopfer" veröffentlicht. Im Folgenden dokumentieren wir den Text des Papiers:

Die öffentliche Diskussion um die Versorgung einer vermutlich vergewaltigten Frau durch zwei katholische Kliniken in Köln hat grundsätzlich die Frage nach den Hilfemöglichkeiten für Vergewaltigungsopfer in katholischen Krankenhäusern aufgeworfen. Katholische Krankenhäuser tragen wesentlich zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in unserer Gesellschaft bei. Sie leisten eine medizinisch-fachliche und menschlich-kompetente Behandlung von Patientinnen und Patienten. Auch die Versorgung vergewaltigter Frauen ist und war in den katholischen Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz immer sichergestellt.

Ohne den Fall in Köln im Detail beurteilen zu können, nimmt die Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz die Ereignisse in Köln zum Anlass, ihren Mitgliedern nachfolgende Empfehlung zur Versorgung von Vergewaltigungsopfern zu geben:

  • Frauen, die einem Sexualdelikt zum Opfer gefallen sind, bekommen jede Unterstützung, nicht nur medizinisch und pflegerisch, sondern - wenn sie dies wünschen - auch seelsorgerischen und psychologischen Beistand. Im Rahmen der Erstversorgung erhalten die Frauen alle notwendigen Hilfsmaßnahmen.
  • Die Möglichkeiten, Vergewaltigungsopfer umfassend zu versorgen, sind in den Krankenhäusern aufgrund der unterschiedlichen Ausstattung mit Fachabteilungen verschieden. Deshalb erfolgt die Versorgung in katholischen Krankenhäusern im Zusammenwirken mit spezialisierten Ärzten, Seelsorgern, Psychologen sowie Mitarbeitern des krankenhaus- bzw. trägereigenen Sozialdienstes oder auch in Kooperation mit anderen Krankenhäusern.
  • Die katholischen Krankenhäuser dokumentieren forensisch relevante Befunde und kooperieren - soweit die Frau es wünscht - mit allen zuständigen staatlichen Stellen. Sie begrüßen den Ausbau von Netzwerken zur ASS (Anonymen Spurensicherung) und werden sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten daran beteiligen.
  • Die vergewaltigte Frau erhält eine umfassende Beratung. Diese beinhaltet auch die Information über die verschiedenen Möglichkeiten und Wirkweisen der Notfall-kontrazeption. Dabei kann die betroffene Frau auch über die Methoden, die nach katholischer Auffassung nicht vertretbar sind, und über deren Zugänglichkeit aufgeklärt werden. Ohne irgendwelchen Druck auf sie auszuüben, wird hierbei auch die katholische Position auf angemessene Weise erläutert.
  • Die abschließende Entscheidung trifft die betroffene Frau. Ihr Wille ist zu respektieren.
  • Unter der sogenannten „Pille danach" werden verschiedene Präparate verstanden, die unterschiedliche Wirkweisen haben. Präparate, die unter Berücksichtigung des neuesten Standes der medizinischen Wissenschaft eine Empfängnis verhindern, aber nicht abtreibend wirken, können von Ärzten in katholischen Krankenhäusern verordnet werden.
  • Der einzelne Arzt eines katholischen Krankenhauses muss sich auf der Grundlage der dargestellten Prinzipien gewissenhaft kundig machen und so zu einer verantwortungsvollen Einschätzung kommen.
  • Den Ärzten und Pflegekräften werden thematisch einschlägige Fortbildungen angeboten, in denen die ethischen, medizinischen und rechtlichen Zusammenhänge vermittelt und die Urteilskompetenz weiter entwickelt werden.

Der Vorstand
Trier, 13.2.2013

(MBN)

 

Dank an den Heiligen Vater

„Aschermittwoch der Künstler" im Mainzer Dom und Erbacher Hof

Mainz. Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, hat Papst Benedikt XVI. nochmals für seinen Dienst für die Kirche gedankt. „Wir denken in dieser Stunde an den Heiligen Vater, der heute in St. Peter seinen letzten großen Gottesdienst hält", sagte Lehmann bei einem Gottesdienst im Mainzer Dom zum „Aschermittwoch der Künstler und Publizisten" am Mittwoch, 13. Februar.

In seiner Predigt sagte der Kardinal, dass der Mensch wie alle Kreaturen zur Erde gehöre: „Die Kreaturen der Erde sind seine Geschwister", betonte Lehmann. Der Mensch dürfe sich nicht über die Kreaturen überheben, sondern müsse sie schonen und pflegen.

Fasten heiße, nicht nur an sich zu denken, sondern sich „zu den Lebensmöglichkeiten aller Kreaturen in Beziehung zu setzen": „Auch im Hinblick auf die kommenden Generationen dürfen wir unsere Ressourcen nicht verbrauchen, sondern müssen heute sparsam mit ihnen umgehen." Daher bedeute Fasten auch stets „eine vertiefte Zuwendung zum Nächsten", unterstrich der Kardinal.

„Ich setzte mich gerne in meine Premieren"

Fortgesetzt wurde die Veranstaltung anschließend in der Bistumsakademie Erbacher Hof. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Gespräch zwischen dem Theaterkritiker und Mode-rator Gerhard Jörder und dem Regisseur Jan Philipp Gloger, der unter anderem im ver-gangenen Jahr Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer" bei den Bayreuther Festspielen inszeniert hatte. Jörder wies darauf hin, dass Gloger trotz seines jungen Alters - er ist Jahrgang 1981 - einen „ungewöhnlichen Werdegang" habe. Gloger habe nicht nur bereits in vielen großen und kleinen Häusern in Deutschland inszeniert, sondern agiere in beiden Sparten: Schauspiel und Oper. „Das ist selten", betonte Jörder.

Gloger betonte, dass er an kleinen Häusern „mutiger" gewesen sei als an großen Häusern wie in Berlin oder München. „An kleinen Häusern wie beispielsweise in Augsburg konnte ich mich ausprobieren. Dort steht man noch nicht unter der vollen, auch medialen Beobachtung wie in der Provinz", sagte er. Gloger unterstrich, dass die Karriere eines Regisseurs natürlich auch durch die Presse bestimmt werde. Es sei heute trotzdem schwieriger geworden, sowohl das Feuilleton als auch das Publikum zu erreichen. „Für mich bedeutet die Reaktion des Publikums größte Lust. Deswegen setzte ich mich gerne in meine eigenen Premieren, was viele Kollegen nicht machen", sagte er. Das Theater sei für ihn eine „Gefühlsbeobachtungsmaschine". „Eine gute Inszenierung bedeutet für mich, dass der Zuschauer zwischen Einfühlung und Beobachtung oszillieren kann", sagte Gloger.

am (MBN)

 

Heckwolf: „Es geht um ein Umdenken"

Vom 24. Februar bis 24. März klimafreundliche Verkehrsalternativen ausprobieren

Mainz/Ingelheim. Zum 16. Mal laden die Kirchen im Südwesten Deutschlands und in Luxemburg von Sonntag, 24. Februar, bis Sonntag, 24. März, zur „Aktion Autofasten" ein. Ziel der Aktion ist es, die alltägliche Nutzung des Autos in Frage zu stellen und klimafreundlichere Verkehrsalternativen auszuprobieren.

Autofahrer sollen sich bemühen, in der Fastenzeit ihr Auto möglichst oft stehen zu lassen und öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder Car-Sharing zu nutzen bzw. zu Fuß zu gehen. Die Aktion will dazu beitragen, dass Menschen Verantwortung für die Schöpfung übernehmen. Interessierte können sich noch bis zum 18. Februar unter www.autofasten.de zum „Autofasten" anmelden.

Die Startveranstaltung für das Bistum Mainz und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) fand am Donnerstag, 14. Februar, im Bahnhof Ingelheim statt. Bisher haben bei den vorangegangenen Aktionen über 19.000 Personen mitgemacht. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, erinnerte daran, dass es beim „Autofasten" nicht nur um ein „Umsteigen, sondern auch um ein Umdenken" gehe. „Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass nicht der Mensch, sondern Gott der Herr der Schöpfung ist. Gott hat dem Menschen die Erde anvertraut. Er soll sie bewahren, damit kommende Generationen einen Raum zum Leben haben", sagte Heckwolf. Jeder habe bei der „Aktion Autofasten" die Möglichkeit, einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Heiko M. Ebert, Prokurist des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN), der die Aktion Autofasten von Anfang an unterstützt, wies darauf hin, dass der RNN für 53,60 Euro als Fastenticket eine Vier-Wochen-Fahrkarte anbietet, die jeweils im gesamten Verbund gilt. Roland Horne, Leiter der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland Pfalz, erinnerte daran, dass mehr als die Hälfte der Autofahrten kürzer als sieben Kilometer sei. „Es gibt also Optionen, sich anders zu verhalten", sagte er. Dr. Hubert Meisinger, Umweltbeauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), rief dazu auf, auch „täglich danach zu schauen, wo ich Energie verbrauche". Der Oberbürgermeister der Stadt Ingelheim, Ralf Claus, begrüßte die Aktion, da Alternativen zum Individualverkehr aufzeige.

Getragen wird das „Autofasten" unter anderem von den Bistümern Mainz, Speyer und Trier, von den Evangelischen Kirchen im Rheinland, in Hessen und Nassau und in der Pfalz sowie vom Rat christlicher Kirchen im Großherzogtum Luxemburg. Kooperations-partner sind unter anderen die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz und das Ministerium für Umwelt des Saarlandes.

Hinweise:

am (MBN)

 

Vorschau

Fastenpredigten der Dominikaner (ab 19.2.)

Veranstaltungen in Mainz-St. Bonifaz und Butzbach-St. Gottfried

Mainz/Butzbach. Die Dominikaner an Mainz-St. Bonifaz laden in die Kirche St. Bonifaz (Nähe Hauptbahnhof) und nach Butzbach zu den diesjährigen Fastenpredigten ein. Die Reihe trägt die Überschrift „Glauben als Tätigkeitswort - von der Verschiedenheit der Weinberge". Die Dominikanerpatres stellen in dieser Predigt auch ihre Tätigkeitsorte und mögliche Orte der Glaubensbegegnung vor. Die Fastenpredigt in St. Bonifaz, Mainz, wird am Dienstag um 18.00 Uhr im Rahmen der Heiligen Messe gehalten. Jeweils am folgenden Freitag halten die Patres ihre Predigten zum selben Thema um 19.00 Uhr während der Heiligen Messe in Butzbach-St. Gottfried.

Die Termine im Einzelnen:

  • 19. Februar/22. Februar: „Über die Berge! - Hoch hinauf und tief in uns - Gott näher sein!" - mit Pater Georg Menke
  • 26. Februar/1. März: „Macht hoch die Tür! - Christus begegnen im Antlitz des Bedürftigen" - mit Pater Laurentius Höhn
  • 5. März/8. März: „Geh hin. Deine Sünden sind Dir vergeben! - Von der befreienden Kraft des Glaubens" - mit Pater Josef kleine Bornhorst
  • 12. März/15. März: „Fern der Heimat, und doch zu Hause! - Kroatischer Katholizismus als Teil der Weltkirche" - mit Pater Frano Prcele
  • 19. März/23. März: „Sich dem Leiden stellen! Der kranke und sterbende Mensch als spirituelle Herausforderung" - mit Pater Peter Kreutzwald
  • 26. März: „Unsere Wege gehen: lobend, dankend, bittend! Von Gott, der Klang ist und Leben und Tanz" - mit Pater Diethard Zils

Hinweis: www.dominikaner-mainz.de

am (MBN)

 

Dommuseum bei „Reif für Kultur: Kontraste" dabei (ab 22.2.)

Sechs Mainzer Museen wollen mit Reihe besonders „das reifere Publikum" ansprechen

Mainz. Das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum beteiligt sich zusammen mit der Kunsthalle Mainz in diesem Jahr zum ersten Mal an der Reihe „Reif für Kultur", mit dem die Mainzer Museen „das reifere Publikum" ansprechen wollen. „Kontraste" heißt in die-sem Jahr das Leitmotiv der Reihe, die von den Museumspädagoginnen und -pädagogen zusammengestellt wurde. Neben den beiden Neuzugängen lief die Reihe bislang in fol-genden Häusern: Gutenbergmuseum, Naturhistorische Museum, Römisch-Germanisches Zentralmuseum und Landesmuseum Mainz.

Alle 14 Tage gibt es freitags um 14.30 Uhr Führungen und Anregung zu eigener Aktivität. Bei Kaffee und Kuchen bietet sich anschließend Gelegenheit zum Gespräch, zum Ge-dankenaustausch oder zur Pflege neuer und alter Kontakte. Die Auftaktveranstaltung aller sechs Museen findet am Freitag, 22. Februar, um 14.30 Uhr im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum statt. In den darauffolgenden Wochen geht es abwechselnd weiter im 14-Tage-Rhythmus. Im Preis von sieben Euro sind Kaffee und Kuchen bereits enthalten. Eintrittskarten und ein Faltblatt mit allen Terminen und Informationen gibt bei der Tou-ristik Centrale Mainz im Brückenturm am Rathaus und an den Kassen der beteiligten Häuser.

pm (MBN)

 

Tagung zu Paul Ricœur (22.-23.2.)

Akademieveranstaltung zum 100. Geburtstag des französischen Philosophen

Mainz. „Hermeneutik und Anerkennung" ist eine Akademietagung zum 100. Geburtstag von Paul Ricœur (1913-2005) überschrieben. Am Freitag, 22. Februar, um 17.00 Uhr er-öffnet Dr. Stefan Orth aus Freiburg die Reihe von sieben Vorträgen über den französi-schen Philosophen. Am Samstag, 23. Februar, stehen unter anderem Referate von Professor Dr. Jean Greisch aus Paris und Professor Dr. Jochen Hilberath aus Tübingen auf dem Programm. Veranstalter ist die Bistumsakademie Erbacher Hof.

tob (MBN)

 

Erwachsenenfirmung im Mainzer Dom (23.2.)

Kardinal Lehmann spendet rund 70 Erwachsenen das Sakrament der Firmung

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, spendet rund 70 Erwachsenen aus dem ganzen Bistum Mainz das Sakrament der Firmung. Die Firmung findet im Rahmen eines Gottesdienstes am Samstag, 23. Februar, um 15.00 Uhr im Mainzer Dom statt. Zu dem Gottesdienst sind auch die Familien der Firmlinge sowie zahlreiche Priester und Wegbegleiter aus den Heimatgemeinden eingeladen. Im Anschluss an den Gottesdienst, der von Domorganist Daniel Beckmann an der Mainzer Domorgel musikalisch gestaltet wird, treffen sich die Firmlinge zum Kaffeetrinken im Erbacher Hof.

Stichwort: Firmung

Das Sakrament der Firmung gehört mit Taufe und Eucharistie zu den so genannten Ein-führungssakramenten. Die Spendung der Firmung geschieht durch Handauflegung und Salbung der Stirn mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist." Der Ritus steht für den Empfang des Heiligen Geistes zur Stärkung des persönli-chen Glaubens und als Zeichen für die Verbundenheit mit allen anderen Glaubenden. Während der Firmung legt der Pate dem Firmling die Hand auf die Schulter. Damit drückt er aus, dass er ihn auf seinem Glaubensweg stärken will. In der Regel wird die Firmung im Bistum Mainz im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gespendet. Die Firmlinge bekräftigen in der Firmung ihre Entscheidung, Christ zu sein. Während bei der Taufe noch Eltern und Paten für sie entschieden haben, treten sie nun selbst für ihren Glauben ein. In diesem Sinn vollendet die Firmung die Taufe.

am (MBN)

 

Dankgottesdienst für Papst Benedikt XVI. (24.2.)

Kardinal Lehmann würdigt den Heiligen Vater zum Pontifikatsende

Mainz. Das Bistum Mainz lädt zu einem Dankgottesdienst für das Wirken von Papst Benedikt XVI. in den Mainzer Dom ein. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird die Eucharistiefeier am Sonntag, 24. Februar, um 10.00 Uhr zelebrieren und die Predigt halten. Aus Anlass des Amtsverzichts von Papst Benedikt XVI. zum 28. Februar sind die Gläubigen eingeladen, bei dem Gottesdienst für den Heiligen Vater zu beten. Konze-lebranten werden die Mitglieder des Domkapitels sein. Die musikalische Gestaltung über-nehmen Domorganist Daniel Beckmann und die Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck.

tob (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 7 vom 20. Februar 2013

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